Handystrahlung

Handys müssen in ständiger Verbindung zu einem Sendemast stehen. Damit ein Handy Empfang hat, muss es sich innerhalb der Funkzelle befinden, also dem Gebiet, das durch den Sendemast versorgt wird. Diese Verbindung wird über die Mobilfunknetze ermöglicht.

Wie bei allen elektrischen Geräten, wird auch hier elektromagnetische Strahlung frei. Sowohl Handys selbst als auch Sendemasten strahlen. Dieser Wert wird in SAR angegeben, der spezifischen Absorptionsrate.

Strahlung bedeutet aber glücklicherweise nicht, dass hier Radioaktivität frei wird. Handystrahlung ist nicht ionisierend. Das heißt sie kann das Erbgut nicht beschädigen.

Erwärmung durch Handystrahlung

SAR misst, wieviel Energie beziehungsweise Wärme der Körper aufnimmt. Denn je niedriger die Frequenz, desto weniger tief dringen die Strahlen ein. Dabei kommt es allerdings auch bei sehr hohen Frequenzen nur zu einem Eindringen von wenigen Zentimetern.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt den maximalen Grenzwert von 2,0 Watt/kg. Damit wird ein Temperaturanstieg um mehr als ein Grad Celsius verhindert.

Da die Strahlung sehr rasch abnimmt, genauer gesagt sich mit dem Quadrat verringert, ist die Bestrahlung durch Sendemasten äußerst gering. Die Grenzwerte für Basisstationen auf Sendemasten sind derart strikt, dass sich ein Körper selbst bei einer Ganzkörperbestrahlung nur um etwa 0,02 Grad erwärmen würde.

Bei Handys können die Werte höher sein, da sie direkt am Körper getragen werden. Beim Telefonieren mit dem Handy am Ohr kann eine lokale Höchsterwärmung um 0,1 bis 0,2 Grad stattfinden.

Handystrahlung durch 5G

Oft werden Bedenken geäußert, dass es für das neue 5G-Netz noch keine Langzeitstudien gäbe. Tatsächlich werden in Österreich für 5G aber vor allem Frequenzen genutzt, die sowieso schon betrieben wurden oder den existierenden unmittelbar benachbart sind. Die Erkenntnisse für Mobilfunkstandards wie UMTS oder LTE sind daher durchaus auf 5G (New Radio) übertragbar.

Stärkere Strahlung bei weniger Sendemasten

Je geringer der Empfang ist, desto stärker muss das Handy funken. Im ersten Moment klingt es daher etwas absurd, aber tatsächlich ist die Strahlenbelastung niedriger, je mehr Sendestationen verfügbar sind. Dies liegt daran, dass dann jede mit weitaus geringerem Energieaufwand senden kann. Und auch das Handy selbst benötigt weniger Energie, um den Empfang zu halten.

Je weniger Sendemasten es gibt, desto stärker müssen diese für eine Netzabdeckung lossenden und desto stärker ist daher die Belastung.

Kein Krebsrisiko durch Handystrahlung

Es gibt hunderte Studien zur Handystrahlung, die bekanntesten sind die Interphone-Studie, die Million-Woman-Studie und die Danish-Studie. In den letztgenannten wurden über 1,5 Millionen Menschen untersucht um einen möglichen Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und Krebs zu untersuchen. Dabei konnte in keiner Studie eine eindeutige Verbindung hergestellt werden, auch nicht in Langzeitstudien mit einer Nutzung von mehr als zehn Jahren.

Zudem hat sich die Krebshäufigkeit seit Beginn der Handynutzung nicht so stark verändert. Glücklicherweise gibt es trotz der heutigen vermehrten Handystrahlung nicht im selben erhöhten Maß Krebs, und das, obwohl die Diagnostik immer besser wird.

Belastung durch Handystrahlung gering halten

Wer sich trotzdem so wenig Handystrahlung wie möglich aussetzen möchte, der kann folgende Maßnahmen treffen:

  • das Handy ausschalten

  • Flugmodus einschalten

  • das Handy möglichst weit weg vom Körper tragen

  • Headset und Freisprecheinrichtung verwenden

( Artikel veröffentlicht: 17.06.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Handystrahlung

Ja, es gibt eigene Qualitätssiegel für besonders strahlungsarme Handys, wie zum Beispiel das Siegel „blauer Engel“, bei dem Handys einen maximalen SAR-Wert von 0,5 W/kg in Kopfnähe und 1 W/kg bei Betrieb am Körper erreichen dürfen. Das schwedische TCO-Siegel erlaubt generell nur einen maximalen SAR-Wert von 0,8 W/kg.


SAR steht für spezifische Absorptionsrate. Dieser Wert misst wie stark ein elektromagnetisches Feld in ein Material dringt und es erwärmt. Er wird in Watt pro Kilogramm angegeben.


Nein, dass die Strahlung von einem Handy oder Sendemast besonders gefährlich sein könnte, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Elektromagnetische Felder gibt es auch von anderen technischen Geräten, wie zum Beispiel dem Radio oder dem Fernseher. Ja sogar der menschliche Körper erzeugt ein elektromagnetisches Feld, da unsere Nervenzellen mit Elektrizität arbeiten.


Kein Handy benutzen reduziert am meisten, aber ein Leben ohne Handy – heutzutage? Das ist dann doch etwas schwer vorstellbar. Es gibt allerdings eine Reihe von Möglichkeiten, damit Du den SAR-Wert in Deiner Umgebung zumindest möglichst niedrig hältst.

  • Handy ausschalten: So einfach, so schwierig. Gönn Dir eine Handypause.

  • Offline- oder Flugmodus einschalten: Mit dem aktivierten Flugmodus verringerst Du die Strahlung deutlich. Du kannst dann nicht mehr angerufen werden oder anrufen.

  • Freisprecheinrichtung oder Headset benutzen: Damit kannst Du das Handy möglichst weit weg vom Körper tragen. Je weiter weg Dein Handy ist, desto schwächer ist die Strahlung, die Dich erreicht.

  • Keine technischen Geräte im Schlafzimmer: So bist Du in der Nacht der Handystrahlung nicht ausgesetzt. Verzichte auch auf einen Fernseher im Schlafzimmer.

  • strahlungsarme Handys verwenden


Ja, eine völlige Abschirmung, zum Beispiel mit einer speziellen Hülle oder Box ist möglich. Bei politischen Besprechungen oder bei Konferenzen in großen Firmen müssen die anwesenden Personen ihre Handys mitunter in solche Boxen legen, die einen Empfang völlig abschirmen. Dies dient dazu, dass das Treffen nicht abgehört werden können.

Strahlenschutzhüllen fürs Handy, die Schutz vor Handystrahlung versprechen, könnten daher nur helfen, wenn sie jeden Empfang unterdrücken würden. Keine sehr praktische Lösung, denn dann gibt es auch keine Erreichbarkeit. Sie sind daher nicht wirksam.


Nicht nur im Flugzeug ist der Flugmodus sinnvoll, da ein eingeschaltetes Smartphone, Tablet oder auch ein Laptop elektromagnetische Signale aussenden, und diese andere empfindliche Geräte stören können, ist das Ausschalten des Geräts im Flugzeug vorgeschrieben.

Es lässt sich aber auch immens Akkuleistung dadurch sparen, wenn man zum Beispiel gerade nicht erreichbar sein möchte. Besonders sinnvoll ist es auch, wenn man ein Video aufnehmen, einen Film streamen oder ein E-Book lesen und dabei nicht gestört werden will. Auch in Spitälern kann der Flugmodus erwünscht sein.

Auch wenn Du in der Arbeit, der Schule oder auf der Uni bist kann es sinnvoll sein den Flugmodus einzuschalten, damit Dich niemand anrufen kann und Du Deinen Akku schonst.

Solltest Du schlecht schlafen oder abgespannt sein, kann dies auch helfen: Ständig erreichbar zu sein führt bei vielen Menschen zu Stress. Wenn Du beruhigt schlafen oder für ein paar Stunden einfach eine Pause möchtest, sorgt der Flugmodus für angenehme Ruhe.


Viele Menschen haben Angst vor neuer Technik. Diese Art von Angst ist uns angeboren und ein Schutzreflex, denn neue Dinge könnten ja gefährlich sein. Viele Science Fiction Geschichten spielen mit dieser Angst, so ist das Sujet der Roboter, die sich über die Menschheit erheben, stets wiederkehrend.

Dazu kommt, dass die meisten von uns von Technik wie zum Beispiel künstlicher Intelligenz nicht allzu viel Ahnung haben und wir ihr nicht vollends trauen. Einem Busfahrer vertrauen wir eben mehr, als einem selbstfahrenden Bus, weil wir ersteren gewohnt sind. Neue Technik hingegen können wir einfach nicht richtig abschätzen – und das schafft Unbehagen und Angst.

Übrigens gab es auch schon in der Vergangenheit immer wieder Angst vor neuen Techniken, die sich solange hielten, bis sich die Menschen an die Neuigkeit gewöhnt hatten und als normal empfanden. Zum Beispiel hatte man im 19. Jahrhundert Angst vor den Gefahren der Geschwindigkeit einer Eisenbahn und befürchtete, dass die Organe bei einer Fahrt wegen der hohen Geschwindigkeit zerquetscht werden könnten. Auch die Funkwellen von Telegrafenmasten wurden zu Beginn der Technik im frühen 20. Jahrhundert gefürchtet. Heute belächeln wir das, aber in 100 oder 150 Jahren werden die Leute wohl über unsere Ängste zu 5G lachen.


Zuallererst: Ja, es gibt Handystrahlung. Diese wird mit dem SAR-Wert gemessen und die Höchstwerte sind streng durch die WHO vorgegeben.

Gleich vorweg sei aber zur Beruhigung gesagt: Nein, Du wirst wegen 5G nicht durch Mikrowellenstrahlung innerlich gebraten, wie manche Schwurbler einem weismachen wollen. Auch im Mobilfunk wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht. 😉 Strahlung hört sich nämlich gleich nach radioaktiver Verseuchung an – aber Handystrahlung ist nicht ionisierend. Das heißt, es gibt keine Veränderung des Erbgutes.

Handystrahlung ist dagegen eine erwärmende Strahlung. Davon gibt es verschiedene, wie zum Beispiel Infrarot - Strahlung für die Tiefenwärmebehandlung oder Sonnenstrahlung oder eben auch die eines elektromagnetischen Feldes durch den Mobilfunk.