WLAN Geschwindigkeit verbessern

WLAN Geschwindigkeit verbessern

„I feel the need – the need for speed!“, sagte schon Tom Cruise in Top Gun. Tatsächlich geht es uns zumindest in Sachen WLAN Geschwindigkeit allen so. Und bei jedem Kundendienst hört man dann den guten Rat, doch bitte ein LAN-Kabel zu verwenden. Ja, wir wollen ja gar nicht abstreiten, dass das eine schnellere, stabilere Datenübertragung möglich macht – aber wir verstehen auch alle, die frei mit ihrem Laptop oder Handy herumlaufen wollen. Wir präsentieren euch neun Tipps für besseren WLAN-Empfang.

Heute gibt es (fast) nur noch Router mit WLAN-Funktion. Egal ob du einen Internetwürfel verwendest, der sich ins Mobilfunknetz einwählt, oder Festnetzinternet über Kabel oder Telefonleitung beziehst.

1. Der richtige Tarif

Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann. (Der Pate)

Zunächst ist wichtig, dass überhaupt genug Datenrate bei dir ankommt. Wenn du viel downlädst und streamst, aber nur einen schwachen, alten Internettarif hast, dann kann das nichts werden. Und passend zum Filmzitat findest du in unserem Internet Tarifvergleich auf tarife.at auch immer das beste Angebot.

Wieviel Internet soll es sein? Wenn du das Internet vor allem für Social Media nutzt, in normaler Auflösung streamt und nur selten große Dateien hoch- oder runterlädt, wählst du am besten eine Bandbreite von 20 – 40 Mbit/s im Download. Streamst du häufig in bester Qualität (zum Beispiel Videos in UHD) oder lädst große Mengen in und von Clouds, nimm lieber einen Tarif zwischen 40 – 75 Mbit/s Download Speed. Gamer, die eine niedrige Latenz für schnelle Reaktion im Spiel brauchen und nicht ewig auf ihre Patches warten wollen, benötigen mindestens ab 75 Mbit/s im Download Speed. Aber Achtung – das gilt in etwa pro Person im Haushalt. Drei Zocker werden gemeinsam wohl lieber einen Zugang mit 125-250 Mbit/s oder mehr nehmen. Während zwei Wenignutzer meist auch gemeinsam mit 30 Mbit/s auskommen.

Genauso, wenn der Download Speed nicht passt, weil das Netz bei dir vielleicht nicht stark ausgebaut ist. Dies kannst du in unserem Speedtest und der SpeedMap herausfinden. Wenn ein Anbieter bei dir eher ausfällt, kannst du ihn in unserem Tarifvergleich von vorhinein abwählen.

2. Ein gutes Plätzchen

Die Frage ist nicht wer ich bin, sondern wo ich bin (Scream)

Dein Tarif passt? Dann braucht dein Router ein schönes Plätzchen. Wenn der Router am Festnetz hängt, hast du meist nicht viel Spielraum, aber versuche ihn nicht ins letzte Eck zu drücken, sondern lass ihn „atmen“. Wenn du ihn hinter Büchern in einem Regal in Bodennähe versteckst, tut das dem Empfang nicht gut. Stell ihn möglichst in Schulter bis Hüfthöhe so auf, dass deine Geräte „Blickkontakt“ haben.

Das geht natürlich nicht immer, aber das wäre der Idealfall. Außerdem sollte er sich in der Mitte des Hauses oder der Wohnung befinden und am besten auch da, wo er am meisten genutzt wird. Natürlich musst du nun nicht dein Leben nach dem WLAN ausrichten, aber jede kleine Verbesserung kann hier große Wirkung erzielen.

Bei einem Internetwürfel hast du mehr Bewegungsraum. Aber auch hier gilt: Bitte nicht in den letzten Winkel. Am besten stellst du den Internet Cube in Fensternähe auf, möglichst in der Mitte deines Zuhauses, so dass das WLAN gut überallhin dringt, wo du es brauchst. Dabei ist Mitte immer relativ und eher die Lebensmitte deines Wohnraums: Wenn du den Cube ins Wohnzimmer stellst, wo am meisten Signal gebraucht wird, ist das schon gut so, auch wenn es nicht der geographischen Mitte des Hauses entspricht.

3. Der richtige Kanal

Es kann nur einen geben! (Highlander)

Dein Router kann sich aussuchen, in welchem Frequenzbereich er funken möchte - diese Bereiche werden auch Kanäle genannt. Ab Werk sind die meisten Router auf den Kanal 1 eingestellt. Viele Leute stellen das nie um, und so surfen dann fast alle über den gleichen Kanal. Wenn du in einer Wohnung lebst, stört dann das WLAN deiner Nachbarn deines und umgekehrt.

Die meisten Anbieter stellen eine App zur Verfügung, mit der du einen Kanalcheck machen kannst. Oft kannst du den Kanal damit dann direkt verändern. In Mitteleuropa sollte man im 2,4 GHz Bereich ausschließlich die Kanäle 1, 6 sowie 11 nutzen, da diese Kanäle die geringste Überschneidung mit benachbarten Frequenz-Kanälen haben.

Der am wenigsten benutzte Kanal ist der beste und bringt dir die schnellste Geschwindigkeit. Es lohnt sich daher, den Kanal immer wieder einmal zu prüfen. Mit manchen Routern oder Anbieter-Apps kann man auch einstellen, dass sich der am wenigsten frequentierte Kanal von selbst einstellt. Das ist sehr praktisch!

4. Nicht drängeln!

Das Licht, das doppelt so hell brennt, brennt nur halb so lange. (Blade Runner)

Zu viele Geräte in einem einzigen Netz behindern einander gegenseitig. Denn auch wenn sie gerade nicht aktiv genutzt werden, verbrauchen sie Datenvolumen oder halten den Router auf, weil sie ja ständig mit ihm in Verbindung sein müssen. In der grauen Theorie kann man bis zu 255 Geräte mittels WLAN an einen Router binden, in Realität sollten es aber nicht mehr als 10 Geräte sein. Ab 12 bis 16 Geräten bricht die Geschwindigkeit nämlich meist spürbar ein.

Daher alles vom Netz, was nicht so wirklich gebraucht wird. Wenn man gerade am Fernseher streamt, müssen nicht alle Tablets, Zweithandys und sonstige Geräte ins Internet eingeloggt sein. Schon wird die Geschwindigkeit merkbar schneller.

5. Zurück an den Start

Haben Sie probiert es aus- und wieder einzuschalten? (The IT Crowd)

Eigentlich sehr einfach, aber leider häufig vergessen: Einfach einmal ein- und ausschalten. Der Router rennt meist Tag und Nacht, und ab und zu kann sich ein Fehler einschleichen. Ein gelegentlicher Reset (also ausschalten, etwa eine Minute warten und dann wieder einschalten) hilft, schon läuft es wieder wie neu.

6. Achtung, Störfaktor

Du … kannst nicht … vorbei! (Herr der Ringe)

Überall hast du guten Empfang, aber ausgerechnet in der Küche kannst du nicht streamen? Das kann an Geräten liegen, die das WLAN stören. Die Mikrowelle ist hier meist der Hauptverdächtige. WLAN kann mitunter eine Diva sein. So sind technische Geräte, Wasserleitungen, Stromkabel und dicke Mauern Störfaktoren, die das Signal zumindest teilweise, aber manchmal auch ganz schlucken können. Steht dein Router neben dem Fernseher, stell ihn daher lieber ein Stückchen weiter weg.

7. Signal messen

Marty, du musst lernen vierdimensional zu denken! (Zurück in die Zukunft III)

Wer es ganz genau wissen will, kann die Signalstärke auch ausmessen. Mit Apps wie Ekahau Heatmapper bekommst du alle WLAN-Zugangspunkte auf einer Karte angezeigt, mit Reichweite und Signalstärke. Außerdem wird dir mit einer angezeigt, wo genau das Signal besonders hohe Empfangsstärke hat (grün), wo es nur mittelmäßig ist (gelb) und wo Funklöcher herrschen (rot).

8. Verstärkung nutzen

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter! (Toy Story)

WLAN hat nur eine begrenzte Reichweite, in Gebäuden liegt sie oft nur bei 10 Meter. Manchmal auch weniger, wenn Störfaktoren dazukommen. Wer den Empfangsbereich erweitern will, kann dies aber mit mehreren Möglichkeiten:

  • Repeater nutzen: Mit einem Repeater wird das Signal aufgefangen und weitergetragen. Damit lässt sich der Empfangsbereich eines WLANs etwas ausdehnen.

  • Mesh-Systeme nutzen: Mit einem Mesh WLAN verfügt man über mehrere Router, die miteinander vernetzt sind. Sie bilden ein gemeinsames, größeres und starkes Netz.

  • Powerline nutzen: Mit einem Powerline oder PowerLAN-Netz nutzt man die Stromleitungen um das Signal weiterzugeben. Mehr dazu in unserem Ratgeber zum Thema Internet aus der Steckdose.

9. Weg mit dem Schrott!

Das ist doch kein Messer…DAS ist ein Messer! (Crocodile Dundee)

Alte Geräte lassen einfach nach oder entsprechen nicht mehr der neusten Technik. Wenn dein Router oder die Endgeräte älter als fünf Jahre sind, sollten sie ausgetauscht und durch neue, leistungsstärkere Geräte ersetzt werden. Oft gibt es diese dazu, wenn du einen neuen Tarif abschließt.

( Artikel veröffentlicht: 28.08.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema WLAN Geschwindigkeit verbessern

Powerline oder PowerLAN funktioniert über Adapter, die an Endgeräte (zum Beispiel einen Laptop) und an das Stromnetz angeschlossen sind. Über den Hochfrequenzbereich können Signale via Stromkabel gesendet und empfangen werden.


Ein WLAN oder WiFi Repeater, auch oft nur Repeater (zu Deutsch Wiederholer) genannt, fängt das WLAN Signal auf und sendet es erneut aus. Damit lässt sich die Reichweite eines WLAN – Netzes erhöhen. Ein Repeater ist besonders dann zu empfehlen, wenn der Internetempfang in einem bestimmten Winkel der Wohnung oder des Hauses nicht funktioniert.


WLAN steht für Wireless Local Area Network, zu Deutsch drahtloses lokales Netzwerk, oft auch WiFi genannt. Damit kann ohne Kabel eine Funkverbindung aufgebaut werden, zum Beispiel um Zugang zum Internet zu erhalten.


Ein Mesh WLAN ist ein WLAN Netz, das aus mehreren WLAN-Komponenten besteht. Die meisten Systeme bestehen aus Mesh-WLAN-Sets, WLAN-Repeatern oder Powerline-Adaptern. WLAN steht für Wireless Local Area Network, zu Deutsch drahtloses lokales Netzwerk, oft auch WiFi genannt. Mit dieser Funktechnik wird kabelloser Zugang zu Netzwerken, insbesondere zum Internet ermöglicht.


Welchen Internettarif Du benötigst kommt darauf an, wieviel Bandbreite Du verbrauchst.

Über den Daumen gilt: Wer das Internet vor allem für Social Media nutzt, in normaler Auflösung streamt und nur selten große Dateien hoch- oder runterlädt, wählt am besten eine Bandbreite von 20 – 40 Mbit/s im Download.

Wer häufig in bester Qualität (zum Beispiel Videos in UHD) streamt oder große Mengen in und von Clouds lädt, wird eher zwischen 40 – 75 Mbit/s Download Speed benötigen.

Gamer, die eine niedrige Latenz für schnelle Reaktion im Spiel brauchen und nicht ewig auf ihre Patches warten wollen, benötigen mindestens ab 75 Mbit/s im Download Speed. Hier sollte es auch unbedingt ein Kabel- oder DSL-Anschluss sein. Mehr dazu in unserem Ratgeber Internet für Gamer.

Nun darf man aber keinen Mittelwert nehmen, sondern sollte diese Werte in etwa pro Person rechnen. Also zum Beispiel werden drei Zocker, die viel streamen gemeinsam lieber einen Zugang mit 125-250 Mbit/s oder mehr nehmen. Während zwei Wenignutzer auch gemeinsam mit 30 Mbit/s auskommen werden. Wenn unter einem Dach drei verschiedene Nutzer wohnen, wo zum Beispiel einer viel in UHD streamt, einer ständig am PC ist und einer nur gelegentlich Serien schaut, werden 50 – 150 Mbit ausreichen, um alle glücklich zu machen.