Stromnetz

Das Stromnetz dient der Übertragung und Verteilung von elektrischer Energie. In Österreich sind die Austrian Power Grid (APG) und die regionalen Netze dafür verantwortlich.

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Das österreichische Stromnetz besteht aus knapp 7.000 km Stromleitungen, die Österreich mit elektrischer Energie versorgen. Sie verbinden die Kraftwerke mit den heimischen Verbraucher:innen.

APG - Das Stromnetz der Austrian Power Grid ist das Rückgrat der österreichischen Stromversorgung. Sie betreibt das österreichische Übertragungsnetz auf den Spannungsebenen 110-, 220- und 380-kV.

Netzebenen

Strom wird mit anderer Spannung überregional transportiert, als er bei uns im Haushalt verwendet wird. Das hat physikalische Gründe, um den Energieverlust möglichst gering zu halten und damit den Transport über weitere Strecken effizient zu gestalten. Der in den Kraftwerken produzierte Strom wird über die verschiedenen Ebenen immer weiter verteilt, bis er schließlich in den Haushalten ankommt.

Mit Strom ist es kompliziert: Der Transport von Strom funktioniert nicht wie ein Paket, denn Strom muss in dem Moment verbraucht werden, indem er entsteht. So kann man sich die Übertragung eher wie eine Wasserleitung vorstellen, von der die Ladung weitergepumpt wird.

Es gibt mehrere Netzebenen:

  • Höchstspannungsebene (Netzebene 1): Auf der höchsten Netzebene gibt es auch die höchsten Spannungen. Hier werden 220 kV (Kilovolt) und 380 kV verwendet. Durch diese Leitungen können große Energiemengen möglichst verlustarm über weite Strecken transportiert werden. Großkraftwerke wie die großen Wasserkraftwerke speisen hier direkt ein. Man spricht hier auch vom Übertragungsnetz.
  • Hochspannungsebene (Netzebene 3): Im Hochspannungsnetz wird eine Spannung von 110 kV genutzt. Es gibt hier eine erste Verteilung, wie etwa zu Großabnehmern der Industrie und die Versorgung von größeren Städten. Mittelgroße Kraftwerke speisen in diese Ebene Strom ins Netz ein.
  • Mittelspannungsebene (Netzebene 5): In der Mittelspannungsebene werden Spannungen von 10 kV bis 36 kV genutzt. Ab dieser Verteilungsebene läuft der Strom in den regionalen Verteilernetzen der Landesversorger. Hier werden Städte und Stadtteile versorgt, aber auch Industriekunden. In diese Ebene speisen städtische Kraftwerke ein.
  • Niederspannungsebene (Netzebene 7): In den lokalen Niederspannungsnetzen fließt der Strom bis zu Dir nach Hause. Dort kommt er mit 230 Volt aus der Steckdose.

Zwischen den Netzebenen 1, 3, 5 und 7 liegen die Umspannungsebenen 2, 4 und 6. Diese sorgen, dass die Spannung auf die richtige Leistung gebracht wird. Die Netzinfrastrukturen werden nicht zufällig ausgebaut, sondern sie folgen dem österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP).

Frequenz

Damit das Stromnetz stabil bleibt, müssen Stromerzeugung und Stromverbrauch immer im gleichen Maß erfolgen. Das bedeutet, es muss genau die Menge an Strom erzeugt werden, die gerade in dem Moment verbraucht wird. Dafür maßgeblich ist die Netzfrequenz, die in Hertz angegeben wird.

In Europa muss die Frequenz genau 50 Hertz betragen, um die Stromversorgung intakt halten zu können. Weicht die Frequenz zu stark ab, also wird zu viel oder zu wenig Strom produziert, hat das Kurzschlüsse und Stromausfälle zur Folge. Im schlimmsten Fall könnte ein Blackout oder Brownout folgen.

Gesteuert durch die APG

2009 wurde in Wien Südost die Power Grid Control, die APG-Steuerzentrale in Betrieb genommen. Sie bildet das Nervenzentrum der österreichischen Stromversorgung, in dem sämtliche Netzinformationen des Übertragungsnetzes gebündelt und verarbeitet werden. Auch wird hier der Systembetrieb sichergestellt und bei Bedarf werden Maßnahmen bei Störungen ergriffen.

( Artikel veröffentlicht: 26.03.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Stromnetz

Ein Brownout ist ein kontrollierter Spannungsabfall im Stromnetz. Es wird meist genutzt um ein Blackout (einen unkontrollierten, großflächigen und massiven Stromausfall) zu verhindern. Bei einem Blackout fällt der Strom völlig unvorhergesehen aus, meist ist daran eine Naturkatastrophe oder netzbetriebliche Ausfälle schuld, denkbar wären aber auch ein nuklearer Unfall oder Anschlag. Anders als bei einem Stromausfall im Haus kann dann nicht wieder ein FI-Schalter hochgedrückt werden, sondern das Wiederanfahren des Stromnetzes kann, je nachdem, was vorgefallen ist und wie groß das Gebiet es Ausfalls, von wenigen Tagen bis zu einigen Wochen reichen.

Bei einem Brownout hingegen regeln die Netzbetreiber den Strom für bestimmte Gebiete in der Spannung herunter oder schalten ihn ganz aus. Diese Notmaßnahme wird getroffen, bevor das gesamte Netz zusammenbricht.


Doch warum gibt es überhaupt Verluste im Stromnetz? Geht Strom einfach so verloren? Glücklicherweise nicht. Der Netzverlust ist die Differenz zwischen erzeugter elektrischer Leistung im Kraftwerk und der genutzten elektrischen Leistung am Netzanschlusspunkt der Verbraucher:innen. Die Internationale Elektrotechnische Kommission geht von einem Übertragungsverlust vom Kraftwerk bis zum Verbraucher zwischen 8 Prozent und 15 Prozent aus.

Kein System kann so ausgefeilt sein, dass es widerstandslos und ohne Verluste agieren kann. Diese entstehen durch den Ohm’schen Widerstand der Leitungen, Transformatoren und anderen Übertragungsmedien.

Um die Übertragungswirkverluste gering zu halten, wird die Betriebsspannung möglichst hoch gewählt, um bei gleicher Übertragungsleistung die dominanten ohmschen Verluste zu reduzieren. Den geringsten Widerstand bezogen auf die Maximalleistung gibt es bei 380-kV-Leitungen. Diese werden deswegen bei Leitungen besonders häufig verwendet.


Die Austrian Power Grid (APG) sichert die Stromversorgung in Österreich. Sie ist für das Hochspannungsnetz verantwortlich und tritt auch als Marktplattform für überregionalen Strom auf.


Das österreichische Stromnetz besteht aus knapp 7.000 km Stromleitungen, die Österreich mit elektrischer Energie versorgen. Sie verbinden die Kraftwerke mit den heimischen Verbraucher:innen.


Es gibt sieben Netzebenen.

Höchstspannungsebene (Netzebene 1): Auf der höchsten Netzebene gibt es auch die höchsten Spannungen. Hier werden 220 kV (Kilovolt) und 380 kV verwendet. Durch diese Leitungen können große Energiemengen möglichst verlustarm über weite Strecken transportiert werden. Großkraftwerke wie die großen Wasserkraftwerke speisen hier direkt ein. Man spricht hier auch vom Übertragungsnetz.

Hochspannungsebene (Netzebene 3): Im Hochspannungsnetz wird eine Spannung von 110 kV genutzt. Es gibt hier eine erste Verteilung, wie etwa zu Großabnehmern der Industrie und die Versorgung von größeren Städten. Mittelgroße Kraftwerke speisen in diese Ebene Strom ins Netz ein.

Mittelspannungsebene (Netzebene 5): In der Mittelspannungsebene werden Spannungen von 10 kV bis 36 kV genutzt. Ab dieser Verteilungsebene läuft der Strom in den regionalen Verteilernetzen der Landesversorger. Hier werden Städte und Stadtteile versorgt, aber auch Industriekunden. In diese Ebene speisen städtische Kraftwerke ein.

Niederspannungsebene (Netzebene 7): In den lokalen Niederspannungsnetzen fließt der Strom bis zu Dir nach Hause. Dort kommt er mit 230 Volt aus der Steckdose.

Zwischen den Netzebenen 1, 3, 5 und 7 liegen die Umspannungsebenen 2, 4 und 6. Diese sorgen, dass die Spannung auf die richtige Leistung gebracht wird. Die Netzinfrastrukturen werden nicht zufällig ausgebaut, sondern sie folgen dem österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP).