Mobile Payment - bargeldlos mit Handy bezahlen

Mobile Payment - bargeldlos mit Handy bezahlen

Mobiles Bezahlen funktioniert ganz einfach via Smartphone oder Smartwatch. Wie genau das geht und welche Anbieter es gibt, zählen wir hier auf.

Du suchst ein Handy mit NFC-Funktion für bargeldloses Zahlen? Hier findest du es.

Stell dir vor, du gehst in ein Geschäft, und möchtest etwas kaufen. An der Kasse heißt es also: Geldbörse aus der Tasche kramen, ausreichend Scheine oder Münzen zusammensuchen und hoffen, sich nicht verzählt zu haben. Wäre es nicht deutlich angenehmer, einfach das Handy zum Kartenleser zu halten, das sowieso immer in Griffweite ist? Die Lösung heißt Mobile Payment – ein Trend, der auch in Österreich immer wichtiger wird. Wir erklären dir, was du beachten musst und wie du schon bald zum Handyzahler wirst!

Für Mobile Payment benötigt man ein sogenanntes Device, eine Zahlungsapp und ein Mobile Wallet. Klingt alles sehr technisch, ist aber kinderleicht. Denn in Wirklichkeit verbirgt sich hinter den Begriffen nur, dass du das Smartphone oder die Smartwatch über das Lesegerät bei der Kassa hältst. Wir verraten alles darüber, wie es genau funktioniert, welche Apps es dafür gibt und welche Technik dahinter steckt.

Grundlagen von Mobile Payment

Doch zunächst zu den Grundlagen: Mobile Payment heißt so viel wie mobiles Bezahlen, gemeint ist damit das elektronische und bargeldlose Zahlen. Dies geschieht mithilfe von mobilen Geräten, auch Devices genannt, wie Smartphones, Tablets oder Wearables (zum Beispiel Smartwatches). Mobile Payment wird häufig auch M-Payment oder MPayment abgekürzt. Die häufigst verwendete NFC-Technik ist vielen bereits durch Bankomat- bzw. Debitkarten bekannt, die man nur noch kontaktlos an das Zahlterminal halten muss.

NFC steht für Near Field Communication, zu Deutsch also etwa: Nahfeld-Kommunikation. Es beschreibt eine Übertragungstechnik über sehr kurze Distanz. Seltener wird nicht mit NFC, sondern via Bluetooth übertragen oder mittels App werden Strich- oder QR-Codes erstellt, die dann von einer Kassa eingescannt werden.

Einsatzgebiete sind dabei natürlich vorwiegend der stationäre Handel, die Gastronomie aber auch Automaten. Des Weiteren aber auch die direkte aber bargeldlose Weitergabe von Geld an andere Personen, zum Beispiel Freunde, die auch P2P (Peer to Peer) genannt wird. Natürlich kann MPayment auch für Services und Dienstleistungen verwendet werden.

In Asien ist das bargeldlose Zahlen extrem verbreitet, und auch in Amerika und Afrika ist es sehr üblich. Nun schwappt das Mobile Payment langsam auch nach Europa. In Österreich ist man in finanziellen Dingen gern besonders konservativ. Laut dem Mobile Payment Report 2019 zahlen heute durchschnittlich immerhin 32% der Österreicher mit Mobile Payment, es planen aber 64% in den nächsten fünf Jahren damit zu zahlen. Wobei der Durchschnitt bei den unter 30jährigen sogar 47% ausmacht, bei der Generation 60+ hingegen nur 18%.

Mobiles Bezahlen - einfach und unkompliziert

Für die Zahlung benötigt werden ein Device (wie zum Beispiel ein Smartphone) und natürlich das Zahlungsterminal, das die Daten-Transaktion über NFC-Technik überträgt (wie zum Beispiel ein Bankomat-Terminal). Beide werden für die Zahlung nur wenige Zentimeter aneinandergehalten – daher spricht man auch vom kontaktlosem Zahlen.

Damit die Abrechnung funktioniert, muss das Device über ein Zahlsystem (wie zum Beispiel Apple Pay oder Garmin Pay) und über ein sogenanntes Wallet verfügen, das als elektronische Geldbörse fungiert. Das Wallet ist entweder mit einer Kreditkarte verknüpft oder es muss ein entsprechender Betrag zu Verfügung stehen.

Man kann sich das folgendermaßen vorstellen: Du gehst in ein Geschäft, möchtest einen Artikel kaufen und gehst damit zur Kassa. Dort wird dir eine Rechnung ausgestellt, doch anstatt mit Bargeld oder Bankomatkarte zahlst du, indem du dein Smartphone über das Terminal hältst. Das Terminal fragt beim Smartphone ab, ob eine Transaktion durchgeführt werden kann. Es verknüpft sich mit dem Wallet und bestätigt die Zahlung, die über deine Kreditkarte abgerechnet wird. Das alles geht genauso schnell, wie es auch mit der Bankomat- oder Debitcard funktioniert.

Die Apps fürs mobile Bezahlen

Insgesamt gibt es weltweit über 300 Anbieter für Mobile Payment. Dabei gibt Zahlungsapps, wie zum Beispiel Apple Pay, die mit Apps von Banken verbunden werden können. Zusätzlich gibt es auch Wallet-Apps, die mobiles Bezahlen zur Verfügung stellen, wenn es die eigene Bank nicht tut. Es gibt mehrere Grundfunktionen, die Mobile Payment – Apps haben können: das Bezahlen im Geschäft, Online-Bezahlen und das Bezahlen zwischen Personen (P2P).

Zahlungs-Apps

Das wohl bekannteste System ist Apple Pay. Zusätzlich gibt es aber auch viele weitere wie Google Pay (Google Wallet), Samsung Pay, Garmin Pay und mehr.

Zahlungs-App Kosten Device
Apple PaykostenlosiPhone oder Apple Watch
BluecodekostenlosSmartphone
Fitbit PaykostenlosFitbit Pay-fähiges Device
Garmin PaykostenlosGarmin-Smartwatch
Google Pay (Google Wallet)kostenlosAndroid Smartphone
Payback PaykostenlosSmartphone
Swatch PaykostenlosNFC-fähige Swatch

Wallet-Apps

Diese bündeln oft mehrere Bezahloptionen. Es können nicht nur Kreditkarten und Giro-Konten verknüpft, sondern auch Guthaben darauf gespeichert werden. Auch Überweisungen und P2P sind häufig möglich. Zusätzlich können auch Eintrittskarten, Bordkarten, Kundenkarten und Gutscheine erfasst werden. Der Nutzer kann die Bezahlmethode pro Bezahlvorgang auswählen. Die bekanntesten Apps sind boon und PayPal, es gibt aber auch andere Anbieter, zum Beispiel das österreichische Unternehmen Bluecode, das früher VeroPay hieß. Auch Apple, Google und Samsung verfügen über Wallet-Apps.

Wallet-App Kosten Device
bunqkostenlosSmartphone, Smartwatch
cashcloudAufladungsgebühr, FremdwährungsentgeltSmartphone, NFC-Sticker

Fast alle österreichischen Banken bieten eine hauseigene Banking App an, die mobiles Zahlen ermöglicht. Auch Banken-Apps können als Wallet fungieren, doch die meisten hauseigenen Banken-Apps verfügen über weniger Funktionen und können meistens nicht Gutscheine oder Kundenkarten speichern. Hier ist die Zahlung gleich direkt über das Konto verbunden. Zusätzlich kann das Bankkonto aber trotzdem mit einem Wallet wie Apple Wallet verbunden sein.

Bank App-Bezeichnung
Bank AustriaMobile Geldbörse
BawagSmart Pay
Erste Bank - SparkasseGeorge
RaiffeisenELBA-Pay

Weitere Apps

Auch gibt es spezialisierte Apps für Zahlungen im Internet oder P2P-Zahlungen. Über diese kann Geld sowohl an einen Händler, als auch an eine Privatperson gesendet werden kann. Zoin ist hingegen eine österreichische App für P2P, also für direktes Zahlen von einer Person an eine andere via Smartphone, die auch von vielen österreichischen Banken genutzt wird.

weitere Apps Kosten
PayPalKontoführung kostenlos, Zusatzgebühren für Zahlungen
Zoinabhängig von Bank

Vorteile und Nachteile von MPayment

Der Vorteil des bargeldlosen Bezahlen ist, dass man hat es immer passend dabei hat. Kein „Ich kann Ihnen nicht herausgeben.“. Kein nerviges Kleingeld. Kein Suchen nach einem Bankomat um Geld abheben zu können. Außerdem geht Bargeld durch viele Hände, so ist die Vermeidung davon auch sehr viel hygienischer. Doch vielen Leuten fällt es auch schwerer den Überblick bei Zahlungen zu behalten. Hier kann jedoch ein regelmäßiges Prüfen des Kontostandes helfen. Und natürlich ist Bargeld emotional viel aufgeladener, man denke dabei an Dagobert Ducks Glückskreuzer, die vielen Sprichwörter zu Geld oder Bräuche, wie dass die Braut ihre Schuhe in Kleingeld bezahlen muss.

Gerade sogenannte Micro Payments, das sind Kleinstzahlungen unter und bis zu 5 Euro, sind damit sehr unkompliziert geleistet. Beispielsweise kannst du so ein Eis am Eisstand kaufen, ohne umständlich nach der Geldbörse suchen zu müssen.

Sicherheit von Mobile Payment

Vor allem nagt die Frage, ob das System auch sicher ist. Die technischen Sicherheitsvorkehrungen bei der NFC-Technik sind hoch: Alle Infos sind verschlüsselt, damit Dritte keinen Zugang erhalten und zusätzlich sorgt ein dynamischer Code bei jedem Bezahlvorgang dafür, dass keine alten Daten wiederverwendet werden können. Die geringe Reichweite von NFC hilft auch, denn Diebe mit manipuliertem Lesegerät müssten der Hosentasche schon sehr nahe kommen, um unbemerkt einen Betrag abbuchen zu können. Des Weiteren muss ab einem gewissen Betrag eine PIN eingegeben werden.

Selbst wenn das Device gestohlen wird, können daher nur geringe Mengen abgebucht werden, so man den Zugang nicht gleich sperren lässt. Die Kreditkartennummer ist aber nicht auslesbar, weil dafür Tokens auf dem Smartphone verwendet werden. Generell werden damit keine Kartendaten an den Händler oder die Apps weitergegeben. Stattdessen werden sogenannte Tokens in den Apps abgespeichert, das sind Kryptoschlüssel bzw. eine Art virtuelle Kartennummer.

Datensicherheit von mobilem Bezahlen

Die Datensicherheit steckt hier teilweise noch in den Kindernschuhen. Bei den meisten können sämtliche, die an der Buchung beteiligt sind Transaktionen einsehen, vom Händler bis zum Finanzdienstleister. Vor allem wenn man bei Bonussystemen und Kundenkarten angemeldet ist, stimmt man dem Datensammeln zu. So wird auch die Informationen über die Position des Nutzers gesendet und es werden Daten darüber gesammelt wer in welchem Geschäft oder Restaurant gekauft oder bestellt hat, zum Teil auch welche Artikel gekauft oder welche Speisen konsumiert wurden. Zahlungsdaten wie Konto- oder Kreditkartennummer bleiben allerdings bei sämtlichen Anbietern geheim.

( Artikel veröffentlicht: 28.04.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Mobile Payment - bargeldlos mit Handy bezahlen

NFC steht für Near Field Communication, zu Deutsch also etwa: Nahfeld-Kommunikation. Es beschreibt eine Übertragungstechnik über sehr kurze Distanz.


Zwei NFC-fähige Geräte werden sehr eng aneinander gehalten und tauschen dabei sehr geringe Datenmengen aus. Die kurze Distanz ermöglicht, dass es nicht zu Verwechslungen kommen kann.


Ein Wallet oder Mobile Wallet macht Mobile Payment erst möglich und dient als digitale Geldbörse. Es sind Apps, die mehrere Bezahloptionen bündeln. Es können nicht nur Kreditkarten und Giro-Konten verknüpft werden, sondern auch Guthaben darauf gespeichert. Auch Überweisungen und P2P sind häufig möglich. Zusätzlich können auch Eintrittskarten, Bordkarten, Kundenkarten und Gutscheine erfasst werden.


Mobile Payment heißt so viel wie mobiles Bezahlen, gemeint ist damit das elektronische und bargeldlose Zahlen. Es wird häufig auch M-Payment oder MPayment abgekürzt. Das Bezahlen geschieht mithilfe von mobilen NFC-fähigen Geräten, auch Devices genannt, wie zum Beispiel Smartphones. Die Technik ist vielen bereits durch Bankomat- bzw. Debitkarten bekannt, die man nur noch kontaktlos an das Zahlterminal halten muss.


Unter einem Micro Payment versteht man eine Kleinstzahlung von einer Summe von bis zu 5 Euro. Gerade für diese ist das Mobile Payment besonders praktisch, weil man dafür lediglich das Handy über das Lesegerät halten muss und nicht extra die Geldbörse zücken.


Ein Device (Englisch für „Gerät“) für Mobile Payment kann zum Beispiel ein Smartphone oder eine Smartwatch sein. Über dieses wird die Zahlung bestätigt.


Micropayments sind Zahlungen von kleinen Beträgen bis zu 5 Euro. Dabei ist grundsätzlich egal, ob es sich um echte Waren handelt, wie zum Beispiel ein Eis, oder aber virtuelle Waren, wie etwa ein Handyspiel. Nicht nur Kleinzahlungen werden als Micropayment bezeichnet, auch eine deutsche Firma hat sich den Namen mittlerweile schützen lassen und tritt als Zahlungsdienstleister auf.


PayPal ist eines der bekanntesten Online-Bezahlsysteme ist PayPal. Über 21 Millionen Webshops weltweit nutzen PayPal. Es kann sowohl mit einer Kreditkarte verbunden, als auch durch Geldaufladung als Prepaid-Zahlungssystem genutzt werden. Auch an Freunde oder Bekannte kann Geld gesendet werden.

Der Händler bekommt keine Kontodaten: Die Identität des Kontos wird durch die E-Mail-Adresse definiert. Es gibt also keine Kontonummer, die an Händler weitergeleitet wird. Vorteilhaft ist, dass die Bezahlung unmittelbar funktioniert, und nicht wie bei einer Überweisung mehrere Tage in Anspruch nimmt.

PayPal ist für einen Käufer kostenlos, nur wenn beim Kauf in Fremdwährungen umgerechnet wird, entstehen zusätzliche Kosten. Der Verkäufer bezahlt eine Festgebühr, zudem fällt zusätzlich ein gewisser Prozentsatz des Umsatzes an Kosten an, der je nach Land variiert.

Zu PayPal findest du hier.