Leuchtmittel

Leuchtmittel

Leuchtmittel oder Lichtmittel ist ein Überbegriff für verschiede Beleuchtungsarten. Die in Haushalten üblichen sind Glühbirne, LED, Halogen und Energiesparlampe.

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Lampe, Leuchtmittel oder Leuchte?

Als Leuchtmittel werden alle technischen Gegenstände bezeichnet, die Licht erzeugen. Doch sind das alles auch Leuchten und Lampen? Hier wird es schwierig, denn die Begriffe werden durchaus fließend verwendet.

Streng genommen ist mit “Lampe” nur das Leuchtende darin gemeint, daher auch Glühlampe, Petroleumlampe, Glühlampe. Die “Leuchte” ist das gesamte Lichtobjekt, das aus Lampenfassung, Lampensockel, Lampenschirm und weiterem besteht. Doch üblicherweise sagt niemand Schreibtischleuchte, sondern eher Schreibtischlampe. Dies liegt an der Erfindung der elektrischen Glühlampe, die für Aufsehen sorgte und die Namen etwas ineinander fließen lies. Die Bezeichnung Leuchtmittel ist etwas präziser und beschreibt die lichterzeugende Komponente: zum Beispiel die Glühbirne.

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Glühbirnen

Oft wird die Glühlampe auch als Birne bezeichnet. Das liegt an der ähnlichen Form, aber offiziell gibt es diesen Begriff gar nicht. Sie ist ein wahrer Stromfresser und wird deswegen seit 2012 nicht mehr in der EU erzeugt.

In einer Glühlampe wird elektrischer Strom durch einen dünnen Metallfaden geleitet, der glüht. So wird elektromagnetische Strahlung ausgesandt, die nur zu rund zwei Prozent in Form von sichtbarem Licht ausgestrahlt wird. Die restlichen rund 98 Prozent werden als Wärmestrahlung im infraroten Bereich emittiert. Im Grunde sind es eher Heizlampen, als Glühlampen!

Energiesparlampen

Energiesparlampen sind Leuchtmittel, die seit Ende 2018 in der EU wegen ihres gefährlichen Quecksilbergehalts verboten sind. Sie heißen auch Kompaktleuchtstofflampen und benötigen auf Grund ihrer Technik einige Minuten, bis sie die volle Leistung bringen können. Sie darf nur im Sondermüll entsorgt werden, da sonst das hochgiftige Quecksilber in die Umwelt gelangen kann.

Wieviel Energie sie wirklich sparen, ist etwas umstritten. Bei vollem Betrieb kann sie, je nach Lampe, bis zu 70 Prozent sparen, jedoch benötigt das Vorschaltgerät um die Betriebstemperatur zu erreichen deutlich mehr. So spart sie eher nur die Hälfte, erreicht aber nie die volle Helligkeit wie Glühbirnen, wie eine Studie der EU-Kommission vom Oktober 2008 zeigt. Das Licht selbst ist leider auch eher unschön und bleich.

Dazu kommt ihre hohe Herstellungsenergie, die etwa zwölf Mal so viel Energie wie eine alte Glühbirne benötigt. Sie benötigt zwei Megajoule Primärenergie statt einem Megajoule, also rund drei Kilowattstunden statt einer Viertelkilowattstunde. Für die Herstellung einer Energiesparlampe wird daher keine Energie gespart.

Halogenlampen

Die meisten Halogenlampentypen dürfen ab 2023 nicht mehr in den Handel gelangen. Wie bei den alten Glühbirnen sind auch Halogenlampen Stromfresser. Nur sieben Prozent werden in Licht umgewandelt, der Rest in Wärme. Wie Energiesparlampen benötigen auch sie ein Vorschaltgerät und dadurch einige Zeit, bis sie ihre volle Leuchtkraft haben. Außerdem enthalten sie Halogenverbindungen, seltene Erden und können auch Xenon und Neon in sich haben. Deswegen müssen sie auch mit dem Sondermüll entsorgt werden. Das Licht von Halogenlampen ist, wie bei Energiesparlampen, meist bleich und unschön.

LEDs

LEDs beinhalten kaum Giftstoffe und können mit dem normalen Restmüll entsorgt werden. Sie sind wesentlich energieeffizienter als alle anderen herkömmlichen Beleuchtungen: Sie verbrauchen 90 Prozent weniger Strom als Glühbirnen und 70 Prozent weniger als Halogenlampen. Dazu kommt, dass ihr Lichtspektrum sehr weit ist – egal ob bunt oder weiß. Das warm-weiße Licht einer 2.700-Kelvin-LED steht dem warmen Schein der alten Glühbirne in nichts nach.

Die Einheit Kelvin steht dabei für die Lichtfarbe oder auch Farbtemperatur. Diese reicht von warm-weißem über neutral-weißes bis zu kalt-weißem Licht. Die Maßeinheit für die Helligkeit der Lampe wird Lumen genannt: Hier entsprechen 250 Lumen in etwa der Helligkeit einer 25 Watt-Glühbirne, was die Umrechnung glücklicherweise sehr einfach macht.

LEDs können für die normale Beleuchtung zu Hause, in einem Geschäft, aber auch für besondere Gelegenheiten, wie etwa bei der Weihnachtsbeleuchtung, verwendet werden.

( Zuletzt aktualisiert: 03.11.2023. Ursprünglich veröffentlicht: 20.10.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Leuchtmittel

Viele Menschen fühlen sich sicherer, wenn es hell ist. Häufig wird aus dem Bauch heraus argumentiert, dass die Kriminalitätsrate ohne Licht höher wäre. Dabei ist das in Studien nicht nachvollziehbar, ganz im Gegenteil sinken Beschädigungen an Fahrzeugen durch weniger Licht sogar. Auch die allgemeine Kriminalität ist mit weniger Licht nicht höher. Je mehr Licht vorhanden ist, desto eher gibt es sogar Hauseinbrüche, da der Schein einer Taschenlampe im Dunkeln eher Aufmerksamkeit erregt. Die „gefühlte Sicherheit“ durch Helligkeit ist daher trügerisch.


Vor allem Städte und Gemeinden, aber auch Geschäfte wären angehalten, ihre Beleuchtung stark zu reduzieren. Aber natürlich liegt es auch in der Hand der Haus- und Gartenbesitzer:innen. Denn wenn der eigene Garten in der Nacht erleuchtet ist wie „Manhatten bei Nacht“, dann ist das eine Menge unnützes, ja sogar schädliches Licht.

Das bedeutet natürlich nicht, dass man lernen muss sich in absoluter Dunkelheit zu bewegen. Aber mit Lichtsensoren kann Licht zum Beispiel für den Weg zum Haus nur dann eingeschaltet werden, wenn man es gerade benötigt. Die Wegbeleuchtung muss ja nicht die ganze Nacht durchleuchten. Auch auf die Weihnachtsbeleuchtung muss nicht völlig verzichtet werden, aber man kann die festliche Beleuchtung gut mit Timern dann leuchten lassen, wenn sie gesehen wird – und dabei auch noch Strom und Kosten sparen.

Mit bei der Lichtfarbe kann einiges verbessert werden. Grellweißes Licht mit über 3.000 Kelvin hat einen besonders hohen Blaulicht-Anteil. Warmweißes Licht ist nicht nur optisch viel harmonischer, sondern auch besser verträglich.


Die erste Energiesparlampe brachte Philips 1980 auf den Markt. Die Energiesparlampe wurde allerdings nur unter diesem Begriff vermarket. Technisch handelt es sich um eine Kompaktleuchtstofflampe. Dabei handelt es sich um eine Form der Quecksilberdampflampe. Ihren Namen haben die Kompaktleuchtstofflampen daher, dass die Glasröhre stark gebogen und somit platzsparend verlängert werden konnte. Die gebogene Konstruktion wird auch Wendel genannt.

In der Glasröhre befindet sich ein Edelgasgemisch, zumeist aus Argon und Neon bestehend. Über das Vorschaltgerät wird eine Zündspannung erzeugt und Strom mittels Elektroden zugeführt. Durch die elektrische Spannung entsteht Wärme, wodurch die Quecksilberatome innerhalb der Glasröhre verdampfen. Durch die chemische Reaktion entsteht Licht.

Auf Grund ihrer Technik mittels Vorschaltgerät benötigen Energiesparlampen einige Zeit, bis sie die volle Leistung bringen können.


Wieviel Energie Energiesparlampen wirklich sparen, ist umstritten. Bei vollem Betrieb kann sie, je nach Lampe, bis zu 70 Prozent sparen, jedoch benötigt das Vorschaltgerät um die Betriebstemperatur zu erreichen deutlich mehr. So spart sie eher nur die Hälfte, erreicht dabei aber nie die volle Helligkeit der Glühbirne, wie eine Studie der EU-Kommission vom Oktober 2008 zeigt.

Dazu kommt ihre hohe Herstellungsenergie, die etwa zwölf Mal so viel Energie wie eine alte Glühbirne benötigt. Sie benötigt zwei Megajoule Primärenergie statt einem Megajoule, also rund drei Kilowattstunden statt einer Viertelkilowattstunde. Für die Herstellung einer Energiesparlampe wird daher keine Energie gespart. Unter anderem wegen ihrer schlechten Energiebilanz ist sie in der EU verboten.


Ein großes Problem besteht in der schlechten Energiebilanz der Energiesparlampe. Um eine Energiesparlampe herzustellen benötigt man etwa zwölf Mal so viel Energie wie für eine alte Glühbirne. Sie benötigt zwei Megajoule Primärenergie statt einem Megajoule, also rund drei Kilowattstunden statt einer Viertelkilowattstunde. Für die Herstellung einer Energiesparlampe wird daher keine Energie gespart. Unter anderem wegen ihrer schlechten Energiebilanz ist sie in der EU verboten.

Das größte Problem sind allerdings die in ihr enthaltenen Giftstoffe: Sie darf nur im Sondermüll entsorgt werden, da sonst das hochgiftige Quecksilber in die Umwelt gelangen kann. Auch diese Gefahr hat zum Verbot der Energiesparlampe innerhalb der EU beigetragen.


Übrigens hat nicht Thomas Alva Edison die Glühlampe erfunden. Die Glühbirne hat viele Väter und Mütter: Der französische Chemiker Louis Jacques Thénard bewies 1801, dass Metalldrähte durch elektrischen Strom zum Glühen gebracht werden konnten. Der schottische Physiker James Bowman Lindsay führte 1835 in Dundee ein konstantes elektrisches Licht vor. Ab den 1830ern wurden zahlreiche Patente von vielen verschiedenen Erfinder:innen mit unterschiedlichsten Glühbirnentechniken angemeldet, darunter Joseph Wilson Swan, Mary B. Andrews, William Robert Grove, Alexander Nikolajewitsch Lodygin und Heinrich Göbel. Erst 1880 auch von Edison, deren Version die erste Glühlampe war, die in Serienfertigung ging.