Drei: Positive Entwicklung aus der Corona-Krise

verfasst am 4.5.2020
Drei: Positive Entwicklung aus der Corona-Krise

Nach sieben Wochen im Lockdown steht auch für Drei die Welt wegen Corona doch etwas Kopf. Die Pandemie bedeutet für den Mobilfunknetzbetreiber starke wirtschaftliche Einbrüche, doch der Wunsch das Netz weiter auszubauen bleibt ungebrochen. Drei sieht mit Zuversicht in die Zukunft.

„Man stelle sich den wirtschaftlichen Einbruch durch die Krise ohne das Internet vor“, mit diesen Worten macht Drei-CEO Jan Trionow deutlich, wie systemtragend die Mobilfunknetze für uns alle sind. Der Erhalt der Netze ist ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft, die Netze gehören zur kritischen Infrastruktur.

Überraschendes Plus bei Sprachtelefonie

„Die größte Überraschung ist die Sprachtelefonie, die Datenlastkurve am Vormittag hingegen war zu erwarten“, so Trionow. Um bis zu 63% stieg die Nutzung der Sprachtelefonie an, wobei sich die Hauptverkehrsstunde von gegen 18 Uhr auf gegen 10 Uhr vormittags verschoben hat. Gestiegen ist auch die Länge der Gespräche von 2,7 Minuten vor der Krise auf 4 Minuten pro durchschnittlichem Gespräch. Das Datenvolumen hat sich um satte 38% vermehrt, schon ab 8 Uhr in der Früh zieht der Verbrauch an. Die Lastspitze am Abend bleibt hingegen fast unverändert. „Das zeigt aber nur, welche signifikante Rolle Streaming bereits vor der Krise in unserem Alltag eingenommen hat. Die Datenmengen, die auf Streaming zurückgehen, sind mittlerweile enorm“, erklärt Trionow. Ein Plus von 21% ist aber auch hier zu spüren.

Videotelefonie und Gaming steigt

Der massive Anstieg zeigt sich vor allem bei der Videotelefonie. Um 232% mehr Nutzung von Videotelefonie sowie ein Plus von 161% an Internettelefonie zeigen wie wichtig die Mobilfunknetze für den Erhalt von Sozialkontakten auch aus der Distanz sind. Durch den Lockdown gab es auch ein deutliches Plus von 173% im Gaming-Bereich. Aber auch Messaging, Datentransfer und Surfen im Web wurden vermehrt genutzt.

Keine Entlassungen bei Drei

Trionow betont, dass der Mobilfunknetzbetreiber zwar deutlich weniger stark als andere Branchen durch Corona betroffen ist, aber dennoch gebeutelt wurde. Durch den Wegfall von internationalem Roaming, entfallen für das Unternehmen Beträge im zweistelligen Millionenbetrag. Gleichzeitig müssen Mehrlasten und Leistungsspitzen im Netz abgefangen werden. Die Mehrnutzung ist aber meist durch Flatrates finanziell gedeckt und bringt daher wohl kein Umsatzplus. Drei belegt dabei im internationalen Ranking den dritten Platz bei der Datennutzung von unlimitierten Internettarifen, liegt also im Spitzenfeld vor international bekannten Anbietern.

Trotzdem hat Drei weder Mitarbeiter entlassen noch in Kurzarbeit geschickt. Der Anbieter hat aus der Not eine Tugend gemacht und die Shopmitarbeiter der zum Teil geschlossenen Filialen in den Customer-Service geholt. Damit konnte trotz Krise die Servicequalität gehoben werden. Rund 70% der Mitarbeiter arbeitet im Home Office.

Netzstabilität

Auch die Leistungsspitzen konnten im Drei-Netz gut abgefangen werden, zum Teil setzte man auf Strategien aus dem Eventbereich, wo kurzfristig deutlich mehr Leistung aus dem Netz geholt werden muss. Leistungsspitzen habe man gut verkraften können. Auf den geglückten Balanceakt zwischen den Qualitätsparametern ist man stolz. „Trotz der deutlichen Mehrlast haben wir die Lastsituation gut im Griff gehabt. Es zeigt aber, dass der ständige Netzausbau unser Tagesgeschäft sein muss, auch in der Krise“, erklärt Trionow. Die Belastungszahlen sinken nun langsam wieder auf das Vor-Corona-Niveau. Um voll handlungsfähig zu bleiben, ist Drei aber um Optimierung des Netzes weiter bemüht.

Ausbau des 5G-Netzes

Bereits 120 5G-Stationen sind durch Drei in Österreich installiert, weitere flächendeckende Investitionen werden nach der Auktion weiterer Frequenzen erfolgen. Trotz der Umsatzeinbrüche hält man am Netzausbau fest. Hier hofft man auch auf weitere Umsetzung der 5G-Strategie der Regierung bezüglich Genehmigungen und Richtsatzverordnungen. „Nun verstehen auch mehr Stakeholder wie wichtig leistungsfähige Netze sind und auch bleiben werden“, so Trionow.

Digitalisierungsschub

Die Corona-Krise hat auch zu einem Digitalisierungsschub geführt. Seit 2017 gibt es einen Digitalisierungsindex der Wirtschaftskammer Österreich, der bislang eher moderat zwischen 27% und 34% lag. „Die Zahlen für 2020 werden deutlich höher ausfallen, da hier viele Kunden in vielen Bereichen in kürzester Zeit massiv aufgerüstet haben“, so Trionow.

Bewegungsstrukturen

Zweimal Wöchentlich übermittelt Drei anonymisierte Bewegungsdaten an den österreichischen Krisenstab. Trionow betont dabei, dass hier alle Sicherheit im Sinne des Datenschutz gewahrt bleibt. Die Daten wurden bereits vor der Coronakrise auch gesammelt und ausgewertet, beispielsweise für das Verkehrs- und Transportwesen, aber auch für den Einzelhandel.

Schutzengel und digitale Arztbesuche

Obwohl die Datennutzung der meisten Smartphone-User innerhalb des jeweils gewählten Pakets bleibt, ist man bemüht durch das Drei-Schutzengel-Programm Nutzer vor erhöhten Kosten zu bewahren. Der kostenlose Service versendet Mitteilungen, sowie eine gewisse Grenze erreicht ist. So können Zusatzpakete gebucht werden, die wegen der Krise vergünstigt wurden und auch zum Teil öfters in Anspruch genommen werden können. Der digitale Arztbesuch über die DRD-App macht Telemedizin in Österreich möglich. Ursprünglich war der Release im Sommer geplant, wegen Corona startete man bereits Anfang April um Arztpraxen zu entlasten und das Infektionsrisiko beim Arztbesuch zu mindern. Die Kosten werden von Drei und Generali getragen.

Es ist über DRD Patienten möglich sich anzumelden, danach erfolgt ein Rückruf durch den Arzt. Es können Gespräche via Video geführt und darüber auch Befunde und Überweisungen ausgetauscht werden. Die App belegt im Google Play Store bereits den 3. Platz der medizinischen Apps.

Als Partner des Digital Team Österreichs stellt Drei seit Beginn der Krise gemeinsam mit dem Technologie-Partner ZTE 2.000 kostenlose Kommunikationspakete zum Aufbau neuer Infrastrukturen für Homeoffice-Lösungen zur Verfügung.

Zukunftsprognosen

Der Bedarf an Home Shopping, Home Schooling und Home Office wird wohl auch nach der Krise bestehen bleiben. Viele kleine Händler haben ihr Angebot auf einen Online-Vertrieb erweitert und werden diesen wohl auch in Zukunft nutzen.

Das Bildungssystem, das oft für die Starre kritisiert wurde, auf digitale neue Medien zu wenig einzugehen, kann Lehrinhalte nun auch über das Internet verbreiten. Auch dies wird in Zukunft möglich bleiben. Auch wie gut Arbeit auch von zu Hause erledigt werden kann, ist durch die große Umstellung vielen Unternehmen klar geworden. Auch im Kultur- und Entertainment gibt es nun neue Möglichkeiten Veranstaltungen mitzuverfolgen.

Trionow geht davon aus, dass die Menschen und Unternehmen viele der neu entdeckten Möglichkeiten auch in Zukunft nutzen werden: „Wir sehen, dass viele wichtige Abstimmungen und Meetings oder auch der Weg zum Arzt erfolgreich und unproblematisch durch Telefon- und Videokonferenzen ersetzt werden konnte. Die eine oder andere Geschäftsreise, den einen oder anderen Arztbesuch kann man sich damit ersparen. Egal ob Homeoffice, regionale Onlineshopping-Angebote oder eLearning, ob Online-Kulturerlebnisse oder E-Sports-Events. Vieles davon wird bleiben.“

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.