Handyviren - So schützt du dich!

Handyviren - So schützt du dich!

Ein Handyvirus ist eine Schadsoftware (auch „Malware“ genannt), die erheblichen Schaden auf deinem Handy anrichten kann. Handyviren sind speziell programmiert um Mobiltelefone über Apps, SMS, MMS, E-Mails, Bluetooth, offene WLAN-Netze oder Downloads zu befallen. Auch QR Codes oder Logos können gefährlich werden.

Bei einer Infektion kann zum Beispiel das Betriebssystem beschädigt, allgemeine Daten gelöscht oder auch sensible Daten ausspioniert (Zugriff auf Passwörter) werden. Mitunter kannst du auch Opfer von Erpressung werden. Leider sind sie weit verbreitet und verursachen einen Schaden in Millionenhöhe.

Wie erkenne ich, ob mein Mobiltelefon einen Virus hat?

Oft leider gar nicht, vor allem wenn ein Schadprogramm nur Bilder, Daten, Nachrichten und Passwörter ausspioniert. Besonders gefährlich wird das, wenn es zum Beispiel das Online-Banking oder PayPal betrifft. Oder wenn sich dadurch jemand in Mikrofon und Kamera des Handys einhacken kann und das Smartphone damit unerkannt zur Wanze wird. Nur Anti-Virenprogramme können sicher feststellen, ob dein Handy befallen ist. Mitunter können ein erhöhter Akkuverbrauch, Ausfälle und deutliche Verlangsamung der Arbeitsgeschwindigkeit darauf hindeuten, doch das ist oft nur schwer auszumachen. Andere, auffälligere Viren lassen ständig Werbung aufploppen oder löschen bestimmte Daten. Auch gibt es Erpresser-Software, die dein Handy sperrt und nur gegen Geld oder andere Leistungen wieder entsperrt. Mitunter werden auch SMS an kostenpflichtige Nummern versandt, die Folgen sind dann erst auf der Handyrechnung sichtbar und können hunderte Euro ausmachen.

Wie kann sich mein Handy infizieren?

Sich sogenannte Malware über eine App aus dem Google Play Store, iTunes App Store, über Amazon oder Samsung zu holen, ist äußerst gering. Zu 100 Prozent gibt es aber auch hier keine Sicherheit, daher sollte man bei Apps, die fragwürdig erscheinen lieber nicht installieren. Von anderen Seiten eine App zu laden, birgt daher ein erhöhtes Risiko. Gefährlich wird es, wenn eine grundsätzlich vertrauenswürdige App, Websites oder eine Nachricht auf einen Link verweist. Sowie dieser angeklickt wird, kann das Smartphone bereits infiziert sein. Hier kann man gar nicht zu vorsichtig sein, denn es ist nicht klar ersichtlich, was sich hinter dem Link verbirgt und ob zu einer Seite noch ein Virus runtergeladen wird. Auch E-Mails bergen die Gefahr von gefährlichen Links. Sowie diese angeklickt werden, kann eine Infektion durch eine Schadsoftware bereits erfolgen. Zusätzlich kann auch der Anhang der Mail verseucht sein.

Wie kann ich mein Handy vor Viren schützen?

  • Virenschutzprogramme sind dafür da dein Smartphone vor Viren zu bewahren. Diese kann nach Malware gezielt scannen und sie bekämpfen. Bekannte Anti-Virus-Software ist zum Beispiel von Kaspersky, Emsisoft, Avast, Avira oder Bitdefender
  • Das Betriebssystem und installierte Apps sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Mit Updates werden Sicherheitslücken und Bugs (kleine Programmierfehler) geschlossen, die Viren einfachen Zugriff bieten.
  • Hilfreich ist es Bluetooth entweder deaktiviert zu lassen, oder die Einstellung zu wählen, dass das Handy nicht von fremden Geräten gesehen werden kann.
  • Freie WLAN-Netze bergen ein Risiko, da sich infizierte Geräte mit deinem Handy verbinden und damit Malware verbreiten können.
  • Nimm lieber keine Downloads von dubiosen Seiten an und lade dir Apps nur von seriösen Stores. Im Zweifelsfalle ist es besser die Finger von davon zu lassen, als das Handy mit einem Virus zu infizieren.
  • Lade keine Anhänge von unbekannten Absendern herunter und klicke nicht auf Links in diesen E-Mails.
  • Vorsicht beim Download aus Clouds. Wenn du einmal infizierte Dateien in die Cloud hochgeladen hast, kannst du dein Handy damit wieder infizieren, sobald du die Daten wieder auf dein Smartphone runterlädst.
  • Bei Android sollte der Menüpunkt „Entwickleroptionen“ in den Einstellungen stets deaktiviert sein. Beim iPhone stellt ein sogenannter „Jailbreak“ ein erhebliches Risiko dar. Dies ist der Fall wenn die Sperre nur lizensierte Apple-Programme verwenden zu können entfernt wurde. Wenn du Drittanbieterdienste von deinem Mobilfunkanbieter deaktivieren lässt, kannst du keine kostenpflichtigen SMS versenden oder Nummern kontaktieren. Dies verhindert teure Abo-Fallen und sonstige Kosten durch Drittanbieter.

Welche Arten von Handy-Schadsoftware gibt es?

Wie bei Computerviren, gibt es verschiedene Formen von Schadsoftware:

  • Bootsektor-Viren sind glücklicherweise eher selten. Sie hindern die Handysoftware und blockieren das ganze System.
  • Trojaner sind die häufigste Form von Malware. Sie spähen vor allem Daten und Passwörter aus. Oft befinden Sie sich in Spam-Mails oder hinter Links.
  • Scriptviren sind meist in Skripten von Internetseiten versteckt. Sie versenden ungewünscht E-Mails und löschen oder ändern Dateien.
  • Programmviren sind Viren, die in Programme bzw. Apps integriert sind. Häufig sind sie in kostenlosen Spielen oder Musikdownloads versteckt.
  • Makroviren befinden sich meistens in Anhängen von E-Mails, da sie sich in Word- oder Excel-Dateien verstecken. Sie verhalten sich oft wie Trojaner und spähen dein Handy aus.
  • Computerwürmer werden häufig auch nur „Würmer“ genannt. Sie können sich selbstständig ausbreiten, versenden automatisch E-Mails, zerstören Bilddateien und spionieren Passwörter aus. Ein bekannter Handy-Wurm ist Cabir, der über Bluetooth verbreitet wird.
  • spezielle SMS oder MMS, die einen Bug (das ist ein kleiner Fehler in der Software) ausnützen, um das Handy abstürzen zu lassen.

Mein Handy hat einen Virus eingefangen. Was kann ich tun?

Ganz wichtig ist es, nicht lange zu überlegen, sondern so rasch wie möglich zu handeln. Bei einer ungefährlichen Infektion lädst du dir einen Virenschutz aus einem vertrauenswürdigen Store herunter und lässt das Programm nach Schadsoftware scannen als auch diese bekämpfen. Bekannte Anti-Virus-Software ist zum Beispiel von Kaspersky, Emsisoft, Avast, Avira oder Bitdefender. Idealerweise änderst du danach alle Passwörter.

Wenn möglich, solltest du dein Handy aber auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Dabei gehen leider alle Bilder und Daten auf deinem Mobiltelefon verloren. Je nach Hersteller variiert, wie dieser Recovery Modus aktiviert wird. Bei den meisten drückst du die Kombination von Power, Lautstärke und der Home-Taste. Halte die Tasten gedrückt, bis ein Menü erscheint. Darin wählst du den Punkt „factory reset“ mit den Lautstärketasten und bestätigst. Nun werden alle Daten und Einstellungen gelöscht, und das Handy ist auf den ursprünglichen Zustand zurückgesetzt, mit dem es ausgeliefert wurde. Sämtliche Schadsoftware ist damit entfernt.

( Artikel veröffentlicht: 12.03.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Handyviren - So schützt du dich!

Mit einem Anti-Virenprogramm kannst Du verhindern, dass Dein Handy befallen wird oder die Viren, sollte es schon zu spät sein, auch bekämpfen.


Ja, meistens führt ein Handyvirus sogar zu relativ drastischen Problemen. Bei einer Infektion kann zum Beispiel das Betriebssystem vernichtet, allgemeine Daten gelöscht oder auch sensible Daten ausspioniert (Zugriff auf Passwörter) werden.


Spyware schadet nicht dem System, sondern läuft unauffällig im Hintergrund. Sie sammelt Daten und überwacht Aktivitäten, um sie dann an ein fremdes System übertragen. Übliche Spyware-Typen sind zum Beispiel:

  • Passwort-Diebe: Diese Spyware sammelt Deine Zugangsdaten, wie Benutzernamen und Passwörter. Hier wird auch von Password Phishing gesprochen.
  • Banking-Trojaner: Hier werden vor allem Zugangsdaten zum Online-Banking abgegriffen, aber mitunter auch Dein Zahlungsverhalten, Dein Kontostand oder die Nummern Deiner Kredit- oder Bankomat/Debitkarte.
  • Systemüberwacher: Diese Spywareprogramme sammeln verschiedenste Daten, etwa Benutzernamen, Passwörter, E-Mail-Adressen, Deinen Browserverlauf, Systeminformationen aber auch Bilder und Dokumente.
  • Keylogger: Hier werden besonders die Aktivitäten überwacht, zum Beispiel Tastaturanschläge, Browserverlauf, E-Mails, Chats und Systemanmeldungen. Auch Videotelefonate oder andere Bildschirminhalte können mitgeschnitten werden.
  • GPS-Überwachungen: Häufig von misstrauischen Partnern aufs Handy installiert, wird hier gezeigt wo sich eine Person (oder ihr Handy) wann aufhält.
  • Govware: Offizielle Spyware wie zum Beispiel der Bundestrojaner. Geheimdienste, Zoll und andere offizielle Stellen nutzen solche Software zur Verbrechensbekämpfung.

Gerade Viren können die Downloadrate arg belasten, sowohl am Handy oder Tablet, als auch am Computer. Vom Sicherheitsrisiko und möglichem Datenverlust ganz abgesehen, weil Du damit ausspioniert werden kannst oder sogar der Internetkriminalität virtuell Tür und Tor öffnest. Daher ist es wirklich sinnvoll immer eine aktuelle Anti-Virus-Software installiert zu haben und regelmäßig einen Scan laufen zu lassen.


Mitunter können ein erhöhter Akkuverbrauch, Ausfälle und deutliche Verlangsamung der Arbeitsgeschwindigkeit darauf hindeuten, doch das ist oft nur schwer auszumachen. Nur Anti-Virenprogramme können sicher feststellen, ob Dein Handy befallen ist und die Viren bekämpfen.


Malware ist eine Schadsoftware, die dazu dient Daten auszuspionieren, zu beschädigen oder zu löschen. Die Bezeichnung Malware kommt von malicious (zu Deutsch „bösartig“) und dem Begriff Software. Dabei gibt es unterschiedlichste Formen: Viren, Würmer, trojanische Pferde und andere.

Oft wird Malware auch als Virus bezeichnet; bei Computern ist daher meist von Computerviren, bei Handys von Handyviren die Rede. Wenn das Hauptziel des Schadprogramms darin besteht, Daten auszuspionieren, spricht man auch von Spyware.

Sogenannte Bloatware, also unnütze Programme, die nicht schaden, oder Nagware, Programme die mit lästigen Pop-Ups werben, sind keine Malware.


Ransomware ist eine Form von Malware, schädlicher Software. In diesem Fall handelt es sich um Erpressersoftware, genauer gesagt um Trojaner. Wie die meisten Viren finden sie meist über einen Link aus einer Spam-Mail oder einer Nachricht auf Dein Handy oder Deinen Computer. Ransomware ist ein Kofferwort aus dem englischen „ransom“ für Lösegeld und dem Wort Software.


Schalte das Gerät sofort aus und nimm es, wenn möglich, vom Strom. Überleg Dir welche Schritte du einleiten möchtest und verfall nicht in Panik. Zahle kein Lösegeld an die Erpresser!

Die gründlichste Methode ist ein Hard Reset, also das Zurückstellen Deines Handys oder Computers auf die Werkseinstellungen. Dabei gehen allerdings alle Daten auf Deinem Gerät verloren. Versuch sie nicht zu übertragen, Du würdest dabei nur ein weiteres Gerät mit dem Trojaner infizieren.

Wenn Du regelmäßig Systembackups erstellt hast, kannst Du Dein System auch auf einen früheren Zustand zurücksetzen. Damit befreist Du Deinen Computer vom Virus. Aber Achtung: Häufig haben Trojaner eine gewisse Inkubationszeit. Das heißt zwischen Infektion und Ausbruch liegen meist ein paar Wochen.


Grayware (auch Greyware) hat ihren Namen vom englischen Wort für Grau. Da sie der Programmierung selbst nicht direkt schadet, wird sie auch mitunter von Viren unterschieden. Da aber auch Spyware großen Schaden anrichten kann, ist man von einer Abgrenzung längst abgekommen. Zum Teil werden auch nur behördliche Programme (auch Govware), wie der Bundestrojaner, damit bezeichnet. Geheimdienste, Zoll und andere offizielle Stellen nutzen mitunter bei der Verbrechensbekämpfung heimliche Spionagesoftware, indem sie Schadprogramme verwenden.


Bei Spyware handelt es sich um Schadsoftware, die dazu dient Daten auszuspionieren. Es ist eine bösartige Software (Malware), die darauf ausgelegt ist nicht der Programmierung selbst, sondern dem Nutzer zu schaden.

Das Wort Spyware ist ein Kofferwort aus Spy („Spion“) und Software („Programm“).


Leider nein. Öffentliche Netzwerke sind leider nicht sicher und bieten Kriminellen die Möglichkeit Handyviren in Umlauf zu bringen oder Deine Daten auszuspionieren. Du solltest besonders darauf achten nur verschlüsselte Seiten zu verwenden – das sind die, die mit https:// beginnen. Viele Browser kennzeichnen Verschlüsselungen auch durch grüne Farbe oder ein Vorhängeschloss in der Adresszeile. Wichtig ist auch die Datenfreigabe auszuschalten. Am besten ist allerdings öffentliche Netzwerke so gut wie möglich zu vermeiden und eine Anti-Virus-Software installiert zu haben.


Meistens wollen Cyberkriminelle mit einem Computer- oder Handyvirus Deine sensiblen Daten ausspionieren – etwa Deine Passwörter oder Bankzugangsdaten. Hier drohen Abbuchungen vom Konto, Bestellungen auf Deine Rechnung oder sonstiger finanzieller Schaden. Mitunter kommt es auch zu einem Identiätsdiebstahl.

Auch auf andere Daten, wie etwa Deine Bilder, kann mittels Malware zugegriffen werden. Mitunter wird dabei mit Erpressung gearbeitet, zum Beispiel werden persönliche Chats veröffentlicht, wenn nicht eine bestimmte Summe bezahlt wird oder ähnliches. Oder aber die Bilder werden verkauft. Auch das Einhacken in eine Kamera oder ein Mikrofon zielt oft auf Erpressung oder den Weiterverkauf der Bilder ab.

Andere Malware zielt nur auf Zerstörung ab. So werden Daten gelöscht oder sogar die Hardware beschädigt (Brick).