Das Wechseln des Internetanbieters ist sogar noch einfacher als beim Handyanbieter. Wir verraten Dir in vier einfachen Schritten, wie das am besten geht, und worauf Du achten solltest.
1. Neuen Internet Tarif finden
Vor der Kündigung solltest Du schon wissen, zu welchem Tarif beziehungsweise Anbieter Du wechseln möchtest. Denk dran, dass dir viele verschiedene Anschlussmöglichkeiten zur Auswahl stehen: Wenn Du zum Beispiel früher immer nur DSL gehabt hast, heißt das nicht, dass das immer so bleiben muss.
Welche Anschlüsse gibt es?
Es gibt mehrere Anschlussmöglichkeiten, die alle unterschiedliche Eigenschaften haben:
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Kabel: Beim Kabelinternet handelt es sich um ein Festnetzinternet. Das Signal wird hier über das namensgebende Koaxialkabel empfangen, das vor Ort verlegt sein muss. In den Städten ist dieses Netz oft sehr gut ausgebaut, in ländlichen Regionen meist eher nicht. Es ist meist eine schnelle und stabile Verbindung.
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Telefonleitung: Bei DSL kommst Du über die Telefonleitung ins Internet. Auch dies ist eine stabile Verbindung und Festnetzinternet. Die Geschwindigkeit hängt stark vom Ausbau des Netzes vor Ort ab.
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Glasfaser: Während DSL und Kabel vor allem aus Kupferleitungen mit hohen Dämpfungsraten bestehen, nutzt das Glasfasernetz, der Name verrät es schon, Leitungen aus Glasfaser. Diese überträgt das Signal per Lichtimpuls, statt per Strom. Dies macht Glasfaserübertragungen nicht nur extrem schnell, sondern auch wesentlich weniger störanfällig.
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Internet über Mobilfunk: Auch über Mobilfunk kannst Du eine Verbindung ins Internet erstellen. Über LTE oder 5G fängt Dein Router das Signal auf und sendet es über WLAN an Dich. Dafür muss es keinen Anschluss vor Ort geben, Du musst den Router lediglich an die Steckdose anschließen. Das Netz findet er von selbst. Diese Verbindung ist zwar nicht so stabil wie Festnetzinternet, aber dafür sehr flexibel. Du kannst den Internetwürfel nämlich innerhalb Österreichs überall hin mitnehmen. Etwa ins Ferienhaus oder in den Urlaub!
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Hybrid Internet: Beim Hybrid Internet verwendest Du sowohl Festnetzinternet als auch Mobilfunkinternet. Es wird üblicherweise aber nur durch Anbieter realisiert, wenn Du sehr abgelegen bist und das Festnetz alt und schlecht ausgebaut ist. Mit dem Hybridnetz erhältst Du nicht nur die Stabilität des Festnetzes, sondern kannst bei Bedarf auf höhere Bandbreiten zugreifen. Ein weiterer Pluspunkt: Die doppelte Zugriffsmöglichkeit macht Hybrid Internet besonders ausfallsicher und daher auch sehr zuverlässig.
Welches Internet sich für Deinen Standort und Deine Gewohnheiten besonders eignet, findest Du im Ratgeber Kabel, LTE, 5G, Glasfaser oder DSL – welches Internet brauche ich?.
Welche Geschwindigkeit kann ich zu Hause erreichen?
Über unsere SpeedMap kannst du prüfen, welche Geschwindigkeiten bei Dir zu Hause möglich sind und welche Anschlüsse es gibt.
Achtung: Hier sind nur die Netzbetreiber zu sehen, nicht alle Anbieter getrennt voneinander. Die meisten Anbieter betreiben nämlich kein eigenes Netz, sondern mieten sich in ein bestehendes ein. Wenn Du wissen möchtest, welcher Mobilfunkanbieter in welchem Netz agiert, kannst Du mehr Info in unserem Ratgeber zu den Mobilfunknetzen nachlesen.
Welche Geschwindigkeit benötige ich?
Je nachdem wieviele Leute sich den Zugang teilen und wie stark sie ihn nutzen, muss die passende Bandbreite gewählt werden.
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Wer das Internet vor allem für Social Media nutzt, in niedriger Auflösung streamt und nur selten große Dateien hoch- oder runterlädt, wählt am besten eine Bandbreite von mindestens 20 – 40 Mbit/s im Download.
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Wer häufig in besserer Qualität (zum Beispiel Videos in HD oder UHD) streamt oder große Mengen in und von Clouds lädt, wird eher zwischen 40 – 75 Mbit/s Download Speed benötigen.
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Gamer benötigen mindestens ab 75 Mbit/s im Download Speed. Hier sollte es auch unbedingt ein Kabel- oder DSL-Anschluss sein. Mehr dazu in unserem Ratgeber Internet für Gamer.
Wenn sich mehrere den Zugang teilen, muss man diese Werte in etwa pro Person rechnen. Also zum Beispiel eine Familie mit zwei Jugendlichen, die viel streamen und zocken, sollte einen Zugang mit 125-250 Mbit/s nehmen. Während zwei Wenignutzer auch gemeinsam mit 30 Mbit/s auskommen werden. Bei Mobilfunkinternet solltest Du aber immer noch ein wenig mehr Spielraum dazu rechnen, da Du selten in den eigenen vier Wänden perfekten Empfang hast und das WLAN-Signal sich nach wenigen Metern drastisch verliert.
Mit oder ohne Router?
Möchtest Du einen Router dazu oder kaufst Du Dir lieber einen eigenen? In unserer Suche kannst Du einstellen, ob Du Tarife mit Router sehen möchtest. Auch verraten wir Dir in der Tarifbeschreibung, wie leistungsfähig dieser ist.
2. Internet Tarife vergleichen
In unserem Tarifvergleich auf tarife.at kannst Du hier den besten Internettarif finden. Im Reiter „Anschlussart“ kannst Du auswählen, ob Du Festnetz- oder Mobilfunk-Internet möchtest, oder genauer ob es Kabel, DSL, Hybrid, 5G oder 4G sein soll.
Solltest Du zum Internetanschluss auch gleich Fernsehen haben wollen, kannst Du hier den besten Kombitarif finden. Hier bekommst Du Angebote für Tarifpakete aus Internet und Fernsehen. Auch kannst Du hier zusätzlich einen Festnetzanschluss dazuwählen.
3. Alten Anbieter kündigen
Üblicherweise liegt die Kündigungsfrist für Internet bei einem Monat. (Achtung, dies gilt erst, wenn Deine Bindung schon vorbei ist. Nicht jeder Internetvertrag hat eine Bindung.) Mit unserem Generator kannst Du mit wenigen Klicks hier ein gültiges Kündigungsschreiben verfassen. Wir geben Dir auch gleich die Adresse, an die Du Deine Kündigung schicken kannst.
Manchmal verlangt der alte Betreiber den mitgelieferten Router zurück. Diesen kannst Du dann entweder per Post oder im Shop des alten Anbieters zurückgeben. Lass Dir in einem Shop aber immer eine Bestätigung geben oder heb Dir den Postzettel gut auf.
4. Den neuen Tarif anmelden
Nach der Kündigung solltest Du den neuen Vertrag möglichst rasch abschließen. Im Grunde kannst Du dies auch gleich beim Finden des neuen Tarifs machen, da die Kündigungsfrist meist ja nur kurz ist. Außerdem musst Du berücksichtigen, dass die Herstellung des neuen Internets oft noch ein paar Wochen dauern kann. Die Überschneidungszeit ist daher nicht lange, und sie ist allemal weniger schlimm, als eine Zeit komplett ohne Internet verbringen zu müssen.
( Zuletzt aktualisiert: 23.08.2024. Ursprünglich veröffentlicht: 19.12.2014 )