Handyfrequenzen: Womit funkt mein Handy?

Handyfrequenzen: Womit funkt mein Handy?

Wie funktioniert die Handytelefonie eigentlich? Wir klären leicht verständlich alles rund um das Thema - etwa wie die Mobilfunktechnik arbeitet, welche Frequenzen verwendet werden und welche Netze es gibt.

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Wie funktioniert das Handy?

Handys kommunizieren nicht direkt miteinander, sondern brauchen immer einer Verbindung zu einem Sendemast bzw. einer Basisstation. Diese erhalten sie über Funkempfang.

Damit ein Handy Empfang hat, muss es sich innerhalb der Funkzelle befinden, also dem Gebiet, das durch den Sendemast versorgt wird. Soll ein Gespräch hergestellt werden, so fragt das Handy bei dieser Basisstation per Funk an, ob das andere Handy erreichbar ist. Das Signal wird vom Sendemast per Richtantenne oder Kabel an den Zentralcomputer des Providers (Anbieter) gesendet. Dieser weiß in welcher Funkzelle sich welches Handy befindet und kann eine Verbindung herstellen.

Sollte es zu einem Netzausfall kommen oder du dich außerhalb einer Funkzelle bewegen, hast du kein Netz. Der Zentralrechner deines Anbieters kann nicht mehr feststellen wo du bist und dir keine Signale mehr zukommen lassen. Das heißt, du hast keinen Empfang, kannst nicht telefonieren, surfen und auch keine SMS bekommen.

5 Generationen: 5G, LTE, UMTS, GSM und analoge Systeme

Die Kommunikation von Basisstation und Handy läuft über definierte Mobilfunkstandards zur Übertragung:

  • 2G oder auch GSM löste die alten, analogen Systeme der ersten Generation für Telefonie und SMS ab und war der erste digitale Mobilfunk-Standard.

  • 3G oder UMTS war der erste Mobilfunk-Übertragungsstandard, der als Breitband bezeichnet wurde, weil Daten schneller und effizienter übertragen werden konnten. Erstmals war Videotelefonie möglich.

  • 4G oder LTE war die erste Übertragung nach international einheitlichem Standard. Hier konnten erstmals Datenraten von bis zu 300 MBit/s erreicht werden, mit LTE-Advanced sogar bis zu 1 GBit/s.

  • Mit 5G oder New Radio sind nun Datenraten von bis zu 10 Gbit/s möglich, die Latenzzeiten sind nur noch wenige Millisekunden oder darunter. So sind Übertragungen von hochauflösenden Formaten in Echtzeit möglich. Damit die Bandbreite optimal genutzt werden kann, wird Network Slicing betrieben, das heißt das Netz wird nach Anwendung aufgeteilt. Mehr Infos findest du in unserem Ratgeber 5G in Österreich.

Das G in den Abkürzungen von 2G, 3G, 4G und 5G steht für Generation. Die Zahlen sagen aus, um die wievielte Generation von Mobilfunkstandard es sich handelt. 5G bedeutet daher fünfte Generation.

Mobilfunk Frequenzen in Österreich

Handys senden nicht irgendwelche Funksignale, sondern auf ganz bestimmten Frequenzen. Die Mobilfunkfrequenzen sind in Österreich durch die RTR streng vorgegeben und zwischen 700 MHz und 3,8 GHz definiert. Die üblicherweise verwendeten Frequenzbänder sind aktuell 700 MHz, 800 MHz, 900 MHz, 1800 MHz, 2100 MHz, 2600 MHz und 3400 MHz.

Frequenzen können natürlichen oder künstlichen Ursprungs sein. Es wird dabei gemessen, wie oft sich ein Vorgang pro Sekunde in einem periodischen Signal wiederholt. Die unterschiedlichsten Schwingungen werden in der Maßeinheit Hertz (Hz) angegeben.

Mobilfunkfrequenzen haben unterschiedliche Eigenschaften. Je höher die Frequenz, desto niedriger ist die Reichweite, doch desto höher ist die Leistung. So sind besonders in Ballungszentren Frequenzen ab 2,5 GHz benötigt, da hier viele Nutzer auf engem Raum hohe Datenraten benötigen.

Niedrige Frequenzen haben hingegen eine hohe Reichweite, aber weniger Leistung. In ländlichen Regionen hingegen finden daher eher die Bänder unter 1 GHz Verwendung, da sich hier weniger Nutzer auf einer größeren Fläche verteilen.

Welche Frequenzen für welchen Mobilfunkstandard?

Nicht alle Frequenzen werden für alle Standards verwendet. Das liegt zum einen an ihrer Eignung, zum anderen aber auch daran, wie stark der Standard genutzt wird. Im Moment liegt die Nutzung sehr stark LTE-lastig, doch könnten in Zukunft LTE-Frequenzen stärker oder sogar ausschließlich für 5G genutzt werden.

Für NR (5G) werden derzeit die Frequenzen zu 700 MHz, 1500 MHz, 2100 MHz und zu 3,4 GHz bis 3,8 GHz verwendet, weil diese besonders leistungsfähig sind und Daten schnell übertragen werden können. Zukünftig wird auch das 26 GHz Frequenzband dazukommen.

Für LTE werden vor allem die Bänder zu 700 MHz, 800 MHz, 900 MHz, 1500 MHz, 1800 MHz, 2100 MHz und 2600 MHz verwendet. Zukünftig werden hier wohl einige Frequenzbereiche verstärkt nur noch für 5G genutzt werden.

Für UMTS spielen die Bänder zu 900 MHz und 2100 MHz eine Rolle. Für GSM werden die Frequenzen zu 900 MHz, und 1800 MHz genutzt.

Frequenzbereich GSM UMTS LTE NR
700 MHz--xx
800 MHz--x-
900 MHzxxx-
1500 MHz--xx
1800 MHzx-x-
2100 MHz-xxx
2600 MHz--x-
3400 MHz---x

Welcher Anbieter funkt auf welchen Frequenzen?

Damit sich die Anbieter nicht gegenseitig stören, gibt es streng vorgegebene Frequenzbänder. Das Nutzungsrecht müssen die Anbieter ersteigern. Dieses gilt, abhängig von der Frequenz, auf eine bestimmte Zeit. Danach muss es neu ersteigert werden.

Nicht alle Anbieter haben in allen Frequenzbereichen Segmente ersteigern können. So nutzt A1 etwa die Frequenz zu 700 MHz nicht, doch dafür die benachbarte Frequenz 800 MHz. Bei Drei ist es umgekehrt. Insgesamt stehen aber allen Anbietern ausreichend Frequenzen zur Verfügung.

Frequenzbereich A1 Magenta Drei
700 MHz-2 x 20 MHz2 x 10 MHz
800 MHz20 MHz10 MHz-
900 MHz15 MHz15 MHz5 MHz
1500 MHz30 MHz20 (+10 B01) MHz30 MHz
1800 MHz35 MHz20 MHz20 MHz
2100 MHz2 x 25 MHz2 x 15 MHz2 x 20 MHz
2600 MHz20 + 5 MHz (+25MHz TDD)20 MHz25 MHz (+25MHz TDD)
3400 MHz100 – 140 MHz110 MHz100 MHz

Mobilfunk Netze in Österreich

Wenn du dein Handy nutzt, benötigst du ein Netz. Hier stehen dir drei österreichweit operierende Mobilfunknetzbetreiber zur Verfügung: A1 Telekom Austria, Magenta Telekom und Hutchison Drei Austria.

Du möchtest wissen, welches Netz wo besonders stark ist? Schau doch in unsere SpeedMap um es herauszufinden.

Diese drei treten sowohl als Anbieter A1, Magenta und Drei auf, vermieten ihr Netz aber auch an andere Anbieter ohne eigenes Netz. Dabei gibt es verschiedene Formen: Nebenanbieter, Branded Reseller und MVNOs. Wenn du mehr Info zu den unterschiedlichen Arten von Anbietern möchtest, schau doch in unseren Ratgeber Zu welchem Mobilfunk Anbieter soll ich gehen?.

Dass es in Österreich verhältnismäßig wenig Mobilfunknetzbetreiber gibt, liegt unter anderem daran, dass erst 1996 das staatliche Monopol für den Telekommunikationsmarkt endete. Zuvor war ausschließlich die PVT (Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung) für Mobilfunk zuständig, die nach der Privatisierung zur A1 Telekom Austria wurde.

( Artikel veröffentlicht: 17.09.2021 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Handyfrequenzen: Womit funkt mein Handy?

In Österreich gibt es 3 Mobilfunkanbieter, die kommerzielle, flächendeckende Mobilfunknetze betreiben: A1, Magenta (ehemals T-Mobile) und Drei. Kleinere Mobilfunkanbieter können sich jedoch in ein anderes Handynetz einmieten, weshalb für den Konsumenten deutlich mehr Mobilfunkanbieter zur Verfügung stehen.


Mehr als 18.000 Mobilfunkstationen senden von Dächern, Türmen, Mobilfunkmasten, hohen Gebäuden und Hochspannungsleitungsmasten. Rund 43% der Stationen werden von mehreren Betreibern gemeinsam genutzt.


Derzeit gibt es drei verschiedene Netzbetreiber: A1 Telekom Austria, Magenta Telekom und Hutchison Drei Austria. Alle Anbieter arbeiten in einem dieser drei Netze.


Unterschiedliche Frequenzen haben unterschiedliche Eigenschaften. Hohe Frequenzen ab 2,5 GHz haben niedrige Reichweiten, aber hohe Leistung, während niedrige Frequenzen unter 1 GHz hohe Reichweite bei geringerer Leistung bieten.

Mobilfunk-Frequenzbereich Reichweite Leistung Nutzung
unter 1 GHzhochniedrigländliche Regionen, Vermeidung von Funklöchern
1 bis 2,5 GHzmittelmittelVorstädte, Industriegebiete
ab 2,5 GHzniedrighochBallungszentren

Es gibt in Österreich nur so wenig Mobilfunknetzbetreiber, weil unter anderem erst 1996 das staatliche Monopol für den Telekommunikationsmarkt endete. Zuvor war ausschließlich die PVT (Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung) zuständig, die nach der Privatisierung zur A1 Telekom Austria wurde.


Dein Handy steht über Funk in ständigem Kontakt mit Deinem Anbieter, der Dich über Deine SIM-Karte identifiziert. Das Signal wird über Sendemast bzw. Mobilfunkstation aufgefangen und an den Anbieter weitergeleitet. Handys kommunizieren daher nicht direkt miteinander, sondern immer über die Verbindung zum Anbieter. Soll ein Gespräch hergestellt werden, so fragt das Handy per Funk beim Anbieter an, ob das andere Handy erreichbar ist. Das Signal wird vom Sendemast per Richtantenne oder Kabel an den Zentralcomputer des Providers gesendet. Dieser weiß wo sich welches Handy befindet und kann eine Verbindung herstellen.


Handys kommunizieren nicht direkt miteinander, sondern brauchen immer einer Verbindung zu einem Sendemast bzw. einer Basisstation. Diese erhalten sie über Funk.

Damit ein Handy Empfang hat, muss es sich innerhalb der Funkzelle befinden, also dem Gebiet, das durch den Sendemast versorgt wird. Soll ein Gespräch hergestellt werden, so fragt das Handy bei dieser Basisstation per Funk an, ob das andere Handy erreichbar ist. Das Signal wird vom Sendemast per Richtantenne oder Kabel an den Zentralcomputer des Providers (Anbieter) gesendet. Dieser weiß in welcher Funkzelle sich welches Handy befindet und kann eine Verbindung herstellen.

Sollte es zu einem Netzausfall kommen oder du dich außerhalb einer Funkzelle bewegen, hast du kein Netz. Der Zentralrechner deines Anbieters kann nicht mehr feststellen wo du bist und dir keine Signale mehr zukommen lassen. Das heißt, du hast keinen Empfang, kannst nicht telefonieren, surfen und auch keine SMS bekommen.


Das G in den Abkürzungen von 2G, 3G, 4G und 5G steht für Generation. Die Zahlen sagen aus, um die wievielte Generation von Mobilfunkstandard es sich handelt. 5G bedeutet daher fünfte Generation.

5G wird auch New Radio genannt, 4G als LTE bezeichnet, 3G als UMTS und 2G als GSM.

Die Kommunikation von Basisstation und Handy läuft über bestimmte Mobilfunkstandards zur Übertragung. 2G oder auch GSM löste die alten, analogen Systeme für Telefonie und SMS ab und war der erste digitale Mobilfunk-Standard.

3G oder UMTS war der erste Mobilfunk-Übertragungsstandard, der als Breitband bezeichnet wurde, weil Daten schneller und effizienter übertragen werden konnten. Erstmals war Videotelefonie möglich.

4G oder LTE war die erste Übertragung nach international einheitlichem Standard. Hier konnten erstmals Datenraten von bis zu 300 MBit/s erreicht werden, mit LTE-Advanced sogar bis zu 1 GBit/s.

Mit 5G oder New Radio sind nun Datenraten von bis zu 10 Gbit/s möglich, die Latenzzeiten sind nur noch wenige Millisekunden oder darunter. So sind Übertragungen von hochauflösenden Formaten in Echtzeit möglich. Damit die Bandbreite optimal genutzt werden kann, wird Network Slicing betrieben, das heißt das Netz wird nach Anwendung aufgeteilt.