Telefonieren im Ausland ist ein teures Vergnügen, denn hier werden Roaminggebühren verrechnet. 💸 Wir zeigen, wie hoch diese sind und geben Tipps, wie Du sie vermeiden kannst.
Roamingfähig bedeutet, dass Du den Tarif auch im Ausland nutzen kannst. Innerhalb der EU sind die Gebühren streng geregelt und Roaming zum größten Teil gratis möglich. Außerhalb der EU musst Du aber aufpassen.
Außerhalb der EU wird es sehr schnell, sehr teuer. Denn außerhalb der EU gibt es keinen Kostendeckel. 🛂 Und Du kannst auch Deine Freieinheiten für Telefonie, SMS und Daten nicht wie in der EU nutzen.
Hier können für Gespräche zwischen rund 1 Euro bis zu 9 Euro pro Minute fällig werden. Und zwar sowohl bei ankommenden, wie auch bei ausgehenden Anrufen. Das bedeutet, es hilft auch nichts, wenn Du Dich anrufen lässt. Wie hoch die Gebühren für jedes Land sind, findest Du auf der Seite Deines Anbieters.
Passives Roaming und aktives Roaming
Telefonieren innerhalb der EU lässt es einen fast vergessen, dass auch passive Gesprächsgebühren möglich sind. Das bedeutet, dass Du nicht nur zahlst, wenn Du anrufst – dies sind aktive Gebühren, weil Du eine Handlung setzt, wie zum Beispiel eine SMS schreiben.
Nein, außerhalb der EU gibt es auch Gebühren dafür, dass Du einen Anruf oder eine SMS empfängst – dies nennt man passive Gebühren. Diese sind oft gleichauf mit den aktiven Gebühren. Sie werden nämlich für die Netzbenutzung verrechnet. So kostet ein Anruf für Dich in etwa gleichviel, egal ob Du angerufen wirst, oder selbst anrufst. Ungeachtet dessen entstehen dem Anrufer natürlich auch zusätzliche (meist sehr hohe) Kosten für Auslandstelefonie.
Teures Datenroaming
Auch beim Datenroaming können je nach Zielland und Anbieter zwischen rund 1 Euro bis zu 35 Euro pro Megabyte anfallen. Besonders teuer sind vor allem die Länder, die sich von Österreich geographisch weit weg befinden. Aber auch beliebte Urlaubsländer wie die Schweiz oder die Türkei sind nicht in der EU. Daher können auch hier relativ hohe Kosten anfallen.
Roaming auf Schiffen und in Flugzeugen 🚢
Die vorher genannten hohen Roaminggebühren sind aber leider noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn auf Schiffen und in Flugzeugen können exorbitante Roaminggebühren durch Satellitennutzung auftreten. Die Schauergeschichten von Rechnungen mehreren 1.000 Euro nach wenigen Minuten Telefonie oder Internet sind leider keine urbanen Mythen, sondern bittere Realität.
Immerhin muss Dich Dein Anbieter mittlerweile per SMS über die Kosten informieren. Des Weiteren muss er Dir zwei Kostenlimits für Datenroaming anbieten (zu 60 Euro bzw. zu 120 Euro). Erreichst Du dieses Limit, musst Du ausdrücklich erklären weitersurfen zu wollen. Wenn Du das tust, dann gibt es aber kein Halten mehr.
Geisterroaming 👻
Wer sich an den Grenzen der EU aufhält, sollte aufpassen, dass ihm wegen sogenanntem Geisterroaming bei der Rechnung nicht die Haare zu Berge stehen. Dabei wählt sich Dein Handy trotz abgeschaltetem Datenroaming in ein fremdes Netz und so können geringe Mengen an Daten übertragen werden. Obwohl Du das Internet nicht nutzen kannst, “spukt” Dein Handy also im Datennetz. Dabei können hohe Gebühren anfallen. Wer sich in Grenznähe befindet, sollte daher den Flugmodus aktivieren oder das Netz manuell einstellen. Am sichersten ist es aber, Roaming zu sperren.
Was kostet mir Roaming denn nun genau?
Wir würden Dir gern den exakten Preis nennen, aber es gibt einfach zu viele Länder und zu viele Tarife um dies hier aufzulisten. Deine genauen Roaminggebühren entnimmst Du daher Deinen Entgeltbestimmungen und AGB. Diese bekommst Du immer bei Abschluss deines Tarifes. Üblicherweise findest Du die Preise für Roaminggebühren auch auf der Webseite Deines Anbieters.
Roaminggebühren vermeiden
Internet und Telefonie im Ausland außerhalb der EU sind einfach sehr teuer. Am besten nutzt Du daher das WLAN-Netz im Hotel oder auf dem Campingplatz. Auch Gratis-Hotspots auf Flughäfen oder in Cafés bieten die Möglichkeit ins Internet ohne Horrorgebühren zu gelangen. Hier musst Du aber besonders auf Deine Sicherheit achten, damit Deine Daten nicht ausspioniert werden.
🤑 Die wichtigsten Tipps um Roaminggebühren zu vermeiden:
WLAN nutzen 📡
Statt zu Telefonieren oder SMS zu schicken, solltest Du auf Internettelefonie und Nachrichten via Instant Messaging wie WhatsApp, Signal, Facebook Messenger und Co. zurückgreifen. Freilich nur, wenn Du Dich in einem WLAN befindest.
Kostengrenze aktivieren 🛡️
Viele Mobilfunkanbieter lassen eine Kostengrenze für Datenroaming zu. Häufig (aber nicht immer) ist diese bereits aktiviert und liegt bei rund 60 Euro. Sowie sie erreicht ist, kannst Du zwar noch Gespräche führen und SMS nutzen, nicht aber mehr ins Internet – Dein Tarif schnappt die Internetverbindung ab.
Du kannst die Kostengrenze meist in der App oder über die Hotline einstellen. Bei manchen Anbietern kann man auch nur freies Datenroaming in der EU erlauben und kostenpflichtiges deaktivieren.
Roaming deaktivieren ⛔
Du kannst Roaming und gerade Datenroaming bei Deinem Tarif bei vielen Anbietern auch deaktivieren. Meist ist dies über die App oder die Hotline möglich. So kann keine Verbindung im Ausland zustande kommen. Du kannst dein Handy aber noch im WLAN eines Netzes zum Beispiel im Hotel nutzen. Der Nachteil: Du kannst es außerhalb eines WLAN-Netzes eben nicht oder nur eingeschränkt nutzen.
Offline Karten und Videos 📽️
Wer Städte erkundet und eine Karte braucht, sollte zuvor die Karten herunterladen, damit sie auch offline verfügbar sind. Mit Google Maps ist dies möglich und spart viel Datenvolumen.
Auch Serien lassen sich bei vielen Streaminganbietern für einen begrenzten Zeitraum runterladen und ansehen. Lade Dir zuhause die neue Staffel Deiner Lieblingsserie runter und schau sie offline im Urlaub.
Wertkarte verwenden 💳
Kauf Dir vor Ort eine Wertkarte, die Du nur für den Urlaub nutzt. So hast Du die komplette Kostenkontrolle, denn Dir kann nicht mehr abgebucht werden, als Du Guthaben hast. Achte aber darauf, dass Telefonie und SMS ins Ausland möglich sind – das bedeutet, dass sie roamingfähig ist. Willst du auch das Internet nutzen, muss die Wertkarte auch datenroamingfähig sein.
Roamingpakete 🌍
Wer gar nicht verzichten kann, für den bieten viele Anbieter eigene Roamingpakete. Diese sind oft relativ kostenintensiv, aber immer noch deutlich billiger als die Roaminggebühren sonst. Dafür musst du noch nicht einmal in einen Shop oder die Tarifstrukturen von fremden Ländern studieren.
Anbieter wie Red Bull Mobile haben eigene Auslandspakete per eSIM im Angebot. Diese findest Du hier bei Red Bull Mobile. Ähnliche Angebote findest Du aber auch von Holafly, Ubigi, Instabridge, Maya, Volafly, Alosim, Nomad und Bytesim. Hol Dir einen eSIM-Tarif, bei dem Du direkt loslegen kannst. Idealerweise suchst Du Dir so einen Tarif knapp vor Deinem Urlaub heraus.
Datenverbindung aus 🔒
Kappe die Datenverbindung, damit Du nicht unabsichtlich Internet für Updates oder ähnliches verbrauchst. Du kannst dies indem Du in Deinen Einstellungen die mobilen Daten deaktivierst oder den Flugmodus aktivierst.
Bin ich in der EU? 🗺️
Das klingt im ersten Moment fast ein wenig nach Spaß, aber mitunter kann man schon durcheinanderkommen. So ist Schweden in der EU, Norwegen aber nicht. Beide sind aber in der EU-Zone der EWR. Du machst Urlaub in Kroatien und einen Tagesausflug nach Serbien – dann kann es plötzlich teuer werden, denn Serbien ist nicht in der EU.
Besonders fies ist das, wenn man nicht daran denkt, dass so manche Zwergstaaten nicht zur EU gehören. Die EU-Roaming-Verordnung gilt nämlich nicht für San Marino, Andorra, die Isle of Man, die Kanalinseln, Gibraltar, die Vatikanstadt und Überseegebiete in der Karibik. Auch Großbritannien fiel nach dem EU-Austritt komplett heraus. Daher sollte man sich vorher informieren, ob man sich wirklich noch im EU-Roaminggebiet oder außerhalb befindet.
Mailbox deaktivieren 📫
Die Mailbox kann Kosten verursachen, die einem jeden Urlaub vermiesen. Denn da können doppelt Gebühren verrechnet werden, da der Anruf erst zu Dir geleitet wird und von Dir zur Mailbox. Bei beiden Verbindungen fallen Roaminggebühren an. Schalte sie unbedingt vor dem Urlaub aus. Du kannst sie mit der App oder über die Hotline deaktivieren lassen.
An Bord kein Handy ✈️
Im Flugzeug sollte das Handy sowieso abgedreht oder im Flugmodus sein. An Bord eines Schiffes solltest Du aber auch darauf achten, dass Dir auf hoher See keine hohen Roaminggebühren drohen. Verbinde Dich daher mit dem schiffseigenen WLAN oder deaktiviere die Datenverbindung.
Weiterführende Links
( Zuletzt aktualisiert: 18.06.2024. Ursprünglich veröffentlicht: 04.05.2021 )