Autofokus ist ein Feature, das es ermöglicht die Scharfstellung eines Bildes von der Kamera selbst vornehmen zu lassen.
So wie die Belichtung ist auch die Schärfe für das Gelingen eines Fotos ganz entscheidend. In der handwerklichen Fotografie ist der Fokus alles andere als einfach einzustellen. Dieser hängt von vielen Faktoren der Messung ab. Handykameras und Digitalkameras haben dafür die Funktion Autofokus. Dabei kann die Kamera sich selbst einstellen.
Das Problem ist allerdings, dass die Kamera nicht immer weiß, was du gerade fotografieren möchtest und daher mitunter den Fokus falsch wählt. Dies lässt sich aber manuell ändern.
Es gibt verschiedene Techniken:
- Kontrast-Autofokus
- Phasen-Autofokus
- Hybrid-Autofokus
Kontrast Autofokus
Die meisten Kompaktkameras verwenden den Kontrast-Autofokus. Bei diesem findet die Schärfemessung mittels Bildsensor statt, der Helligkeits- und Farbunterschiede analysiert. Dabei bewegt er das Objektiv bis die optimale Schärfe gefunden ist.
Die Richtung ist zunächst zufällig, daher kann es vorkommen, dass erst in die eine Richtung, dann in die andere gesteuert wird. Wird das Bild schärfer, wird das Objektiv weiter in die richtige Richtung bewegt. Das geht so lange, bis das Bild wieder unschärfer wird, weswegen der Kontrast-Autofokus immer etwas übersteuert und dann zurückdreht.
Bei großen Kameras war der Kontrast-Autofokus früher deutlich langsamer als der Phasen-Autofokus. Bei den heutigen Kameras und Smartphones ist die Berechnung aber mittlerweile so flott, dass dies kein Problem mehr darstellt.
Bei der Genauigkeit ist er gegenüber dem Phasenfokus im Vorteil, weil er die volle Auflösung des Bildsensors auslesen kann. Auch funktioniert eine Bilderkennung mit dem Kontrastfokus besser.
Phasen Autofokus
Der Phasen-Autofokus wird vor allem bei digitalen Spiegelreflexkameras, aber auch in der analogen Fotografie verwendet. Dabei erfolgt die Schärfemessung über einen eigenen Sensor, den AF-Sensor.
Heute fällt das Bild über einen Spiegel nicht nur zum Sucher, sondern auch auf den AF-Sensor. Dann erfolgt eine hochkomplizierte Berechnung mittels Sensor anhand von Linien- und Kreuzsensoren. Mittels Winkel und Abständen wird berechnet, in welche Richtung und wie weit das Objektiv zu verstellen ist. Der Phasenfokus muss also nicht wie der Kontrastfokus „hin- und herfahren“.
Er benötigt dafür aber meist etwas mehr Licht, als ein Kontrast-Autofokus.
Der Phasen-Autofokus ist meist bei bewegten Bildern angenehmer, da er hier hilft die Schärfe nachzuführen.
Hybrid Autofokus
Sony hat bei den SLT-Kameras erstmals 2010 den Phasen- und Kontrast-Autofokus zu einem Hybrid-Autofokus kombiniert. Dabei wird das Licht über einen halb durchlässigen Spiegel zu einem Autofokus-Modul anstatt zum Sucher reflektiert. Der Sucher hingegen arbeitet, wie bei spiegellosen Kameras, elektronisch. Der Bildsensor unterstützt dabei den Autofokus wie beim Kontrast-Autofokus. 2020 liefen die Modelle jedoch aus und wurden durch komplett spiegellose ersetzt.
Mittlerweile gibt es aber auch Hersteller, die Phasen-Autofokussensoren direkt in den Bildsensor und damit in den Kontrast-Autofokus integrieren. So werden die Vorteile beider Autofokus-Varianten kombiniert.
( Artikel veröffentlicht: 18.11.2021 )