Tiefentladung

Fällt die Spannung eines Akkus unter einen bestimmten und sehr niedrigen Grenzwert, spricht man von einer Tiefentladung. Das kann die Lebensdauer eines modernen Akkus stark verringern.

Üblicherweise weisen moderne Akkus im aufgeladenen Zustand eine Spannung von rund 4,4 Volt und im entladenen etwa 3,7 Volt auf. Unter Tiefentladung wird der Zustand verstanden, wenn sich ein Akku weiter als bis zu dieser Minimalspannung entlädt.

Idealerweise hältst du den Akku immer im Idealbereich zwischen 30 und 80 Prozent der Ladefähigkeit.

Tiefentladung vermeiden

Du solltest deinen Akku nie ganz entladen lassen und ein Akkugerät auch nie zu lange unaufgeladen liegen lassen.

Etwa kann bei einem eBike der Akku sich über die Wintermonate weiter entleeren. Im Frühjahr ist er dann tiefentladen. In harmlosen Fällen ist hierdurch lediglich die Leistungsfähigkeit des Akkus beeinträchtigt, in schlimmeren kann der Akku ernsthaft beschädigt sein, wodurch sogar Brand-, ja eventuell Explosionsgefahr droht.

Durch die Tiefentladung drohen

  • Kapazitätsverlust
  • Funktionsverlust
  • Brand/Explosionsgefahr

Handy tiefentladen?

Muss man sein Handy tiefentladen? Bloß nicht! Bei alten Akkus war dies wegen des sogenannten Memoryeffekts nötig, doch heutige Lithium-Ionen-Akkus macht eine Tiefentladung nur kaputt.

Memory-Effekt: Alte Nickel-Cadmium-Akkus verloren Kapazität. Mit der Zeit passten sich die Akkus an den Laderhythmus an, wenn sie nicht vollständig entladen wurden.

Das „Wiederbeleben“ von Lithium-Ionen-Akkus kann sogar „brandgefährlich“ sein, denn tiefenentladene Akkus können anfangen zu brennen oder sogar explodieren, wenn man sie versucht wieder aufzuladen. Heutige Ladegeräte erkennen dies und laden einen tiefenentladenen Lithium-Ionen-Akku nicht mehr auf, sondern messen, dass dieser defekt ist. Denn eine Tiefenentladung eines Lithium-Ionen-Akkus führt zu irreversibler Schädigung und zu Kapazitätsverlust.

Technik eines Akkus

Ein Lithium-Ionen-Akku ist ein wiederaufladbares galvanisches Element, das elektrische Energie auf elektrochemischer Basis speichern kann. Beim Laden wandern die positiven Lithium-Ionen durch den Separator zur negativen Elektrode, wo sie im Kohlenstoff gespeichert werden. Beim Entladen kehren sie zur positiven Elektrode zurück.

Lithium-Ionen-Akku werden schon seit über 30 Jahren gebaut und betreiben Milliarden Handys, Notebooks, Tablets und Elektroautos.

( Artikel veröffentlicht: 01.10.2021 )

Jetzt Handytarife finden!



Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.