Roaming außerhalb der EU

Roaming außerhalb der EU

Telefonieren im Ausland ist ein teures Vergnügen, denn hier werden Roaminggebühren verrechnet. 💸 Wir zeigen, wie hoch diese sind und geben Tipps, wie du sie vermeiden kannst.

Ist mein Tarif roamingfähig? Nicht alle Tarife können im Ausland genutzt werden. Beinhaltet dein Tarif kein Roaming oder auch nur kein Datenroaming, dann kannst du ihn im Ausland nicht oder nur eingeschränkt nutzen. Hier findest du roamingfähige Handytarife.

Innerhalb der EU sind die Gebühren streng geregelt und Roaming zum Teil gratis möglich. Roamingfähig bedeutet, dass du den Tarif auch im Ausland nutzen kannst.

Wenn du also in Italien anrufst, fällt das unter EU-Roaming und du kannst deine Spracheinheiten und einen Teil deiner Daten so verwenden wie zu Hause. Im teuersten Fall zahlst du daher 19 Cent (22,8 Cent inkl. MwSt.) pro Minute bzw. 6 Cent pro SMS (7,2 Cent inkl. MwSt.). Auch beim Datenverbrauch gilt seit 2022 die Deckelung von 2,50 Euro pro Gigabyte.

Außerhalb der EU wird es aber sehr schnell, sehr teuer. Denn außerhalb der EU gibt es keinen Kostendeckel. 🛂 Und du kannst auch deine Freieinheiten für Telefonie, SMS und Daten nicht wie in der EU nutzen.

Hier können für Gespräche zwischen rund 1 Euro bis zu 9 Euro pro Minute fällig werden. Und zwar sowohl bei ankommenden, wie auch bei ausgehenden Anrufen. Das bedeutet, es hilft auch nichts, wenn du dich anrufen lässt.

Passives Roaming und aktives Roaming

Telefonieren innerhalb der EU lässt es einen fast vergessen, dass auch passive Gesprächsgebühren möglich sind. Das bedeutet, dass du nicht nur zahlst, wenn du anrufst – dies sind aktive Gebühren, weil du eine Handlung setzt, wie zum Beispiel eine SMS schreiben.

Nein, außerhalb der EU gibt es auch Gebühren dafür, dass du einen Anruf oder SMS empfängst – dies nennt man passive Gebühren. Diese sind oft gleichauf mit den aktiven Gebühren. Sie werden nämlich für die Netzbenutzung verrechnet. So kostet ein Anruf für dich in etwa gleichviel, egal ob du angerufen wirst, oder selbst anrufst. Ungeachtet dessen entstehen dem Anrufer natürlich auch zusätzliche Kosten für Auslandstelefonie.

Teures Datenroaming

Auch beim Datenroaming können je nach Zielland und Anbieter zwischen rund 1 Euro bis zu 35 Euro pro Megabyte anfallen.

Nur zum Vergleich: Ein Megabyte wird bei etwa einer Minute Whatsapp-Telefonat fällig, meist 3-5 MB für das Verschicken eines Fotos. So können für ein einzelnes upgeloadetes Urlaubsfoto gut 100 Euro Gebühren fällig werden.

Besonders teuer sind vor allem die Länder, die sich von Österreich geographisch weit weg befinden. Aber auch beliebte Urlaubsländer wie die Schweiz oder die Türkei sind nicht in der EU. Daher können auch hier relativ hohe Kosten anfallen.

Roaming auf Schiffen und in Flugzeugen 🚢

Die vorher genannten hohen Roaminggebühren sind aber leider noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn auf Schiffen und in Flugzeugen können exorbitante Roaminggebühren durch Satellitennutzung auftreten. Die Schauergeschichten von Rechnungen mehreren 1.000 Euro nach wenigen Minuten Telefonie oder Internet sind leider keine urbanen Mythen, sondern bittere Realität.

Immerhin muss dich dein Anbieter mittlerweile per SMS über die Kosten informieren. Des Weiteren muss er dir zwei Kostenlimits für Datenroaming anbieten (zu 60 Euro bzw. zu 120 Euro). Erreichst du dieses Limit, musst du ausdrücklich erklären weitersurfen zu wollen.

Geisterroaming 👻

Wer sich an den Grenzen der EU aufhält, sollte aufpassen, dass ihm wegen sogenanntem Geisterroaming bei der Rechnung nicht die Haare zu Berge stehen. Dabei wählt sich dein Handy trotz abgeschaltetem Datenroaming in ein fremdes Netz und so können geringe Mengen an Daten übertragen werden. Obwohl du das Internet nicht nutzen kannst, “spukt” dein Handy also im Datennetz. Dabei können hohe Gebühren anfallen. Wer sich in Grenznähe befindet, sollte daher den Flugmodus aktivieren oder das Netz manuell einstellen. Am sichersten ist es aber, Roaming zu sperren.

Was kostet mir Roaming denn nun genau?

Wir würden dir gern den exakten Preis nennen, aber es gibt einfach zu viele Länder und zu viele Tarife um dies hier aufzulisten. Deine genauen Roaminggebühren entnimmst du daher deinen Entgeltbestimmungen und AGB. Diese bekommst du immer bei Abschluss deines Tarifes.

Roaminggebühren vermeiden

Internet und Telefonie im Ausland sind einfach sehr teuer. Am besten nutzt du daher das WLAN-Netz im Hotel oder auf dem Campingplatz. Auch Gratis-Hotspots auf Flughäfen oder in Cafés bieten die Möglichkeit ins Internet ohne Horrorgebühren zu gelangen. Hier musst du aber besonders auf deine Sicherheit achten, damit deine Daten nicht ausspioniert werden.

🤑 Die wichtigsten Tipps um Roaminggebühren zu vermeiden:

  • WLAN nutzen
  • Kostengrenze aktivieren
  • Roaming deaktivieren
  • Offline Karten und Videos
  • Roamingpakete
  • mobile Daten ausschalten / Flugmodus
  • Grenzen prüfen
  • Wertkarte kaufen
  • Mailbox deaktivieren
  • Auf Schiffen und in Flugzeugen Internet meiden

WLAN nutzen 📡

Statt zu Telefonieren oder SMS zu schicken, solltest du auf Internettelefonie und Nachrichten via Instant Messaging wie WhatsApp, Signal, Facebook Messenger und Co. zurückgreifen. Freilich nur, wenn du dich in einem WLAN befindest.

Kostengrenze aktivieren 🛡️

Viele Mobilfunkanbieter lassen eine Kostengrenze für Datenroaming zu. Häufig (aber nicht immer) ist diese bereits aktiviert und liegt bei rund 60 Euro. Sowie sie erreicht ist, kannst du zwar noch Gespräche führen und SMS nutzen, nicht aber mehr ins Internet – dein Tarif schnappt die Internetverbindung ab.

Du kannst die Kostengrenze meist in der App oder über die Hotline einstellen. Bei manchen Anbietern kann man auch nur freies Datenroaming in der EU erlauben und kostenpflichtiges deaktivieren.

Roaming deaktivieren ⛔

Du kannst Roaming und gerade Datenroaming bei deinem Tarif bei vielen Anbietern auch deaktivieren. Meist ist dies über die App oder die Hotline möglich. So kann keine Verbindung im Ausland zustande kommen. Du kannst dein Handy aber noch im WLAN eines Netzes zum Beispiel im Hotel nutzen. Der Nachteil: Du kannst es außerhalb eines WLAN-Netzes eben nicht oder nur eingeschränkt nutzen.

Offline Karten und Videos 📽️

Wer Städte erkundet und eine Karte braucht, sollte zuvor die Karten herunterladen, damit sie auch offline verfügbar sind. Mit Google Maps ist dies möglich und spart viel Datenvolumen.

Auch Serien lassen sich bei vielen Streaminganbietern für einen begrenzten Zeitraum runterladen und ansehen. Lade dir zuhause die neue Staffel deiner Lieblingsserie runter und schau sie offline im Urlaub.

Roamingpakete 🌍

Wer gar nicht verzichten kann, für den bieten viele Anbieter eigene Roamingpakete. Diese sind oft relativ kostenintensiv, aber immer noch deutlich billiger als die Roaminggebühren sonst.

Datenverbindung aus 🔒

Kappe die Datenverbindung, damit du nicht unabsichtlich Internet für Updates oder ähnliches verbrauchst. Du kannst dies indem du in deinen Einstellungen die mobilen Daten deaktivierst oder den Flugmodus aktivierst.

Bin ich in der EU? 🗺️

Das klingt im ersten Moment fast ein wenig nach Spaß, aber mitunter kann man schon durcheinanderkommen. So ist Schweden in der EU, Norwegen aber nicht. Beide sind aber in der EU-Zone der EWR. Du machst Urlaub in Kroatien und einen Tagesausflug nach Serbien – dann kann es teuer werden.

Besonders fies ist das, wenn man nicht daran denkt, dass so manche Zwergstaaten nicht zur EU gehören. Die EU-Roaming-Verordnung gilt nämlich nicht für San Marino, Andorra, die Isle of Man, die Kanalinseln, Gibraltar, die Vatikanstadt und Überseegebiete in der Karibik. Auch Großbritannien fiel nach dem EU-Austritt komplett heraus.

Daher sollte man sich vorher informieren, ob man sich wirklich noch im EU-Roaminggebiet oder außerhalb befindet.

Zur EU zählen folgende Länder: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. Zur EU-Zone zählen außerdem noch die drei Nicht-EU-Länder Island, Norwegen und Liechtenstein, da diese Teil des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sind.

Wertkarte verwenden 💳

Kauf dir entweder vor dem Urlaub oder vor Ort eine Wertkarte, die du nur für den Urlaub nutzt. So hast du die komplette Kostenkontrolle, denn dir kann nicht mehr abgebucht werden, als du Guthaben hast. Achte aber darauf, dass Telefonie und SMS ins Ausland möglich sind – das bedeutet, dass sie roamingfähig ist. Willst du auch das Internet nutzen, muss die Wertkarte auch datenroamingfähig sein.

Du suchst einen Wertkartentarif? Hier findest du Prepaid Tarife. Achte darauf, dass Roaming aktiviert ist.

Mailbox deaktivieren 📫

Die Mailbox kann Kosten verursachen, die einem jeden Urlaub vermiesen. Denn da können doppelt Gebühren verrechnet werden, da der Anruf erst zu dir geleitet wird und von dir zur Mailbox. Bei beiden Verbindungen fallen Roaminggebühren an. Schalte sie unbedingt vor dem Urlaub aus. Du kannst sie mit der App oder über die Hotline deaktivieren lassen.

An Bord kein Handy ✈️

Im Flugzeug sollte das Handy sowieso abgedreht oder im Flugmodus sein. An Bord eines Schiffes solltest du aber auch darauf achten, dass dir auf hoher See keine hohen Roaminggebühren drohen. Verbinde dich daher mit dem schiffseigenen WLAN oder deaktiviere die Datenverbindung.

( Artikel veröffentlicht: 04.05.2021 )

Jetzt Handytarife finden!



Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Roaming außerhalb der EU

Was ist Roaming?

Roaming (aus dem Englischen Verb „roam“ – zu Deutsch herumstreunen, wandern, streunen) bezeichnet die Fähigkeit, sich in ein anderes Mobilfunknetz als das Heimnetz einzuwählen. Meistens sprechen wir von internationalem Roaming, das einfacher ausgedrückt die Handynutzung im Ausland bezeichnet, da dort das Heimnetzwerk nicht verfügbar ist. Zu unterscheiden ist außerdem aktives und passives Roaming: Ersteres tritt ein, wenn man selbst im Ausland einen Anruf tätigt oder eine SMS abschickt; Letzteres, wenn man sich im Ausland befindet und einen eingehenden Anruf erhält. Bei beiden Arten entstehen unterschiedliche Kosten – welche das sind, kannst Du auf tarife.at bei deinem Handytarif nachlesen. Solltest Du Roamingeinheiten benötigen, kannst Du dort auch gezielt nach günstigen Tarifen suchen. Wenn Du mehr zum Thema Roaming erfahren möchtest, findest Du weitere Infos hier.

Wenn ich im Ausland nach Österreich anrufe, ist das dann Auslandstelefonie?

Nein, das ist Roaming. Auslandstelefonie sind die Gespräche ins Ausland, also zum Beispiel von Österreich nach Italien.

Ich befinde mich ständig im Ausland, habe aber einen Vertrag in Österreich abgeschlossen, weil die Roaminggebühren billiger sind als eine Auslandstelefonie. Hab ich die Anbieter ausgetrickst?

Das wird nicht gutgehen, denn ein Vertrag muss immer in dem Land abgeschlossen werden, in dem er zum größten Teil genutzt wird. In so einem Fall kann und wird Dein Anbieter mit Hilfe der Fair Use – Klausel Deinen Vertrag kappen und dir Gebühren in Rechnung stellen.

Wie aktiviere oder deaktiviere ich das Datenroaming bei Android?

So schaltest Du das Datenroaming bei Android ein oder aus:

  • Einstellungen öffnen
  • Verbindungen öffnen
  • Mobile Netzwerke öffnen
  • Datenroaming aktivieren/deaktivieren
Wie aktiviere oder deaktiviere ich das Datenroaming aktivieren beim iPhone?

So schaltest Du das Datenroaming beim iPhone ein oder aus:

  • Einstellungen
  • Mobiles Netz
  • Datenoptionen
  • Roaming aktivieren/deaktivieren
Welche Alternativen gibt es zu Datenroaming?

Hotelanlagen und Campingplätze verfügen über eigene Hotspots. Ebenso kann man oft Gratis-WLAN in Restaurants, Cafés, Flughäfen, Einkaufszentren, Büchereien und Bahnhöfen finden. Eine oft günstige und bequeme Möglichkeit um für kurze Zeit Internetzugang in einem fremden Land zu haben, sind Prepaid- oder auch Wertkarten - Tarife. Oft kann man diese gleich vor Ort kaufen.

Wie hoch sind die Roaminggebühren?

Telefonieren und SMS kannst du mit einem roamingfähigen Tarif im EU-Ausland wie zu Hause, das heißt du kannst die Inklusiveinheiten deines Tarifs auch im EU-Ausland nutzen. Telefonierst du mehr, oder schreibst mehr SMS, entstehen zusätzliche Kosten. Maximal dürfen 22,8 Cent pro Minute (bzw. 19 Cent ohne Mehrwertsteuern) und 7,2 Cent pro SMS (bzw. 6 Cent ohne Mehrwertsteuern) verrechnet werden.

Dies gilt aber nur für das normale terrestrische Handynetz. Wenn du auf einem Schiff Satelliteninternet verwendest oder andere Dienste nutzt, können weitaus höhere Gebühren berechnet werden. Hier gibt es keine Obergrenze für Gebühren. Auch außerhalb des EU-Auslands können aber zusätzliche Kosten anfallen, die keine Maximalgrenze haben.

Wir würden dir gern den exakten Preis nennen, aber es gibt einfach zu viele Länder und zu viele Tarife um dies hier aufzulisten. Deine genauen Roaminggebühren entnimmst du daher deinen Entgeltbestimmungen und AGB. Diese bekommst du immer bei Abschluss deines Tarifes.

Was ist der Unterschied zwischen Auslandstelefonie und Roaming?

Auslandstelefonie bedeutet, dass Du ins Ausland anrufst, also zum Beispiel von Österreich in die Schweiz. Bei der Auslandstelefonie befindest Du Dich im Netz Deines Anbieters und rufst einen Teilnehmer außerhalb der Landesgrenzen an, der sich in einem nicht-österreichischen Netz aufhält.

Davon zu unterscheiden ist das Telefonieren im Ausland – dieses wird Roaming genannt. Telefonieren im Ausland bedeutet Du bist in einem fremden Netz außerhalb Österreichs und rufst zum Beispiel einen Teilnehmer in Österreich an.

Gibt es eine Kostengrenze für Datenroaming?

Üblicherweise gibt es eine Grenze von 60 Euro für weltweites Datenroaming. Sobald Du 80% der Kostengrenze erreicht hast erhältst Du eine Nachricht. Eine weitere sobald das Limit erreicht ist. Danach schnappt es ab und alle Datendienste im Ausland sind bis zur nächsten Rechnung gesperrt. Wer auf die SMS reagiert kann allerdings weitersurfen.

Vorsicht: Nicht immer ist dieses Limit automatisch aktiviert! Bei den meisten Betreibern kann man es auch individuell festlegen, es müssen also nicht 60 Euro sein.

Damit ist man aber nicht völlig sicher: Denn diese Höchstgrenze gilt nur, wenn sich Dein Handy in ein normales, terrestrisches Mobilfunknetz eingewählt hat. Auf Schiffen und in Flugzeugen, wenn Satelliteninternet oder andere Dienste genutzt werden, können Gebühren von mehreren 1.000 Euro fällig werden.