Dieser Tage ist immer häufiger von eSIMs die Rede. Was ist damit gemeint und welche Vorteile bietet die digitale Dual-SIM-Lösung? Wir haben die wichtigsten Fakten rund um die eSIM für Dich zusammengefasst.
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Gerade im Lockdown, den viele im Home Office verbringen, sind wir immer häufiger auf ein Businesshandy angewiesen. Eine rasche und unkomplizierte Lösung wäre eine eSIMs, über die Dein Arbeitgeber einfach und kontaktlos Deine beruflichen Telefonkosten übernehmen kann. Doch auch abseits davon bietet die eingebaute SIM-Lösung eine Menge Vorteile – sei es im Ausland oder um die Vorteile unterschiedlicher Tarifangebote auf einem Gerät zu nützen.
Was ist eine eSIM
Das „e“ bei eSIM steht für embedded – also eingebaut. Es handelt sich daher um einen, im Gerät verbauten, Chip, der die haptische SIM-Karte digital ersetzt. Das funktioniert prinzipiell bei Smartphones, Tablet oder Smartwatches bzw. auch bei vereinzelten Routern. In Österreich haben die großen Mobilfunkanbieter A1, Magenta und Drei sowie auch manche Diskonter, eSIM-fähige Tarife im Angebot. Sie sind erstmals 2018 auf den Markt gekommen und freuen sich seither immer größerer Beliebtheit. So zählen wir hierzulande aktuell 167 (von insgesamt rund 350) Tarife von acht Mobilfunkanbietern, die mittels eSIM genutzt werden können. Sie bieten eine praktische Alternative zu Dual-SIM-Handys, die über zwei physische SIM-Karten verfügen.
Da es sich dabei um eine alternative Bezugsform und nicht um eigene Tarife handelt, wirkt sich die technische Lösung nicht auf die Kosten aus. So fallen üblicherweise auch Service-Pauschale und/oder Aktivierungsentgelt an. Auch in der Nutzung sind keine Unterschiede bei der Übertragungsqualität spürbar – beide Zugänge werden auf Anbieterseite komplett gleichwertig behandelt.
Anbieter mit eSIM
Anbieter | Link |
---|---|
A1 | eSIM bei A1 |
Drei | eSIM bei Drei |
educom | eSIM bei educom |
HoT | eSIM bei HoT |
Magenta | eSIM bei Magenta |
spusu | eSIM bei spusu |
yesss! | eSIM bei yesss! |
Die Vorteile der eSIM
Bei Bestellung eines eSIM-Tarifs entfällt die lästige Wartezeit, bis die neue SIM-Karte via Post zugestellt wird – der Anbieterwechsel wird damit umweltfreundlich und komplett digital. Gleichzeitig ist man mit einer eSIM nicht mehr auf eine einzelne Größe der SIM-Karte beschränkt und kann einfach zwischen unterschiedlichen Geräten wechseln. Vor allem aber ist man damit nicht mehr an die Angebote eines Anbieters gebunden, sondern kann schnell und unkompliziert Tarife unterschiedlicher Betreiber kombinieren. Besonders praktisch ist diese Option etwa für alle, die private und berufliche Kontakte trennen möchten, ohne dafür mehrere Geräte herumzuschleppen.
Ebenso lassen sich damit Sprach- und Datenangebote sowie In- und Auslandstarife oder Tarife mit bzw. ohne Grundentgelt auf einem Gerät kombinieren. Indem man Tarife aus unterschiedlichen Ländern verbindet, ist die Lösung etwa auch auf Reisen bzw. für alle die im Ausland arbeiten ideal. Darüber hinaus kann eine eSIM nicht kaputt oder verloren gehen und bietet Schutz vor Schmutz und Gefahr im inneren des Handys. Dieses fällt damit außerdem potenziell schlanker aus, da die Hersteller durch den flexibleren Verbau Volumen einsparen können.
Gibt es auch Nachteile?
Bei all den Vorteilen fragt man sich, wozu man überhaupt noch haptische SIM-Karte benötigt. Abgesehen davon, dass eben noch nicht alle Geräte eSIM-fähig sind, bietet die herkömmliche SIM für manche Nutzer eventuell noch das subjektive Gefühl der besseren Kontrolle. Vermutlich ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis sich immer mehr Nutzer sich von diesem Gedanken verabschieden. Ist die Karte erst einmal aktiviert, ist die Nutzung ident. Sollte das Handy verloren gehen, müssen, wie bei jedem Dual-SIM-Gerät, beide SIM-Karten deaktiviert werden. Eine Eigenheit gilt es dennoch zu berücksichtigen: WhatsApp funktioniert pro Smartphone üblicherweise nur mit einer Rufnummer – man entscheidet selbst, mit welcher der Dienst genutzt werden soll.
Die Voraussetzungen
Derzeit ist man pro Gerät auf eine eSIM beschränkt. Man kann eine haptische SIM-Karte daher immer nur durch eine eSIM ergänzen. Gleichzeitig wäre es aber durchaus möglich das Smartphone ausschließlich über eSIM zu verwenden, die dann als Hauptkarte fungiert. Ob beide Leitungen gleichzeitig genutzt werden können, hängt von der Anzahl der eingebauten Antennen bzw. der Transceiver ab.
Letztlich sind vier Punkte wesentlich:
- Der Mobilfunkanbieter muss eSIM prinzipiell anbieten.
- Die Hardware muss eSIM-fähig sein - z.B.: Apple: alles ab iPhone XS, XS Max, XR / Google: alles ab Pixel 3 bzw. 3 XL / Samsung: alles ab Galaxy S20 bzw. Galaxy Note 20 / Huawei: alles ab Huawei P40
- Die Software auf Deinem Gerät muss am letzten Stand sein.
- Für die Installation benötigst Du eine Verbindung zum WLAN.
Wie funktioniert die eSIM
Für die Inbetriebnahme erhält man einen QR-Code vom Mobilfunkanbieter, der den Nutzer direkt zu den Aktivierungsdaten seiner eSIM weiterleitet. Dort erfährt man den PIN seiner neuen SIM und kann sofort loslegen. Je nach Betriebssystem des Handys entscheidet der Nutzer schließlich selbst, welche Funktionen über welche SIM (respektive welchen Tarif) laufen und kann z.B. auch einzelnen Kontakten einer Rufnummer zuordnen bzw. einzelne Apps über eine bestimmte SIM laufen lassen. Theoretisch könnte man auch eSIMs als MultiSIMs nutzen – das ist abhängig vom Provider. Ebenso könnte man die eSIM auch als Hotspot verwenden und damit den Router einsparen. Allerdings wäre das tendenziell schädlich für den Akku und außerdem ist das inkludierte Datenvolumen bei Smartphone-Handytarifen üblicherweise begrenzt, sodass davon eher abzuraten ist.
( Artikel veröffentlicht: 01.12.2020 )