CSD und HSCSD steigern die Übertragungsleistung für einen Nutzer in einem GSM-Netz, indem sie mehrere Kanäle bündeln. So können mehr Daten schneller übertragen werden.
CSD und HSCSD sind daher sogenannte leitungsvermittelnde Datendienste im Mobilfunk. Sie dienen dazu die Übertragungsleistung in GSM-Netzen zu steigern und ordnen bei einer Verbindung auf eine bestimmte Dauer ein Übertragungskanal fest zu. Damit sind die Funkkanäle selbst dann reserviert, wenn keine Daten gesendet oder empfangen werden. Je nach Verfügbarkeit im Netz können bis zu acht Kanäle zusammengefasst werden. Sind die Kapazitäten knapp (etwa, weil viele Menschen telefonieren), werden einige Kanäle gekappt oder, wenn wieder Ressourcen zur Verfügung stehen, wieder zugeschalten.
Jedes Handy verfügt über ein GSM-Modul und beherrscht daher CSD und HSCSD. CSD und HSCSD sind allerdings sehr ineffizient und werden heute daher nur noch selten und allenfalls für ältere M2M Anwendungen verwendet. Die meisten M2M Anwendungen nutzen mittlerweile einen paketorientierten Datendienst (PSD).
CSD
CSD bedeutet Circuit Switched Data („leitungsvermittelte Datenübertragung“) und ist ein leitungsvermittelnder Datendienst. Dabei stellt das Handy eine Datenverbindung her, die einem einfachen Telefongespräch ähnelt. Die Daten werden mit bis zu 14,4 kbit/s je Kanal übertragen.
HSCSD
Die Weiterentwicklung von CSD ist HSCSD, das für High Speed Circuit Switched Data steht. Hier können mehrere Datenkanäle gebündelt und eine Datengeschwindigkeit von bis zu 115,2 kbit/s erreicht werden.
Hier werden auf jeder GSM – Frequenz acht Zeitschlitze zeitversetzt übertragen, sowohl als transparente als auch als nichttransparente Datenübertragung. Bei der transparenten übernimmt die Anwendung die Fehlerkorrektur, was einen gleichmäßigeren Datenstrom als zum Beispiel GPRS ermöglicht und daher HSCSD für Echtzeitanwendungen geeigneter macht. Bei der nichttransparenten, wie etwa Surfen und Mailen, übernimmt das Netz die Fehlerkontrolle.
( Artikel veröffentlicht: 21.10.2020 )