Beim terrestrischen Fernsehen empfängst du dein Fernsehprogramm über eine Haus- oder Zimmerantenne. Der digitale Empfang erfolgt in Österreich über DVB-T2.
Im Unterschied zu Kabelfernsehen oder Satellitenfernsehen erfolgt die Übertragung terrestrisch, das heißt erdgebunden, über ein Sendernetzwerk, das sich auf der Erdoberfläche befindet. Das Signal wird als modulierte elektromagnetische Wellen ausgestrahlt und kann analog oder digital empfangen werden. In Österreich gibt es nur noch digitales terrestrisches Fernsehen.
DVB-T2
Beim digitalen Empfang handelt es sich dabei um DVB-T2. Dies steht für Digital Video Broadcasting – Terrestial, zu Deutsch: „Digitale Videoübertragung – Antennenfernsehen“.
Die offizielle Einführung von DVB-T in Österreich fand 2006 statt. Zunächst liefen die Analogsignale und Digitalsignale im Parallelbetrieb, schließlich schaltete man den Analogbetrieb schrittweise ab. Ab 2013 wurde der Nachfolgestandard DVB-T2 eingeführt, der über eine höhere spektrale Effizienz verfügt, das heißt ein robusteres Empfangsergebnis gewährleistet und die Übertragung von Sendern in HD (High Definition) ermöglicht. Die endgültige Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 erfolgte 2017.
Vorteile und Nachteile des Terrestrischen Fernsehens
Ein Vorteil des Antennenfernsehens sind die günstigen Anschaffungskosten. Auch im Betrieb verursacht Antennenfernsehen keine Kosten, außer du nimmst Bezahlfernsehen dazu. Mittels Terrestrischem Fernsehen kannst du (abhängig vom Standort) in Österreich bis zu 15 freie Sender empfangen, für die du nichts zahlen musst.
Doch der Empfang ist leider etwas störungsanfällig, denn die elektromagnetischen Wellen des Signals werden nahezu geradlinig ausgesandt.
Dadurch dürfen keine gröberen Hindernisse im Weg stehen. Ein Berg, ein großes Haus, ja selbst das Wetter können sich negativ auswirken und entweder komplette Abschattung bewirken oder, zumindest im Bereich des analogen Empfangs auch für Störungen („Geisterbilder“, „Ameisen im Bild“) verantwortlich sein. Im digitalen Bereich führt dies sogar zu kompletten Bildausfällen.
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günstige Anschaffungskosten
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keine Betriebskosten (außer für zusätzliche PayTV-Sender)
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Empfang etwas störungsanfällig
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Senderauswahl geringer als bei Kabel oder Satellit
Signalübertragung
Die Reichweite ist aufgrund der Erdkrümmung stark beschränkt, weswegen Sender möglichst weit oben auf Bergen, Fernsehtürmen oder Sendemasten angebracht sind. Um entfernte oder gebirgige Gebiete zu versorgen, gibt es Fernsehumsetzer, die das Signal vom Fernsehturm auffangen und verstärkt aussenden.
In Österreich ist die ORS (Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG) für Rundfunkübertragung zuständig, die 1795 Sendeanlagen an 430 Standorten betreut. Dabei ist sie nicht nur für den staatlichen Rundfunk ORF von Nutzen, sondern auch für private Rundfunkanbieter, Mobilfunker und Blaulichtdienste.
GIS
Jeder Haushalt mit einem einsatzfähigen Fernseh- bzw. Radiogerät muss Rundfunkgebühren zahlen, ganz egal ein ORF-Sender angesehen wird oder nicht. Die Einnahmen gehen an die GIS (Gebühren Info Service - Gesellschaft) und stellen eine der Finanzierungsmöglichkeiten des ORF dar.
( Artikel veröffentlicht: 04.03.2020 )