Die Corona-Krise hat Österreich fest im Griff. Und auch wenn sie selbst nicht durch das Virus befallen werden können, sind auch sie derzeit sehr gefordert: Österreichs Internet- und Mobilfunknetze. Durch Home-Office verlagert sich Internetverkehr von speziellen Büroleitungen nach Hause. Wer hingegen nicht arbeiten oder lernen muss, vertreibt sich die Zeit daheim oftmals mittels Handy, Tablet oder Fernseher. Gleichzeitig sind in Krisenzeiten stabile Kommunikationswege von größter Bedeutung – und jeder von uns kann dazu beitragen, die Netze zu schonen. Das heißt nicht, dass wir fortan auf Surfen, Streaming und Katzenvideos verzichten müssen – aber damit das so bleibt, kann jeder von uns nur ein kleines bisschen helfen. Denn auch wenn die Netzbetreiber in der Vergangenheit entsprechende Kapazitäten ausgebaut haben: Wenn wir alle gleichzeitig volle Power fahren, könnte es bald dunkel werden. Daher gilt auch hier: #flattenthecurve
Hier sind fünf Tipps, mit denen auch du ein Held des Netzes werden kannst:
1. Fernsehen über SAT oder Kabelfernsehen statt TVThek
Die ORF TVThek und andere Livestreams verbrauchen viel Datenvolumen, die die Netze stark belasten. Wenn du stattdessen über Satellit oder Kabelfernsehen schaust, hilfst das Kapazitäten zu schonen. Der Grund: Durch die sogenannte lineare Ausbreitung empfängt jeder Nutzer das gleiche Signal, es muss also nicht mehrfach in unterschiedlicher Form gesendet werden. Während jeder einzelne Nutzer der TVThek sowohl für den ORF, als auch für deinen Internetanbieter einen technischen Aufwand bedeutet, entsteht etwa bei einem Empfang via Satellit überhaupt kein Mehraufwand pro weiterem Zuseher. Damit du nicht vergisst rechtzeitig aufzudrehen, stell dir einen Wecker.
2. Auflösung bei Video on Demand reduzieren
Gar kein Streaming mehr und das obwohl wir fast alle zuhause sitzen? Nein, das muss nicht sein. Zum Held oder Heldin des Netzes kannst du auch werden, wenn du lediglich die Auflösung etwas herunterschraubst. Denn hohe Auflösung auf Sky, Netflix und Amazon verbrauchen immenses Datenvolumen. Bei niedriger Qualität kannst du hingegen für das gleiche Datenvolumen um ein Vielfaches länger schauen. So lässt sich trotzdem ein Serienmarathon einlegen und gleichzeitig wird das Netz nicht überstrapaziert. Und mal ehrlich, so genau will man die Poren des Lieblingsschauspielers vielleicht eh gar nicht sehen.
Je nach Videoquelle verbraucht beispielweise ein Stream in Ultra-HD (4K) Qualität ungefähr fünf Mal mehr Bandbreite als ein Stream in HD-Qualität! Dabei kann etwa die Hälfte aller Menschen den Unterschied zwischen UHD und HD gar nicht erkennen. Die folgende Tabelle enthält Richtwerte, der tatsächliche Datenverbrauch hängt auch vom tatsächlichen Videomaterial ab.
Anbieter | Verbrauch in 1h | Verbrauch von 1GB |
---|---|---|
Netflix - Niedrige Qualität | 300 MB | 3h 25min |
Netflix - Mittlere Qualität | 700 MB | 1h 28min |
Netflix - Hohe Qualität | 3 GB | 20 min |
Netflix - Ultra-HD / 4K | 7 GB | 9 min |
Amazon Video - Data Saver | 140 MB | 7h 19min |
Amazon Video - Gute Qualität | 270 MB | 3h 48min |
Amazon Video - Bessere Qualität | 330 MB | 3h 6min |
Amazon Video - Optimale Qualität | 460 MB | 2h 14min |
Sky Ticket / Go | 1,7GB | 35 min |
YouTube - SD (720p) | 1,2GB | 50 min |
YouTube - Full HD (1080p) | 1,7GB | 35 min |
3. Videos und Serien zu ruhigen Zeiten offline speichern
Du möchtest einen Serienmarathon ohne schlechtes Gewissen einlegen? Auf Streaming Plattformen wie Netflix, Sky und Amazon gibt es die Funktion Filme und Serien für unterwegs herunterzuladen. Das ist nicht nur jetzt ein heißer Tipp, sondern auch fürs Flugzeug. Die Inhalte stehen bis zu 30 Tage zur Verfügung und wenn sie mitten in der Nacht laden, statt zur Prime Time, wo jeder im Netz ist, hilfst du damit, das Netz nicht zu überlasten.
Dabei suchst du den gewünschten Titel aus, und klickst auf das Downloadsymbol. Bei Netflix und Amazon Prime für Windows, iOS sowie Android wird es neben dem Titel angezeigt. Bei Sky ist es bei Entertainment direkt hinter den Episoden, bei Cinema neben der Merkliste und bei Kids bei den Episoden open rechts. Sobald der Download abgeschlossen ist, kannst du im Bereich „Meine Downloads“ oder „Meine Inhalte“ der App darauf zugreifen. Bei Amazon kannst du nur über das Fire Tablet oder die Prime Video App Inhalte für die Offline-Wiedergabe herunterladen.
4. Auto-Play bei sozialen Netzwerken deaktivieren
Du möchtest weiterhin mit deinen Freunden über die sozialen Netzwerke in Verbindung bleiben, gerade weil ihr euch gerade nicht sehen könnt? Das ist kein Problem, nur solltest du bei Facebook, Instagram und Co. unbedingt die Funktion „Data Saver“ aktivieren. Dieser verhindert, dass Videos automatisch beginnen zu laufen, obwohl du nur daran vorbei scrollst. Das spart ordentlich Daten und schont auch dein Datenvolumen am Handy.
5. Musik über Spotify statt YouTube
Musik hilft uns allen um trotz der Horrormeldungen im Fernsehen gute Laune zu haben. Dabei ist es aber nicht egal über welches System du hörst. Videos kosten viel Datenvolumen, selbst wenn nur ein Bild durchläuft. Daher sind Streamingdienste ohne Bilder, wie zum Beispiel Spotify viel datenschonender als Videostreaming wie YouTube, und bieten gleichzeitig eine bessere Tonqualität. Wenn du also nur Musik hören möchtest, höre sie doch lieber über einen reinen Audio-Streamingdienst. Denn das hört sich ganz nach einem Held des Netzes für uns an!
( Artikel veröffentlicht: 18.03.2020 )