Nutzungsklasse

Wenn ein Mobilfunkmasten überlastet ist, muss dein Mobilfunkanbieter entscheiden, welcher Leistung und Geschwindigkeit jeder einzelne Kunde erhalten soll. Dafür wird die gesamte Kapazität des Senders, auch Funkzelle genannt, auf alle gerade verbundenen Handys und Router aufgeteilt.

Oftmals gilt: Je teurer ein Tarif ist, desto besser ist seine Nutzungsklasse. Üblicherweise haben Handytarife auch bessere Nutzungsklassen als "LTE Cubes", also Internet-Würfel. Du suchst Tarife mit guter Nutzungsklasse? Meist sind hochpreisige Tarife, wie etwa 5G Internet Tarife auch damit deutlich höherwertig.

Dabei bekommt nicht jeder Kunde gleich viel Leistung - sie ist abhängig davon, in welcher “Nutzungsklasse” der genutzte Handy- oder Internettarif ist. Diese Zuweisung von Netzkapazitäten wird auch Netzwerkmanagement oder Bandbreitenoptimierung genannt.

Was bedeutet Netzwerkmanagement?

Es steht immer nur eine bestimmte Bandbreite zur Verfügung. Je besser das Netz ausgebaut ist, desto höher ist diese. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass sie bestimmte Grenzen hat. Mittels Verwendungsgruppen wird die Bandbreite daher aufgeteilt, damit alle Kunden Zugang haben, und nicht etwa ein Kunde alle Bandbreite „aufsaugt“, während andere das Nachsehen haben.

Nun wird es etwas kompliziert: Diese Verwendungsgruppen stehen immer in einem festen Verhältnis zueinander. Aber wenn die Bandbreite schwankt oder aber viele Kunden sie nutzen, muss sie gerecht aufgeteilt werden. Die zur Verfügung gestellte Bandbreite wird an Hand des Verhältnisses der Nutzungsklassen zueinander berechnet.

Zum Beispiel gibt es Tarife mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 Mbit/s hat und welche, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 Mbit/s hat. Solange die Bandbreite über 75 Mbit/s ausmacht, gibt es kein Problem, weil es mehr verfügbare Bandbreite gibt als die, die die Nutzer verwenden. Sobald die Bandbreite aber niedriger ist, können nicht mehr alle Kunden die volle Bandbreite ihres Tarifs nutzen. Damit ein Kunde mit einem besseren Vertrag, der mehr zahlt, trotzdem auch mehr Leistung erhält, kommt er in eine höhere Nutzungsklasse. So wird sichergestellt, dass beide immer Zugang haben, aber es auch ein Plus an Leistung für ein Plus auf der Rechnung gibt.

Tarife und Verwendungsgruppen

In welcher Nutzungsklasse du bist, wird in den Entgeltbestimmungen beschrieben. Doch die Geschwindigkeit ist nicht nur davon abhängig, sondern natürlich auch von zahlreichen anderen Faktoren, wie zum Beispiel der Auslastung der Funkzelle oder dem Endgerät.

Nutzungsklassen der Netzbetreiber

Alle drei Netzbetreiber A1, Magenta und Drei verfügen über ein eigenes Nutzungsklassensystem, dem auch die anderen Anbieter in deren Netzen folgen.

Nutzungsklassen bei A1

Bei A1 gibt es 12 Nutzungsklassen, die als Kategorie 1 bis 12 bezeichnet werden. Diese findest Du in den Entgeltbestimmungen Deines Tarifs üblicherweise als “Kapazitätszuteilung der Kategorie” oder unter “Netzwerkmanagement”. Mehr Infos dazu findest Du hier bei A1.

Die 12 Kategorien des Netzwerkmanagements von A1 und ihr Verhältnis:

  • 1 entspricht 1 : 1,00
  • 2 entspricht 1 : 2,00
  • 3 entspricht 1 : 2,20
  • 4 entspricht 1 : 2,50
  • 5 entspricht 1 : 5,10
  • 6 entspricht 1 : 5,50
  • 7 entspricht 1 : 6,00
  • 8 entspricht 1 : 6,60
  • 9 entspricht 1 : 13,20
  • 10 entspricht 1 : 16,50
  • 11 entspricht 1 : 22,00
  • 12 entspricht 1 : 33,00

Nutzungsklassen bei Magenta

Magenta ordnet Tarife in Nutzungsklassen für LTE, die als Verwendungsgruppen von A bis K bezeichnet werden. Darüber hinaus gibt es auch die zwei Verwendungsgruppen mobil und stationär für 5G. Die Verwendungsgruppe Deines Tarifs findest Du in den Entgeltbestimmungen üblicherweise unter “Bandbreitenoptimierung im Netzauslastungsfall” als “Verwendungsgruppe”. Mehr Infos dazu findest Du hier bei Magenta.

Die elf LTE-Verwendungsgruppen des Netzwerkmanagements von Magenta und ihr Verhältnis:

  • A entspricht 1:1,00
  • B entspricht 1:2,00
  • C entspricht 1:2,60
  • D entspricht 1:3,33
  • E entspricht 1:4,35
  • F entspricht 1:5,56
  • G entspricht 1:7,41
  • H entspricht 1:9,52
  • I entspricht 1:12,50
  • J entspricht 1:15,38
  • K entspricht 1:20,00

Die 5G-Verwendungsgruppen von Magenta:

  • mobil entspricht 1:1
  • stationär entspricht 1:5

Nutzungsklassen bei Drei

Drei verfügte bis Februar 24 über zwei Nutzungsklassen: Mobil und stationär, deren Verhältnis 1:1 und 1:2 entsprach. Seit Februar 24 gibt es neue Nutzungsklassen von mobil A bis stationär D. Die Nutzungsklasse Deines Tarifs findest Du in den Entgeltbestimmungen üblicherweise in einer Tabelle unter “Nutzungsklasse & Leistungsprofil”. Mehr dazu findest Du hier bei Drei.

Drei gibt die Priorität im Netz wie folgt an:

  • mobil A erhält 600 Mbit/s (1:1)
  • mobil B erhält 300 Mbit/s (1:2)
  • mobil C erhält 100 Mbit/s (1:6)
  • mobil D erhält 60 Mbit/s (1:10)
  • stationär A erhält 300 Mbit/s (1:2)
  • stationär B erhält 150 Mbit/s (1:4)
  • stationär C erhält 50 Mbit/s (1:12)
  • stationär D erhält 30 Mbit/s (1:20)

( Zuletzt aktualisiert: 04.03.2024. Ursprünglich veröffentlicht: 04.08.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Nutzungsklasse

Dies macht es dem Anbieter möglich das Verhältnis zu berechnen, in welchem die verfügbare Bandbreite aufgeteilt wird. Je nach Vertrag und Anbieter unterscheidet sich in welchem Verhältnis dies berechnet wird.


Das Netzwerkmanagement des Anbieters dient dazu, dass allen Kunden Zugang zur Nutzung der Bandbreite gewährleistet werden kann. Dabei wird mittels eines festen Verhältnisses berechnet, wieviel Brandbreite jeder Nutzer bekommt. Das Netzwerkmanagement dient also der Verteilung des Internetzugangs.


Die Netzwerkmanagementverwendungsgruppe, oder kürzer auch Nutzungsklasse oder Ressourcenzuteilung, ist die Einteilung, die ein Anbieter verschiedenen Tarifen zuweist um die Bandbreite im Netzwerkmanagement aufzuteilen.

Es steht immer nur eine bestimmte Bandbreite zur Verfügung. Je besser das Netz ausgebaut ist, desto höher ist diese. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass sie bestimmte Grenzen hat. Mittels Verwendungsgruppen wird die Bandbreite daher aufgeteilt damit alle Kunden Zugang haben und nicht etwa ein Kunde alle Bandbreite „aufsaugt“, während andere das Nachsehen haben.


In welcher Nutzungsklasse Du bist wird in den Entgeltbestimmungen beschrieben. Doch die Geschwindigkeit ist nicht nur davon abhängig, sondern natürlich auch von zahlreichen anderen Faktoren wie zum Beispiel der Auslastung der Funkzelle oder dem Endgerät.


Jeder Anbieter versucht die Bandbreite so gerecht als möglich unter den Kunden aufzuteilen. Je nach Vertrag wird daher in unterschiedliche Verwendungsgruppen eingeteilt, damit jemand der einen teureren Vertrag hat auch mehr Leistung erhält, aber jemand mit einem günstigeren Vertrag dennoch stets Zugang zur Bandbreite bekommt.