âGib mir ân kleines bisschen Sicherheit in einer Welt in der nichts sicher scheintâ, singen Silbermond. Aber bei Datenklau, Handyviren und ein gesprungenes Display â kann man sich seines Handys noch sicher sein? Ja, in unseren 12 Tipps fĂŒr mehr Sicherheit verraten wir dir, wie du dein Smartphone und alle darin enthaltenen Daten perfekt erhĂ€ltst.
1. Handy Zugriff verhindern
Damit dein Handy nicht gestohlen wird, lass es besser nie aus den Augen. Wenn du es zum Beispiel am Strand zurĂŒcklassen musst, steck es in eine Tasche, die du verschlieĂt oder leg es zumindest unter Kleidung. So verhinderst du zumindest GelegenheitsdiebstĂ€hle. Besser ist natĂŒrlich, wenn du es sicher versperren kannst, wie zum Beispiel in einem Spind oder SchlieĂfach.
Displaysperre
Auch im Arbeitsumfeld oder bei FreizeitaktivitĂ€ten sollte das Handy nie mit unversperrtem Display herumliegen. Zwar wird es dort hoffentlich nicht gestohlen, aber viel zu schnell ist Spyware installiert oder jemand schnĂŒffelt in deinen Fotos. Daher â bitte immer das Handy versperren.
Es gibt viele Möglichkeiten von Sperren, manche sind sicherer, manche sind eher unsicher:
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PIN: Die PIN ist ein Klassiker und besteht meist aus vier bis fĂŒnf Zahlen. Bitte nicht 1234 oder 12345 eingeben. Das sind immer noch die beliebtesten Zahlenkombinationen. Such dir statt dessen eine gut fĂŒr dich merkbare PIN, die aber nicht unbedingt leicht zu erraten ist, also zum Beispiel nicht dein Geburtsdatum.
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Fingerabdruck: Eine sichere Methode, denn an deinen Daumen sollten nicht allzu viele Personen geraten.
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Handvenen-Scan: Eine sichere Methode, denn Handvenen sind einzigartig.
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Face-ID: Mittels biometrischer Gesichtserkennung lÀsst sich das Handy freischalten. Die Sicherheit schwankt, je nachdem ob sich das Handy von einem Foto tÀuschen lasst, oder nicht.
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Wischen: Das Wischen ist eine schnelle, aber leider auch sehr unsichere Sperrmethode. Denn wenn dir jemand dabei gegenĂŒber sitzt, kann er die Form schon nachahmen.
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Knock-Code: Eher unsicher wie das Wischen. Dabei mĂŒssen Segmente in einer bestimmten Reihenfolge angetippt werden.
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Smart-Lock: An bestimmten Orten entsperrt sich das Handy von alleine. Eine sehr unsichere Methode.
SIM-Karte mit PIN sichern
Viele Leute deaktivieren zu allererst die PIN-Eingabe bei einer neuen SIM-Karte. Bitte tu das nicht! Denn auch wenn dein Display versperrt ist, kann im Falle eines Diebstahls, der Dieb deine SIM-Karte herausnehmen und damit auf deine Kosten telefonieren. Lass die PIN-Eingabe deiner SIM-Karte daher besser aktiviert.
2. Virenschutz
Handyviren sind Schadsoftware, die dazu dient Daten zu löschen oder auszuspionieren. So können zum Beispiel deine Online-Bankingdaten, deine Passwörter oder auch auf deine Bilder Zugriff genommen werden. Eine Ansteckung passiert leicht, Viren können via Nachrichten wie E-Mail oder SMS verschickt werden, aber auch von Cyberkriminellen ĂŒber WLAN und Bluetooth auf dein Handy eingeschleust werden. Mehr Infos kannst du in unserem Ratgeber Ratgeber zum Thema Handyviren nachlesen.
Nur aus sicheren Quellen Apps laden
Auch mit dem besten Virenschutz, solltest du die Gefahr aber immer minimieren, denn keine Software kann stets 100% Sicherheit bieten. Lade daher Apps immer nur aus sicheren Quellen, wie dem Google Play Store oder dem Apple Appstore. Nutze immer den direkten Download und lade nichts ĂŒber irgendwelche Links aus E-Mails oder Nachrichten runter.
3. Kein freies WLAN nutzen
Auch wenn es verlockend scheint, um Datenvolumen zu sparen â nutze wenn möglich immer dein eigenes Netz. Denn jedes freie WLAN birgt ein Risiko. Allzu schnell können Hacker auf diesem Weg Zugriff auf dein Handy erlangen.
4. Bluetooth und WLAN deaktivieren oder zumindest unsichtbar sein
Bluetooth und WLAN sollten möglichst immer deaktiviert sein. Denn jede Verbindungsoption ist wie ein Zugang, den du öffnest. Wenn du Bluetooth-Kopfhörer oder -Headsets nutzt, sollte die Verbindung fĂŒr Dritte unsichtbar sein. Damit schlieĂt du Hacker wesentlich besser aus.
5. Kein Root, kein Jailbreak
Wer das Betriebssystem seines Smartphones knackt, der macht sein Handy auch bedeutend unsicherer. Nicht nur, dass es mit einem Jailbreak oder Root einfacher gehackt werden kann, die SystemstabilitĂ€t leidet. Das kann soweit gehen, dass das Handy zu einem Brick wird, das heiĂt gar nicht mehr funktionstĂŒchtig ist.
6. RegelmĂ€Ăige Updates
Ja, Updates fressen Datenvolumen, aber regelmĂ€Ăige Updates schaffen auch mehr Sicherheit. Zum einen werden damit SoftwarelĂŒcken geschlossen. Diese Fehler erleichtern Cyberangriffe und ermöglichen Hackern Zugriff auf dein Handy. Zum anderen schaltest du mit Updates oft auch neue Funktionen frei. Um das Datenvolumen deines Handys zu schonen, greife am besten auf das WLAN zu Hause zu.
7. Cloud nutzen und Backup machen
Damit deine Daten, Kontakte und Bilder sich nicht ins digitale Nirvana verabschieden, solltest du regelmĂ€Ăig ein Backup machen oder sie in eine Cloud hochladen. So können sie auch bei einem Systemabsturz oder Diebstahl nicht verloren gehen.
Mit einer Cloud ist es auch viel leichter von einem Handy auf ein neues zu wechseln, ohne, dass du umstÀndlich umspeichern musst. Achte aber darauf, dass es sich um die Cloud eines sicheren Anbieters mit Sicherheits-Zertifizierung handelt, wie zum Beispiel die Apple iCloud, die Google Cloud Plattform oder Microsoft OneDrive.
8. Daten sichern
Damit die Daten auf deinem Handy sicher sind, kannst du sie auch extra verschlĂŒsseln. Android Handys und iPhones speichern aber prinzipiell verschlĂŒsselt. Nutzer von Samsung haben zudem die Möglichkeit âSicherer Ordnerâ, das heiĂt einen zugriffsgeschĂŒtzten Ordner zu erstellen. Wer zum Beispiel möchte, dass WhatsApp-Nachrichten nicht durch Entsperren des Displays gelesen werden können, kann die App in diesen Ordner verschieben. Alles darin ist nur nach einer zusĂ€tzlichen SicherheitsprĂŒfung einsehbar. Auch persönliche Bilder oder andere Daten können gezielt hier gespeichert werden.
âSicherer Ordnerâ erstellen
Einen sicheren Ordner kannst du folgendermaĂen erstellen:
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Einstellungen öffnen
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GerÀtesicherheit öffnen
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Sicherer Ordner aktivieren
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mit Samsung-Konto anmelden
Samsung Knox
Mit Samsung Knox kannst du auch fĂŒr zusĂ€tzliche Sicherheit sorgen. Wer zum Beispiel ein Firmenhandy oder -tablet verwendet, oder umgekehrt mit seinen PrivatgerĂ€ten im Firmennetzwerk einsteigt, Der Service verschlĂŒsselt und entschlĂŒsselt alle Daten auf dem GerĂ€t in Echtzeit und sorgt so dafĂŒr, dass physikalischer Datendiebstahl bei einem GerĂ€teverlust fehlschlĂ€gt.
Gleichzeitig dient Samsung Knox als Sicherheitsdienst fĂŒr das ganze System und erkennt, wenn es VerĂ€nderungen am System gibt. Sollte auf das Betriebs-Kernel Zugriff genommen werden, kann Knox dies auch unterbinden. ZusĂ€tzlich wird der âsichere Ordnerâ ĂŒberwacht. Businesskunden können auch eine VPN ĂŒber Knox einrichten.
9. Apps und ihre Zugriffsrechte
Oft klickt man nach dem Download die AGB einer App ohne sie richtig zu lesen. Gut, das machen wir leider fast alle. Aber zumindest solltest du prĂŒfen, welche Berechtigungen die App haben möchte. Denn wĂ€hrend es fĂŒr eine Foto-App mit witzigen Filtern durchaus sinnvoll ist, dass die Zugriff auf deine Bilder will, sollte es einem bei einer Kompass-App doch eher merkwĂŒrdig scheinen. Gerade bei Zugriff auf Daten, Kontakte und das Mikrofon sollte man sich gut ĂŒberlegen, ob das die App wirklich wert ist. Immerhin werden Daten damit gesammelt. Ăblicherweise kannst du in den Einstellungen entweder direkt in der App nachsehen, worauf sie Zugriff hat, oder aber du siehst unter dem Punkt âBerechtigungenâ oder âBerechtigungsverwaltungâ nach. Dort kannst du einzelnen Apps gegebene Berechtigungen auch wieder entziehen.
10. Ortung aktivieren
Solltest du dein Handy verlieren, kannst du es gezielt mittels Ortung wiederfinden. Dies funktioniert auch, wenn du das GPS deaktiviert hast, denn mittels WLAN-Daten und Sendemastinformationen kann es geortet werden. Damit dies funktioniert, musst du die Ortung gezielt in den Einstellungen unter Google-Einstellungen oder Apple-ID aktivieren. Mehr dazu in unserem Ratgeber zum Thema Handyortung.
11. SchutzhĂŒlle, Schutzfolie und Handykette
Sicherheit bedeutet auch, dass die Hardware deines Handys nicht kaputtgeht. Am besten passt du darauf auf, wenn du eine SchutzhĂŒlle, Folie und eine Handykette verwendest. HĂŒlle und Folie verhindern, dass das Display zerkratzt und das Handy hat eine bessere Chance einen Sturz unversehrt zu ĂŒberleben. Mit einer Handykette kannst du es auch vor StĂŒrzen bewahren und hast es immer praktisch bei dir, selbst wenn du keine Tasche zum Einstecken hast.
12. Bei Verkauf: Auf Werkseinstellung zurĂŒcksetzen
Bevor du dein Handy verkaufst, solltest du immer einen Hard Reset durchfĂŒhren. Damit setzt du es auf die Werkseinstellungen zurĂŒck und alle darauf gespeicherten Daten und Passwörter werden gelöscht. So hat ein KĂ€ufer keinen Zugriff auf deine Bilder, Emailkonten oder persönliche Daten.
( Artikel veröffentlicht: 10.08.2020 )