Supergrid

Das Supergrid oder auch Megagrid soll ein weltumspannendes Stromnetz werden. Dieses soll mit Gleichstrom betrieben werden und die Energiewende erleichtern.

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Sämtliche Netze Europas, Nordafrikas und Asiens verbunden könnten zu einem riesigen Monsternetz werden: dem Supergrid. So wie alle Netze Österreichs zum Austrian Power Grid zusammengeschlossen sind, sind die europäischen Netze zum europäischen Verbundsystem verschmolzen. Eine Stufe darüber wäre ein mehrere Kontinente oder sogar irgendwann die Welt umspannendes Netzwerk, das Supergrid oder auch Megagrid genannt wird.

Ein möglichst weltumspannendes Netz soll in Zukunft in der Lage sein möglichst verlustarm Strom von allen Teilen der Welt zu verschicken. Ein solches Riesennetz verbindet nicht nur Städte und Länder, sondern auch Offshore-Windparks im Meer oder PV-Anlagen in der Wüste. So könnte Strom aus entlegenen Gebieten in stromhungrige Städte möglichst verlustarm fließen. Das Supergrid könnte damit der Energiewende helfen, da irgendwo immer die Sonne scheint und der Wind weht.

Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen

Noch ist die Umwandlung von Wechsel- und Gleichstrom sehr teuer, die nötigen Konverter zahlen sich oft noch nicht aus. Doch es gibt bereits Ansätze davon, die zukünftig wohl in ein Supergrid münden werden: große Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Anlagen (HGÜ).

Die SACOI ist die älteste HGÜ und verbindet Sardinien und Korsika mit dem Festland. Andere HGÜs gibt es zwischen Norwegen und den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien oder zwischen Schweden und Deutschland. Auch außerhalb Europas gibt es solche Verbindungen, wie etwa zwischen Kanada und den USA, die 1.480 Kilometer lang ist und 450 Kilovolt überträgt oder in China, die 2.210 Kilometer misst und 800 kV stark ist.

Europäisches Verbundnetz

Ein europäisches Netz gibt es bereits. Das europäische Verbundnetz wird von der ENTSO-E (European Network of Transmission System Operators for Electricity, Europäischen Verband der Übertragungsnetzbetreiber) betrieben und besteht aus den Netzen 36 Länder. Das Austrian Power Grid ist Teil davon.

Die ENTSO-E entstand 2009 aus dem vorhergehenden Zusammenschluss ETSO (European Transmission System Operators), die ihrerseits 1999 gegründet wurde. Zu dieser schlossen sich die UCTE (Kontinentaleuropa & Türkei), NORDEL (Norwegen, Schweden, Finnland und Island), UKTSOA (Großbritannien) und ATSOI (Irland) zusammen.

Ein europäisches Verbundnetz gibt es auch für Gas. Dieses wird ENTSO-G (European Network of Transmission System Operators for Gas, Verband Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber für Gas) genannt. Die ENTSO-G entstand 2009 im Rahmen des 2007 beschlossenen dritten EU-Energie-Paketes zur Liberalisierung und Öffnung der Strom- und Gasmärkte in Europa.

( Artikel veröffentlicht: 15.04.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Supergrid

Die Austrian Power Grid (APG) sichert die Stromversorgung in Österreich. Sie ist für das Hochspannungsnetz verantwortlich und tritt auch als Marktplattform für überregionalen Strom auf.


Das Supergrid oder auch Megagrid soll ein weltumspannendes Stromnetz werden. Dieses soll mit Gleichstrom betrieben werden und die Energiewende erleichtern. Sämtliche Netze Europas, Nordafrikas und Asiens verbunden könnten zu einem riesigen Monsternetz werden: dem Supergrid. So wie alle Netze Österreichs zum Austrian Power Grid zusammengeschlossen sind, sind die europäischen Netze zum europäischen Verbundsystem verschmolzen. Eine Stufe darüber wäre ein mehrere Kontinente oder sogar irgendwann die Welt umspannendes Netzwerk, das Supergrid oder auch Megagrid genannt wird.

Ein möglichst weltumspannendes Netz soll in Zukunft in der Lage sein möglichst verlustarm Strom von allen Teilen der Welt zu verschicken. Ein solches Riesennetz verbindet nicht nur Städte und Länder, sondern auch Offshore-Windparks im Meer oder PV-Anlagen in der Wüste. So könnte Strom aus entlegenen Gebieten in stromhungrige Städte möglichst verlustarm fließen. Das Supergrid könnte damit der Energiewende helfen, da irgendwo immer die Sonne scheint und der Wind weht.


Eine HGÜ ist eine Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Anlage. Die SACOI ist die älteste HGÜ und verbindet Sardinien und Korsika mit dem Festland. Andere HGÜs gibt es zwischen Norwegen und den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien oder zwischen Schweden und Deutschland. Auch außerhalb Europas gibt es solche Verbindungen, wie etwa zwischen Kanada und den USA, die 1.480 Kilometer lang ist und 450 Kilovolt überträgt oder in China, die 2.210 Kilometer misst und 800 kV stark ist.


Ja, es gibt ein europäisches Netz bereits. Das europäische Verbundnetz wird von der ENTSO-E (European Network of Transmission System Operators for Electricity, Europäischen Verband der Übertragungsnetzbetreiber) betrieben und besteht aus den Netzen 36 Länder. Das Austrian Power Grid ist Teil davon.

Die ENTSO-E entstand 2009 aus dem vorhergehenden Zusammenschluss ETSO (European Transmission System Operators), die ihrerseits 1999 gegründet wurde. Zu dieser schlossen sich die UCTE (Kontinentaleuropa & Türkei), NORDEL (Norwegen, Schweden, Finnland und Island), UKTSOA (Großbritannien) und ATSOI (Irland) zusammen.


Intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids, sollen die Versorgung sichern und sowohl eine Dezentralisierung, als auch die Energiewende unterstützen. Smart Grids sind intelligente Systeme, die eine Kommunikation zwischen Netzkomponenten, Erzeugern, Speichern und Verbrauchern ermöglichen. Kurz gesagt ein smartes Stromnetz, das auch noch den Energieverbrauch reduziert. Dies ist möglich, wenn Systeme über das Internet of Things (IoT) verbunden sind.

Strom muss derzeit immer in dem Ausmaß erzeugt werden, wie er in der gleichen Zeit auch verbraucht wird. Gelingt dies nicht, kommt es zu Überlastungen und Ausfällen. Früher waren die Netze stabiler, weil die Strukturen einfacher waren: Vom Kraftwerk floss der Strom ausschließlich in Richtung der Verbraucher:innen. Zudem wurde generell weniger Strom verbraucht und die meisten Menschen standen in der Früh auf und gingen am Abend schlafen. Die Spannungsspitzen waren sehr vorhersehbar und die Kalkulation einfach. Heute herrscht rund um die Uhr ein hoher Verbrauch, denn Geschäfte bleiben länger offen, alles ist ständig erleuchtet und viele Geräte laufen rund um die Uhr. Spitzenverbrauchswerte gibt es untertags, den höchsten Verbrauch haben wir zwischen 18 und 24 Uhr. Dazu kommt, dass Strom mittlerweile dezentral durch viele Verbraucher:innen selbst erzeugt wird, etwa mit Photovoltaikanlagen, die untertags die hohen Spannungsspitzen abfangen können. Zudem gibt es viele kleine Kraftwerke, die die Region direkt versorgen. Die Stromnetze müssen daher viel mehr aushalten und die Kalkulation ist viel komplizierter.