Handys mit sehr guter Kamera

Nicht nur für Instagram ist ein Handy mit guter Kamera wichtig. Immerhin hat das Handy die Kamera mittlerweile auch im Urlaub ersetzt, und wer möchte schon verpixelte Urlaubserinnerungen? Da das Smartphone immer dabei ist, ist es für einen schnellen Schnappschuss immer geeignet.

Wegen der raschen Entwicklung gibt es allerdings immer mehr Handykameras, die mit teuren Spiegelreflexkameras vermehrt mithalten können. Somit können Hobbyfotografen nun auch ohne teures Equipment losschießen. Auch für Versicherungsfälle (etwa bei einem Autoschaden) lohnt es sich eine gute Kamera auf dem Handy zu haben, um im Falle eines Falles aussagekräftige Bilder machen zu können.

Dabei gibt es einige Faktoren, die wichtig für gute Fotos sind. Damit die Auswahl nicht unnötig kompliziert wird, haben wir bei tarife.at ein System mit Sternchenbewertung. Wir berücksichtigen hier die verschiedensten, technischen Faktoren wie Auflösung, Pixeldichte (DPI), Software, Zoomfähigkeit, Blendenwerte und Schärfe. Dabei können bis zu fünf Sterne vergeben werden. Je besser die Kamera des Handys, desto mehr Sterne bekommt es.

Auflösung

Bei Handys mit guter Kamera liegt der Fokus darauf, dass das Handy besonders scharfe Fotos schießen kann. Hier ist nicht nur die Anzahl der Megapixel entscheidend, sondern vor allem wie gut die Auflösung des Fotos tatsächlich ist.

Anzahl der Megapixel

Pixel sind die kleinsten Bestandteil eines digitalen Bildes. Zumeist werden sie auch als MP für Megapixel angegeben. Ein MP steht für eine Million Bildpunkte. Je mehr es gibt, desto besser. Doch es gibt einen Haken: Die Zahl alleine ist nicht aussagekräftig, denn sie stehen aber immer in Verhältnis zur Größe des Bildes. Erst durch Berücksichtigung der Bildgröße kann daher auf die Bildqualität geschlossen werden. Für die Bildqualität sind aber nicht nur die Megapixel entscheidend, sondern vor allem die Kamerasoftware.

Die Angaben DPI bzw. PPI stehen für Dots per Inch („Punkte pro Inch“) bzw. Pixels per Inch (Pixel pro Inch) und geben Aufschluss darüber wieviele Pixel pro Inch (2,54 cm) vorhanden sind.

Oft wird angenommen, dass eine Kamera mit 24 Megapixel eine doppelt so hohe Auflösung hat oder doppelt so große Bilder machen kann, wie eine mit 12 Megapixel. Das ist leider falsch. Megapixel werden berechnet, indem man die Gesamtzahl der horizontalen Pixel mit den vertikalen multipliziert, ähnlich wie bei der Berechnung eines Rechtecks. Um eine doppelte Auflösung zu erreichen, muss man um den Faktor 4 erhöhen.

Blende

Außerdem ist wichtig, wie die Kamera bei verschiedenen Lichtverhältnissen funktioniert. Die Blende, genauer auch Blendenzahl genannt, gibt das Verhältnis von Brennweite zu Blendenöffnungswert. Dieser Wert ist vor allem für Profis interessant, denn je kleiner der Wert, desto größer ist die Blendenöffnung. Dies bedeutet, dass mehr Licht durch das Objektiv gelangt. Je niedriger der Wert, desto besser.

Bei der Angabe zur Blende handelt sich um ein kompliziert berechenbares Verhältnis der fotografischen Lichtstärke. Dabei wird das maximale Öffnung des Objektivs mit der Brennweite der Optik in ein Verhältnis gesetzt. Dieses wird mit dem Buchstaben „f“ bezeichnet.

Linse und Dual-Kamera

Die meisten Kameras haben mittlerweile viele Objektive, die nach vorne und hinten sehen. Dabei gibt es verschiedenste, je nachdem, was aufgenommen werden soll: Telefoto-, Weitwinkel- und viele andere Linsen.

  • Telefotolinsen bieten eine zweite, feste Brennweite. Dadurch geht durch einen Zoom weniger Bildqualität verloren. Hier sind besonders Prisma Linsen gefragt, denn sie ermöglichen einen bis zu sechsfachen optischen Zoom ohne Qualitätsverlust.

  • ToF: Mit Hilfe eines Time-of-Flight-Sensor (ToF-Sensor) misst das Smartphone den Unterschied zwischen Vordergrund und Hintergrund. Somit werden realistischere Portrait-Effekte auf Bildern oder gar in Videos möglich. Weniger gute Ergebnisse liefert eine Bokeh-Linse, die Dinge im Vordergrund schärfer darstellt und im Hintergrund verschwimmen lässt.

  • Weitwinkel: Mit einer Weitwinkelkamera kann man Fotos in einem wesentlich weiteren Winkel aufnehmen. Mittlerweile gibt es Kamera-Blickfelder von über 110 Grad. Nicht immer ist diese nötig, denn mit dem Kameramodus „Panorama“ lässt sich ein größerer Blickwinkel simulieren. Außerdem haben Weitwinkelobjektive immer das Problem des „Fish Eye“-Effekts, der Bilder unschön verzieht.

  • Makrokamera: Hier sind Detailaufnahmen ganz aus der Nähe möglich.

Auch zu beachten ist, ob es eine Dual-Kamera gibt. Diese ermöglicht verschiedene Einsätze, zum Beispiel als Telekamera, für höhere Tiefenschärfe des Bildes, für Superweitwinkel- und für Monochromaufnahmen. Des Weiteren ist interessant, wie die Kamera bei Makroaufnahmen reagiert, welche Videomöglichkeiten sie bietet und ob sie auch benutzerfreundlich ist.

Digitalzoom

Beim Digitalzoom handelt es sich um eine Ausschnittvergrößerung, die nicht durch Lichtbrechung einer Linse (siehe: optischer Zoom), sondern durch die Software der Digital- oder Handykamera entsteht. Üblicherweise werden mit Digitalzoom schlechtere Ergebnisse erzielt als bei optischem Zoom, dafür werden keine weiteren Foto-Linsen benötigt.

Software

Wichtigster Bestandteil ist die Kamerasoftware, denn nur mit einer perfekten Verarbeitung können die kleinen Linsen wirklich gute Bilder machen. Je intelligenter die Software, desto bessere Fotos können der Handykamera entlockt werden. Außerdem sind damit auch Verfremdungs- und Bearbeitungseffekte möglich.

Einen großen Unterschied macht etwa auch, ob die Bilder im RAW-Format oder im JPEG-Format gespeichert werden. Bei ersterem können Fotos wesentlich sinnvoller nachbearbeitet werden. Dies ist vor allem für Hobbyfotografen sinnvoll.

Bestimmte Modi sind besonders wichtig:

  • HDR: Der High-Dynamic-Range-Modus macht mehrere Bilder gleichzeitig mit unterschiedlichen Belichtungen und legt sie danach übereinander. So kommen Details besonders gut zur Geltung.

  • Nachtmodus: Im Dunkeln können Linsen kaum Licht einfangen. Hier wird eine lange Belichtungszeit verwendet und mit künstlicher Intelligenz kombiniert, damit die Bilder möglichst nicht verwackelt aussehen.

  • AE/AF: Die AE/AF-Funktion (AutoFokus, AutoExposure/Belichtungsmessung) stellt einen Bereich automatisch scharf. Bei Androidhandys lässt sich diese Funktion auch sperren, wodurch man den Fokus selbst festlegen kann.