Ab wann sollte ein Kind ein eigenes Handy haben? Worauf du bei Handys für Kinder achten musst, verraten wir dir in acht richtig wichtigen Tipps. Zusätzlich geben wir dir auch einen Überblick, welche Handys und Tarife speziell für Kinder geeignet sind.
Denn nicht nur die Gefahren aus dem Internet lauern – auch damit das Kind nicht in teure Kostenfallen tappt, lohnt es sich auf Handy und Tarif besonderes Augenmerk zu legen. 🚸
8 Handyregeln für Kinder
1. Nicht zu früh 👶
Ab 10 bis 12 Jahren ist ein eigenes Handy durchaus sinnvoll. Pädagogen sind sich einig: Vor dem 10. Geburtstag ist ein Smartphone überhaupt nicht empfehlenswert. Denn erst dann erreichen Kinder die Reife die Gefahren des Internets erstmals abschätzen zu können.
Ab dem 10. bis 12. Lebensjahr hingegen ist es durchaus wichtig, den Umgang mit technischen Geräten und Medien behutsam und mit der Unterstützung der Eltern zu erlernen. Aber auch hier ist es extrem wichtig, die Kinder vor Gewalt, Extremismus, Mobbing, Pornographie und anderen Risikoinhalten zu schützen.
2. Immer zu den Eltern dürfen ❤️
Ganz wichtig ist: Sobald das Kind das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt oder Inhalte auftauchen, die fragwürdig oder ungeeignet sind, soll es immer ohne Angst vor Schuld zu seinen Eltern kommen können. Die Kinder sollen nicht aus Angst vor Strafen etwas verschweigen, sondern ganz deutlich gesagt bekommen, dass sie mit ihren Sorgen immer zu den Eltern dürfen. Umgekehrt bedeutet dies natürlich, dass man als Erziehungsberechtigter Ruhe bewahrt, wenn einmal ein Blödsinn passiert.
3. Nicht zu lange ⌛ – Nutzungszeit für Kinderhandys und Tablets
Sinnvoll ist es die Nutzungszeit für die lieben Kleinen zu begrenzen. Handyfreie Phasen sind sehr wichtig für die Entwicklung. Auch bei Tablets sollten 6-8jährige nie länger als 15-20 Minuten am Stück spielen, 8-12jährige nicht länger als 20-30 Minuten. Nutzungszeiten lassen sich häufig über Sicherheitspakete, Apps oder das Gerät selbst steuern.
Insgesamt sollte die Zeit vor dem Display oder Bildschirm (hier zählt auch der Fernseher dazu) für Kinder von 10 bis 12 Jahren nicht mehr als eineinhalb Stunden täglich ausmachen. Du tust deinem Kind nämlich wirklich nichts Gutes mit zu viel Bildschirmzeit. Im Gegenteil, es können schwere Defizite in der Entwicklung des Hirns, der Persönlichkeit, in der Sprache und des Schlafs dadurch entstehen. Auch Lernspiele helfen nicht gegen die negativen Effekte von zu viel Zeit am Bildschirm.
4. Feste Benimmregeln vereinbaren 🧭
Bevor das Kind ein Handy bekommt, sollten Regeln vereinbart werden. Ganz wichtig sind handyfreie Zeiten. Während des Schulunterrichts gilt ohnedies an den Schulen ein Handyverbot, aber auch für gemeinsames Essen bei Tisch, vor dem Schlafengehen oder gemeinsamen Unternehmungen (wie einen Spieleabend) sollte es handyfreie Zonen beziehungsweise Zeiten geben. Idealerweise sollten sich die Eltern natürlich auch daran halten.
Wichtig ist hier auch zu vereinbaren, wie die Strafe aussehen soll, wenn die Regel gebrochen wird. Zum Beispiel muss dann das Handy für ein oder mehrere Tage abgegeben werden und darf nicht benutzt werden. Diese Regeln und Strafen können auch schriftlich als sogenannter Mediennutzungsvertrag festgehalten werden. Es hilft Kindern sich mit solchen Verträgen auf das spätere Leben vorzubereiten. Und Hand aufs Herz, es schadet uns Erwachsenen auch nicht, den Handykonsum wieder etwas zu hinterfragen.
5. Kosten besprechen 💰
Auch die Kosten sollten mit dem Kind besprochen werden. Nur so wird ein verantwortungsvoller Umgang gelernt. Es ist ungemein wichtig für ein Kind zu begreifen, dass hier Kosten entstehen, und zum Beispiel ein verlorenes Handy nicht wöchentlich schnell nachkaufbar ist. Außerdem ist es auch für die Zukunft wichtig, dass das Kind hört, dass Kosten nicht nur für Handy und Tarif entstehen, sondern es auch Zusatzkosten und Kostenfallen gibt, die zum Beispiel durch Klingeltöne oder Apps entstehen können.
6. Nicht mit Fremden sprechen 🤐
Der Umgang mit persönlichen Daten und Bildern in öffentlichen Netzwerken kann mitunter in die falschen Hände geraten. Schlimmer noch, das Internet vergisst leider nie völlig. Sinnvoll ist, dass das Kind Bilder nur mit Erlaubnis der Eltern ins Netz stellen darf.
Passend ist hier auch Persönlichkeitsrechte und Urheberrecht kindgerecht zu erklären. Womöglich ist es den Eltern anderer Kinder nicht recht, wenn das Kind Bilder mit seinen Freunden postet. Auch können Verletzungen urheberrechtlich geschützter Bilder oder Musik erhebliche Kosten verursachen.
7. Rücksicht nehmen lernen 🤝
Rücksichtnahme ist für ein gesundes Sozialleben wichtig. Wer laut Musik hört oder laut telefoniert, kann andere damit stören. Dies gilt besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch ist es unhöflich, wenn man von seinem Handy nicht zumindest aufsieht, wenn man angesprochen wird.
8. Kindergerechte Apps und Browser verwenden 🤖
Kindergerechte Apps und kindersichere Browser bieten Sicherheit im Netz. Gleichzeitig vermitteln sie pädagogische Inhalte, machen Spaß und vermitteln Wissen spielerisch. So wird bei vielen Spielen, Lesen, Schreiben und Rechnen verknüpft.
Gute Apps für Kids sind einfach aufgebaut, werbefrei und verursachen keine Zusatzkosten. Zum Beispiel Suchmaschinen wie fragFINN, blinde Kuh oder helles Köpfchen sind zu empfehlen. Weitere Apps findest du unter Seitenstark oder dem Internet-ABC.
Zusätzlich gibt es auch Apps, mit denen der Standort des Nachwuchs (oder zumindest dessen Handy) überprüft werden kann. Zum Beispiel mit Find My Kids, Little Nanny GPS-Tracker oder Kaspersky SafeKids kann das Handy mittels GPS geortet werden. Auch zur Zeitverwaltung können Apps verwendet werden, wie zum Beispiel Familytime, Screen Time Parental Control oder Famisafe. Auch Apple Screen Time und Google Family Link bieten diese Verwaltungsoptionen.
Das richtige Handy fürs Kind
Von teuren Flagship Handys ist auch bei Kindern ab 12 Jahren eher abzuraten, denn allzu oft geht ein Handy verloren oder durch Unachtsamkeit kaputt. Besonders empfehlenswert sind also Handys mit robustem Gehäuse wie Outdoorhandys. Auch ein günstiges Einsteigermodell oder das alte Handy von Mama oder Papa reichen völlig aus.
Ebenso sind die sogenannten Seniorenhandys (auch Feature Phones genannt) geeignet. Zum einen sind sie verhältnismäßig günstig, zum anderen auch unempfindlicher. Außerdem können durch die Notfalltaste die Eltern oder andere Bezugspersonen stets angerufen werden – selbst wenn das Kind die Telefonnummer vergisst oder in einer Notsituation schnell jemanden erreichen möchte.
Für Kinder unter 12 Jahren sind spezielle Kinderhandys sinnvoll, mit denen man entweder gar keinen Internetzugang hat, oder bei denen ein spezieller und kindersicherer Webbrowser vorinstalliert ist. 🧸
Der richtige Kindertarif
Es gibt spezielle Tarife für Kinder und Jugendliche. Diese verfügen meist über eigene Sicherheitspakete oder es lassen sich solche günstig dazubuchen. Dadurch sind Mehrwertnummern, Abodienste, Auslandstelefonie und Datenroaming gesperrt, die besonders hohe Kosten verursachen könnten.
Tarife für Kinder
Besonders für Kinder unter 12 Jahren sind eingeschränkte Kindertarife geeignet, bei denen das Hauptaugenmerk auf Telefonie und SMS liegt. Danach eignen sich diese weiter, oder aber auch Prepaid Tarife mit Wertkartenhandys, bei denen völlige Kostenkontrolle vorhanden ist.
Bei manchen Mobilfunkanbietern gibt es spezielle Angebote für Kinder:
- A1 bietet A1 Kids
Tarife für Jugendliche
Tarife für Jugendliche gibt es ab 16 Jahren. Diese benötigen keine so strenge Aufsicht oder Sicherheitspakete. Mehr Infos für Handys für Jugendliche ab 16 Jahren findest du in unserem Ratgeber für Jugendtarife.
Tarife für Familie verwalten
Viele Anbieter wie yesss! oder GeOrg haben eine Gruppenfunktion, bei der sich mehrere SIM-Karten in einer einzigen App verwalten lassen. Dies funktioniert sowohl für Wertkarten- wie auch für Vertragstarife. Hier kannst du Guthaben direkt in der App überweisen.
Als Gruppen-Admin kannst du regelmäßig ein Auge auf die Rechnungen der Gruppenmitglieder haben oder die Einstellungen so ändern, dass hier nur bis zu einem bestimmten Betrag Kosten entstehen können. Die Kostenlimits sind natürlich für jede Rufnummer einzeln wählbar.
Weiterführende Links
( Artikel veröffentlicht: 29.07.2020 )