Abzock Anrufe: Schutz vor Fake Calls und SMS

Abzock Anrufe: Schutz vor Fake Calls und SMS

Nicht jeder Anruf verheißt gute Nachrichten, leider gibt es auch schlechte. Zu allem Überfluss gibt es aber auch noch betrügerische Anrufe und SMS. Wir verraten Dir, welche Maschen besonders üblich sind, und auch, wie Du Dich gegen diesen Anrufbetrug wehren kannst.

Du möchtest mehr Sicherheit am Handy? Dafür gibt es eigene Sicherheitspakete der Anbieter:

Maschen der Abzock Anrufe

Gerade über Telefon gibt es leider viele Fallen, die sehr teuer kommen können. Telefonbetrug und Anrufabzocke ermöglichen Betrügern auf eine einfache Art illegal an Dein Geld zu kommen. Oft merkt man die hohen Kosten erst, wenn die Telefonrechnung eintrudelt.

Es gibt verschiedene Versionen von Betrugsanrufen:

Cold Calling Anrufe

Dabei handelt es sich um unerwünschte Werbeanrufe. Solche Anrufe sind nämlich nur mit einer Einwilligung zulässig. Häufig erteilt man diese Genehmigung unbewusst bei Gewinnspielen im Kleingedruckten.

Ping Anrufe

Bei Ping Anrufen (auch Ping Calls genannt) rufen die Kriminellen nur kurz an und legen gleich auf. Das wird bewusst so gehandhabt, damit Du zurückrufst. Nicht nur, dass es sich dabei meist um eine teure Auslandsverbindung handelt, oft sind diese auch noch kostenpflichtige Mehrwertnummern.

Wer zurückruft, hört entweder gar nichts, oder ein Band mit einer Ansage, die einen möglichst lange in der Leitung halten soll.

Besonders häufig sind hier Nummern aus Tunesien (mit der Landesvorwahl +216) verdächtig. Rund die Hälfte aller Ping Anrufe kommt aus diesem Land. Auch aufpassen sollte man bei Kuba (+535), Litauen (+370), Weißrussland (+375) und Monaco (+377).

Scam Anrufe bzw. Phishing Anrufe

Hier versuchen die Betrüger in einem Gespräch möglichst viele Daten abzugreifen. Häufig wird ein Gewinn versprochen oder es ist eine Umfrage zu Wein. Manchmal geben sich die Anrufer auch als Polizei oder eine andere Behörde aus, häufig auch als Mitarbeiter einer Firma wie Microsoft. Oft wird eine Überweisung verlangt. Geh nicht darauf ein!

„Scam“ stammt aus dem Englischen und bedeuten Betrug. „Phishing“ ist ein Kofferwort aus „password“ und „fishing“ und meint so viel wie „Passwort-Fischen“, bezieht sich aber auf alle vertraulichen Daten, wie etwa Kreditkartennummern.

Eine besonders gemeine Methode von Scam Anrufen ist der sogenannte „Neffentrick“: Hier ruft jemand an und berichtet, dass ein Verwandter einen Unfall gehabt hätte und nun eine Summe für den Schaden, einen Anwalt oder eine lebensnotwendige Operation schnellstmöglich überwiesen werden müsse.

Häufig haben diese Betrüger auch schon im Vorfeld ihre Opfer ausspioniert und wissen, wo man wohnt. Oft wird daher auch angeboten, dass das Geld „durch einen Vertrauten“ abgeholt wird. Hier gilt besondere Vorsicht: Mach diesen Leuten niemals die Tür auf!

Betrugs-SMS

Statt Anrufe können auch Fake-SMS eintrudeln. Diese sehen aus wie jede andere SMS, verraten sich gelegentlich nur durch eine mangelhafte Rechtschreibung. Immer jedoch sind es Textnachrichten mit einem Link, den man klicken soll. Häufig tarnen sich Betrugs-SMS als Nachrichten von Lieferservices oder Firmen.

Aus Vorsicht sollte man nie auf Links von unbekannten SMS klicken. Da die Betrugs-SMS aber durchaus vom Handy eines Bekannten verschickt werden kann, der sich mit der Schadsoftware infiziert hat, sollte man auch vorsichtshalber auch nicht auf Links von bekannten Nummern klicken.
Mitunter können Fake-SMS sehr echt aussehen.
Diese SMS wollen einfach nur zum Draufklicken verleiten. Meist wird mit Zustellern, Lieferdiensten, Banken oder auch Fernsehdiensten in die Falle gelockt.

So kann man sich gegen Betrug Rufnummern schützen

Leider ist man niemals absolut sicher. Wichtig ist jedoch, sich generell nicht in ein Gespräch mit Fremden verwickeln zu lassen und auch bei Schreckensnachrichten immer einen kühlen Kopf bewahren.

Auflegen und Behörden verständigen

Leg einfach auf, wenn Dir etwas merkwürdig vorkommt. Bleib nicht aus Höflichkeit in der Leitung, sondern beende das Gespräch.

Solltest Du Dir unsicher sein, ob Du nicht doch mit einem Amt oder Deiner Bank sprichst, dann biete an, dass Du zurückrufst. Am besten nutzt Du dafür dann ein anderes Handy, damit Du nicht irrtümlich die Kriminellen doch noch in der Leitung hast. Ruf dann aber nicht die angezeigte Nummer vom Display an, sondern die sichere Nummer aus dem Telefonbuch oder der offiziellen Seite im Internet. Dort kannst Du Dich zur Person verbinden lassen, die Dich angeblich sprechen möchte.

Äußere Deine Bedenken ruhig. Die Polizei, ein anderes Amt oder die Bank wird Deine Sicherheitsvorkehrungen verstehen. Betrüger werden hingegen Drohungen ausstoßen oder anfangen zu verhandeln. Lege dann erst recht auf. Mach eine offizielle Meldung über rufnummernmissbrauch.at . Sollten die Anrufer gar mitteilen, dass sie gleich bei Dir sind, oder vor Deiner Haustüre warten, öffne ihnen nicht die Tür und verständige die Polizei.

Keine Daten herausgeben

Egal wer angeblich bei Dir anruft – kein seriöses Unternehmen, keine Bank und keine Behörde erfragt Deine Daten per Telefon. Sollte jemand Deine Daten durchgehen wollen, beende das Gespräch.

Vorsicht vor unauffälligen Fragen! Meist wird gar nicht direkt nach der Adresse gefragt, sondern man lockt Dich damit, Deine Adresse für eine Flasche Wein, einen Gewinn oder ähnliches herauszugeben. Geh nicht darauf ein und leg einfach auf.

Keine Telefonnummer angeben, Rufnummer nirgendwo posten

Auch wenn Gewinnspiele verlockend sind, oft stellen sie nur eine Möglichkeit dar, persönliche Daten wie Namen, E-Mail und Telefonnummer herauszulocken. Diese Infos werden dann von eigenen Firmen an- und weiterverkauft. So kommen die Betrüger leicht an Deine Daten.

Auch in den sozialen Medien sollte man Adresse, Rufnummer und andere persönliche Daten niemals posten. Ebenso bitte niemals die neue Kreditkarte oder ähnliches auf Facebook, Instagram und Co. zeigen. Hier lädt man Diebe geradezu ein.

Nur bekannte Nummern zurückrufen

Du erwartest keinen Anruf und plötzlich ruft eine unbekannte Nummer an? Geh lieber auf Nummer sicher und gib die Nummer in Google ein. Wenn dort vor der Nummer gewarnt wird, brauchst Du weder abzuheben noch zurückzurufen. Auch bei unbekannten Nummern ohne Call ID sollte man vorsichthalber lieber nicht abheben.

Noch praktischer sind Apps wie zum Beispiel von auskunft.at oder CleverDialer. Mit einer solchen Caller Identification App weißt Du, wer anruft, bevor Du abheben oder googeln musst. Außerdem gibt es einen Spam-Schutz gegen dubiose Nummern.

Nummern blockieren & Mehrwertnummern sperren

Blockiere die Spam-Nummer, die Dich belästigt. Öffne dafür sowohl auf Deinem Android Handy als auch auf Deinem iPhone die Info zu Deiner Nummer, indem Du die Nummernansicht auswählst und auf das kleine „i“ drückst. Nun kannst Du „Blockieren“ auswählen.

Du kannst auch bei Deinem Anbieter alle Mehrwertnummerndienste sperren. Du kannst dafür bei Deinem Anbieter direkt an der Hotline oder in der App in den Einstellungen eine solche Sperre einrichten lassen. Üblicherweise ist eine solche kostenlos. Mit der Sperre der Mehrwertnummern können Dich kostenpflichtige Rufnummern nicht erreichen und Dir daher auch keine Gebühren abbuchen. Umgekehrt kannst Du dann aber auch nicht bei kostenpflichtigen Hotlines anrufen.

Zweithandy nutzen

Wenn Du allerdings einen Anruf erwartest, weil Du etwa eine Lieferung erhältst, etwas im Internet verkaufst oder ähnliches, dann nutze lieber ein Zweithandy. So musst Du Deine echte Rufnummer nicht angeben, sondern verwendest am besten eine Prepaid Nummer. Damit kannst Du Deine Privatsphäre besser schützen und bist vor Kostenfallen sicher.

Mehr Infos dazu erhältst Du in unserem Ratgeber Sicherheit durch Zweithandy.

Rufen Sie mich nie wieder an!

Wirst Du regelmäßig von bestimmten Nummern wegen Befragungen oder ähnlichem belästigt, sag deutlich, dass Du nicht mehr angerufen werden möchtest. Du kannst auch mit rechtlichen Schritten drohen.

Außerdem kannst Du Dich auch auf die sogenannte Robinsonliste eintragen lassen, damit Du keine ungewünschten Werbeanrufe mehr erhältst. Du kannst Dich hier über die offizielle Seite der WKO kostenlos eintragen.

Was tun bei einer Fake SMS?

Keine Sorge. Solange Du nicht auf den Link klickst, kann noch nichts passieren. Am besten löscht Du die Fake SMS gleich. Denn durch das reine Lesen von einer SMS entstehen noch keine Kosten oder Schäden.

Solltest Du irrtümlich auf den Link geklickt haben, schalte so schnell wie möglich den Flugmodus ein. So werden alle Datenverbindungen gekappt. Danach solltest Du mit Deinem Mobilfunkanbieter Kontakt aufnehmen. Dieser kann nämlich den Massenversand von SMS stoppen und Dir weiterhelfen. Wichtig ist auch ein guter Anti-Virenschutz, der solche Programme erkennen und die Installation verhindern kann.

Außerdem solltest Du die Rufnummer, von der Du die Fake SMS erhalten hast, sofort unter rufnummernmissbrauch.at bekannt geben. So kann die RTR einschreiten und warnen.

( Zuletzt aktualisiert: 04.10.2023. Ursprünglich veröffentlicht: 19.10.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Abzock Anrufe: Schutz vor Fake Calls und SMS

Bei Ping Anrufen (auch Ping Calls genannt) rufen die Kriminellen nur kurz an und legen gleich auf. Das wird bewusst so gehandhabt, damit Du zurückrufst. Nicht nur, dass es sich dabei meist um eine teure Auslandsverbindung handelt, oft sind diese auch noch kostenpflichtige Mehrwertnummern.

Wer zurückruft, hört meist ein Band mit einer Ansage, die einen möglichst lange in der Leitung halten soll. Besonders häufig sind hier Nummern aus Tunesien (mit der Landesvorwahl +216) verdächtig. Rund die Hälfte aller Ping Anrufe kommt aus diesem Land.


Dabei handelt es sich um unerwünschte Werbeanrufe. Solche Anrufe sind nämlich nur mit einer Einwilligung zulässig. Häufig erteilt man diese Genehmigung unbewusst bei Gewinnspielen im Kleingedruckten.


Hier versuchen die Betrüger in einem Gespräch möglichst viele Daten abzugreifen. Häufig wird ein Gewinn versprochen oder es ist eine Umfrage zu Wein. Manchmal geben sich die Anrufer auch als Polizei oder eine andere Behörde aus, häufig auch als Mitarbeiter einer Firma wie Microsoft. Oft wird eine Überweisung verlangt. Geh nicht darauf ein!

„Scam“ stammt aus dem Englischen und bedeuten Betrug. „Phishing“ ist ein Kofferwort aus „password“ und „fishing“ und meint so viel wie „Passwort-Fischen“, bezieht sich aber auf alle vertraulichen Daten, wie etwa Kreditkartennummern.

Eine besonders gemeine Methode von Scam Anrufen ist der sogenannte „Neffentrick“: Hier ruft jemand an und berichtet, dass ein Verwandter einen Unfall gehabt hätte und nun eine Summe für den Schaden, einen Anwalt oder eine lebensnotwendige Operation schnellstmöglich überwiesen werden müsse.

Häufig haben diese Betrüger auch schon im Vorfeld ihre Opfer ausspioniert und wissen, wo man wohnt. Oft wird daher auch angeboten, dass das Geld „durch einen Vertrauten“ abgeholt wird. Hier gilt besondere Vorsicht: Mach diesen Leuten niemals die Tür auf!