Netzwerkmanagement ist notwendig, damit es nicht zu Versorgungsungleichheiten beim Internet kommt. Damit alle Kunden Zugriff auf eine bestimmte Bandbreite haben, gibt es unterschiedliche Verwendungsgruppen.
Jede Bandbreite ist begrenzt, denn auch für die Netzanbieter sind die Ressourcen endlich. Um die Bandbreitenoptimierung sicherzustellen, wird daher die Bandbreite unter den Nutzern aufgeteilt. Dies geschieht an Hand von Verwendungsgruppen. Je nach Vertrag wird jeder Kunde in eine unterschiedliche Verwendungsgruppe gefasst.
Ein festes Verhältnis
Verwendungsgruppen machen es dem Anbieter möglich das Verhältnis zu berechnen, in welchem die verfügbare Bandbreite aufgeteilt wird. Je nach Vertrag und Anbieter unterscheidet sich, in welchem Verhältnis dies berechnet wird.
Verwendungsgruppen stehen also in einem Verhältnis zueinander. Das klingt zunächst etwas kompliziert, funktioniert vereinfacht aber so:
Zum Beispiel gibt es einen Kunden A, der einen Vertrag mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 Mbit/s hat und einen Kunden B, der einen Vertrag mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 Mbit/s hat. Solange die Bandbreite über 75 Mbit/s ausmacht, gibt es kein Problem, weil es noch genug verfügbare Bandbreite gibt über die, die die Nutzer verwenden. Verfügt der Anbieter über 100, 200 oder 500 Mbit/s an Bandbreite, können die Kunden sich nicht „in die Quere kommen“.
Gerecht verteilt
Sobald die gesamte Bandbreite aber niedriger ist, wird die verfügbare Bandbreite nach einem bestimmten Verhältnis zueinander aufgeteilt, damit alle weiterhin Zugang haben. Ohne die Aufteilung könnte es sonst passieren, dass ein Kunde weiterhin volle Geschwindigkeit hat, und ein anderer dafür leer ausgeht. So ist sichergestellt, dass alle weiterhin Netz zur Verfügung haben, wobei Kunde B dann trotzdem doppelt so viel Bandbreite erhält wie Kunde A.
In unserem Beispiel sieht das dann folgendermaßen aus: Stehen weniger als 75 Mbit/s, zum Beispiel nur 50 Mbit/s gesamte Bandbreite zur Verfügung, würde nicht Kunde B die komplette Bandbreite bekommen und Kunde A leer ausgehen, sondern es würde nach einem bestimmten Verhältnis, abhängig von der Verwendungsgruppe, aufgeteilt.
Kunde B mit dem hochwertigeren Vertrag wird also immer mehr Bandbreite bekommen als Kunde A mit einem geringerwertigen Vertrag. Durch die Aufteilung wird aber sichergestellt, dass auch Kunde A immer Zugang zur Bandbreite erhält.
Jeder Anbieter versucht die Bandbreite so gerecht als möglich unter den Kunden aufzuteilen. Je nach Vertrag wird daher in unterschiedliche Verwendungsgruppen eingeteilt, damit jemand der einen teureren Vertrag hat, auch mehr Leistung erhält, aber jemand mit einem günstigeren Vertrag dennoch stets Zugang zur Bandbreite bekommt.
In welcher Nutzungsklasse bin ich?
In welcher Nutzungsklasse du bist, wird in den Entgeltbestimmungen beschrieben. Doch die Geschwindigkeit ist nicht nur davon abhängig, sondern natürlich auch von zahlreichen anderen Faktoren, wie zum Beispiel der Auslastung der Funkzelle oder dem Endgerät.
Meist gilt: Je günstiger der Vertrag, desto schlechter ist die Verwendungsgruppe.
( Artikel veröffentlicht: 07.04.2020 )