Blindstrom ist eine Leistung, die nur beim Dreh- und Wechselstrom entsteht, aber keine Wirkleistung überträgt. Er dient dem Aufbau des elektromagnetischen Feldes und damit der Stromübertragung.
Blindstrom ist Strom, den Du gar nicht nutzen kannst. Er ist ein ungeliebtes, aber benötigtes Nebenprodukt der Energielieferung. Da er die Stromnetze belastet, können Kosten entstehen.
Entstehung von Blindstrom
Die Stromübertragung funktioniert mit einer bestimmten Netzfrequenz, die in einer Sinuskurve verläuft. Man nennt dieses Auf und Ab auch Oszillieren. Der Strom ist immer gleichgerichtet, das bedeutet die elektrische Leistung geht vom Stromerzeuger zum Verbraucher. Dies wird auch Wirkstrom genannt. Das ist der Strom, den Du direkt verbrauchst.
Der Blindstrom hingegen pendelt zwischen dem Erzeuger und dem Verbraucher mit doppelter Netzfrequenz hin und her. Er sorgt dafür, dass das Magnetfeld ständig auf- und wiederabgebaut wird. Nur so ist die Übertragung von Strom möglich. Blindstrom kann nicht in nutzbare Energie umgewandelt werden, ist aber nötig, damit der Strom bei Dir ankommt.
Sind die Sinuskurven von Blindstrom und Wirkstrom etwas verschoben, kommt es zur sogenannten Blindleistung. In der Praxis ist dies nicht vermeidbar und häufig tritt eine Phasenverschiebung auf.
Blindströme sind bei der Übertragung elektrischer Energie aber ungünstig, weil sie die Stromstärke in der Leitung erhöhen, ohne zur Energieübertragung beizutragen. Die erhöhte Stromstärke führt zu einem erhöhten Energieverlust in der Leitung. Vermeiden lässt sich das in der Praxis aber leider nicht. Wird der zulässige Grenzwert überschritten, wird der Blindstrom-Anteil daher in Rechnung gestellt.
( Artikel veröffentlicht: 20.03.2024 )
