Die dritte Generation des Mobilfunknetzes, das 3G-Netz, wurde mit UMTS erreicht. Dies war der erste Mobilfunk-Übertragungsstandard, der als Breitband bezeichnet wurde, weil Daten schneller und effizienter übertragen werden konnten. Erstmals war Videotelefonie möglich.
Funktion von UMTS
Während bei GSM nur Daten als Datenpakete gesendet werden können, ist bei UMTS auch die Sprachübertragung datenpaketorientiert. Dadurch kann die Übertragung komprimiert werden und es stehen mehr Ressourcen zur Verfügung. Man kann sich das bei GSM ähnlich vorstellen, wie eine schmale Straße, auf der eine Information einzeln von einem zum anderen Teilnehmer geschickt wird. Dagegen ist UMTS eine Datenautobahn, auf der viele Daten in Datenpakete gepackt, gleichzeitig unterwegs sein können.
Mit UMTS war es daher erstmals möglich gleichzeitig zu telefonieren und im Internet zu surfen, also sowohl Daten als auch Sprache gleichzeitig zu übertragen.
Umrüstung zu 3G
UMTS benötigte einen kompletten eigenständigen Aufbau von Basisstationen auf Sendemasten und auch neue Handys, die nicht nur GSM-tauglich waren, sondern auch UMTS nutzen konnten.
HSDPA, HSPA und HSPA+
UMTS bot zunächst 384kBit/s Datenrate und bekam Erweiterungen um noch leistungsfähiger zu werden. HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) erhöhte die Datenrate auf 7,2 Mbit/s und verringerte die Latenz (den sogenannten Ping) deutlich. Durch die Erweiterung HSPA (High Speed Packet Access) gab es Übertragungsraten von bis zu 14,4 Mbit/s, mit HSPA+ sogar bis zu 42 Mbit/s.
UMTS in Österreich
In Österreich startete UMTS 2002, ein Jahr nachdem das weltweit erste UMTS-Netz auf der britischen Isle of Man in Betrieb genommen wurde.
Abschaltung von 3G
Sicherlich wird das 3G-Netz in näherer Zukunft einmal außer Betrieb genommen. Zum Beispiel will Magenta es mit Beginn 2024 abschalten und die Frequenzen teilweise für LTE und 5G nutzen. Mobilfunkfrequenzen sind aber nur eingeschränkt für bestimmte Übertragungstechnologien verfügbar. Leider kann daher nicht jedes Frequenzband, das für die veraltete 3G-Technologie verwendet wird, auch für das schnellere 4G/LTE oder 5G eingesetzt werden. Teilweise können sie aber doch umgewidmet oder auch für M2M, also Maschinennetze für Industrielösungen, genutzt werden.
In diesem Fall wird es für Nutzer mit alten 3G-fähigen Handys möglich sein auf das langsamere 2G-Netz auszuweichen, denn dieses wird auch weiterhin für SMS und Telefonie betrieben werden. Doch die Übertragung über 2G bzw. GSM/EDGE bietet leider eine noch schlechtere Sprachqualität und längere Verbindungszeiten als 3G. Auch ist die Datenrate mit dem alten 2G-Netz sehr niedrig. Bei der Nutzung von Datendiensten und Apps können dann nur noch Anwendungen mit sehr geringen Ansprüchen an die Internet-Geschwindigkeit genützt werden. Auch MMS können dann nicht empfangen werden.
Weiterentwicklung von 3G
Die Weiterentwicklung von UMTS (3G) ist LTE (4G), dem 4G-Netz.
( Artikel veröffentlicht: 08.04.2020 )