IEEE 802.11ac ist ein Standard für WLAN-Netzwerke. Mittlerweile wird er auch als Wi-Fi 5 bezeichnet. Er wurde 2013 vom Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) herausgegeben und erreicht Übertragungsraten im Gigabitbereich. Durch die ausschließliche Nutzung des 5-GHz-Bandes und da es sich um den fünften Standard handelt, wird er auf auch als 5G-Wi-Fi bezeichnet. 802.11ac folgt der Standard 802.11ax nach.
Mehr MIMO für 802.11ac
Die Mehrantennentechnik MIMO (Multiple Input Multiple Output) macht es möglich mehrere Datenströme gleichzeitig über unterschiedliche Antennen zu senden und zu empfangen. Diese wurde bereits beim Vorgängerstandard 802.11n eingeführt, mit 802.11ac aber verbessert und auf bis zu acht Antennen erhöht.
Zusätzlich gibt es nun MU-MIMO (Multi-User-MIMO). Dadurch wird die Bandbreite in separate Streams aufgeteilt. Dies macht den Access Point multitaskingfähig, es können bis zu vier Clients gleichzeitig übertragen werden und mit mehr als nur einem Knoten kommuniziert.
Nur 5GHz Band
Zu Gunsten der ausschließlichen Nutzung des 5-GHz-Frequenzbandes wurde auf das wesentlich schmalere 2,4 GHz-Band verzichtet. Dies liegt unter anderem an der erhöhten Kanalbreite von 80 MHz. Hier würde der Kanal den kompletten Frequenzbereich des 2,4GHz-Bandes abdecken. (Bei Kanälen mit 160 MHz sogar sprengen.) Auf Grund dessen war es sinnvoll darauf zu verzichten, denn wäre das Frequenzband durch einen Router belegt, könnte es ein weiterer nicht nutzen und würde die Übertragung nur stören.
Geschwindigkeit mit 802.11ac
Theoretisch sind bis zu 6.936 Mbit/s möglich, die Bitrate hängt aber stark von der genutzten Kanalbandbreite, der Anzahl der MIMO-Verbindungen und dem Modulationsverfahren ab. Handelsüblich sind Geräte mit 4×4 Multi-User MIMO, 80 MHz Bandbreite und 1733 Mbit/s.
DFS und TCP
Damit es nicht zu permanenten Störungen von Geräten kommt, ist in Europa sowohl DFS (Dynamic Frequency Selection) und TCP (Transmit Power Control) zwingend für die Hersteller vorgeschrieben.
DFS ermöglicht es die Funksignale anderer Systeme zu erkennen und auf einen anderen, nicht genutzten, Kanal auszuweichen.
TCP ermöglicht es Routern die Sendeleistung dynamisch zu steuern. Bei einer guten Funkverbindung, werden die Signale nur mit schwacher Sendeleistung ausgeschickt.
802.11ac Wave 1 und Wave 2
Wie auch beim Vorgängerstandard drängten auch hier viele Hersteller mit der Produktion, um 802.11ac-kompatible Geräte auf den Markt zu bringen. Leider waren die ersten nicht völlig implementiert und daher auch nicht schneller als die mit dem Vorgängerstandard 802.11n. Sie wurden Wave 1 genannt. Spätere Geräte konnten alle Features wie MU-MIMO, vier Streams und Kanalbreiten von bis zu 160 MHz unterstützen. Um sich abzuheben, wurden diese als Wave 2 bezeichnet.
( Artikel veröffentlicht: 30.10.2020 )