Green IT („Grüne Informationstechnik“) ist ein Konzept technologischen Fortschritt mit Umweltschutz zu verbinden. Hier geht es ganz besonders um eine nachhaltige Technologienutzung, Umweltschutz und Energiesparen.
Green IT – Energy Star
Die Idee „Green IT“ stammt aus den 1990ern, als sich Computer als Alltags- und Bürogegenstände durchsetzten und man sich begann über den Stromverbrauch Sorgen zu machen.
1992 brachte die EPA (Umweltschutzbehörde der USA) das Label „Energy Star“ heraus, das Geräten einen niedrigen Stromverbrauch bescheinigt. Zusätzlich muss sich jedes Gerät nach einer gewissen Zeit ohne Verwendung in den Ruhemodus (Standby Modus) begeben, um Energie zu sparen. Seit 2003 gibt es Energy Star durch eine EU-Verordnung auch bei uns.
TCO Certified, generation 9
Auch bei IT-Gegenständen gibt es Nachhaltigkeit im Sinne der Green IT. TCO Certified, generation 9 steht für eine nachhaltigere IT. Die derart zertifizierten Computer, Bildschirme und anderen Produkte erfüllen nachweislich strengere Kriterien für eine sozial verantwortliche Herstellung, Kreislaufwirtschaft und sicherere Chemikalien.
Hier wird sich deutlich um mehr Nachhaltigkeit, Verantwortlichkeit und Transparenz in den IT-Lieferketten bemüht - doch von perfekter Nachhaltigkeit ist man noch weit entfernt. Immerhin ist es aber ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung.
CO2 durch Computer
In den 2000ern begann der Stromverbrauch von Rechenzentren stark anzuschwellen – und damit auch der CO2-Ausstoß, der die Hauptursache für den Klimawandel ist.
Rechenzentren gibt es viele: Rund 40 Prozent mehr Strom wird heute durch Rechenzentren verbraucht als noch 2010. All die Mobilfunkanbieter benötigen welche um die Kommunikation via Kabel und Funk laufen lassen zu können. Clouds wollen betrieben werden. Auch Streaming benötigt immense Rechenleistungen und produziert daher CO2.
Immenser Stromverbrauch
Auch jedes Handy, jedes Tablet, jeder Computer benötigt Strom. Durch immer stärkere Einbindung von intelligenten Systemen wie Smart Homes, Smart Cars und dem Internet der Dinge (IoT) steigt der Energiebedarf immer stärker. Schon jede E-Mail produziert allein rund 1 Gramm CO2, jede Suchanfrage über Google rund 0,2 Gramm CO2.
Heute ist die IT verantwortlich für etwa 2-3 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Dies macht rund 800 Millionen Tonnen CO2 aus, was dem gesamten CO2-Ausstoß eines Landes wie Deutschlands entspricht. Bis 2025 werden es voraussichtlich 8 Prozent werden, und damit für das Klima schädlicher sein, als die Umweltbelastung durch Autos.
Ökostrom und graue Energie
Sinnvoll ist es daher auf Ökostrom und den eigenen Stromverbrauch zu achten. Aber auch das Erzeugen von Geräten benötigt Ressourcen. Auch hier findet ein Umdenken statt, zum Beispiel mit Refurbished Produkten, die Herstellungsenergie (auch „graue Energie“ genannt) sparen: Wenn ein Gerät nicht komplett neu erzeugt werden muss, spart dies Energie.
Elektronische Geräte und Akkus enthalten Rohstoffe, die ordnungsgemäß entsorgt werden müssen, damit sie keine Gefahr für die Natur darstellen. Außerdem sind sie häufig selten und kostbar – und sollten daher recycelt werden. Herstellung und Entsorgung ist genauso wichtig, wie der Energieaufwand während der Betriebszeit.
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( Artikel veröffentlicht: 09.11.2020 )