Ökostrom

Ökostrom ist Energie, die durch erneuerbare Energien, wie Sonnenlicht, Wind oder Wasserkraft erzeugt wird. Dieser Strom ist umweltfreundlich und CO2-frei.

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Ökostrom macht in Österreich den Löwenanteil der Energieerzeugung aus – und das schon lange vor einer Zeit, in der man sich über Umweltschutz Gedanken gemacht hat. Dies liegt daran, dass die Stromerzeugung zu rund zwei Dritteln aus der Wasserkraft generiert wird. In jüngerer Zeit kommen nun auch immer stärker die Wind- und Sonnenergie hinzu.

Vorteile und Nachteile von Ökostrom

Der größte Vorteil von Ökostrom liegt in der Nachhaltigkeit. Während bei Atomkraft radioaktiv strahlender Müll anfällt und bei Verbrennungsanlagen CO2 produziert wird, fällt dies beim Betrieb von Ökostromanlagen nicht an. Wasser, Wind und Sonnenkraft produziert daher sauberen Strom.

Auch ist Ökostrom regional produziert und somit sind wir weniger von anderen Ländern abhängig. Egal ob Kohle, Öl oder Gas – Länder, die diese fossilen Rohstoffe an Österreich liefern, hab die wirtschaftliche Macht uns politisch unter Druck zu setzen. Dazu kommt die weltweite Verknappung dieser Rohstoffe, die durch Kriege oder andere Ereignisse die Kosten in die Höhe schießen lassen können und unsere heimische Wirtschaft zum Spielball für fremde Nationen macht. Dazu kommt auch, dass mit Ökostrom heimische Arbeitsplätze gefördert werden. Der Ausbau von Ökostromanlagen stärkt regionale Wirtschaftsstrukturen, weil die nötige Arbeit vor Ort erledigt wird.

Bis 2050 will die EU und damit auch Österreich klimaneutral werden. Dieses Ziel ist mit konventionellem Strom nicht erreichbar. Die Energiewende ist nötig, um den Klimawandel zu stoppen. Mit der momentanen Ausbaugeschwindigkeit von erneuerbaren Energien ist dieses Ziel jedoch nicht erreichbar.

Nachteilig ist, dass nicht jede Anlage für Ökostrom grundlastfähig ist. Wasserkraft und Biomasse sind zwar grundlastfähig, doch andere Formen leider nicht. So können Wind und Sonne nur Strom produzieren, wenn die Sonne scheint, beziehungsweise der Wind weht. Dafür wären in Zukunft die Entwicklung von Speicheranlagen nötig, denn bislang muss Strom noch immer dann auch gleich verbraucht werden, wenn er produziert wird.

Starke Wasserkraft

Mehr als 5.000 Wasserkraftwerke versorgen Österreich. Das größte Wasserkraftwerk Österreichs sind die Maltakraftwerke in Kärnten, die durch den Verbund betrieben werden. Rund 4.000 davon sind Kleinwasserkraftwerke, die besonders wichtig sind, um die regionale Versorgung zu gewährleisten.

Österreich deckt seine Stromproduktion zu etwa zwei Dritteln aus der Wasserkraft. Bei der österreichischen Stromproduktion von ungefähr 72,9 Terawattstunden Strom pro Jahr entstehen 35,38 TWh allein durch Wasserkraft (Stand 2020).

In Österreich gibt es Speicherkraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke und Laufkraftwerke, die gemeinsam über 12.036 Megawatt Leistung bringen. Die Höchstleistung (Engpassleistung) liegt bei rund 27.056 Megawatt.

Die Kärntner Malta-Hauptstufe erzeugt 623.321 MWh pro Jahr und hat die höchste Turbinenleistung der Pumpspeicherkraftwerke in Österreich mit enormen 730 Megawatt. Dieses Pumpspeicherkraftwerk im Mölltal ist bereits seit 1979 in Betrieb.

Bei den Laufkraftwerken steht das niederösterreichische Altenwörth mit einer Jahreserzeugung von 2.004.196 MWh an der Spitze. Dieses Donau-Laufkraftwerk verfügt über 328 MW Turbinenleistung und läuft schon seit 1976. Seine Umweltfreundlichkeit ist auch mittels Fischwanderhilfe gegeben.

Windkraft

Besonders im Osten Österreichs stark ausgebaut ist auch die Windkraft, die rund 11 Prozent an österreichischem Strom liefert. Der größte Windpark Österreichs ist im burgenländischen Andau/Halbturn zu finden.

Insgesamt erzeugen in Österreich 1.371 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.573 Megawatt sauberen Strom in der Höhe von 8,2 Mrd. kWh. Das entspricht etwa der Hälfte aller österreichischen Haushalte – rund 2,3 Mio. Die Erzeugung von 8,2 Mrd. kWh Strom durch Windkraft spart 4,1 Mio. Tonnen CO2 ein. Das ist ungefähr so viel CO2, wie 1,7 Mio. Autos jährlich ausstoßen. (Stand 2022).

Windkraft ist übrigens eine österreichische Erfindung: Josef Friedländer war wohl der erste Mensch, der mit einer Windturbine Strom erzeugte. Das zeigen Dokumente, die der französische Windexperte Philippe Bruyerre kürzlich entdeckte. Das erste Windrad zur Stromerzeugung wurde 1883 auf der Internationalen Elektrizitätsausstellung in Wien präsentiert. Bisher ging man davon aus, dass es entweder der Franzose Charles de Goyon oder der Schotte James Blyth war.

Biomasse

Durch Biomasse wird in Österreich jährlich 3,6 TWh Strom erzeugt. Dies entspricht einem Anteil von 5 Prozent an der gesamten Stromerzeugung. (Stand 2020) Bis zum Jahr 2030 ist Ausbau von 1 TWh geplant. Biomasse ist zum Beispiel Holz, das zeitlich unbegrenzt verfügbar und CO₂-neutral ist. Durch die Verbrennung gelangt zwar CO2 in die Umwelt, doch nur so viel, wie der Baum zu Lebzeiten aufgenommen hat. Für die Verbrennung wird Hackgut verwendet, die als Abfälle bei der Holzwirtschaft entstehen. Zusätzlich wird durch Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt – letztere wird für die Fernwärme genutzt.

Das Wald-Biomassekraftwerk in Wien Simmering ist derzeit die größte Anlage in Österreich. Diese versorgt rund 12.000 Haushalte mit Fernwärme und rund 48.000 Haushalte mit Strom. Unabhängig sind wir mit Holz auch, denn fast 40.000 Quadratkilometer Österreichs sind mit Wald bedeckt. Das sind rund 47 Prozent der gesamten Landesfläche. Der Rohstoff Holz geht uns durch Aufforstung nicht aus, da er nachwächst.

Solarkraft

Die Kraft der Sonne wird in Österreich noch nicht stark genutzt – und das obwohl wir je nach Gegend rund 300 Sonnentage pro Jahr aufweisen können. Die mittlere jährliche Sonneneinstrahlung liegt in Österreich bei 1.000 kWh/m²: Ein Quadratmeter PV-Anlage entspricht daher etwa der Energiemenge von 100 Litern Öl. Immerhin sind 3.792 MWp. Photovoltaik-Leistung in Österreich installiert. Auch wenn in den letzten Jahren der Ausbau stark forciert wurde, so wird das Ziel 11 TWh im Jahr 2030 zu erreichen wohl in weitere Ferne rücken. Im Moment schaffen wir 1,7 GWh pro Jahr. (Stand 2022).

( Artikel veröffentlicht: 29.11.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Ökostrom

Die konstante Menge an benötigtem Strom in einem Versorgungsgebiet wird auch Grundlast genannt.Grundlast bezeichnet die niedrigste Belastung des Stromnetzes eines Tages. Grob gesagt meint es die Menge an Strom, die wir alle mindestens verbrauchen. Der Mehrbedarf an Strom, der tagsüber zusätzlich zur Grundlast anfällt, wird Mittellast genannt. Nur wenige Viertelstunden oder Stunden am Tag gibt es den höchsten Verbrauch, der als Spitzenlast bezeichnet wird.

Üblicherweise fallen wir in der Nacht oder den frühen Morgenstunden auf die Grundlast zurück, da dann üblicherweise am wenigsten Strom verbraucht wird. Das liegt daran, dass die meisten Leute schlafen und die meisten Geräte wie Fernseher oder Herd nicht genutzt werden. Dadurch dass die meisten Geräte aber nur im Standby-Modus sind, verbrauchen sie natürlich immer noch Strom. Ebenso wird Energie für Straßenbeleuchtung, Industrieanlagen oder Dauerverbraucher benötigt.

Dabei bleibt die Grundlast nicht ständig gleich. Sie unterscheidet sich stark von Jahreszeit zu Jahreszeit, denn je dunkler und kälter es ist, desto mehr Licht und Heizung benötigen wir.


Nachhaltigkeit wird häufig auch im Bezug auf Strom und Gas verwendet. Bei Strom meint dies meist Ökostrom. Dies ist Strom, der durch erneuerbare Energien, wie Sonnenlicht, Wind oder Wasserkraft erzeugt wird. Dieser Strom ist umweltfreundlich und CO2-frei. Während bei Atomkraft radioaktiv strahlender Müll anfällt und bei Verbrennungsanlagen CO2 produziert wird, fällt dies beim Betrieb von Ökostromanlagen nicht an. Wasser, Wind und Sonnenkraft produziert daher sauberen Strom.

Auch bei Gas gibt es eine nachhaltige Alternative mit Biogas. Diese sind unbegrenzt verfügbar und werden meist aus Lebensmittelabfällen, Gülle, Klärschlamm oder anderen vergärbaren Stoffen gewonnen. Diese fallen ohnehin an und können so sinnvoll genutzt werden.

Sowohl Ökostrom als auch Biogas werden regional produziert. So sind wir weniger von anderen Ländern abhängig. Egal ob Kohle, Öl oder Gas – Länder, die diese fossilen Rohstoffe an Österreich liefern, hab die wirtschaftliche Macht uns politisch unter Druck zu setzen. So ist die regionale Wertschätzung, aber auch Versorgungssicherheit gegeben.


Ökostrom ist Energie, die durch erneuerbare Energien, wie Sonnenlicht, Wind oder Wasserkraft erzeugt wird. Dieser Strom ist umweltfreundlich und CO2-frei. Ökostrom macht in Österreich den Löwenanteil der Energieerzeugung aus – und das schon lange vor einer Zeit, in der man sich über Umweltschutz Gedanken gemacht hat. Dies liegt daran, dass die Stromerzeugung zu rund zwei Dritteln aus der Wasserkraft generiert wird. In jüngerer Zeit kommen nun auch immer stärker die Wind- und Sonnenergie hinzu.


Der größte Vorteil von Ökostrom liegt in der Nachhaltigkeit. Während bei Atomkraft radioaktiv strahlender Müll anfällt und bei Verbrennungsanlagen CO2 produziert wird, fällt dies beim Betrieb von Ökostromanlagen nicht an. Wasser, Wind und Sonnenkraft produziert daher sauberen Strom.

Auch ist Ökostrom regional produziert und somit sind wir weniger von anderen Ländern abhängig. Egal ob Kohle, Öl oder Gas – Länder, die diese fossilen Rohstoffe an Österreich liefern, hab die wirtschaftliche Macht uns politisch unter Druck zu setzen. Dazu kommt die weltweite Verknappung dieser Rohstoffe, die durch Kriege oder andere Ereignisse die Kosten in die Höhe schießen lassen können und unsere heimische Wirtschaft zum Spielball für fremde Nationen macht. Dazu kommt auch, dass mit Ökostrom heimische Arbeitsplätze gefördert werden. Der Ausbau von Ökostromanlagen stärkt regionale Wirtschaftsstrukturen, weil die nötige Arbeit vor Ort erledigt wird.

Bis 2050 will die EU und damit auch Österreich klimaneutral werden. Dieses Ziel ist mit konventionellem Strom nicht erreichbar. Die Energiewende ist nötig, um den Klimawandel zu stoppen. Mit der momentanen Ausbaugeschwindigkeit von erneuerbaren Energien ist dieses Ziel jedoch nicht erreichbar.

Nachteilig ist, dass nicht jede Anlage für Ökostrom grundlastfähig ist. Wasserkraft und Biomasse sind zwar grundlastfähig, doch andere Formen leider nicht. So können Wind und Sonne nur Strom produzieren, wenn die Sonne scheint, beziehungsweise der Wind weht. Dafür wären in Zukunft die Entwicklung von Speicheranlagen nötig, denn bislang muss Strom noch immer dann auch gleich verbraucht werden, wenn er produziert wird.


Österreich deckt seine Stromproduktion zu etwa zwei Dritteln aus der Wasserkraft. Das ist bei einer Erzeugung von ungefähr 72,9 Terawattstunden Strom pro Jahr ein bedeutender Wert: 35,38 TWh entstehen allein durch Wasserkraft (2020). Auf dem zweiten Platz stehen Wärmekraftwerke, die einen Anteil von 22 Prozent stellen. Diese werden mit fossilen Brennstoffen, wie Erdgas oder Öl, aber auch mit Biomasse betrieben. Den dritten Platz belegt die Windkraft. Die von vielen etwas skeptisch beäugten Windräder stehen beispielsweise im burgenländischen Windpark Andau/Halbturn, dem drittgrößen Windpark Europas, und liefern rund 10 Prozent Energie am Strommarkt Österreichs.