Carrier Aggregation

Mittels Carrier Aggregation werden bei mobilem Internet sowohl die Stabilität verbessert, als auch die Geschwindigkeit erhöht. Carrier Aggregation wird häufig mit CA abgekürzt und bedeutet soviel wie „Bündelung von Frequenzblöcken“.

Dabei werden einem Nutzer mehrere einzelne Frequenzblöcke gebündelt zugewiesen. Eine eventuelle Überlastung einzelner Blöcke fällt so weniger ins Gewicht. Die maximale Datenrate pro Nutzer erhöht sich dabei mit der Anzahl der Frequenzblöcke.

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Router & Handy müssen CA unterstützen

Damit du von den Vorteilen der Carrier Aggregation profitieren kannst, müssen sowohl dein Mobilfunkanbieter, als auch dein Endgerät diese Technologie unterstützen. In Österreich ist Carrier Aggregation in allen drei Netzen möglich, auch MVNOs unterstützen CA automatisch. Auch die meisten Smartphones unterstützen Carrier Aggregation bereits.

Anders sieht es bei LTE Routern aus, hier gehört CA leider noch nicht zum Standard. Ob dein Gerät CA unterstützt, erkennst du an der sogenannten “LTE Kategorie” oder an der maximalen Geschwindigkeit, die der LTE-Router angibt.

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Findest du hier eine LTE Kategorie größer gleich 6, unterstützt dein Endgerät CA. Kategorien von 1-5 unterstützen keine Bündelung. Ähnlich verhält es sich bei der theoretischen LTE-Geschwindigkeit, die dein Router angibt: Ist der Wert größer 150 Mbit (oftmals 300, 450, 600 Mbit), dann unterstützt das Gerät CA. Ist die maximale Geschwindigkeit kleiner oder gleich 150 Mbit, leider nicht.

Wenn dein Router eine LTE Kategorie ab 5 aufweist oder zumindest 300 Mbit LTE Geschwindigkeit angibt, unterstützt er Carrier Aggregation.

Begrenzte Ressource

Frequenzen sind nicht unendlich verfügbar. Das in Frage kommende Frequenzspektrum für den Mobilfunk ist eng begrenzt. Gleichzeitig gibt es aber eine immer stärkere Nutzung. Noch dazu haben hohe Frequenzen andere Eigenschaften als niedrige.

Mobilfunkfrequenzen haben unterschiedliche Eigenschaften. Je höher die Frequenz, desto niedriger ist die Reichweite, doch desto höher ist die Leistung. So sind besonders in Ballungszentren Frequenzen ab 2,5 GHz benötigt, da hier viele Nutzer auf engem Raum hohe Datenraten benötigen. In ländlichen Regionen hingegen finden eher die Bänder unter 1 GHz Verwendung, da sich hier weniger Nutzer auf einer größeren Fläche verteilen.

In Österreich werden die Mobilfunkfrequenzen bei LTE zwischen 700 MHz und 3,8 GHz von der RTR definiert und vergeben. Die am häufigsten verwendeten Frequenzbänder sind derzeit 800 MHz, 900 MHz, 1800 MHz, 2100 MHz, 2600 MHz und 3400 MHz.

Mehr rausholen mit CA

Das Frequenzband ist zwar begrenzt, aber um die Erhöhung der Datenrate zu ermöglichen gibt es die Carrier Aggregation, also die Zusammenfassung mehrerer Bereiche zu einem virtuellen Frequenzband. Für Upload und Download können unsymmetrisch viele Blöcke verwendet werden.

Dabei gibt es drei mögliche Aggregationsformen:

  • Intra-Band contiguous: Hier werden nebeneinander liegende Frequenzbereiche eines Bandes zusammengefasst.

  • Intra-Band non-contiguous: Dabei werden Frequenzbereiche gebündelt, die zwar innerhalb desselben Bandes liegen, aber zwischen denen eine Lücke klafft.

  • Interband Carrier Aggregation contiguous: Frequenzblöcke aus verschiedenen Bändern werden verbunden.

MIMO

Damit verbunden ist die Mehrantennentechnik MIMO, die Abkürzung steht für Multiple-Input-Multiple-Output. Sie wird in der WLAN-Technik seit Wi-Fi 4 (802.11n) verwendet und macht es möglich mehrere Datenströme gleichzeitig über unterschiedliche Antennen zu senden und zu empfangen.

Dadurch steigt die Datenübertragungsrate, aber auch der Energiebedarf erheblich. Für die Anbieter ist die Aufrüstung mit solchen MIMO-Antennen zudem sehr kostspielig.

Bündelung durch FDD und TDD

Des Weiteren gibt es Bündelung durch die Techniken FDD und TDD. Dabei sollen Bänder von unterschiedlichen Betriebstypen verbunden werden. Dies könnte eine Erweiterung um bis zu 70 Prozent bedeuten.

FDD steht für Frequency Division Duplex, also via Frequenz getrennte Duplexübertragung. TDD steht für Time Division Duplex, zu Deutsch etwa „zeitversetzte Duplex-Übertragung”. Duplex bedeutet, dass gleichzeitig gesendet und empfangen werden kann.

( Artikel veröffentlicht: 21.04.2021 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Carrier Aggregation

Mittels Carrier Aggregation wird die Datenrate im Mobilfunk erhöht. Carrier Aggregation wird häufig mit CA abgekürzt und bedeutet soviel wie „Bündelung von Frequenzblöcken“. Dabei werden einem Nutzer mehrere einzelne Frequenzblöcke zugewiesen. Die maximale Datenrate pro Nutzer erhöht sich dabei um die Anzahl der Frequenzblöcke.


802.11n (Wi-Fi 4) nutzt gegenüber älteren WLAN-Standards die Mehrantennentechnik MIMO (Multiple Input Multiple Output) für eine verbesserte Übertragung. MIMO macht es möglich mehrere Datenströme gleichzeitig über unterschiedliche Antennen zu senden und zu empfangen. Die 802.11n WLAN-Router verwenden bis zu vier Antennen.


Das Frequenzband ist zwar begrenzt, aber um die Erhöhung der Datenrate zu ermöglichen gibt es die Carrier Aggregation, also die Zusammenfassung mehrerer Bereiche zu einem virtuellen Frequenzband. Für Upload und Download können unsymmetrisch viele Blöcke verwendet werden.

Dabei gibt es drei mögliche Aggregationsformen:

  • Intra-Band contiguous: Hier werden nebeneinander liegende Frequenzbereiche eines Bandes zusammengefasst.
  • Intra-Band non-contiguous: Dabei werden Frequenzbereiche gebündelt, die zwar innerhalb desselben Bandes liegen, aber zwischen denen eine Lücke klafft.
  • Interband Carrier Aggregation contiguous: Frequenzblöcke aus verschiedenen Bändern werden verbunden.