Cloud Gaming - Funktion, Anbieter, Fakten

Cloud Gaming - Funktion, Anbieter, Fakten

Daten aus der Cloud laden kennen viele, aber wie läuft das bei Spielen mit der Cloud? Wir klären ab, wie Cloud Gaming funktioniert, welche Anbieter es gibt und welchen Computer du dafür benötigst.

So funktioniert Cloud Gaming

It’s time to kick ass and chew bubblegum. And I’m all outta gum. (Duke Nukem)

Beim Cloud Gaming werden Spiele nicht auf dem eigenen Rechner installiert, sondern laufen über einen Server irgendwo auf der Welt. Das hat den Vorteil, dass du dir keinen sündteuren Gaming-PC leisten musst, sondern auch mit einem weniger starken Computer spielen kannst.

Dein Rechner übermittelt daher nur deine Befehle und du bekommt das Bild geliefert. Die Rechnungsleistung, den Speicherplatz und die Installation übernimmt der Servercomputer.

Dafür ist eine ausgezeichnete Internetverbindung notwendig: Idealerweise verwendest du daher Festnetzinternet mit einer Bandbreite von mindestens 75 Mbit/s Download Speed. Mehr zu dem Thema findest du in unseremRatgeber Internet für Gamer.

Nun benötigst du nur noch einen Account bei einem Cloud Gaming Anbieter. Hier gibt es eine große Auswahl und die meisten bieten ein Abo zwischen 5 und 15 Euro im Monat an. Es gibt aber auch Nischenanbieter, die zum Teil auch günstiger oder sogar gratis sind.

Dabei funktioniert Cloud Gaming dann wie Streaming bei Streaminganbietern (wie zum Beispiel Netflix). Du wählst ein Spiel in der Bibliothek aus und kannst gleich loslegen. Je nach Anbieter kann die Nutzung der Spiele inkludiert sein, oder diese müssen gesondert gekauft werden.

Achtung: Cloud Gaming ist nicht das Gleiche wie eine Online-Vertriebsplattform (wie zum Beispiel Steam), die Spiele zum Download bereitstellt. Der Unterschied: Hier werden die Spiele online heruntergeladen, aber vor allem auf dem eigenen Computer installiert.

Formen von Cloud Gaming

Prinzipiell kann man Cloud Gaming Dienste in zwei Kategorien einteilen: GaaS und DaaS.

  • GaaS (Games as a Service): Beim GaaS funktioniert der Dienst wirklich wie „Netflix für Spiele“. Hier werden die Spiele auf Servern zur Verfügung gestellt. Neue Spiele können vom Anbieter regelmäßig hinzugefügt werden, alte Games aber auch entfernt. Bekannte Anbieter sind Playstation Now, GeForce Now und Google Stadia.

  • DaaS (Desktop as a Service): Beim DaaS wird dir auf einem Server ein virtueller Rechner zur Verfügung gestellt. Auf diesen kannst du von verschiedenen Endgeräten aus zugreifen. So kannst du über den Anbieter selbst, oder aber über Plattformen wie Steam die Spiele darauf installieren. Bekannte Anbieter sind Blade Shadow, Vortex und Parsec.

Cloud Gaming Anbieter

Show your moves! (Super Smash Bros Brawl)

Es gibt zahlreiche Cloud Gaming Anbieter, die bekanntesten sind etwa Blade Shadow Tech, Nvidia GeForce NOW, Google Stadia und Sony Playstation Now. Hier gilt besonders zu beachten, dass keine Spieleplattform alle Spiele bereitstellt. Wie bei Konsolen hat man daher auch hier die Qual der Wahl.

Blade Shadow Tech

Bei Shadow handelt es sich um eine DaaS-Plattform. Hier verfügst du über einen virtuellen Rechner auf einem Server. 256 GByte Festplattenspeicher stehen dir zur Verfügung. Zugriff erhältst du nicht nur per Computer, sondern auch über Smartphone und Tablet.

Mehr Infos findest du in unserem Ratgeber zu Blade Shadow.

Nvidia GeForce Now

Geforce Now ist eine GaaS-Plattform. Hier stehen über 1.000 Titel zur Verfügung und du kannst zum Teil auch auf Spiele aus deiner Steam-Bibliothek zugreifen. Außerdem gibt es eine App für den Zugriff per Smartphone und Tablet.

Mehr Infos findest du in unserem Ratgeber zu Nvidia GeForce Now.

Google Stadia

Seit Dezember 2020 ist der GaaS-Dienst Google Stadia auch in Österreich verfügbar, wird aber am 18. Jänner 2023 abgedreht. Hier ist zusätzlich möglich sich die Spiele auch fix zu kaufen. Auch die Stadia-App für Android ist verfügbar.

Mehr Infos findest du in unserem Ratgeber zu Google Stadia.

Sony Playstation Now

Der GaaS-Dienst Playstation Now lockt mit vielen Exklusivtiteln und der Kompatibilität der Sony Playstation. Dafür gibt es aber keinen Zugriff via Handy.

Mehr Infos findest du in unserem Ratgeber zu Sony Playstation Now.

Cloud Gaming Plattformen

Weitere Cloud Gaming Plattformen:

  • Utomik
  • Parsec
  • Vortex
  • Liquid Sky
  • Paperspace
  • Medion Erazer
Schon 2004 versuchte der Anbieter OnLive Cloud Gaming auf den Markt zu bringen, doch waren die Bedingungen an Breitbandinternet einfach noch zu hoch. 2015 kaufte Sony den Dienst auf. Mit dem Netzausbau sind Gaming Clouds aber nun aktuell wie nie.

Vorteile Cloud Gaming

Hinter dir, ein dreiköpfiger Affe! (Monkey Island)

Finanziell ist Cloud Gaming unschlagbar: Gerade für Pro Gamer zahlt sich das aus, denn den eigenen Rechner ständig mit einer Top-Grafikkarte und anderer Hardwareaufrüstung auszustatten, ist deutlich teurer als ein Abo bei einer Plattform. Aber auch für den einfachen Casual Zocker kommt es günstiger, als sich einen Gaming PC zuzulegen. Denn auch mit einem billigen Laptop kannst du hier die neuesten Titel spielen.

Auch ist es bei manchen Plattformen möglich geräteübergreifend zu spielen. So kannst du Spiele sowohl am PC als auch auf der Konsole zocken. Sogar über Android kann man zum Teil zugreifen. Die Spielstände bleiben gespeichert und du musst das Game nicht doppelt kaufen.

Besonders beim GaaS ist auch der Zeitfaktor interessant: Updates, lange Downloads und Installation von Spielen fallen hier einfach weg. Du musst nur starten und kannst gleich spielen. Außerdem kannst du bei Release sofort spielen.

Nachteile am Cloud Gaming)

Es ist nicht der Sturz der dich tötet, sondern der plötzliche Stopp am Boden. (Riddick)

So schön einfach die Cloud alles macht: Fällt das Internet aus, kannst du nicht spielen. Und wenn du nur eine alte Kupferleitung vor der Türe hast, kannst du Spiele wie Hello Kitty Online zocken, aber für schnelle Egoshooter reicht es dann leider nicht. Prüfe am besten in unserer SpeedMap, welche Verbindung bei dir vor Ort möglich ist. Gerade die Latenz kann bei schnellen Spielen das Zünglein an der Waage über Sieg oder Niederlage ausmachen.

Auch wenn Server aus anderen Gründen nicht erreichbar sind oder überlastet, kannst du nicht oder nur sehr zäh spielen.

Bei GaaS-Anbietern können Spiele wegfallen, wenn der Anbieter sie nicht mehr unterstützt. Dies passierte zum Beispiel bei Geforce Now, als sich nach dem Launch Activision-Blizzard und Bethesda zurückzogen und ihre Spiele Call of Duty, World of WarCraft, Skyrim und Doom nicht mehr verfügbar waren.

Zukunft des Gaming

Wir gewinnen jetzt diesen Krieg. Das ist ein Befehl! (Company of Heros)

Den Kinderschuhen und Anfangsschwierigkeiten ist Cloud Gaming nun endlich entwachsen. Auch ist zweifelsfrei Cloud Gaming die Zukunft des Gaming. Experten schätzen, dass der große Durchbruch wohl 2025 erfolgen wird.

Wer sich bis dahin auf dem Markt besonders etablieren wird, ist aber noch unklar. Sicher ist aber, dass durch diese Vertriebsweise hohe Kosten wegfallen und Spiele damit generell wohl günstiger werden.

( Artikel veröffentlicht: 14.12.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Cloud Gaming - Funktion, Anbieter, Fakten

Cloud Gaming ist das Spielen von Computerspielen über einen Servercomputer. Der Unterschied liegt darin, dass Spiele nicht auf der lokalen Festplatte installiert werden, sondern auf einem entfernten Rechner laufen. Zwar wird das Spiel vom PC des Spielers aus gesteuert, doch alle Eingaben werden an einen Server geschickt und dort verarbeitet. Zurückgesendet werden Daten nur als Videostream. Daher ist eine sehr schnelle und stabile Internetverbindung für das Cloud Gaming wichtig.


Ein großer Vorteil ist, dass der PC nicht so leistungsfähig sein muss, weil die Rechenleistung der Server-PC übernimmt. Nötig ist also nur noch eine gute und stabile Internetverbindung. Besonders ideal ist dies für Casual Player, die nur ab und zu ein hochauflösendes Spiel spielen wollen, aber sich dafür nicht den neuesten Gaming PC leisten möchten. Dies ist natürlich auch für Pro Gamer ein wichtiger Kostenfaktor. Zusätzlich aber verschwimmen die Grenzen zwischen den Plattformen, so kann ein Spiel einfach überall gezockt werden, sowohl auf dem PC sowie auf Konsolen.


Die ganze Belastung tragen der Server und das Netz. Wenn es Probleme mit der Serverauslastung oder Internetverbindung gibt, dann steht alles. Schwierig ist es auch mit den Spielen selbst. Wenn ein Spiel gekauft wurde, doch der Anbieter es zurückzieht kann es dort nicht mehr gespielt werden. Eine Ausnahme dazu bilden Anbieter mit eigenem Cloud Space.


Es gibt zahlreiche Cloud Gaming Anbieter, die bekanntesten sind etwa Blade Shadow Tech, Nvidia GeForce NOW und Sony Playstation Now.

Zusätzlich gibt es zum Beispiel auch Utomik, Parsec, Vortex, Liquid Sky, Paperspace und Medion Erazer. Hier gilt besonders zu beachten, dass keine Spieleplattform alle Spiele bereitstellt. Wie bei Konsolen hat man daher auch hier die Qual der Wahl.


GaaS steht für Games as a Service, zu Deutsch also etwa „Spielservice“. Hier funktionieren die Dienste nach dem „Netflix“-Prinzip: Die Spiele werden auf Servern zur Verfügung gestellt. Installationen oder Patch laden entfällt.

Bei manchen Anbietern musst du die Spiele zusätzlich kaufen, bei anderen sind alle oder manche ins Abo inkludiert. Neue Spiele können vom Anbieter regelmäßig hinzugefügt werden, alte Games aber auch entfernt. Wenn du Spiele gekauft hast, bleiben sie dir dauerhaft erhalten.

Bekannte Anbieter sind zum Beispiel Playstation Now, GeForce Now und Google Stadia.


DaaS steht für Desktop as a Service. Hier wird dir auf einem Server ein virtueller Rechner zur Verfügung gestellt. Auf diesen kannst du von verschiedenen Endgeräten aus zugreifen.

Du musst alle Spiele selbst installieren. Dies kannst du per Upload oder mittels Plattformen wie Steam oder Epic. Auch das Updaten bleibt dir überlassen. Du agierst hier wie auf einem eigenen Rechner, nur dass er nicht in deinem Zimmer steht.

Bekannte Anbieter sind Blade Shadow, Vortex und Parsec.


Wie sieht es bei anderer Unterhaltungselektronik aus? Bei den Konsolen liegen Playstation 5 und Xbox X mit rund 0,2 kWh an der Spitze. Das bedeutet jede Stunde Zocken verbraucht etwa 5 Cent. Die Switch Lite kommt mit 0,01 kWh aus und verbraucht daher nur 0,02 Cent pro Stunde.

Bei Computern kommt es auf die Leistung an, aber auch ob es sich um einen Stand-PC oder einen Laptop handelt. Bei Gaming-PC können 500 oder mehr Watt benötigt werden. Wobei High-End-Gaming-PCs sogar 800 Watt oder sogar 1.000 Watt brauchen können. Das bedeutet pro Stunde fallen bei 0,5 kWh Kosten von rund 13 Cent oder mehr an. Dazu kommt noch der Energieverbrauch für Monitor und andere Peripheriegeräte. Gaming-Laptops benötigen meist rund die Hälfte und kosten daher rund 6,5 Cent pro Stunde im Stromverbrauch. Einfachere Laptops benötigen sogar oft nur 0,05 kWh und damit ein Zehntel der Energie eines Gaming-PCs.


Ähnlich wie Streamingdienste (wie Netflix oder Amazon Prime) funktioniert auch das Cloud Gaming. Man abonniert einen Dienst gegen eine monatliche oder jährliche Gebühr. Zum Teil können Spiele inkludiert sein oder aber müssen zusätzlich gekauft werden.

Je nach Anbieter variiert der Platz in der Cloud und welche Spiele inkludiert sind. Nicht alle Anbieter führen immer alle Games.

Das Spiel selbst wird über den PC des Spielers gesteuert, doch die Eingaben werden direkt an einen Server geschickt und dort verarbeitet. Das bedeutet, dass das Spiel (und alle damit verbundenen Rechenleistungen) nur auf dem Server-Computer läuft und am Rechner zu Hause nur per Videostream zu sehen ist.

Hier muss genug Bandbreite vorhanden sein, sonst gerät jedes Spiel ins Stocken. Mindestens 75 Mbit/s Download Speed sollte vorhanden sein. Mehr dazu kannst Du in unserem Ratgeber Internet für Gamer nachlesen.