Smart Grid

Intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids, sollen die Versorgung sichern und sowohl eine Dezentralisierung, als auch die Energiewende unterstützen.

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Smart Grids sind intelligente Systeme, die eine Kommunikation zwischen Netzkomponenten, Erzeugern, Speichern und Verbrauchern ermöglichen. Kurz gesagt ein smartes Stromnetz, das auch noch den Energieverbrauch reduziert. Dies ist möglich, wenn Systeme über das Internet of Things (IoT) verbunden sind.

Strom muss derzeit immer in dem Ausmaß erzeugt werden, wie er in der gleichen Zeit auch verbraucht wird. Gelingt dies nicht, kommt es zu Überlastungen und Ausfällen. Früher waren die Netze stabiler, weil die Strukturen einfacher waren: Vom Kraftwerk floss der Strom ausschließlich in Richtung der Verbraucher:innen. Zudem wurde generell weniger Strom verbraucht und die meisten Menschen standen in der Früh auf und gingen am Abend schlafen. Die Spannungsspitzen waren sehr vorhersehbar und die Kalkulation einfach. Heute herrscht rund um die Uhr ein hoher Verbrauch, denn Geschäfte bleiben länger offen, alles ist ständig erleuchtet und viele Geräte laufen rund um die Uhr. Spitzenverbrauchswerte gibt es untertags, den höchsten Verbrauch haben wir zwischen 18 und 24 Uhr. Dazu kommt, dass Strom mittlerweile dezentral durch viele Verbraucher:innen selbst erzeugt wird, etwa mit Photovoltaikanlagen, die untertags die hohen Spannungsspitzen abfangen können. Zudem gibt es viele kleine Kraftwerke, die die Region direkt versorgen. Die Stromnetze müssen daher viel mehr aushalten und die Kalkulation ist viel komplizierter.

Smarte Energiewende

Damit die Energiewende funktioniert, benötigen wir eine kluge Vernetzung. So können dezentrale Erzeugungsanlagen und Speicher, aber auch intelligente Gebäude verbunden werden, die jederzeit sowohl Energieproduktion, als auch -verbrauch abfragen und kalkulieren können. Dies würde die Energieeffizienz drastisch erhöhen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit im Stromnetz erhöhen. Das Smart Grid soll Probleme und eventuelle Ausfälle schon frühzeitig erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten – schneller als ein Mensch das könnte.

Smart Grid aus Österreich

Österreich nimmt bei der Entwicklung von smarten Energiesystemen sogar eine Vorreiterrolle ein. Das BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) arbeitet mit dem AIT (Austrian Institute of Technology) zusammen am Smart Grids 2.0. an einem intelligenten Energiesystem mit der Energiewirtschaft und Industrie.

Besonders im Fokus stehen die Themen energieträgerübergreifende und raumspezifische Infrastrukturentwicklung, Governance der Energiewende, Elektrizitätssystem, leitungsgebundene Wärme- und Kälteversorgung, sowie sogenannte Cross-Cutting Issues wie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Speichertechnologien und Fragen der Energieeffizienz.

( Artikel veröffentlicht: 23.04.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Smart Grid

Das Supergrid oder auch Megagrid soll ein weltumspannendes Stromnetz werden. Dieses soll mit Gleichstrom betrieben werden und die Energiewende erleichtern. Sämtliche Netze Europas, Nordafrikas und Asiens verbunden könnten zu einem riesigen Monsternetz werden: dem Supergrid. So wie alle Netze Österreichs zum Austrian Power Grid zusammengeschlossen sind, sind die europäischen Netze zum europäischen Verbundsystem verschmolzen. Eine Stufe darüber wäre ein mehrere Kontinente oder sogar irgendwann die Welt umspannendes Netzwerk, das Supergrid oder auch Megagrid genannt wird.

Ein möglichst weltumspannendes Netz soll in Zukunft in der Lage sein möglichst verlustarm Strom von allen Teilen der Welt zu verschicken. Ein solches Riesennetz verbindet nicht nur Städte und Länder, sondern auch Offshore-Windparks im Meer oder PV-Anlagen in der Wüste. So könnte Strom aus entlegenen Gebieten in stromhungrige Städte möglichst verlustarm fließen. Das Supergrid könnte damit der Energiewende helfen, da irgendwo immer die Sonne scheint und der Wind weht.


Ja, es gibt ein europäisches Netz bereits. Das europäische Verbundnetz wird von der ENTSO-E (European Network of Transmission System Operators for Electricity, Europäischen Verband der Übertragungsnetzbetreiber) betrieben und besteht aus den Netzen 36 Länder. Das Austrian Power Grid ist Teil davon.

Die ENTSO-E entstand 2009 aus dem vorhergehenden Zusammenschluss ETSO (European Transmission System Operators), die ihrerseits 1999 gegründet wurde. Zu dieser schlossen sich die UCTE (Kontinentaleuropa & Türkei), NORDEL (Norwegen, Schweden, Finnland und Island), UKTSOA (Großbritannien) und ATSOI (Irland) zusammen.


Intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids, sollen die Versorgung sichern und sowohl eine Dezentralisierung, als auch die Energiewende unterstützen. Smart Grids sind intelligente Systeme, die eine Kommunikation zwischen Netzkomponenten, Erzeugern, Speichern und Verbrauchern ermöglichen. Kurz gesagt ein smartes Stromnetz, das auch noch den Energieverbrauch reduziert. Dies ist möglich, wenn Systeme über das Internet of Things (IoT) verbunden sind.

Strom muss derzeit immer in dem Ausmaß erzeugt werden, wie er in der gleichen Zeit auch verbraucht wird. Gelingt dies nicht, kommt es zu Überlastungen und Ausfällen. Früher waren die Netze stabiler, weil die Strukturen einfacher waren: Vom Kraftwerk floss der Strom ausschließlich in Richtung der Verbraucher:innen. Zudem wurde generell weniger Strom verbraucht und die meisten Menschen standen in der Früh auf und gingen am Abend schlafen. Die Spannungsspitzen waren sehr vorhersehbar und die Kalkulation einfach. Heute herrscht rund um die Uhr ein hoher Verbrauch, denn Geschäfte bleiben länger offen, alles ist ständig erleuchtet und viele Geräte laufen rund um die Uhr. Spitzenverbrauchswerte gibt es untertags, den höchsten Verbrauch haben wir zwischen 18 und 24 Uhr. Dazu kommt, dass Strom mittlerweile dezentral durch viele Verbraucher:innen selbst erzeugt wird, etwa mit Photovoltaikanlagen, die untertags die hohen Spannungsspitzen abfangen können. Zudem gibt es viele kleine Kraftwerke, die die Region direkt versorgen. Die Stromnetze müssen daher viel mehr aushalten und die Kalkulation ist viel komplizierter.