Die Telefonnummer zu verbergen, ist das nicht unehrlich? Ganz und gar nicht. Es dient dem Schutz der eigenen Privatsphäre. Es hat daher viel mehr mit Sicherheitsdenken zu tun: Wer will denn schon Fremden im Internet seine echte Telefonnummer geben? Unangenehmerweise kann man sich damit zum Beispiel einen Stalker oder eine Rufnummernfalle einhandeln – ein unnötiges Sicherheitsrisiko.
Auch die Verifizierung der eigenen Nummer auf einer Webseite führt oft zu unangenehmen Verkaufsgesprächen. Auf Instant Messaging und Internettelefonie ist nur schwer auszuweichen: Apps wie Facebook können die eigene Nummer zum Beispiel bei Benutzung des Messengers weitergeben, wenn es die Einstellungen erlauben. Abgesehen davon, legt man damit auch immer seinen Namen offen.
Gleichzeitig will man trotzdem erreichbar sein oder sich verifizieren können. Wer seine Telefonnummer dafür aber nicht hergeben möchte, dem stehen einige Möglichkeiten offen, trotzdem im Kontakt zu treten, aber gleichzeitig nicht zu viel von sich preiszugeben.
1. Rufnummer mit GSM-Code unterdrücken
Du kannst deinen Handyanbieter anweisen, deine Handynummer deinem Gesprächspartner nicht anzuzeigen. Dazu musst du beim Anruf nur die Tastenkombination #31# und danach die Nummer eingeben, die du anrufen möchtest. Möchtest du etwa anonym die Nummer +43664123456 anrufen, wählst du stattdessen die Nummer #31#+43664123456. Dadurch wird deine Rufnummer nur für diesen Anruf nicht übertragen, und der Angerufene sieht stattdessen den Hinweis „Private Nummer“. Wenn du deine Rufnummer dauerhaft verbergen möchtest, rufe einfach die Telefonnummer *31# an. Tippe dafür den Code *31# in die Telefon-App deines Handys und starte den Anruf.
Funktion | Aktivierung |
---|---|
Rufnummer einmalig anzeigen | *31#Rufnummer |
Rufnummer einmalig unterdrücken | #31#Rufnummer |
Einstellung prüfen | *#31# |
Rufnummer ständig unterdrücken | *31# |
Rufnummernunterdrückung aufheben | #31# |
Auch in den Telefon- oder Anrufeinstellungen kann man auf dem Handy unter „Anrufer-ID“ oder „eigene Nummer anzeigen“ die Option auswählen, dass die eigene Nummer immer verborgen bleibt. Der Vorteil ist, dass es gratis ist. Der Nachteil daran ist allerdings, dass du nicht angerufen werden kannst und dass diese Funktion bei weitem nicht so anonym ist, wie gedacht. Es gibt technische Möglichkeiten (zum Beispiel mit Apps wie TrapCall) um die Unterdrückung der Rufnummer aufzuheben. Auch funktioniert das System nicht für SMS.
Die Rufnummerunterdrückung (auch Unterdrückung der Call-ID genannt), kann per GSM-Code oder in den Einstellungen des Handys aktiviert werden.
2. Doppelrolle: Doppel-SIM oder SIM+eSIM
Um eine zweite Nummer zu haben, braucht man aber nicht unbedingt ein zweites komplettes Smartphone. Wenn dein Handy über Dual-SIM verfügt, kannst du zu deiner SIM-Karte eine weitere SIM-Karte stecken. Die Dual-SIM-Funktion ist aber nicht nur auf physische SIM-Karten beschränkt: Auch Handys mit eSIM-Karte haben oft einen weiteren SIM-Karten-Slot und sind daher dual-SIM-fähig.
Handys mit eSIM-Karten besitzen eine im Vorfeld verbaute Embedded bzw. integrierte SIM, die meist übers Internet oder einen QR-Code freigeschalten wird.
Auch hier kann die Zweitnummer aus einer günstigen Wertkarte bestehen, die im Bedarfsfall schnell ausgetauscht werden kann. Je nach Wunsch kannst du mit der einen oder der anderen Telefonnummer agieren, bist aber mit beiden Nummern ständig erreichbar.
Beide SIM-Karten können mittels Dual-SIM über ein einziges Handy verwaltet werden, du entscheidest bei jedem Anruf, ob du mit der ersten oder zweiten SIM-Karte anrufst, SMS verschickst oder im Internet surfst.
Wenn du nach einem Tarif mit eSIM suchst, kannst du dies in unserem Tarifvergleich gezielt auswählen: Aktiviere unter dem Reiter „weitere Filter“ einfach die Kategorie „eSIM“.
3. Zweithandy
Das lohnt sich immer, egal ob man gerade ein Geschäft gründet, privat auf Willhaben verkauft oder mit seinem Tindermatch quatschen möchte – die Hauptnummer herzugeben ist dafür meist nicht die beste Idee.
Ein zweites Handy trennt Kontakte sauber auf.
Die ideale Lösung: Eine günstige Wertkarte bietet eine eigene Nummer und Sicherheit. Wenn Dinge merkwürdig werden, wechselt man einfach die Wertkarte und die Hauptnummer bleibt davon unberührt. Den günstigsten Tarif findest du natürlich im Tarifvergleich auf tarife.at. Wenn du gezielt nach einem Wertkartenhandy suchen möchtest, kannst du dies im Reiter „Verrechnung“ unter „Wertkarte“ auswählen.
4. Virtuelle Telefonnummer
Eine weitere Möglichkeit ist eine virtuelle Telefonnummer. Hier geben dir virtuelle Telefondienstanbieter (wie virtuellenummer.at oder zadarma.com) eine Telefonnummer, die aussieht wie eine normale geografische oder nationale Telefonnummer. Wenn sie angerufen wird, wird sie über ein IN (Intelligent Network) zu deiner Telefonnummer weitergeschaltet. Um eine virtuelle Telefonnummer beantragen zu können, muss man allerdings einen Standort passend zur gewünschten Vorwahl vorweisen können. Der Vorteil an der virtuellen Telefonnummer liegt darin, dass man ohne die private Nummer preiszugeben, sowohl anrufen als auch angerufen werden kann.
Achtung: Virtuelle Telefonnummern sind kein Call ID-Spoofing. Anrufen mit einer frei wählbaren und unregistrierten Identität – das ist gesetzlich nicht erlaubt.
Nicht nur die Privatsphäre lässt sich so schützen: Auch große Firmen verwenden längst virtuelle Telefonnummern, zum Beispiel um Kunden ein lokales Gespräch zu ermöglichen, ganz egal wo der Standort der Hotline ist.
5. Online-SMS
Anonyme SMS lassen sich über verschiedene Online-Portale verschicken. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Anbieter. Kostenlose Portale sind meist werbefinanziert und haben manchmal ein Limit für eine bestimmte Anzahl von SMS und eine Antwort ist zumeist nicht möglich. Kostenpflichtig gibt es diesen Dienst zum Beispiel von GMX und Skype. Hier ist eine Antwort durch den Empfänger per SMS möglich und die eigene Nummer bleibt trotzdem anonym.
( Artikel veröffentlicht: 20.04.2020 )