Winterstrom ist elektrische Energie, die von Oktober bis März genutzt oder produziert wird. Winterstrom wird als wertvoller als sein Gegenstück der Sommerstrom angesehen.
Winterstrom bezeichnet die elektrische Energie, die im Winterhalbjahr genutzt oder produziert wird – üblicherweise ist damit der Zeitraum von Oktober bis März gemeint.
Die Unterscheidung zwischen Sommer- Winterstrom ist wichtig, denn Strom wird saisonal nicht gleichmäßig verbraucht. Im Winter wird vermehrt geheizt und es fallen mehr dunkle Stunden an, in denen wir Licht benötigen. Im Sommer entfällt nicht nur das Heizen und viel Beleuchtung, auch wird mehr Zeit im Freien ohne elektrische Geräte verbracht.
Doch nicht nur der Verbrauch, auch die Produktion ist je nach Stromerzeugungsart saisonal unterschiedlich. Windenergie produziert in den Wintermonaten deutlich mehr Energie als im Sommer. Von den rund 1650 Vollaststunden fallen rund zwei Drittel in den Wintermonaten an. Umgekehrt ist es bei der Photovoltaik, wo in den Sommermonaten deutlich mehr Strom produziert und die Ausbeute im Winter geringer ist. Diese beiden erneuerbaren Energien ergänzen sich daher sehr gut. Strom aus Kohle, Gas und Öl ist finanziellen Schwankungen (neben der Verfügbarkeit) unterworfen. Im Winter steigen die Kosten enorm, da zu dieser Jahreszeit der Bedarf mit den Heizformen konkurriert.
Teurer Winter, günstiger Sommer?
Prinzipiell gilt Winterstrom als begehrter und daher auch teurer. Um die saisonalen Unterschiede zu verringern, wären langfristige Speichersysteme wichtig. In Österreich wird bereits sehr stark die Wasserkraft genutzt, bei der überschüssige Energie mittels Pump-Speicherkraftwerken bei Bedarf später jederzeit in Strom verwandelt werden kann.
Doch auch andere Lösungen werden angedacht, wie etwa die rund 450 Speicherseen der Skigebiete, die im Moment nur als Wasserreservoirs für Schneekanonen dienen. Rund die Hälfte könnten außerhalb der Skisaison gefüllt durch das Schmelzwasser oder durch Pumpsysteme mittels Wasserkraftwerke Strom produzieren. Möglich wäre aber auch mittels überschüssigen Strom Wasserstoff zu produzieren. Einen anderen Ansatz bieten große Akkuanlagen. Hierzu gibt es unterschiedlichste Ansätze, von ausrangierten Lithium-Ionen-Akkus bis hin zu flüssigen Eisensalzakkus mit Eisenchlorid. Ebenso gibt es kinetische „Akkus“, bei denen tonnenschwere Blöcke bewegt werden, deren Absenken einen Dynamo antreiben.
( Artikel veröffentlicht: 12.04.2024 )