Telefonieren übers Internet

Telefonieren übers Internet

Internettelefonie boomt und hat längst sein Image abgestreift, dass die Verbindung nicht stabil wäre. Früher gab es Störungen (Jitter) und Abbrüche, heute ist das längst vorbei. Ist der Internetzugang gut ausgebaut, und ein passender Tarif gewählt, funktioniert es ausgezeichnet – und ist dazu auch noch weltweit kostenlos.

Wir verraten euch alles über die „internette“ 🥰 Kommunikation, welche Bandbreite gebraucht wird, welche Apps es gibt und worauf ihr achten müsst, damit euch wirklich keine Kosten entstehen.

Übrigens läuft heute tatsächlich jede Telefonie, auch die klassische auf dem Telefon ☎️oder die Handytelefonie, über das Internet. Das wird IP-Telefonie genannt. Dabei werden die Gesprächssignale in Datenpakete umgewandelt, über das Internet versendet und dann wieder zu Gesprächssignalen zurückgewandelt. Der Unterschied ist daher gar nicht so groß, die Sprachqualität ist aber damit viel besser geworden.

Was benötigt man für die Internettelefonie?

Du brauchst einen stabilen Internetzugang, eine App, über die du telefonierst und ein Endgerät wie ein Handy, Tablet, Laptop oder Computer. Die App muss dafür sowohl auf dem Gerät, mit dem du telefonierst installiert sein, als auch den Geräten der Personen, die angerufen werden. Gehen wir es Schritt für Schritt durch:

Welche Bandbreite für Telefonieren im Internet? 📡

Die Basis für jede Internettelefonie ist die Internetverbindung. Du solltest daher einen guten Tarif für dein Internet für Zuhause haben. Wir empfehlen eine Bandbreite von 30 Mbit/s aufwärts. Je nachdem wie viele Personen das Internet nutzen und wie stark, dürfen es auch mehr sein. Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber zur Bandbreite.

Natürlich kannst du auch über den Internetzugang deines Handys über das Internet telefonieren. Dies spart dir Gesprächsminuten und ermöglicht Videotelefonie.

Welche Apps gibt es für das Telefonieren im Internet?

Hier gibt es eine wirklich große Auswahl an Apps, die sich für Telefonie und Videotelefonie eignen. Wichtig ist, dass nicht nur du, sondern auch derjenige, den du anrufen möchtest, die App installiert hat. Hier kann es daher durch aus sinnvoll sein, sich ein oder zwei Alternativen zur „Lieblingsapp“ zu installieren, damit man für jeden Anruf gerüstet ist. Keine Sorge – alle müssen es definitiv nicht sein.

Skype

Der Klassiker Skype ist eine der weltweit am häufigsten verwendete Apps für Telefonie und Videotelefonie. Es ist kostenlos und man kann es auch verwenden um Nachrichten zu schicken. Bis zu 25 Personen können über Skype miteinander in Kontakt treten.

Nutzbar ist Skype über Smartphone, Tablet, Computer und sogar über den Smart-TV. Skype sollte man installiert haben, weil es einfach der häufigste und ein sehr übersichtlicher Dienst ist. Du musst nur die App installieren und ein Benutzerkonto anlegen.

Es gibt auch eine Business-Variante zu Skype: Microsoft Teams. Dieses ist gebührenpflichtig und hat eine Vielzahl mehr an Funktionen, wie den Austausch von Daten, das Erstellen von Notizen, das Teilen des Bildschirms und ähnliches. Microsoft Teams ist aber für Unternehmen gedacht.

WhatsApp

Auch WhatsApp ist eine sehr weit verbreitete und kostenlose App, die aber meist nur für Instant Messaging, also für das Schreiben von Nachrichten statt SMS oder auch für Sprachbotschaften verwendet wird. Wenn du es bereits nutzt, musst du nichts zusätzlich installieren, sondern kannst die App gleich auch zum Videotelefonieren nutzen.

WhatsApp hinkt zwar in manchen Funktionen immer etwas hinterher (so gab es lange keine Telefonie, dann gab es lange keinen Gruppenanruf) aber es ist ein stabiles und einfaches System. Leider ist WhatsApp nur über Smartphones und Tablets mit eigener SIM-Karte nutzbar, da die Verifizierung ausschließlich über SMS funktioniert.

Facebook Messenger

Der kostenlose Messenger war auch ursprünglich nur für Nachrichten über Facebook gedacht, heute kann man mit ihm ganz unkompliziert telefonieren und videotelefonieren. Er hat durch Facebook eine weite Verbreitung. Und man muss nicht einmal ein Facebooknutzer sein, eine Verifizierung ist auch über eine Rufnummer möglich. Nutzbar ist der Facebook Messenger sowohl auf dem Computer als auch auf mobilen Endgeräten (Handy, Tablet).

Zoom

Zoom kommt eigentlich aus der Arbeitswelt und wurde für berufliche Konferenzen und Seminare konzipiert. Hier gibt es eine Unzahl an Zusatzfunktionen, wie das Teilen des Bildschirms oder dass das Bild desjenigen, der gerade spricht, automatisch vergrößert wird. Bis zu 100 Personen können an einer Videokonferenz teilnehmen.

Es ist zwar auch privat nutzbar, aber kostenlos nur bis zu 40 Minuten pro Gespräch. Für längere benötigt man ein Abo. Zoom steht wegen mangelndem Datenschutz immer wieder in der Kritik.

FaceTime

FaceTime gibt es ausschließlich für Apple-Nutzer, die App kann ausschließlich auf iPhone, iPad und Mac genutzt werden. Sie ist auf den Applegeräten meist vorinstalliert und eine unkomplizierte App. Registriert bist du mit deiner Apple ID und alle bereits vorhandenen Kontakte sind direkt nutzbar. Leider gibt es keine Gruppenvideochats mit FaceTime, und mit euren Nicht-Apple-Freunden könnt ihr darüber auch nicht sprechen.

Weitere Apps

Viber ist ein weniger bekannter Dienst. Hier musst du, wie bei WhatsApp, deine Telefonnummer für einen Account angeben.

Houseparty ist ein Dienst für große Gruppen, doch funktioniert eher wie ein soziales Netzwerk. Hier können sich Freunde von Freunden dazu klinken und jeder mit jedem reden. Für Privatgespräche ist es daher weniger geeignet, aber eine nette Idee um neue Leute kennenzulernen.

ICQ ist ein Messaging-Urgestein, das nun nicht mehr nur Chat, sondern auch Telefonie bietet. ICQ enthält leider Werbung.

WLAN oder Datenvolumen - Wirklich kostenlose Telefonie? 💰

Ja, die meisten Apps sind kostenlos erhältlich. Allerdings darf man dabei den Datenverbrauch nicht aus den Augen lassen. Mit dem Internet zu Hause, wo das Datenvolumen unlimitiert ist, braucht man sich daher keine Gedanken über Zusatzkosten machen. 🤑

Auch über das Handy nicht, wenn es im WLAN eines Netzes eingeloggt ist. So ist nicht nur das Telefonieren zu Hause, sondern auch im Urlaub möglich – beispielsweise über den Hotspot des Hotels.

Verbraucht man allerdings das eigene Datenvolumen am Handy, kann das teuer werden. Je nachdem wieviel eigenes Datenvolumen zur Verfügung steht, denn bei einem unlimitierten Internetzugang spielt es natürlich keine Rolle. Aber je nach Anbieter kostet jedes weitere Gigabyte, das über die Inklusiveinheiten hinaus geht. Die genauen Kosten findest du in deinen Entgeltbestimmungen. Im Ausland können wir nur davon abraten, denn da können sehr hohe Kosten auf einen zukommen. 💸

Fazit

Telefonieren über das Internet ist unkompliziert und kostenlos. Zuhause oder in einem WLAN eingeloggt hilft es Geld zu sparen und ermöglich Sichttelefonie. Dies ist besonders schön, wenn man sich über weite Distanz länger nicht gesehen hat. 🤝

Daher bietet es eine wunderbare Möglichkeit um auch ins Ausland gratis zu telefonieren und sich teure Auslandstelefonie zu sparen. Auch aus dem Ausland kann es, wenn dort ein Zugang vorhanden ist, teure Roamingkosten verhindern.

Doch auch das „normale“ Telefonieren wird dadurch langsam ersetzt. So wie die SMS von Instant Messaging Diensten abgelöst wurde, nimmt Videotelefonie einen immer größeren Raum ein. Wieso nur mit einer Person telefonieren, wenn man mit der ganzen Familie gleichzeitig quatschen kann? Oder mit allen Freunden, statt sich einzeln durchzutelefonieren. 👋

Telefonieren über das Internet ist mit den Apps glücklicherweise einfach genug, dass auch die Oma im Familienchat problemlos mitreden kann, und – der größte Vorteil, man sieht sich dabei auch gleich. Manchmal ist eine Geste halt doch schöner als 1.000 Worte. 🤗

( Artikel veröffentlicht: 18.08.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Telefonieren übers Internet

Was benötigt man für das Telefonieren übers Internet?

Du brauchst einen stabilen Internetzugang, eine App, über die Du telefonierst und ein Endgerät wie ein Handy, Tablet, Laptop oder Computer. Die App muss dafür sowohl auf dem Gerät, mit dem Du telefonierst installiert sein, als auch den Geräten der Personen, die angerufen werden.

Welche Vorteile hat Telefonie übers Internet?

Telefonieren über das Internet ist unkompliziert und kostenlos. Zuhause oder in einem WLAN eingeloggt hilft es Geld zu sparen und ermöglicht Sichttelefonie als auch Gruppengespräche. Daher bietet es eine wunderbare Möglichkeit um auch ins Ausland gratis zu telefonieren und sich teure Auslandstelefonie zu sparen. Auch aus dem Ausland kann es, wenn dort ein Zugang vorhanden ist, teure Roamingkosten verhindern.

Welche Bandbreite benötige ich für Videotelefonie?

Die Basis für jede Internettelefonie ist die Internetverbindung. Du solltest daher einen guten Tarif für Dein Internet für Zuhause haben. Wir empfehlen eine Bandbreite von mindestens 20-40 Mbit/s für einen Einpersonen-Haushalt und 40-60mbit/s für einen Mehrpersonen-Haushalt. Mehr dazu findest Du in unserem Ratgeber zur Bandbreite.

Welche Apps gibt es für das Telefonieren im Internet?

Hier gibt es eine wirklich große Auswahl an Apps, die sich für Telefonie und Videotelefonie eignen. Der Klassiker Skype ist eine der weltweit am häufigsten verwendete Apps für Telefonie und Videotelefonie. Es ist kostenlos und man kann es auch verwenden um Nachrichten zu schicken. Bis zu 25 Personen können über Skype mit Smartphone, Tablet, Computer und sogar über den Smart-TV in Kontakt treten.

WhatsApp ist eine sehr weit verbreitete kostenlose App. Leider ist WhatsApp nur über Smartphones und Tablets mit eigener SIM-Karte nutzbar, da die Verifizierung ausschließlich über SMS funktioniert.

Der Facebook Messenger hat eine weite Verbreitung und ist auch kostenlos. Und man muss nicht einmal ein Facebooknutzer sein, eine Verifizierung ist auch über eine Rufnummer möglich. Er lässt sich sowohl auf dem Computer als auch auf mobilen Endgeräten nutzen.

Zoom kommt eigentlich aus der Arbeitswelt. Es ist zwar auch privat nutzbar, aber kostenlos nur bis zu 40 Minuten pro Gespräch. Für längere benötigt man ein Abo.

FaceTime gibt es ausschließlich für Apple-Nutzer, die App kann ausschließlich auf iPhone, iPad und Mac genutzt werden. Leider gibt es keine Gruppenvideochats mit FaceTime.

Viber ist ein weniger bekannter Dienst. Hier musst Du, wie bei WhatsApp, Deine Telefonnummer für einen Account angeben.

Houseparty ist ein Dienst für große Gruppen, doch funktioniert eher wie ein soziales Netzwerk. Hier können sich Freunde von Freunden dazu klinken und jeder mit jedem reden. Für Privatgespräche ist es daher weniger geeignet, aber eine nette Idee um neue Leute kennenzulernen.

ICQ ist ein Messaging-Urgestein, das nun nicht mehr nur Chat, sondern auch Telefonie bietet. ICQ enthält leider Werbung.