Kabel, LTE, 5G, Glasfaser oder DSL – welches Internet brauche ich?

Kabel, LTE, 5G, Glasfaser oder DSL – welches Internet brauche ich?

Das Leben besteht aus vielen Entscheidungen. Beim Internet hören diese nicht auf: Festnetz oder Mobilfunk? 5G oder LTE? Unbegrenztes Datenvolumen oder Gigabytegrenze? Doch halt – wir dröseln auf, für welches Internet du dich wann entscheiden solltest.

Welches Internet ist das beste? Ganz so einfach kann man das natürlich nicht beantworten, weil es auf viele verschiedene Faktoren ankommt. Wir erklären dir Schritt für Schritt, um welche Technologien es sich handelt und welche Vor- und Nachteile es bei jeder gibt. So kannst du am besten abschätzen, wofür du dich entscheiden möchtest.

Standort und Verfügbarkeit

Bei jeder Verbindung ist vor allem dein Standort entscheidend. Denn der beste Tarif nutzt dir nichts, wenn er für dich einfach nicht verfügbar ist. Achte daher immer auf die Verfügbarkeit und den Empfang an deinem Standort in unserer SpeedMap.

Bitte prüfe daher zuvor immer die Verfügbarkeit, damit du die Bestellung danach nicht stornieren musst.

Die Verfügbarkeitschecks einiger Netzanbieter:

Internet Anbieter Verfügbarkeits-Check
A1 A1 Verfügbarkeit
Magenta Magenta Verfügbarkeit
Drei Drei Verfügbarkeit
Warum listen wir nur drei Netze auf? Weil es nur drei österreichweite Netzanbieter für Telekommunikationsnetze gibt: A1 Telekom Austria, Magenta Telekom und Hutchison Drei Austria. Zusätzlich gibt es auch regionale Netzanbieter, die aber kaum ins Gewicht fallen. Alle anderen Anbieter, die österreichweit agieren, nutzen eines dieser Netze.

Du kannst zwischen mehreren Möglichkeiten wählen:

  • Kabel
  • DSL
  • Glasfaser
  • Mobilfunk (LTE und 5G)
  • Hybrid

Kabel

Kabelinternet ist ein Form des Festnetzinternets. Es bringt dir meist sehr hohe Datenraten – wenn vor deiner Haustüre auch tatsächlich ein solch gut ausgebautes Kabel liegt. Darin liegt leider der Haken: In der Stadt sollte das kein Problem für dich darstellen, hier sind die Netze gut ausgebaut. Doch wohnst du am Stadtrand und in ländlichen Regionen, gibt es solche oft nicht.

Das Datenvolumen ist bei Kabelinternet immer unbegrenzt. So musst du dir nie Gedanken machen, wieviel du downlädst. Es gibt nur feste Verträge, sowohl mit als auch ohne Bindung. Für diese benötigst du eine gute Bonität.

Kabel hat seinen Namen daher, dass das Signal über das erdgebundene Koaxialkabel ankommt. Dieses zweipolige Kupferkabel lässt dich sowohl Fernsehen als auch Internet empfangen. Gerade in Kombination gibt es hier oft sehr günstige Angebote.

Beim Kabelinternet handelt sich um ein shared medium (zu Deutsch „geteiltes Medium“). Das heißt, dass sich alle Teilnehmer einer Kopfstation diese Bandbreite miteinander teilen. Üblicherweise stellt dies kein Problem dar, wenn an deinem Standort die Verbindung gut ausgebaut ist. Wenn die Auslastung hoch ist und insbesondere viel Video-Inhalte konsumiert werden (etwa Sonntagabend), kann es dennoch zu Schwankungen kommen.

Vorteile
  • hohe Datenraten und niedrige Latenzen
  • Datenvolumen unbegrenzt
  • Kombinationsangebote mit Fernsehen
Nachteile
  • nicht überall verfügbar
  • Schwankungen möglich
  • nur als Vertrag

DSL

DSL oder auch Internet über die Telefonleitung ist eine der verbreitetsten Formen von Festnetzinternet. Immerhin können laut A1 Telekom Austria rund 97 Prozent aller Haushalte in Österreich mit DSL versorgt werden. Doch je nach Standort ist die Ausbaustufe oftmals sehr unterschiedlich: In der Stadt sind oft starke Kabeln verlegt und hohe Geschwindigkeiten erreichbar, in ländlichen Regionen sind die alten, schwachen Kupferleitungen oft nicht sehr leistungsfähig.

Mit DSL Internet ist das Datenvolumen immer unbegrenzt. Hier kannst du downloaden, soviel du möchtest. Es gibt hier nur feste Verträge, sowohl mit als auch ohne Bindung. Für diese benötigst du eine gute Bonität.

DSL steht übrigens für Digital Subscriber Line, zu Deutsch „digitaler Teilnehmeranschluss“. Hier wird das vorhandene Telefonkabel zur Signalübertragung nutzt. Mehr Infos zum Thema findest du in unserem Ratgeber Internet über die Telefonleitung.

Beim Telefoninternet spricht man auch von einem dedizierten Medium. Dabei teilst du dir deine Leitung nicht mit anderen Kunden. So kannst von einer stabilen Verbindung und stabiler Internetgeschwindigkeit ausgehen, die kaum schwankt.

Vorteile
  • stabile Leitung
  • gute Verfügbarkeit
  • Datenvolumen unbegrenzt
Nachteile
  • häufig nur niedrige Geschwindigkeit möglich
  • nur als Vertrag

Glasfaser

Auch bei Glasfaser handelt es sich um eine Form von Festnetzinternet. Glasfaserinternet bietet die schnellste und leistungsfähigste Verbindung, da die Signale via Glasfaserleitung in Lichtimpulsen versendet werden, statt über Kupferleitungen mit Strom. So ist die Dämpfung besonders gering und das Signal kommt extrem schnell und sicher an. Es ist ein Hochleistungsnetz mit besonders schneller Übertragung.

Mit Glasfaser Internet ist das Datenvolumen immer unbegrenzt. Du hast daher Es gibt hier nur feste Verträge, sowohl mit als auch ohne Bindung. Für diese benötigst du eine gute Bonität.

Das Problem ist nur – in Österreich sind Glasfaserleitungen sehr wenig ausgebaut. Europaweit sind wir mit dem Ausbau von Breitbandinternet laut OECD das Schlusslicht. Auch laut dem FTTH Council Europe belegt Österreich den europaweit letzten Platz beim Glasfaserausbau - weit hinter Kasachstan, der Türkei oder etwa Polen. Bei uns gibt es leider nur rund 1,9 Prozent FTTB/FTTH Glasfaseranschlüsse. Der EU-Durchschnitt liegt übrigens bei 17,1 Prozent.

Dabei werden unter dem „Glasfaser“ unterschiedlichste Technik-Ausbaustufen zusammengefasst. Diese Zusammenfassung wird auch FTTX („Fiber to the X“, zu Deutsch „Faser bis zum X“) genannt. Das Glasfasernetz bildet nämlich das Rückgrat sämtlicher anderen Netze. Das letzte Stück zum Nutzer ist aber häufig nur in Kupfer ausgefertigt, was die Geschwindigkeit drastisch reduziert.

So stehen die Abkürzungen FTTN, FTTS und FTTC für Glasfaserkabel bis in die Umgebung des Verbrauchers. Je nach Nähe kann dies bedeuten, dass das Kabel nur bis in die Nachbarschaft oder bis maximal zum Randstein reicht. Hier spricht man noch nicht von Glasfaserinternet.

„Echte“ Glasfaser wird mit den Abkürzungen FTTB, FTTL, FTTH und FTTD unterschieden. Hier verläuft die Glasfaser bis in das Gebäude. Bei der letzte Stufe ist die Glasfaserleitung auch wirklich komplett aus Glasfaser und es wird kein Kupfer benutzt. Diese Ausbaustufen sind in Österreich aber noch sehr selten. Mehr Infos zum Thema findest du in unserem Ratgeber Glasfaser in Österreich.

  • FTTB bedeutet „fiber to the basement“ oder „fiber to the building“ und steht für „Faser bis zum Keller“ oder „Faser bis zum Gebäude“.
  • FTTL steht für „fiber to the loop“, also „Faser bis zur Schleife“, das bedeutet bis zum Stockwerk.
  • FTTH ist „fiber to the home“, etwa „Faser bis nach Hause“ und bezeichnet die Faser bis zur Wohnung.
  • FTTD steht für „fiber to the desk“, also „Faser bis zum Schreibtisch“ und beschreibt eine komplette Glasfaserverkabelung von Anfang bis Ende.
Vorteile
  • sehr hohe Leitung
  • stabil
  • Datenvolumen unbegrenzt
Nachteile
  • sehr teuer
  • kaum verfügbar
  • nur als Vertrag

Mobilfunk: LTE und 5G

Internet über Mobilfunk wird entweder über den Standard LTE oder 5G übertragen. Dabei nutzt man die Datenübertragung im Mobilfunknetz. Dabei benötigst du im Gegensatz zum Festnetz keine aufwendigen Installationen für die Verlegung eines Kabels, sondern ausschließlich Strom und Handyempfang für den mobilen Router.

Sowohl das ultraschnelle 5G-Netz als auch das flotte LTE-Netz werden für das Handynetz genutzt – aber eben auch für Mobilfunkinternet. Überall da wo du Handyempfang hast, hast du daher auch Internetempfang.

Mobiles Internet ist kein Festnetzinternet, sondern eben mobil (fast) überall nutzbar. Du kannst es daher auch einfach mitnehmen und woanders anstecken. Egal ob du dafür die WLAN Box oder aber einen Surfstick nutzt.

Mit der Geschwindigkeit des Festnetzinternets kann Mobilfunkinternet mittlerweile gut mithalten, allerdings sind die Latenzen (Ping) meist höher.

Häufig ist es ohne Bindung und relativ günstig zu bekommen. Auch kannst du hier entscheiden, ob du nach Verbrauch abrechnen möchtest, ob du Internet mit begrenzten Freieinheiten (wie beim Handy) oder unbegrenztes Datenvolumen möchtest.

Es gibt LTE- und 5G-Internet nicht nur mit einem Vertrag, sondern auch als Wertkarteninternet. Dies kannst du immer dann aufladen, wenn du es brauchst. Wenn du grad kein Internet benötigst, kannst du es daher einfach stoppen, indem du kein Guthaben mehr auflädst. Ideal ist das für junge Menschen, Leute mit schlechter Bonität oder aber auch für Ferienwohnungen.

Du willst Mobilfunkinternet? Hier findest mobiles Internet für unterwegs oder auch Mobilfunkinternet für Zuhause.

LTE ist ein Übertragungsstandard der vierten Generation des Mobilfunks, daher auch oft 4G genannt. 5G ist die fünfte Generation des Mobilfunks und wird seltener auch als New Radio bezeichnet. 5G hat höhere, schnellere Datenraten als LTE, die Tarife kosten dafür aber auch deutlich mehr.

Mobilfunkinternet ist ein sogenanntes shared medium. Das bedeutet, du teilst dir die Leitung mit anderen Kunden deines Internetanbieters, die in deiner Nähe sind. Je mehr Kunden mit einem Sendemasten verbunden sind, desto kleiner wird dein Bereich, und desto weniger Datenvolumen kannst du übertragen. Besonders in den Abendstunden, wenn alle das Internet nutzen, kann die Datenrate daher schwanken. Mehr Infos zum Thema findest du in unserem Ratgeber Mobiles LTE/5G Internet für Zuhause.

Vorteile
  • (fast) überall verfügbar
  • flexibel nutzbar
  • einfach zu installieren
  • Datenvolumen begrenzt oder unbegrenzt
  • auch als Wertkarte erhältlich
Nachteile
  • weniger stabil
  • häufig höhere Latenzzeiten

Hybridinternet

Hybrides Internet verknüpft Festnetztechnologie mit Mobilfunkübertragung. Das bedeutet, dass du über DSL- Internet verfügst, aber bei Bedarf höhere Bandbreiten durch LTE oder 5G zuschalten kannst. Dies ist besonders in Gegenden mit schlechten Netzinfrastrukturen sinnvoll, da hier sowohl auf das stabilere Festnetz, als auch auf das Mobilnetz zurückgegriffen werden kann. Die doppelte Zugriffsmöglichkeit macht Hybrid Internet besonders ausfallsicher und daher auch sehr zuverlässig. Wenn eine Internetstörung beim Festnetz vorliegt, kann es immer noch auf den Mobilfunk ausweichen und umgekehrt.

Rein äußerlich unterscheidet sich das Modem kaum von anderen. Er wird genauso an die Telefonleitung angeschlossen, wie ein DSL-Modem. Zusätzlich muss hier aber eine SIM-Karte eingesetzt werden, damit Mobilfunk genutzt werden kann.

Hybrid-Internet findest du auch direkt bei den Anbietern:

Vorteile
  • gut verfügbar
  • Datenvolumen unbegrenzt
  • stabil durch Festnetz
  • Speed-Boost durch Mobilfunk
Nachteile
  • erfordert DSL-Anschluss
  • Geschwindigkeitsplus schwankt

Welches Internet nehme ich am besten?

Glasfaser und Kabelinternet sind meist besonders schnell – aber leider nicht überall verfügbar. Auch DSL kann je nach Ort hohe Geschwindigkeiten und vor allem stabile Geschwindigkeiten erreichen. Wenn du also ein Gamer bist, gerne streamst oder von zu Hause aus viele Videokonferenzen führst, benötigst du ein Festnetzinternet mit niedrigem Ping und hohen Downloadraten.

Ist dir wichtiger, dass du dein Internet überall hin mitnehmen kannst, ist Mobilfunkinternet besser. Dieses kannst du sowohl zu Hause als auch überall sonst verwenden. Die SIM-Karte kannst du sowohl in deinem Router, aber auch als Datenkarte in deinem Handy, deinem Laptop oder einem anderen Gerät nutzen. Wenn die Festnetze vor Ort schlecht ausgebaut sind, solltest du dich lieber für Mobilfunkinternet entscheiden. Für Gelegenheitsnutzer ist besonders das Wertkarteninternet geeignet. Mehr Infos findest du im Ratgeber Internet für Gelegenheitsnutzer.

Möchtest du besonders ausfallsicher sein, ist Hybrides Internet besonders geeignet. Ebenso wenn die Netze bei dir vor Ort schlecht ausgebaut sind.

( Artikel veröffentlicht: 10.06.2021 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Kabel, LTE, 5G, Glasfaser oder DSL – welches Internet brauche ich?

Hybrid Internet ist eine Kombination aus Festnetzanschluss mit Mobilfunk-Internet für das Internet zuhause. Es verbindet die Technologie von Kabelinternet oder DSL – Netz mit dem LTE/5G - Mobilfunknetz.


Glasfaser und Kabelinternet sind meist besonders schnell – aber leider nicht überall verfügbar. Auch DSL kann je nach Ort hohe Geschwindigkeiten und vor allem stabile Geschwindigkeiten erreichen. Wenn du also ein Gamer bist, gerne streamst oder von zu Hause aus viele Videokonferenzen führst, benötigst du ein Festnetzinternet mit niedrigem Ping und hohen Downloadraten.

Ist dir wichtiger, dass du dein Internet überall hin mitnehmen kannst, ist Mobilfunkinternet besser. Dieses kannst du sowohl zu Hause als auch überall sonst verwenden. Die SIM-Karte kannst du sowohl in deinem Router, aber auch als Datenkarte in deinem Handy, deinem Laptop oder einem anderen Gerät nutzen. Wenn die Festnetze vor Ort schlecht ausgebaut sind, solltest du dich lieber für Mobilfunkinternet entscheiden. Für Gelegenheitsnutzer ist besonders das Wertkarteninternet geeignet. Mehr Infos findest du im Ratgeber Internet für Gelegenheitsnutzer.

Möchtest du besonders ausfallsicher sein, ist Hybrides Internet besonders geeignet. Ebenso wenn die Netze bei dir vor Ort schlecht ausgebaut sind.


Wie der Netzausbau vorangeht, siehts du im Breitbandatlas. Dieser ist unter breitbandatlas.gv.at zu finden. Doch Vorsicht: Dabei handelt es sich aber zum Teil um nur theoretisch erreichbare Geschwindigkeiten, die nicht von allen Haushalten erreicht werden können, sondern nur von einzelnen Haushalten innerhalb eines ganzen Rasters.


Man unterscheidet, je nachdem bis wohin das Glasfaserkabel verläuft, verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Akronymen, die alle mit FTT beginnen. Diese werden manchmal als FTTX oder „Fiber to the X“, zu Deutsch „Faser bis zum X“, zusammengefasst, wobei das X für unbekannt steht.

Wenn das Glasfaserkabel nur bis zum Verteiler geht, ab diesem Kabelverzweiger aber als Kupferkabel verlegt ist, spricht man zumeist von FTTN, FTTS oder FTTC, je nach Nähe zum Verbraucher.

  • FTTN bedeutet „fiber to the node“ oder „fiber to the neighborhood“, also etwa „Faser bis zum Knotenpunkt“ oder „Faser bis in die Nachbarschaft“.
  • FTTS ist „fiber to the street“, also „Faser bis in die Straße“.
  • FTTC steht für „fiber to the curb“, etwa „Faser bis zum Randstein“.

Wenn das Glasfaser bis zum oder ins Gebäude verlegt ist, gibt es die Akronyme FTTB, FTTL, FTTH und FTTD, je nach Nähe zum Verbraucher.

  • FTTB bedeutet „fiber to the basement“ oder „fiber to the building“ und steht für „Faser bis zum Keller“ oder „Faser bis zum Gebäude“.
  • FTTL steht für „fiber to the loop“, also „Faser bis zur Schleife“, das bedeutet bis zum Stockwerk.
  • FTTH ist „fiber to the home“, etwa „Faser bis nach Hause“ und bezeichnet die Faser bis zur Wohnung.
  • FTTD steht für „fiber to the desk“, also „Faser bis zum Schreibtisch“ und beschreibt eine komplette Glasfaserverkabelung von Anfang bis Ende.