Energiewende

Energiewende bedeutet, dass künftig nur noch Energie aus nachhaltigen Quellen genutzt wird. Hierzu gehören Wasserkraft, aber auch Wind- und Solarenergie. So wird der CO2-Ausstoß drastisch reduziert.

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Für vier große Sektoren ist die Energiewende besonders wichtig: Für elektrischen Strom, Industrie, Gebäude und Verkehr. Von diesen vier Gruppen ist ausgerechnet Strom am einfachsten umzustellen. Dies liegt unter anderem daran, dass es gewaltige Fortschritte es im Bereich der erneuerbaren Energie in den letzten Jahrzehnten gegeben hat.

Die Energiewende bedeutet nicht nur, dass die Energie sauber produziert wird, sondern auch, dass weniger CO2 ausgestoßen wird. Warum das so wichtig ist liest Du hier in unserem Ratgeber CO₂-Abdruck - Weltweite Entwicklung.

Strom mit der Energiewende

Bis 2030 soll die heimische Stromproduktion in Österreich bilanziell klimaneutral erfolgen. Bilanziell bedeutet, dass die Überproduktionen im Sommer mit dem Fehlen in der dunkelsten Jahreszeit gegengerechnet werden.

An vielen Tagen, wenn die Bedingungen für Wind, Sonne und Wasser gut sind, produzieren viele österreichische Regionen schon heute wesentlich mehr grüne Energie, als wir verbrauchen können. Zusätzlich dazu wird die Produktion von Windkraft durch sogenanntes „Repowering“ erhöht. Das bedeutet, dass bestehende Anlagen optimiert oder durch neue, leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden.

Wozu brauchen wir eine Energiewende?

Flott gesagt: Wir leben energetisch auf Pump, denn wir verbrauchen wertvolle Ressourcen, die nicht nachwachsen. Fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl können nicht oder zumindest nicht in dem Ausmaß hergestellt werden, wie wir sie verbrauchen (weil das teilweise Jahrtausende benötigt) oder sie sind generell nur begrenzt verfügbar. Atomare Energie hat drastische Auswirkungen bei einem Unfall und das große Problem der Lagerung von Atommüll ohne die Gegend zu verseuchen.

Dazu kommt der Anstieg der Temperatur des Weltklimas durch CO2, auch Klimawandel genannt. Doch gibt es den Klimawandel wirklich? Ja, denn seit 1971 ist den Ölkonzernen bekannt, dass es zur Klimakrise kommen wird. Sie haben absichtlich falsche Ergebnisse veröffentlicht und die allgemeine Meinung als auch die Politik maßgeblich beeinflusst, weswegen es bis heute so viele Klimawandelleugner gibt. Viele sitzen den Marketinglügen der Ölkonzerne eben heute noch auf.

Wir möchten als Klimaziel des Europäischen Rats die Emission von Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um 36 Prozent verringern. Bis 2050 sollen erneuerbare Energien fossile Brennstoffe fast vollständig ersetzen. Sollten wir die Ziele nicht erreichen, wird es teuer und wir müssen von der EU Emissionsrechte in Milliardenhöhe ankaufen.

Sind die Ziele erreichbar?

Ja, die Ziele für Energie sind ambitioniert, aber durchaus schaffbar. Auch die Neuerrichtung von Niedrigenergie-, Passiv- und Plusenergiehäusern spart viel Energie. Wichtig ist aber auch die thermische Sanierung bestehender Gebäude. Hier sind Wärmedämmung und Wärmepumpen sinnvoll, die sich energiesparend ergänzen. Nicht immer ist eine Dämmung bei alten Häusern einfach, oft ist es auch mit erheblichen Kosten verbunden. Je nach Alter kann auch der Denkmalschutz hier eine Hürde darstellen. Andererseits gibt es viele ungedämmte Gebäude aus den letzten Jahrzehnten, bei denen eine Sanierung sowieso ansteht, die gleich auch mit einer thermischen Verbesserung einhergehen kann.

Komplizierter sieht es bei der Energiewende im Verkehr, aber auch bei der Industrie aus. Hier wird noch stark auf fossile Brennstoffe gesetzt. Doch nahezu jeder Industrieprozess, der mit Gas betreibbar ist, kann auch elektrisch betrieben werden.

Doch was ist mit Wasserstoff und E-Fuels? Eine Umstellung auf Wasserstoff oder E-Fuels tauscht den Teufel mit dem Beelzebub aus, denn Wasserstoff wird vor allem in Wüstengebieten mit billigem Solarstrom erzeugt und wir würden uns damit erneut in eine Abhängigkeit wie beim Öl begeben. Bei den E-Fuels ist es genau gleich, während elektrische Energie aus unterschiedlichsten Quellen verfügbar ist und damit keine Abhängigkeiten wie bei Erdgas oder Erdöl entstehen können. Noch dazu wird Energie durch den Transport verschwendet.

Kostet eine Umstellung auf vollständige Elektromobilität nicht zu viel Strom? Interessanterweise nicht, denn sowohl die Herstellung von Diesel als auch Benzin benötigt viel Energie. Mehr dazu findest Du in unserem Ratgeber 100 Prozent E-Mobilität: Haben wir genug Strom für Elektroautos in Österreich?.

Wichtig ist aber auch, was jeder einzelne tun kann. Da geht es nicht nur darum mehr Öffis zu nutzen, sondern auch die Großverbraucher der Industrie sind aufgerufen, ihr Energieverhalten zu ändern.

Neue Entwicklungen gesucht

Gleichzeitig muss auch an der Entwicklung von Speicherkapazitäten für Strom gearbeitet werden, denn bislang ist es noch nicht möglich Strom in großem Ausmaß zu speichern. Nur so kann das Übermaß an Strom im Sommer oder zu Mittag für die Nutzung im Winter oder der Nacht bereit stehen.

Damit Strom auch immer in ausreichendem Maß dahin kommt, wo er gerade gebraucht wird, werden allerdings auch Umbauten in der Netzinfrastruktur nötig werden. Größtenteils sind die Stromleitungen in Österreich schon 50 bis 60 Jahre alt. Ähnlich wie bei der Telekommunikation können alte Leitungen nicht mit modernen Anwendungen mithalten. Wie für das Internet Glasfaserleitungen nötig sind, müssen auch die Stromkabel getauscht werden.

( Artikel veröffentlicht: 16.11.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Energiewende

Ja, in Akkus kann Strom gespeichert werden. Dies reicht für die Nutzung von elektrischen Geräten vom Handy bis zu Auto aus, und sogar in Hausanlagen gibt es mittlerweile Stromspeicher. Doch im großen Stil kann Strom leider noch nicht gespeichert werden und muss in dem Moment verbraucht werden, indem er auch erzeugt wird.

Es gibt aber die Möglichkeit die Energie mittels Wasserkraft zu nutzen, bei der überschüssige Energie mittels Pump-Speicherkraftwerken bei Bedarf später jederzeit in Strom verwandelt werden kann. Doch auch andere Lösungen werden angedacht, wie etwa die rund 450 Speicherseen der Skigebiete, die im Moment nur als Wasserreservoirs für Schneekanonen dienen. Rund die Hälfte könnten außerhalb der Skisaison gefüllt durch das Schmelzwasser oder durch Pumpsysteme mittels Wasserkraftwerke Strom produzieren. Möglich wäre aber auch mittels überschüssigen Strom Wasserstoff zu produzieren. Einen anderen Ansatz bieten große Akkuanlagen. Hierzu gibt es unterschiedlichste Ansätze, von ausrangierten Lithium-Ionen-Akkus bis hin zu flüssigen Eisensalzakkus mit Eisenchlorid. Ebenso gibt es kinetische „Akkus“, bei denen tonnenschwere Blöcke bewegt werden, deren Absenken einen Dynamo antreiben.