Wenn ein Mobilfunkmasten überlastet ist, muss dein Mobilfunkanbieter entscheiden, welcher Leistung und Geschwindigkeit jeder einzelne Kunde erhalten soll. Dafür wird die gesamte Kapazität des Senders, auch Funkzelle genannt, auf alle gerade verbundenen Handys und Router aufgeteilt.
Dabei bekommt nicht jeder Kunde gleich viel Leistung - sie ist abhängig davon, in welcher “Nutzungsklasse” der genutzte Handy- oder Internettarif ist. Diese Zuweisung von Netzkapazitäten wird auch Netzwerkmanagement oder Bandbreitenoptimierung genannt.
Was bedeutet Netzwerkmanagement?
Es steht immer nur eine bestimmte Bandbreite zur Verfügung. Je besser das Netz ausgebaut ist, desto höher ist diese. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass sie bestimmte Grenzen hat. Mittels Verwendungsgruppen wird die Bandbreite daher aufgeteilt, damit alle Kunden Zugang haben, und nicht etwa ein Kunde alle Bandbreite „aufsaugt“, während andere das Nachsehen haben.
Nun wird es etwas kompliziert: Diese Verwendungsgruppen stehen immer in einem festen Verhältnis zueinander. Aber wenn die Bandbreite schwankt oder aber viele Kunden sie nutzen, muss sie gerecht aufgeteilt werden. Die zur Verfügung gestellte Bandbreite wird an Hand des Verhältnisses der Nutzungsklassen zueinander berechnet.
Tarife und Verwendungsgruppen
In welcher Nutzungsklasse du bist, wird in den Entgeltbestimmungen beschrieben. Doch die Geschwindigkeit ist nicht nur davon abhängig, sondern natürlich auch von zahlreichen anderen Faktoren, wie zum Beispiel der Auslastung der Funkzelle oder dem Endgerät.
Nutzungsklassen der Netzbetreiber
Alle drei Netzbetreiber A1, Magenta und Drei verfügen über ein eigenes Nutzungsklassensystem, dem auch die anderen Anbieter in deren Netzen folgen.
Nutzungsklassen bei A1
Bei A1 gibt es 12 Nutzungsklassen, die als Kategorie 1 bis 12 bezeichnet werden. Diese findest Du in den Entgeltbestimmungen Deines Tarifs üblicherweise als “Kapazitätszuteilung der Kategorie” oder unter “Netzwerkmanagement”. Mehr Infos dazu findest Du hier bei A1.
Die 12 Kategorien des Netzwerkmanagements von A1 und ihr Verhältnis:
- 1 entspricht 1 : 1,00
- 2 entspricht 1 : 2,00
- 3 entspricht 1 : 2,20
- 4 entspricht 1 : 2,50
- 5 entspricht 1 : 5,10
- 6 entspricht 1 : 5,50
- 7 entspricht 1 : 6,00
- 8 entspricht 1 : 6,60
- 9 entspricht 1 : 13,20
- 10 entspricht 1 : 16,50
- 11 entspricht 1 : 22,00
- 12 entspricht 1 : 33,00
Nutzungsklassen bei Magenta
Magenta ordnet Tarife in Nutzungsklassen für LTE, die als Verwendungsgruppen von A bis K bezeichnet werden. Darüber hinaus gibt es auch die zwei Verwendungsgruppen mobil und stationär für 5G. Die Verwendungsgruppe Deines Tarifs findest Du in den Entgeltbestimmungen üblicherweise unter “Bandbreitenoptimierung im Netzauslastungsfall” als “Verwendungsgruppe”. Mehr Infos dazu findest Du hier bei Magenta.
Die elf LTE-Verwendungsgruppen des Netzwerkmanagements von Magenta und ihr Verhältnis:
- A entspricht 1:1,00
- B entspricht 1:2,00
- C entspricht 1:2,60
- D entspricht 1:3,33
- E entspricht 1:4,35
- F entspricht 1:5,56
- G entspricht 1:7,41
- H entspricht 1:9,52
- I entspricht 1:12,50
- J entspricht 1:15,38
- K entspricht 1:20,00
Die 5G-Verwendungsgruppen von Magenta:
- mobil entspricht 1:1
- stationär entspricht 1:5
Nutzungsklassen bei Drei
Drei verfügte bis Februar 24 über zwei Nutzungsklassen: Mobil und stationär, deren Verhältnis 1:1 und 1:2 entsprach. Seit Februar 24 gibt es neue Nutzungsklassen von mobil A bis stationär D. Die Nutzungsklasse Deines Tarifs findest Du in den Entgeltbestimmungen üblicherweise in einer Tabelle unter “Nutzungsklasse & Leistungsprofil”. Mehr dazu findest Du hier bei Drei.
Drei gibt die Priorität im Netz wie folgt an:
- mobil A erhält 600 Mbit/s (1:1)
- mobil B erhält 300 Mbit/s (1:2)
- mobil C erhält 100 Mbit/s (1:6)
- mobil D erhält 60 Mbit/s (1:10)
- stationär A erhält 300 Mbit/s (1:2)
- stationär B erhält 150 Mbit/s (1:4)
- stationär C erhält 50 Mbit/s (1:12)
- stationär D erhält 30 Mbit/s (1:20)
( Zuletzt aktualisiert: 04.03.2024. Ursprünglich veröffentlicht: 04.08.2020 )