In den meisten WGs ist das Geld eher knapp, der Datenverbrauch dafür umso höher. Daher verraten wir euch, worauf ihr achtgeben müsst, um zu einem günstigen, aber trotzdem schnellen Internettarif zu kommen.
1. Je mehr, desto höhere Bandbreite
Je mehr Leute einen Internetzugang gemeinsam nutzen, desto größer muss die Bandbreite sein. Sonst gibt es Frust weil der eine streamen will, während der andere gerade Fotos in die Cloud lädt. Natürlich macht es auch einen Unterschied, ob vier Gamer zusammenwohnen, die jeder allein mehr Datenvolumen benötigen als zwei Leute, die grad einmal Internetradio hören und ihre Emails checken.
Wieviel Bandbreite benötigt unsere WG?
Je nachdem wieviele Leute sich den Zugang teilen und wie stark sie ihn nutzen, muss die passende Bandbreite gewählt werden.
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Wer das Internet vor allem für Social Media nutzt, in normaler Auflösung streamt und nur selten große Dateien hoch- oder runterlädt, wählt am besten eine Bandbreite von 20 – 40 Mbit/s im Download.
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Wer häufig in bester Qualität (zum Beispiel Videos in UHD) streamt oder große Mengen in und von Clouds lädt, wird eher zwischen 40 – 75 Mbit/s Download Speed benötigen.
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Gamer, die eine niedrige Latenz für schnelle Reaktion im Spiel brauchen und nicht ewig auf ihre Patches warten wollen, benötigen mindestens ab 75 Mbit/s im Download Speed. Je nach Anwendungsbereich auch ab 150 Mbit/s. Hier sollte es auch unbedingt ein Kabel- oder DSL-Anschluss sein. Mehr dazu in unserem Ratgeber Internet für Gamer.
Nun darf man aber keinen Mittelwert nehmen, sondern sollte diese Werte in etwa pro Person rechnen. Also zum Beispiel werden drei Zocker, die viel streamen gemeinsam lieber einen Zugang mit 250-500 Mbit/s oder mehr nehmen. Während zwei Wenignutzer auch gemeinsam mit 30 Mbit/s auskommen werden. In einer eher gemischten WG, in der zum Beispiel einer viel in UHD streamt, einer ständig am PC ist, einer ohnehin höchstens zum schlafen vorbeikommt und einer nur gelegentlich Serien schaut werden 75 – 150 Mbit ausreichen um alle glücklich zu machen.
2. Gebunden, aber nicht für die Ewigkeit
Die wenigsten Wohngemeinschaften halten lange in ihrer Originalbesetzung. Wenn es nur eine Zweckgemeinschaft ist, sowieso, aber auch eine liebgewonnene WG muss mitunter wegen Studium, Beruf oder der Liebe wegen verlassen werden. Einer von euch muss aber der Vertragsinhaber sein. Wenn keiner von euch plant für länger als ein Jahr in der WG zu bleiben, dann wählt ihr besser einen Vertrag ohne Bindung oder mit einer Bindung von einem Jahr.
In unserem Tarifvergleich auf tarife.at könnt ihr gezielt danach suchen. Im Reiter „Bindung“ könnt ihr ankreuzen, wie lange der Vertrag dauern soll. Internetverträge haben höchstens eine Mindestbindung von 24 Monaten. Wenn eure WG stabil ist, solltet ihr euch nach diesen zwei Jahren trotzdem einen neuen Vertrag suchen. Ihr könnt den alten natürlich weiternutzen, aber so fällt ihr meist um ein besseres Angebot um und zahlt mehr als nötig.
3. Fernsehen und Internet
Sinnvoll und günstig kann auch, gerade für WGs mit Serienjunkies, eine Kombi von Fernsehen und Internet sein. In unserem Tarifvergleich kannst du speziell danach suchen. Wichtig ist hier vor allem, auf wievielen Geräten gleichzeitig gestreamt werden darf.
4. Strenge Rechnung, gute Freunde
Wichtig ist natürlich auch, wie ihr die Kosten aufteilen wollt. Hier ist es am sinnvollsten die Kosten immer durch die Anzahl der Nutzer zu teilen. Also wenn sich fünf Leute einen Zugang teilen, teilt ihr auch die Kosten durch fünf. Da einer der Vertragsinhaber ist, zahlen die anderen vier ihren jeweiligen Anteil an diesen. Haltet solche Vereinbarungen immer schriftlich fest, damit immer klar ist, was genau wann vom wem zu zahlen ist.
5. Vertrag teilen – wer haftet?
Einer von euch muss der Vertragsinhaber sein. Sinnvollerweise sollte derjenige nicht schon planen in den nächsten Monaten auszuziehen. Doch selten verläuft alles wie geplant. Was wenn der Vertragsinhaber doch plötzlich ausziehen möchte? Eine Übertragung des Vertrages auf einen anderen ist prinzipiell möglich. Dies ist jedoch normalerweise mit Gebühren verbunden, meist rund 30 Euro.
Sollten über den Internetanschluss illegale Aktivitäten verübt werden, so kann der Vertragsinhaber über die IP-Adresse ausgeforscht werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er automatisch für alle Rechtsverstöße haftet, die über den Anschluss verübt wurden. Die Mitbewohner haften für ihre Aktivitäten schon jeweils selbst. Sobald ein Aufforderungsschreiben oder Abmahnbrief durch einen Anwalt kommt, ist der Vertragsinhaber aber verpflichtet der Sache nachzugehen. Er ist aber nicht verpflichtet die Mitnutzer zu kontrollieren oder zu belehren.
6. Internet mitbenutzen
In manchem WGs und in Studentenheimen gibt es einen Internetanschluss, der auf den Vermieter läuft, häufig ist es auch ein freies WLAN-Netz. Dieses bietet immer die Gefahr für Handyviren oder dass Daten ausspioniert werden können. Zudem bietet es oft nur sehr geringe Downloadraten. Sicherer und schneller ist hier ein eigener Internetzugang.
7. Home, sweet home
Idealerweise besprecht ihr gemeinsam, welchen Anschluss ihr haben wollt und macht euch gleich aus, wer Vertragsinhaber sein wird, wann die Mitnutzer (bitte regelmäßig) ihren Anteil zahlen und ob Gäste sich ins WLAN loggen dürfen.
In unserem Tarifvergleich auf tarife.at seht ihr die Angebote unter “Internet für Zuhause” nach dem Effektivpreis gelistet. Das heißt hier seht ihr nicht nur die Grundgebühr, sondern auch alle Boni und Zusatzgebühren (wie zum Beispiel eine jährliche Servicepauschale). Dies dient dazu, dass alle Preise gut vergleichbar sind und euch keine versteckten Kosten auflauern.
( Artikel veröffentlicht: 03.07.2020 )