Alle modernen Handys besitzen eine Kamera. Je nachdem ob du das neueste Flagship – Modell oder doch nur ein altes Klapphandy hast, gibt es aber bedeutende Qualitätsunterschiede.
Handykamera: Linsen, Megapixel und Auflösung
Jedes Jahr kommen neue Smartphones auf den Markt – es ist nicht einmal für Profis einfach, hier den Überblick zu behalten. Ganz besonders bei den ständigen Veränderungen und Verbesserungen von Handykameras, wird mit einer Unzahl an Begriffen herumgeworfen.
Handycam und Pixel, Megapixel
Mit der Angabe von MP (Megapixeln) handelt es sich um die Auflösung, die in Bildpunkten (Pixel) angegeben wird. Zwar gilt: Je höher die Auflösung, desto besser. Aber die Berechnung von Megapixeln ist ein wenig kompliziert. Zum einen spielt hier die Anzahl der Pixeldichte eine Rolle, die in DPI oder PPI angegeben wird.
Für die Bildqualität sind aber nicht nur die Megapixel entscheidend, sondern vor allem die Kamerasoftware. In unserem Handyvergleich beziehen wir daher viel mehr Kriterien als nur Megapixel zur Bewertung der Kamera heran.
Blende und Licht
Wie bei Fotokameras auch, ist die Blende entscheidend für Handykameras. Sie sorgt für den Lichteinfall auf der Linse. Bei der Angabe zur Blende handelt sich um ein kompliziert berechenbares Verhältnis der fotografischen Lichtstärke. Dabei wird das maximale Öffnung des Objektivs mit der Brennweite der Optik in ein Verhältnis gesetzt. Dieses wird mit dem Buchstaben „f“ bezeichnet.
Je kleiner f ist, desto besser. Denn desto größer ist die Öffnung der Blende und mehr Licht kann aufgenommen werden. Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen ist dies sehr wichtig für die Bildqualität.
Je höher der f-Wert, desto höher ist der Detailverlust, die Farbechtheit nimmt ab und das Bildrauschen zu. Idealerweise sollte die Blendenzahl bei der Smartphone Kamera daher f/1.8 oder weniger ausmachen.
Linsen und Objektive
Die meisten Kameras haben mittlerweile viele Objektive, die nach vorne und hinten sehen. Dabei gibt es verschiedenste, je nachdem, was aufgenommen werden soll: Telefoto-, Weitwinkel- und viele andere Linsen.
Telefotolinsen bieten eine zweite, feste Brennweite. Dadurch geht durch einen Zoom weniger Bildqualität verloren. Hier sind besonders Prisma Linsen gefragt, denn sie ermöglichen einen bis zu sechsfachen optischen Zoom ohne Qualitätsverlust.
ToF: Mit Hilfe eines Time-of-Flight-Sensor (ToF-Sensor) misst das Smartphone den Unterschied zwischen Vordergrund und Hintergrund. Somit werden realistischere Portrait-Effekte auf Bildern oder gar in Videos möglich. Weniger gute Ergebnisse liefert eine Bokeh-Linse, die Dinge im Vordergrund schärfer darstellt und im Hintergrund verschwimmen lässt.
Weitwinkel: Mit einer Weitwinkelkamera kann man Fotos in einem wesentlich weiteren Winkel aufnehmen. Mittlerweile gibt es Kamera-Blickfelder von über 110 Grad. Nicht immer ist diese nötig, denn mit dem Kameramodus „Panorama“ lässt sich ein größerer Blickwinkel simulieren. Außerdem haben Weitwinkelobjektive immer das Problem des „Fish Eye“-Effekts, der Bilder unschön verzieht.
Makrokamera: Hier sind Detailaufnahmen ganz aus der Nähe möglich.
Kamera Software
Wichtigster Bestandteil ist die Kamerasoftware, denn nur mit einer perfekten Verarbeitung können die kleinen Linsen wirklich gute Bilder machen. Je intelligenter die Software, desto bessere Fotos können der Handykamera entlockt werden. Außerdem sind damit auch Verfremdungs- und Bearbeitungseffekte möglich.
HDR: Der High-Dynamic-Range-Modus macht mehrere Bilder gleichzeitig mit unterschiedlichen Belichtungen und legt sie danach übereinander. So kommen Details besonders gut zur Geltung.
Nachtmodus: Im Dunkeln können Linsen kaum Licht einfangen. Hier wird eine lange Belichtungszeit verwendet und mit künstlicher Intelligenz kombiniert, damit die Bilder möglichst nicht verwackelt aussehen.
AE/AF: Die AE/AF-Funktion (AutoFokus, AutoExposure/Belichtungsmessung) stellt einen Bereich automatisch scharf. Bei Androidhandys lässt sich diese Funktion auch sperren, wodurch man den Fokus selbst festlegen kann.
( Artikel veröffentlicht: 09.11.2020 )