Verstromung

Verstromung ist die Verbrennung eines Energieträgers zur Gewinnung von Strom. In den meisten Fällen werden fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Kohle verstromt, es können aber auch erneuerbare wie Holz oder Biogas genutzt werden.

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Bei der Verstromung werden Brennstoffe in Kraftwerken verbrannt. Damit wird Wasser erhitzt. Dieses steigt als Dampf auf und treibt eine Turbine an. Die Bewegung der Turbine ermöglicht es elektrische Energie zu erzeugen.

2019 wurden in Österreich noch fast 12 TWh Strom auf Basis von Erdgas erzeugt, rund 15 Prozent der Gesamterzeugung. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik, konnten Kohle- und Erdgaskraftwerke zu einem Teil ersetzt werden. Das letzte Kohlekraftwerk schloss 2020 seine Pforten, und auch Erdgaskraftwerke sehen bald dem Ende ihrer Laufzeit entgegen.

Das Schließen der Gas- und Kohlekraftwerke verringerte den CO2-Ausstoß deutlich. Dazu kommt auch, dass wir immer weniger von Importen von Gas und Kohle abhängig werden. 2022 stammten aber immer noch rund 16 Prozent der heimischen Stromerzeugung aus Verstromung von Erdgas. Die Tendenz geht langsam nach unten, 2010 waren es noch rund 20 Prozent.

Verstromung durch erneuerbare Energien

Doch es müssen nicht immer nur fossile Brennstoffe verbrannt werden. Auch erneuerbare Energien können zur Verstromung genutzt werden. Hier gibt es zum Beispiel Biomasse wie Holz oder Hackschnitzel, aber auch Biogas oder Müll.

Zwar fällt bei Müll und Biogas auch wieder CO2 an, jedoch bleibt uns das Verbrennen von Müll ohnehin nicht erspart. Und auch die Verwendung von Biogasen ist zumindest deutlich emissionsärmer. Laut Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll der Anteil von national produziertem erneuerbarem Gas wie zum Beispiel Biomethan, grüner Wasserstoff oder synthetisches Methan, am österreichischen Gasabsatz bis 2030 auf5 TWh erhöht werden. Bei Biomasse hingegen ist der CO2-Abdruck nicht bedenklich. Das verbrannte CO2 hat der Baum nämlich zu Lebzeiten aufgenommen und so wird es eine Nullrechnung.

Wieviel Strom stammt aus erneuerbaren Quellen? 2022 wurden 79 Prozent der Stromerzeugung in Österreich mit erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Windkraft, Solarkraft oder Biomasse erzeugt.

Strom und Wärme

Die Verstromung dient nicht allein der Stromerzeugung, es gibt auch kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung, die auch KWK-Anlagen (Kraftwärmekopplungsanlagen) genannt werden. In Österreich gibt es rund 160 Kraftwerke und KWK-Anlagen auf Basis fester Biomasse. Dazu gibt es rund 270 Biogasanlagen. 40 Prozent der Biomasse-Fernwärmeerzeugung basiert auf KWK-Anlagen. Insgesamt stellen Biomasse-KWK-Anlagen mehr als 20 Prozent der in Österreich erzeugten Fernwärme bereit.

( Artikel veröffentlicht: 10.04.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Verstromung

Verstromung ist die Verbrennung eines Energieträgers zur Gewinnung von Strom. In den meisten Fällen werden fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Kohle verstromt, es können aber auch erneuerbare wie Holz oder Biogas genutzt werden.

Bei der Verstromung werden Brennstoffe in Kraftwerken verbrannt. Damit wird Wasser erhitzt. Dieses steigt als Dampf auf und treibt eine Turbine an. Die Bewegung der Turbine ermöglicht es elektrische Energie zu erzeugen.

2019 wurden in Österreich noch fast 12 TWh Strom auf Basis von Erdgas erzeugt, rund 15 Prozent der Gesamterzeugung. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik, konnten Kohle- und Erdgaskraftwerke zu einem Teil ersetzt werden. Das letzte Kohlekraftwerk schloss 2020 seine Pforten, und auch Erdgaskraftwerke sehen bald dem Ende ihrer Laufzeit entgegen.


Österreich deckt seine Stromproduktion zu etwa zwei Dritteln aus der Wasserkraft. Das ist bei einer Erzeugung von ungefähr 72,9 Terawattstunden Strom pro Jahr ein bedeutender Wert: 35,38 TWh entstehen allein durch Wasserkraft (2020). Auf dem zweiten Platz stehen Wärmekraftwerke, die einen Anteil von 22 Prozent stellen. Diese werden mit fossilen Brennstoffen, wie Erdgas oder Öl, aber auch mit Biomasse betrieben. Den dritten Platz belegt die Windkraft. Die von vielen etwas skeptisch beäugten Windräder stehen beispielsweise im burgenländischen Windpark Andau/Halbturn, dem drittgrößen Windpark Europas, und liefern rund 10 Prozent Energie am Strommarkt Österreichs.


2022 wurden in Österreich rund 62 TWh (Terawattstunden) Strom verbraucht. Insgesamt gesehen braucht der Industriesektor in Österreich etwa die Hälfte des gelieferten Strom. Private Haushalte verursachen mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs. Im Durchschnitt verbraucht ein österreichischer Haushalt rund 4.400 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr.