Digitale Kluft

Die digitale Kluft beschreibt wie unterschiedlich Technologien je nach Region verfügbar sind oder auch wie stark der Zugang für bestimmte Bevölkerungsgruppen sich unterscheidet. Dabei geht es sowohl um internationale Vergleiche, als auch um regionale.

Die digitale Kluft wird auch mit den englischen Begriffen „Digital Gap“ und „Digital Divide“ beschrieben.

Ein bekanntes Beispiel ist etwa der Unterschied zu Breitbandinternet, je nachdem ob man am Land oder in der Stadt wohnt. So sind Mobilfunk, DSL- und Kabel in der Stadt wesentlich besser verfügbar, als in kaum bewohnten Gegenden.

Doch nicht nur der direkte Zugang vor Ort ist mit der digitalen Kluft gemeint. Auch zwischen Bevölkerungsgruppen gibt es Unterschiede: Zum Beispiel nutzen mehr junge Menschen das Internet, als alte Menschen. Ebenso spielt auch die soziale Herkunft eine Rolle.

Digitale Kluft in Österreich

Mit dem Breitbandausbau möchte man die Digitale Kluft innerhalb Österreichs verringern. So sollen auch ländliche Regionen bessere Internetverbindung bekommen. Dafür, dass es fast überall Netz gibt sorgt unter anderem die Universaldienstverordnung. Diese besagt, dass ein Netz erreichbar und leistbar zur Verfügung gestellt werden muss. Auch mit den Frequenzauktionen wurden die Anbieter verpflichtet sogenannte weiße Flecken zu verringern, also Gebiete ohne Netzabdeckung zu versorgen.

Europaweit sind wir mit dem Ausbau von Breitbandinternet laut OECD leider Schlusslicht. Es gibt bei uns weniger Hochleistungsanschlüsse mit mehr als 100 Mbit/s als in anderen europäischen Ländern. Und auch der Ausbau von Glasfaser ist deutlich: Während in Schweden rund 70 Prozent aller Anschlüsse über Glasfaser laufen, sind es bei uns nur rund zwei Prozent.

Die Digitalisierung in den Schulen, an den Universitäten, aber auch in den Firmen lag in Österreich bis zum ersten Lockdown im Frühjahr 2020 eher brach. Gezwungenermaßen musste man nun schnell auf Home Schooling und Home Office setzen. Viele Schüler, Lehrer, Angestellte und andere mussten sich erst die IT-Ressourcen anschaffen, um von zu Hause aus arbeiten zu können. Anderen Ländern, in denen die Digitalisierung und die Medienkompetenzen schon weiter fortgeschritten ist, fiel dies bedeutend leichter.

Gründe für Digitale Kluft

Für das Gefälle gibt es eine Vielzahl an Gründe. Zum einen sind schwer erreichbare Gebiete eben nur technisch aufwendig und damit kostenintensiv versorgbar. Dazu kommt, dass in solchen Regionen zumeist auch weniger Nutzer wohnen, wodurch sich die Verlegung von Kabeln oder Sendeanlagen mitunter für die Betreiber nicht rentiert.

Im sozialen Bereich gibt es starke Unterschiede zwischen einkommensschwachen und einkommensstarken Haushalten. Ebenso sind Faktoren wie Bildung, Alter, Herkunft, usw. je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich. So verfügen zum Beispiel ältere Menschen mit geringerer Bildung weltweit, gegenüber der Gesamtbevölkerung gemessen, meist über einen schlechteren Zugang zur digitalen Infrastruktur.

Weltweit gibt es große Unterschiede im Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien. So sind Teile Afrikas stark unterversorgt, während die meisten Gebiete Europas und Nordamerikas sehr gut versorgt sind. Zwischen den beiden letztgenannten Kontinenten führen etwa die meisten Seekabel für die Internetkommunikation.

( Artikel veröffentlicht: 01.12.2020 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Digitale Kluft

Für das Gefälle gibt es eine Vielzahl an Gründen. Zum einen sind schwer erreichbare Gebiete eben nur technisch aufwendig und damit kostenintensiv versorgbar. Dazu kommt, dass in solchen Regionen zumeist auch weniger Nutzer wohnen, wodurch sich die Verlegung von Kabeln oder Sendeanlagen mitunter für die Betreiber nicht rentiert.

Im sozialen Bereich gibt es starke Unterschiede zwischen einkommensschwachen und einkommensstarken Haushalten. Ebenso sind Faktoren wie Bildung, Alter, Herkunft, usw. je nach Zielgruppe sehr unterschiedlich. So verfügen zum Beispiel ältere Menschen mit geringerer Bildung weltweit, gegenüber der Gesamtbevölkerung gemessen, meist über einen schlechteren Zugang zur digitalen Infrastruktur.

Weltweit gibt es große Unterschiede im Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien. So sind Teile Afrikas stark unterversorgt, während die meisten Gebiete Europas und Nordamerikas sehr gut versorgt sind. Zwischen den beiden letztgenannten Kontinenten führen etwa die meisten Seekabel für die Internetkommunikation.


Die digitale Kluft beschreibt wie unterschiedlich Technologien je nach Region verfügbar sind oder auch wie stark der Zugang für bestimmte Bevölkerungsgruppen sich unterscheidet. Dabei geht es sowohl um internationale Vergleiche, als auch um regionale.

Die digitale Kluft wird auch mit den englischen Begriffen „Digital Gap“ und „Digital Divide“ beschrieben. Ein bekanntes Beispiel ist etwa der Unterschied zu Breitbandinternet, je nachdem ob man am Land oder in der Stadt wohnt. So sind Mobilfunk, DSL- und Kabel in der Stadt wesentlich besser verfügbar, als in kaum bewohnten Gegenden.

Doch nicht nur der direkte Zugang vor Ort ist mit der digitalen Kluft gemeint. Auch zwischen Bevölkerungsgruppen gibt es Unterschiede: Zum Beispiel nutzen mehr junge Menschen das Internet, als alte Menschen. Ebenso spielt auch die soziale Herkunft eine Rolle.


Ja, die gibt es auch hier. Mit dem Breitbandausbau möchte man die Digitale Kluft innerhalb Österreichs verringern. So sollen auch ländliche Regionen bessere Internetverbindung bekommen. Dafür, dass es fast überall Netz gibt sorgt unter anderem die Universaldienstverordnung. Diese besagt, dass ein Netz erreichbar und leistbar zur Verfügung gestellt werden muss. Auch mit den Frequenzauktionen wurden die Anbieter verpflichtet sogenannte weiße Flecken zu verringern, also Gebiete ohne Netzabdeckung zu versorgen.

Europaweit sind wir mit dem Ausbau von Breitbandinternet laut OECD leider Schlusslicht. Es gibt bei uns weniger Hochleistungsanschlüsse mit mehr als 100 Mbit/s als in anderen europäischen Ländern. Und auch der Ausbau von Glasfaser ist deutlich: Während in Schweden rund 70 Prozent aller Anschlüsse über Glasfaser laufen, sind es bei uns nur rund zwei Prozent.

Die Digitalisierung in den Schulen, an den Universitäten, aber auch in den Firmen lag in Österreich bis zum ersten Lockdown im Frühjahr 2020 eher brach. Gezwungenermaßen musste man nun schnell auf Home Schooling und Home Office setzen. Viele Schüler, Lehrer, Angestellte und andere mussten sich erst die IT-Ressourcen anschaffen, um von zu Hause aus arbeiten zu können. Anderen Ländern, in denen die Digitalisierung und die Medienkompetenzen schon weiter fortgeschritten ist, fiel dies bedeutend leichter.