Handyempfang verbessern

Handyempfang verbessern

Egal wo du bist, du hast kaum Empfang? Die Gesprächsqualität ist nicht berauschend und jede Seite lädt nur elendslangsam? Wir verraten dir zehn Tipps um deinen Handyempfang zu verbessern, damit du nicht an deinem Fenster hängen musst, um den letzten Strich Empfang einzufangen.

Doch bevor wir zur Tat schreiten, musst du vorher etwas prüfen: Mit der SpeedMap kannst du sehen, wie die Netzabdeckung der drei österreichischen Mobilfunknetze bei dir vor Ort ist.

Moment, nur drei? Ja, denn es gibt nur drei österreichische Netzanbieter: A1 Telekom Austria, Magenta Telekom und Hutchison Drei Austria. Alle anderen Anbieter mieten sich in eines der vorhanden Netze ein. Wenn du wissen willst, in welchem Netz dein Mobilfunker operiert, schau doch in unsere Übersicht der Mobilfunkanbieter.

Denn wenn es keinen Empfang gibt, können wir leider auch nicht zaubern. In dem Fall benötigst du dann einfach einen neuen, geeigneten Tarif. Dabei kannst du in unserem Tarifvergleich im Reiter „Anbieter/Netz“ ein Netz mit schlechtem Empfang gleich komplett ausschließen.

1. WiFi Calling aktivieren

Call me, call me any anytime (Blondie)

Häuser sind oft leider nicht ideal für den Handyempfang. Wurde viel Stahl und Beton verbaut, kommen die Übertragungswellen nicht bis zu dir, sondern werden abgeschirmt. (Dieses Phänomen nennt man auch Faradayscher Käfig.) Auch in Autos und Zügen kann der Empfang dadurch verschlechtert sein.

Eine Lösung stellt WiFi Calling dar. Dies bedeutet, dass du über das WLAN-Netz weitertelefonieren kannst. Somit kannst du auch an Orten telefonieren, wo der Empfang meist eher schlecht ist, wie zum Beispiel im Keller. Dabei wird das Gespräch nicht über den Mobilfunk übertragen, sondern über das WLAN-Netz. Dein Anbieter muss WiFi Calling unterstützen und dein Handy WiFi Calling-fähig sein. Discounter Anbieter unterstützen WiFi Calling üblicherweise nicht, diese Funktion ist damit für Kunden der Netzbetreiber (A1, Magenta, Drei, Red Bull MOBILE) vorbehalten. Für alle ohne WiFi Calling heißt es in diesem Tipp daher: Stellt euch zum Fenster. 😉

WiFi Calling ist eine hilfreiche Lösung, wenn dein Anbieter un dein Handy es unterstützen. Prinzipiell kann dafür jedes WLAN genutzt werden, solange es über eine österreichische IP-Adresse verfügt und das Handy darin eingeloggt ist. Roaming ist damit nicht möglich. Du musst WiFi Calling auf deinem Handy in den Einstellungen aktivieren.

2. VoLTE aktivieren

Fortschritt gewinnt immer! (Jurassic World)

Seit einigen Jahren nutzen wir fürs Surfen am Handy insbesondere das LTE-Netz. Nicht aber, wenn wir telefonieren: Gespräche werden meistens über das ältere 3G (UMTS) Netz geführt. Auch wenn du mit deinem Handy besten LTE-Empfang hast, wird üblicherweise ein sogenannter Handover in das 3G-Netz durchgeführt, sobald du einen Anruf empfängst oder selbst jemanden anrufst.

Das ist aus mehreren Gründen problematisch. Mobilfunkanbieter bauen ihre UMTS-Netze seit vielen Jahren nicht mehr aus bzw. sogar wieder ab, um Platz für LTE und 5G zu machen. Der Empfang für 3G wird also tendenziell schlechter. Zweitens kann das 3G-Netz auch bei Telefonie weniger Information übertragen als das LTE oder 4G-Netz, wodurch die Sprachqualität leidet. Drittens wird üblicherweise die Datenfunktion des Handys deaktiviert, während wir im 3G-Netz telefonieren – Nachrichten über Messenger wie WhatsApp etc. erreichen uns daher erst verzögert.

Abhilfe schafft VoLTE – Voice over LTE. Wenn diese Funktion aktiv ist, wird auch die Telefonie über das LTE-Netz durchgeführt. Dadurch steigt sowohl die Sprachqualität, als auch der Empfang mitunter deutlich. Damit du VoLTE nutzen kannst, muss sowohl dein Mobilfunkanbieter, als auch dein Smartphone VoLTE unterstützen. Zusätzlich muss allerdings auch dein Mobilfunkanbieter genau dein Smartphonemodell unterstützen. Üblicherweise unterstützt dein Mobilfunkanbieter zumindest jene Geräte, die er selbst im Angebot hat; sowie die gängigsten Bestseller wie Apple iPhones etc.

Wie auch bei WiFi Calling gilt: Discounter Anbieter unterstützen VoLTE noch nicht flächendeckend, diese Funktion ist damit hauptsächlich für Kunden der Netzbetreiber (A1, Magenta, Drei, Red Bull MOBILE) vorbehalten. In unseren Tarifvergleichen kannst du explizit nach <a href=“/ handytarife/volte-wifi-calling“>Handytarifen mit VoLTE und WiFI Calling suchen!

3. SIM-Karte tauschen

Ch-ch-changes (David Bowie)

Ist die SIM-Karte schon etwas älter? Auch ein Kartentausch kann helfen. Denn eine alte Karte ist technisch eben nicht mehr auf dem neuesten Stand und dies kann sich unter anderem auch auf den Empfang auswirken. Bei vielen Anbietern ist ein Kartentausch einmal jährlich gratis und wird mit der Servicepauschale verrechnet.

4. Hard Reset

Reset to default (Solar Fake)

Ein Hard Reset löscht alle Daten auf deinem Handy, doch bewirkt oft auch wahre Wunder. Dadurch werden Datenreste und eventuelle Handyviren vom Gerät entfernt und dies kann helfen, dass das Handy wieder einen besseren Empfang hat. Denn gerade ein Handyvirus kann sich auch darauf auswirken. Mehr dazu in unserem Ratgeber zum Thema Handyvirus.

5. Netzmodus GSM einstellen

Das ist mein Signa-a-a-al! (Joris)

Oft hilft es den Netzmodus in den Einstellungen des Handys auf GSM umzustellen. Diesen Punkt findet ihr bei Android unter Mobile Netzwerke – Verbindungen, beim iPhone unter Mobiles Netz – Datenoptionen.

Wer auf GSM umstellt, schränkt allerdings auch die Geschwindigkeit der mobilen Daten stark ein, aber diese ist bei schlechtem Empfang sowieso problematisch.

6. Apps reduzieren

Tonight, I’m cleanin’ out my closet. (Eminem)

Viele Apps ziehen viele Daten. Wer permanent eine schlechte Datenraten hat, sollte zumindest die Apps löschen, die er kaum verwendet. Denn auch inaktiv greifen manche Programme auf das Datenvolumen zu.

7. Bluetooth Headset

Könnt ihr mich hören? (Rammstein)

Eine weitere Möglichkeit ist, ein Headset zu nutzen. So kannst du das Handy dort liegen lassen, wo es den besten Empfang hat – meist beim Fenster. Um zu telefonieren musst du dann aber nicht beim Fenster stehen, wenn du eine kabellose Freisprecheinrichtung nutzt. Das Handy findet dann trotzdem ein Signal und du kannst dich mit einem Headset frei im Raum bewegen.

Headsets kosten meist ab 20 Euro. Sie sind auch praktisch um während der Fahrt telefonieren zu können, die Hände frei zu haben oder auch um Handystrahlung zu meiden.

8. Antenne zur Signalverstärkung

Lifting me higher and higher (Jackie Wilson)

Eine weitere Möglichkeit ist eine Antenne zur Signalverstärkung zu installieren. Dabei gibt es verschiedene Varianten:

  • Handy-Antenne: Mit einer kleinen, direkten Antenne, die oft auf den Akku geklebt wird, lässt sich der Empfang oft etwas verbessern. Oft sind diese schon günstig zu haben.

  • stationäre GSM-Antenne: Diese bestehen entweder aus einer Art Zimmerantenne, oder aber aus einer Außenantenne und einem Innenmodul, die am beziehungsweise im Haus installiert werden müssen. Die kleineren sind schon ab 15 Euro zu haben, die Installation einer großen Anlage ist mit deutlich höherem Aufwand verbunden, sie sind bereits ab rund 80 Euro zu bekommen.

9. LTE-Repeater

You’re stuck on repeat, repeat-peat, repeat (David Guetta)

Für große Bürogebäude oder Wohnanlagen lohnt sich die Installation von LTE Repeatern. Diese fangen das Signal auf und strahlen es verstärkt wieder aus. LTE Repeater gibt es ab rund 400 Euro.

10. Neues Handy

Listening to the wind of change (Scorpions)

Es gibt die, die ihr Handy jährlich wechseln, und die, die schon seit Jahren auf ihr gutes, altes Handy schwören. Doch Hand aufs Herz, würde sich schon ein Museum für zeitgenössische Technik dafür interessieren, ist es definitiv Zeit für einen Handywechsel. Technische Geräte sind üblicherweise nicht für eine Lebensdauer von über fünf Jahren konzipiert und gehören spätestens dann getauscht. Oft bewirkt dies wahre Wunder für den Empfang, da neue Handys wesentlich besser das Signal auffangen können.

Bitte nicht das gleiche Modell suchen, denn das ist technisch eben genauso veraltet. Nur Mut zu einem neuen Handy! Es muss ja nicht das neueste Flagship – Modell sein, ein günstiges tut es auch.

Du kannst natürlich auch zuerst einmal vorsichtigerweise nur ein anderes Handy ausprobieren. Idealerweise sollte dies möglichst neu sein.

11. Anbieterwechsel

It’s a new dawn. It’s a new day. It’s a new life – and I’m feeling good. (Michael Bublé)

Hilft alles nichts, ist nur der eingehens empfohlene Anbieterwechsel sinnvoll. Wer ein Dual-SIM-Handy besitzt, kann aber auch eine zweite SIM-Karte für zu Hause (oder wo auch immer man Empfangsproblem hat) von einem anderen Anbieter verwenden, der besseren Empfang bietet.

( Artikel veröffentlicht: 19.08.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Handyempfang verbessern

Je nachdem wieviele Mobilfunkstationen in der Nähe sind kommt es zu unterschiedlichen Empfangsergebnissen. In manchen Gebieten kann ein Netz daher auch schlechter abschneiden, das woanders sehr gut funktioniert.


Wenn auf dem Display „Kein Netz“ oder „Kein Empfang“ steht, bedeutet dies, dass Dein Handy keine Verbindung zu Deinem Anbieter herstellen kann. Du kannst somit weder telefonieren, noch SMS verschicken oder das Internet nutzen. Der komplette Ausfall kann sowohl am Handy selbst, als auch am Anbieter liegen. Bei einem Netzausfall liegt der Fehler bei Deinem Anbieter. In so einem Fall musst Du abwarten bis die Störung wieder behoben ist. Es gibt aber auch mehrere Gründe an Deinem Smartphone, die dazu führen können. Zum Beispiel kann der Flugzeugmodus aktiviert, der Modus Mobile-Daten deaktiviert, Deine SIM-Karte beschädigt sein oder Du Dich in einem Funkloch befinden.


Dein Handy steht über Funk in ständigem Kontakt mit Deinem Anbieter, der Dich über Deine SIM-Karte identifiziert. Das Signal wird über Sendemast bzw. Mobilfunkstation aufgefangen und an den Anbieter weitergeleitet. Handys kommunizieren daher nicht direkt miteinander, sondern immer über die Verbindung zum Anbieter. Soll ein Gespräch hergestellt werden, so fragt das Handy per Funk beim Anbieter an, ob das andere Handy erreichbar ist. Das Signal wird vom Sendemast per Richtantenne oder Kabel an den Zentralcomputer des Providers gesendet. Dieser weiß wo sich welches Handy befindet und kann eine Verbindung herstellen.


Ein Faradayscher Käfig oder auch Faradaykäfig schirmt vor elektrischen und zum Teil auch elektromagnetischen Feldern ab, nicht aber vor magnetischen. Er besteht immer aus einer rundherum geschlossenen Hülle, die aus einem elektrischen Leiter besteht, zum Beispiel aus Metall.

Autos sind zum Beispiel Faradaykäfige – schlägt ein Blitz ein, bleiben die Menschen darin geschützt, weil das Metall sie umgibt und der Blitz abgeleitet wird. Auch Mikrowellen sind Faradaykäfige, die die Strahlung im Inneren behalten und nicht nach außen abgeben.


Die Übertragung zwischen Handy und Basisstation funktioniert über elektromagnetische Wellen, die einen Faradaykäfig nur schlecht durchdringen können. Deswegen hat man im Auto, der Bahn oder in Gebäuden aus Stahlbeton häufig einen schlechteren Empfang. Deren Wände bestehen aus Metall, das vor den Wellen abschirmt. Bei Fenstern dringen die Wellen am einfachsten ein, daher hat man im Bereich von Fenstern und Türen den besten Empfang im Haus.


Die Netzabdeckung sagt aus, wie gut ein bestimmtes Mobilfunknetz ausgebaut und wie der Handyempfang ist. Da jeder Mobilfunkmast eine Reichweite von wenigen Kilometern hat, wird ein flächendeckendes Netz an Mobilfunkmasten benötigt. Das Ziel ist also für jeden Anbieter auch in entlegenen Gebieten noch Telefonie und das Surfen im Internet zu ermöglichen. Je stärker ein Netz ausgebaut ist, desto höher ist auch die zu erwartende Geschwindigkeit.