Smart Cars sind Autos, die sich autonom verhalten und mit ihrer Umwelt kommunizieren können.
Hier sind die Möglichkeiten breit gestreut, es kann ein Fahrzeug gemeint sein, dass zum Beispiel per Funk mit einer App in Verbindung steht, bis zum völlig selbstständig fahrenden Auto. Ein Smart Car gehört zum Bereich des Internets der Dinge (IoT), so wie Smart Citys und Smart Homes, die mit ihrer Umwelt durch Sensorentechnik vernetzt sind.
Praktischerweise ist dann nicht nur die Sensortechnik mit dem System verbunden, es ist auch möglich WLAN im Auto zu haben. Dies ist keine Zukunftsmusik, sondern längst realisiert. Wie du Internet im Auto haben und dein Auto mittels OBD-2 Stick zu einem Smart Car machen kannst, kannst du in unserem Ratgeber Internet fürs Auto nachlesen.
Sensorentechnik
Basis für das Funktionieren eines Smart Cars sind die Sensoren, die mit einem intelligenten Computersystem vernetzt sind. So gibt es Kameras, die in alle Perspektiven gerichtet sind und die Situation im Straßenverkehr, sowie Verkehrszeichen, Ampeln und andere Verkehrsteilnehmer erfassen. Mittels Radarsensoren wird die Entfernung zu anderen Objekten gemessen. Ein GPS System erfasst den Standort des Autos und berechnet Wege. Andere Sensoren messen Treibstoffverbrauch, Öltemperatur, Motorauslastung und weitere Fahrzeugdaten. Alle Sensordaten zusammen werden durch eine Software ausgewertet.
Autonomes Fahren
Es gibt ein breites Spektrum wie intelligent Autos sind. Dafür wird autonomes Fahren in fünf Stufen eingeteilt, die zum Teil technisch bereits realisiert sind. Je nach Stufe wird zum Beispiel Beschleunigen, Bremsen und Lenken vom Fahrzeug übernommen. So können etwa auch Hindernisse mittels intelligenter Algorithmen erkannt werden, auf die das System reagiert – oft schneller als es ein Mensch es könnte.
Die fünf Stufen autonomen Fahrens:
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Assistiertes Fahren: Dabei handelt es sich um Fahrassistenzsysteme wie zum Beispiel den Tempomat. Der Fahrer hat völlige Kontrolle, die Systeme unterstützen ihn nur.
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Teilautomatisiertes Fahren: Damit sind etwa automatische Einparkhilfen und Spurhalteassistenten gemeint, die in das Fahren kurzfristig eingreifen können. Der Fahrer muss das System aber dauerhaft überwachen.
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Hochautomatisierte Fahren: Bestimmte Abläufe kann das Auto selbstständig ausführen, wie zum Beispiel selbstständiges Fahren auf der Autobahn für einen bestimmten Streckenabschnitt. Ein Fahrer muss weiterhin vorhanden sein, um eingreifen und das Steuer nach dem Ablauf wieder übernehmen zu können. Eine dauerhafte Überwachung ist aber nicht mehr nötig.
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Vollautomatisierten Fahren: Hier lenkt das System das Fahrzeug für eine längere Zeit. Die Kontrolle wird vom Fahrer abgegeben, das System kann vollständig alleine operieren. Sollte es zu einem Notfall kommen und der Fahrer kann nicht übernehmen, fährt das Auto selbstständig an einen sicheren Platz.
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Autonomes oder fahrerloses Fahren: Ein Fahrer wird nicht mehr benötigt, das System übernimmt alle Aufgaben.
Voraussetzung 5G
Voraussetzung dafür ist ein flächendeckendes Mobilfunknetz, damit die Sensoren mit der Software kommunizieren können. Dies ist nur mittels 5G (New Radio) möglich, das niedrige Latenz und eine hohe Datendichte bietet. Andernfalls wäre die Sicherheit nicht gegeben: Man stelle sich vor, das Netz fällt bei einem selbstfahrenden Auto nur für wenige Sekunden mitten auf der Autobahn aus – kein beruhigender Gedanke. Auch dafür müssen zuerst die Netze in ausreichendem Maß ausgebaut werden.
Sicherheit
Seit März 2018 müssen alle Neuwagen mit dem eCall-System ausgestattet sein, mit dem bei einem Verkehrsunfall automatisch der Notruf verständigt wird. Daher müssen alle EU-Neuwagen mit einer SIM-Karte ausgestattet sein.
In Zukunft wird es auch möglich sein, dass die Verkehrsteilnehmer untereinander besser verbunden sind. Keine Sorge, nicht um zu schimpfen, sondern etwa mit einer Überholkamera. Diese funktioniert folgendermaßen: Zum Beispiel sieht der Fahrer eines Autos die Sicht der Frontkamera des LKWs, den er überholen möchte. In einer nicht gut einsehbaren Kurve kann er also prüfen, ob Gegenverkehr kommt. Sollte plötzlich doch ein weiterer Verkehrsteilnehmer (oder Wild) dazukommen, bremsen alle Fahrzeuge automatisch ab, selbst wenn die Fahrer auf dem Gaspedal stehen.
Umweltschutz: Nachhaltige Smart Cars
Mit der Vernetzung zwischen den Verkehrsteilnehmern und der Infrastruktur der Smart City, können Wege optimiert werden. Idealerweise gehören Staus, die enorme Emissionen verursachen, mit intelligenten Autos der Vergangenheit an. Zusätzlich werden über die Sensoren alle Leistungen optimiert, von der Motorauslastung bis zum Treibstoffverbrauch.
Barrierefreies und öffentliches Smart Car
Die fahrerlosen Smart Cars der Zukunft werden vor allem älteren, eingeschränkten und kranken Menschen eine neue Mobilität ermöglichen. Aber nicht nur diesen: Vor allem in Gebieten, die über wenig öffentliche Verkehrsmittel verfügen, wird es einfacher werden, damit eine individuelle Anbindung zu Geschäften oder in die nächste Stadt zu haben.
Dabei könnten Smart Cars von Gemeinden wie öffentliche Verkehrsmittel betrieben werden. Wer eines benötigt, ruft sich ein Fahrzeug, dieses kommt selbstständig an, man steigt ein und wird automatisch zum Wunschort gefahren. Damit wäre öffentlicher Verkehr individualisierbar. Im Sinne des Umweltschutzes müssten dann nicht wie heute in regelmäßigen Abständen zum Teil leere Busse durch die Gegend fahren. Das vermindert den CO2-Abdruck gewaltig.
Big Brother weiß wo du hinfährst
Für den Betrieb eines Smart Cars oder der Smart City müssen Daten erfasst werden. Dies macht es möglich ein Smart Car ständig zu orten. Über die SIM-Karte bleibt immer erfasst, wo es sich befindet. Das hat den positiven Effekt, dass hohes Verkehrsaufkommen erfasst und Gegenmaßnahmen zu Staus eingeleitet werden können.
Gleichzeitig aber ist es auch eine ständige Überwachung. Datenschützer melden auch heute schon Bedenken an. Denn wer aller hat denn Zugriff auf diese Daten? Erhöht sich eine Prämie oder kündigt mir die Versicherung, wenn die Gesellschaft bemerkt, dass ich regelmäßig schnell auf der Autobahn fahre? Darf ein Ehepartner prüfen, wo sich das Familien-Smart Car gerade befindet? Für all diese Fragen müssen bei einer ständigen Überwachung auch gesetzliche Grenzen geschaffen werden.
( Artikel veröffentlicht: 12.08.2020 )