Zeitkritisch

Anwendungen werden in zeitkritisch und nicht-zeitkritisch unterschieden. Dabei ist gemeint, ob die Übertragung der Daten für zeitkritische Anwendungen in Echtzeit erfolgen muss.

Die Daten für Anwendungen werden über das Internet übertragen. Ist dieses zu langsam, können bei zeitkritischen Anwendungen Probleme entstehen. Nicht-zeitkritische Anwendungen hingegen benötigen nur etwas länger.

Ein Kriterium für die Geschwindigkeit des Internets ist die sogenannte Latenz, auch Ping genannt. Diese entspricht der Reaktionszeit, in der der Server auf Anfragen antwortet. Je niedriger die Latenz, desto rascher reagiert das System.

Das bedeutet auch, wenn die Übertragung für Echtzeit-Anwendungen nicht permanent erfolgt, weil Datenpakete verzögert ankommen, kommt es zu Paketverlusten. Diese führen zu Jitter, Fehlern in der Übertragung, oder sogar zu Abbrüchen.

Videotelefonie, Online-Gaming und andere zeitkritische Anwendungen

Für Anwendungen in Echtzeit ist relevant, dass bestimmte Daten zuverlässig innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne übertragen werden. Dabei arbeiten die meisten zeitkritischen Anwendung ohne eine spürbare Verzögerung.

Übrigens gibt es nicht nur bei Computersystemen zeitkritische Anwendungen: Auch Motoren arbeiten ihre Schritte (wie z. B. einzuspritzende Kraftstoffmenge, Zündzeitpunkt) zeitkritisch ab. Airbags müssen ständig die Messwerte der Sensoren verarbeiten und entscheiden, ob und wie stark der Airbag ausgelöst wird.

Beispiele für zeitkritische Anwendungen:
  • Videotelefonie
  • Online-Gaming
  • Streaming
Beispiele für nicht-zeitkritische Anwendungen:
  • E-Mail-Anwendungen
  • Backups

Kommen die Daten nicht in der gewünschten Reihenfolge oder verzögert an, gehen sie verloren. Dabei kommt es zu Abbrüchen und Ausfällen. Bei Videokonferenzen und beim Video-Streaming kommt es zum Beispiel zu Ton- und Bildverzerrungen. Beim Gaming spricht man von oft von einem „Lag“, wenn die Verzögerung dazu führt, dass etwa ein Spieler an einer Stelle gezeigt wird, an der sich dieser nicht mehr befindet, weil die Daten über ihn noch nicht angekommen sind.

Bei nicht-zeitkritischen Anwendungen sind die Auswirkungen weit weniger dramatisch. Hier laden beispielsweise E-Mails nur etwas länger. Daten gehen hier aber nicht verloren.

QoS und Daten-Prioritäten

Damit zeitkritische Anwendungen funktionieren, benötigen sie daher eine Bevorzugung. Dies gelingt durch QoS-Verfahren, die den Datenverkehr gezielt manipulieren. Sie können unterscheiden, ob ein Datenpaket Priorität hat oder nicht.

( Artikel veröffentlicht: 19.02.2021 )

Jetzt Internet finden!



Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Zeitkritisch

Quality of Service steht für die Kontrolle und Verwaltung von Netzressourcen. Es ist ein Bündel an Maßnahmen und Parametern, die helfen Echtzeitanwendungen störungsfrei zu halten. Mit QoS wird daher die Qualität eines Kommunikationsdienstes aus Sicht des Nutzers bemessen. Quality of Service wird häufig mit QoS abgekürzt. Im Deutschen entspricht es dem selten gewordenen Begriff der „Dienstgüte“.


Anwendungen werden in zeitkritisch und nicht-zeitkritisch unterschieden. Dabei ist gemeint, ob die Übertragung der Daten in Echtzeit erfolgen muss. Die Daten für Anwendungen werden über das Internet übertragen. Ist dieses zu langsam, können bei zeitkritischen Anwendungen Probleme entstehen. Nicht-zeitkritische Anwendungen hingegen benötigen nur etwas länger.

Ein Kriterium für die Geschwindigkeit des Internets ist die sogenannte Latenz, auch Ping genannt. Diese entspricht der Reaktionszeit, in der der Server auf Anfragen antwortet. Je niedriger die Latenz, desto rascher reagiert das System.

Das bedeutet auch, wenn die Übertragung für Echtzeit-Anwendungen nicht permanent erfolgt, weil Datenpakete verzögert ankommen, kommt es zu Paketverlusten. Diese führen zu Jitter, Fehlern in der Übertragung, oder sogar zu Abbrüchen.


Für Anwendungen in Echtzeit ist relevant, dass bestimmte Daten zuverlässig innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne übertragen werden. Dabei arbeiten die meisten zeitkritischen Anwendung ohne eine spürbare Verzögerung.

Übrigens gibt es nicht nur bei Computersystemen zeitkritische Anwendungen: Auch Motoren arbeiten ihre Schritte (wie z. B. einzuspritzende Kraftstoffmenge, Zündzeitpunkt) zeitkritisch ab. Airbags müssen ständig die Messwerte der Sensoren verarbeiten und entscheiden, ob und wie stark der Airbag ausgelöst wird.

Kommen die Daten nicht in der gewünschten Reihenfolge oder verzögert an, gehen sie verloren. Dabei kommt es zu Abbrüchen und Ausfällen. Bei Videokonferenzen und beim Video-Streaming kommt es zum Beispiel zu Ton- und Bildverzerrungen. Beim Gaming spricht man oft von einem „Lag“, wenn die Verzögerung dazu führt, dass etwa ein Spieler an einer Stelle gezeigt wird, an der sich dieser nicht mehr befindet, weil die Daten über ihn noch nicht angekommen sind.

Bei nicht-zeitkritischen Anwendungen sind die Auswirkungen weit weniger dramatisch. Hier laden beispielsweise E-Mails nur etwas länger. Daten gehen hier aber nicht verloren.