Blackout - Notfallpläne für den großen Stromausfall

Blackout - Notfallpläne für den großen Stromausfall

Was tun bei einem Blackout? Wir haben die wichtigsten Infos für längerfristige Stromausfälle zusammengetragen, denn hier ist Vorbereitung wirklich wichtig.

Achtung: Dieser Ratgeber versteht sich als Hilfestellung zu einem Problem, das wir alle im besten Fall nie erleben werden. Er dient nicht dazu Panik zu verbreiten, sondern sich besser vorbereiten zu können. Wir wollen nicht, dass Du Angst bekommst, aber wir wollen auch nichts beschönigen.

Der Österreichische Zivilschutzverband warnt seit Jahren, dass die Privatpersonen in Österreich auf ein Blackout viel zu schlecht vorbereitet sind, zumindest gab es aber im öffentlichen Bereich deutliche Verbesserungen. Doch was ist ein Blackout und was unterscheidet ihn von einem normalen Stromausfall? Üblicherweise dauern Stromausfälle nur wenige Minuten oder Stunden und sind regional stark begrenzt. Dies kann auch größere Ausmaße haben, wie zum Beispiel 2013, als umfallende Bäume in Kärnten die Stromleitungen umrissen und etwa 3.000 Haushalte für einige Tage ohne Strom waren. Normale Stromausfälle gibt es durchaus häufig: Durchschnittlich auf jeden Haushalt gerechnet gibt es jährlich 40 Minuten keinen Strom für uns. Meist sind die Gründe ein kaputtes Kabel der lokalen Stromnetze, die durch Bauarbeiten oder auch einen umgestürzten Baum verursacht werden.

Von einem Blackout wird hingegen gesprochen, wenn der Ausfall deutlich überregional ist, wie etwa im zweiten Golfkrieg, als die USA im Irak mit Bombardierung von Umspannwerken rund 85 Prozent der Stromversorgung des Landes lahmlegten. Gründe hierfür gibt es leider viele, denn ob Naturgewalt, netzbetriebliche Ausfälle, Sabotage-Akte etwa durch einen Cyber-Angriff oder auch ein nuklearer Unfall oder Anschlag - alle stellen eine Gefahr für die Stromversorgung dar. Wie einfach dies passieren könnte, wurde am 36. Chaos Communication Congress 2019 bewiesen, wo der Sicherheitsexperte Kaspersky in einer Präsentation zeigte, wie leicht ein Cyberangriff auf ein deutsches Atomkraftwerk wäre, um es herunterzufahren. Oder aber als wegen eines Orkans im November 2023 1,2 Mio. Haushalte in Frankreich ohne Strom waren.

Einfach sitzen und abwarten? Viel mehr ist bei einem großflächigen Ausfall tatsächlich nicht möglich. Trotzdem sollte überdacht werden, dass bei einem Blackout auch alle Versorgungen und Dienstleistungen kaltgestellt sind. Bei einem längeren Stromausfall empfiehlt es sich daher, sich nicht alleine auf die Behörden zu verlassen, sondern sich schon zuvor für diesen Ernstfall vorzubereiten. Denn im besten Fall kommt es nie zu einem Blackout und man hat Lebensmittel, Kerzen und dergleichen “umsonst” gebunkert. Im schlimmsten Fall hat man hingegen ein großes Problem.

Wie wahrscheinlich ist ein Blackout?

Laut Expert:innen ist ein Blackout glücklicherweise unwahrscheinlich. Das hat auch einen guten Grund, denn massive Verbesserungen in der Netztechnik, in den Sicherheitssystemen und Notfallplänen haben die Wahrscheinlichkeit in den letzten Jahren deutlich heruntergedrückt. War ein Blackout vor fünf Jahren noch sehr wahrscheinlich, sehen die meisten Expert:innen heute in Österreich ein solches Szenario als eher unwahrscheinlich an. Auch positiv: Durch weitreichende Vorbereitung auf den schlimmsten Fall, dürfte es nach einem Blackout vermutlich nur zwischen sechs und 48 Stunden dauern bis alle Verbraucher:innen wieder mit Strom versorgt wären.

Das klingt schon einmal gut - werfen wir die Notfallkerzen gleich weg! Moment, nicht so hastig. Der Nachteil ist, dass es dadurch eher zu einem sogenannten Brownout kommen könnte. Das bedeutet, dass die Netzbetreiber, wenn es zu wenig Strom gibt, freiwillige Abschaltungen für bestimmte Gebiete vornehmen, bevor das gesamte Netz zusammenbricht. Der Strom ist für Dich als Verbraucher zwar dann auch weg, aber alles passiert viel kontrollierter, was die Wiedereinschaltung wesentlich einfacher und deutlich rascher als beim Blackout macht. Auch bleiben dann Notsysteme größtenteils erhalten.

Folgen eines Blackouts

Ein großflächiger Stromausfall lässt alle Beleuchtung ausfallen. Doch nicht nur das, es gehen auch Supermarkttüren nicht mehr auf, die Kassen laufen nicht mehr. Denn auch wer mit Bargeld zahlen möchte - die Kassensysteme können ohne Strom nicht arbeiten. Tankstellen können nicht pumpen, Wasser- und Kanalsysteme arbeiten nicht mehr. Auch Internet, Telefon und Handynetze fallen aus. Wir listen auf, welche Bereiche besonders betroffen sind, und wie man vorsorgen kann:

Nahrungsmittel

Egal ob im Supermarkt oder zu Hause - alle Kühlsysteme fallen aus. Das bedeutet, dass alles was im Kühlschrank oder Tiefkühltruhe gelagert wird sehr bald verdirbt. Je höher die Temperaturen sind, etwa im Sommer, desto schneller geht dies von statten. Es wird geraten pro Person im Haushalt einen Lebensmittelvorrat für mindestens 14 Tage anzulegen, die nicht gekühlt werden muss. Besonders auf Babynahrung und spezielle Ernährung bei Krankheit gilt es bei Bedarf zu achten.

Gerade in kleinen Wohnungen stellt dies ein Platzproblem dar. Entweder man braucht die eingelagerten Lebensmittel regelmäßig auf und kauft dementsprechend regelmäßig nach oder man legt sich einen speziellen Katastrophenschutzvorrat an. Im Notfall sollte Essen aus Kühlschrank und Tiefkühltruhe zuerst verspeist werden, denn ohne Kühlung verdirbt es schnell.

Laut Notfallplan der Regierung schließen die Supermärkte bei einem Blackout unverzüglich und bereiten sich per Notfallplan vor. Ab dem zweiten Tag werden von 10 bis 15 Uhr vorbereitete Blackout-Sackerl ausgegeben. Ein Aussuchen der Waren gibt es dann aber nicht, in diesen Sackerln sind nur die notwendigsten Dinge wie Wasser, Brot, Konserven und Fertigprodukte vorgesehen. Die Supermärkte selbst dürfen nicht betreten werden, die Sackerl werden vor den Märkten ausgegeben. Gezahlt werden kann nur mit Bargeld. Ab dem dritten Tag können aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur noch Produkte aus dem Trockensortiment ausgegeben werden.

Welche Lebensmittel eigenen sich besonders gut? Konservendosen und Marmelade halten lange. Ebenso sollten Reis, Nudeln, Nüsse und Öl unbedingt auf Vorrat liegen. Empfehlenswert sind auch Erdäpfelpüree in Flockenform, Zucker, Salz, Suppenpulver, Dauerbrot und Trockenfertiggerichte. Sirupe, Haltbarmilch, Hafermilch und Fruchtsäfte haben ebenfalls eine lange Haltbarkeit. Praktisch sind auch Konservendosen mit Fleisch, Fisch, Bohnen, Linsen oder auch Aufstriche.

Es gibt auch eigene Notfall-Lebensmittel, diese sind BP-5- oder NRG-5 Riegel. Dabei handelt es sich um Notnahrungsmittel, die üblicherweise beim Militär oder bei Hungersnöten eingesetzt werden. Tagesrationen fassen dabei 500 Gramm Gewicht und decken über 2.000 Kalorien des täglichen Nährbedarfs. Häufig gibt es Packungen zu 24 Stück, die meist um die 150 Euro kosten. Die Haltbarkeit liegt bei bis zu 20 Jahren.

Wer Essen kochen will, steht vor einem Problem, denn alle Küchengeräte benötigen Strom. Die Gasversorgung ist ohne Strom leider auch lahmgelegt. Nur wer eine alte Küchenhexe hat, einen holzgeheizten Ofen, kann darauf noch kochen. Wer kann, sollte deshalb einen Campingkocher bereithalten. Auch ein handelsüblicher Gartengriller kann hier sinnvoll sein. Wichtig ist auf die Brandgefahr zu achten. Im Notfall kann nämlich keine Hilfe verständigt werden.

Wichtig:

  • Lebensmittel für 14 Tage pro Person bereithalten

  • Campingkocher bereithalten

Wasser und Kanal

Ohne Strom ist die reibungslose Wasserversorgung nicht möglich und auch die Kanalpumpen arbeiten nicht mehr. Es fließt dann kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn. Dusche und Toilette sind nicht mehr benutzbar. In einigen Bundesländern gibt es Notfallprogramme um zumindest die Wasser- und Kanalanlagen weiterarbeiten zu lassen.

Wenn möglich solltest Du die Wanne mit dem vorhandenen Wasser aus den Leitungen auffüllen. Das Fassungsvermögen einer Badewanne beträgt üblicherweise zwischen 150 und 180 Liter. Über Präparate wie Micropur-Tabletten lässt sich das in der Wanne befindliche Wasser länger haltbar machen.

Wer einen Brunnen hat, oder in der Nähe eines Flusses oder Bächleins wohnt, kann dort auch Wasser holen. Auch eine gut gefüllte Regentonne könnte für die Körperhygiene relativ aufwandlos gute Dienste leisten. Prinzipiell kann das Wasser auch zum Kochen verwendet werden, wichtig ist aber, dass es vorher entkeimt wurde. Hier ist in jedem Fall Vorsicht geboten, denn es könnten krankmachende Erreger wie Escherichia coli oder Salmonellen enthalten sein, die Auslöser von Durchfall und Erbrechen sind. Auch hier empfiehlt es sich daher, auf Wasserreinigungstabletten aus der Apotheke zurückzugreifen.

Doch wohin, wenn man muss? Eine Campingtoilette kann hier gute Dienste leisten. Im Notfall tun es aber auch Müllbeutel und Katzenstreu.

Wichtig:

  • Wasservorrat anlegen. Es sollten rund 35 Liter pro Person bereitstehen.

  • Wasserreinigungstabletten

  • Campingtoilette oder Katzenstreu

Kommunikation und Information

Ohne Strom gibt es keinen Mobilfunk und kein Internet. Telekommunikation über Smartphone und Handy funktioniert nicht. Du kannst zwar noch das Handy aufdrehen und die Taschenlampe, sowie alle Apps verwenden, die keine Internetverbindung brauchen. Aber telefonieren, SMSen oder ins Internet kannst Du nicht. Idealerweise sollte man sich daher vorher absprechen, wo man sich im Notfall trifft, wo jemand abzuholen wäre und welches Familienmitglied Hilfe benötigt. Mehr Infos findest du in unserem Ratgeber Blackout: Funktioniert beim Stromausfall das Handy und das Internet?.

Fernsehen und Streaming fallen völlig aus. Radioübertragung hingegen ist gewährleistet, doch muss das Radiogerät dafür batterie- oder solarbetrieben sein. Besonders Notfallradios mit Kurbel leisten hier gute Dienste. Privatsender fallen aus, aber die Sendungen des ORF werden weiter mittels Notstrom mindestens für die nächsten 72 Stunden übertragen.

Wichtig:

  • Notfallradio (z.B. Kurbelradio) bereithalten. Hier bei Geizhals findest du die passenden Radios.

  • Im Vorhinein klären, was zu tun ist und wo wer hingehen kann.

  • Infos und Ratgeber vorher ausdrucken

Verkehr & Infrastruktur

Alle Ampelanlagen fallen bei einem Blackout aus. Straßenbahnen, Busse oder Züge fahren nicht mehr. Tankstellen können keinen Treibstoff mehr pumpen und E-Autos können nicht mehr geladen werden. Zur Vorsicht sollte man deshalb immer nur bis zu einem Drittel Tank verfahren und dann schon nachtanken.

Doch keine Angst vor der U-Bahn: Für den Notfall stehen in Wien Notstromaggregate bereit, damit Beleuchtung, Nachrichten- und Signaltechnik und die Durchsagen der Leitstelle weiter funktionieren. In der Hauptverkehrszeit sind bis zu 120 Züge gleichzeitig auf der Strecke unterwegs oder befinden sich gerade in einer Station. Hier können Fahrgäste auch in einem Blackout-Szenario über den Bahnsteig aussteigen. Zwischen den Stationen können Züge durch Ausrollen oder mit Hilfe der Notstromversorgung bis in die nächste Station fahren.

Wichtig:

  • Ausreichend Treibstoff im Tank: Nie mehr als 1/3 des Tankes des Autos verfahren.

  • Absprache treffen, wo Familienmitglieder im Notfall abzuholen sind.

Geldverkehr

Bei einem Stromausfall funktionieren Kassen und Geldautomaten nicht mehr. Zahlung mit EC- oder Kreditkarten fällt aus. Es wird daher empfohlen Bargeld zu Hause zu haben. Die Österreichische Nationalbank empfiehlt, ungefähr die Höhe eines doppelten Wocheneinkaufs des täglichen Lebens (bzw. mindestens rund 100 Euro pro Haushaltsmitglied) in niedrigen Stückelungen gut gesichert aufzubewahren.

Wichtig:

  • Bargeld in kleiner Stückelung zu Hause aufbewahren, mindestens 100 Euro pro Person.

Licht

Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es schnell finster. Für den Notfall sollten daher ausreichend Kerzen, Feuerzeuge oder Zünder und Taschenlampen mit Ersatzbatterien zur Verfügung stehen. Doch Achtung: Bei offenem Feuer droht Brandgefahr.

Sicherer und ausfallsicherer sind Kurbellichter. Mit diesen kann via Kurbel Strom erzeugt werden, der in einer Batterie gespeichert wird. Als Faustformel gilt: eine Minute Kurbeln generiert dabei Strom für etwa fünf Minuten Licht.

Wichtig:

  • Kurbellicht

  • Kerzen

  • Zündhölzer oder Feuerzeuge

  • Taschenlampen

  • Ersatzbatterien

Heizung

Heizen ohne Strom ist kaum möglich, im Winter ist dies allerdings ein Problem. Denn alle Steuergeräte sämtlicher Heizungstypen benötigen leider Strom. Hier eignen sich daher nur Kaminöfen, Kachelöfen und Heizgeräte, die mit Petroleum oder Flaschengas betrieben werden. Besonders ist bei ungewohntem Umgang mit offenem Feuer auf die Brandgefahr zu achten. In einer Wohnung einfach ein Feuer anzuzünden ist hingegen keine gute Idee, denn abgesehen von der Brandgefahr ist auch die Belüftung und Abluft nicht gegeben und der Rauch kann nicht abziehen. Hier droht Erstickungsgefahr und Rauchgasvergiftung.

Wichtig:

  • sichere Heizmöglichkeit schaffen

Medikamente und Erste Hilfe

Notwendige Medikamente, die vom Arzt verschrieben wurden sollten für mindestens 14 Tage vorrätig sein. Ansonsten sollte die Hausapotheke Erkältungsmittel beinhalten sowie Schmerz- und fiebersenkende Mittel, Mittel gegen Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand, ein Fieberthermometer, eine Pinzette, Haut- und Wunddesinfektionsmittel, Einmalhandschuhe und Verbandsmaterial. Das empfiehlt sich allerdings nicht nur bei einem Blackout, sondern generell.

Auch ein Vorrat an Hygieneprodukten wie Zahnpasta, Seife, Shampoo, Toilettenpapier aber auch Binden/Tampons oder Babywindeln sollte bedacht werden. Ausreichend Müllbeutel, Reisewaschmittel und Putzmittel sind empfehlenswert. Und eventuell Kondome, denn der Fernseher läuft ja nicht. ;)

Wichtig:

  • Hausapotheke aufstocken

  • Vorrat an notwendigen Medikamenten

  • Hygieneprodukte (z.B. Seife, Babywindeln, Menstruationsprodukte) auf Lager legen

  • Müllbeutel und Putzmittel aufstocken

Sicherheit und Beschäftigung

Gerade beim ungewohnten Hantieren mit offenem Feuer passieren schnell Unfälle. Hier lohnt sich ein Feuerlöscher, um das Schlimmste zu vermeiden.

Auch die Psyche ist in Mitleidenschaft gezogen. Denn üblicherweise ist alles planbar und relativ zuverlässig. Doch in Ausnahmesituationen kommt es zur sogenannten Regressionen, also dem Rückfall zu primitiveren Verhaltensweisen. Gerade im zwischenmenschlichen Bereich könnte es unangenehm werden und Massenpanik sich breitmachen. Dies geht bis zu Gewalt und Plünderungen. Gerade vor dem Supermärkten werden sich Dramen abspielen, und Menschen, die nicht vorgesorgt haben, könnten eher zu Gewalttaten neigen. Wichtig ist hier besser nur bekannten Personen die Tür zu öffnen und gegebenenfalls besonders vorsichtig zu sein. Gleichzeitig ist Solidarität angebracht und es gibt eine moralische Verpflichtung, seinen Mitmenschen in Not zu helfen.

Gerade kleine Kinder langweilen sich schnell und sind durch die Notfallsituation besonders belastet. Hier lohnen sich einfache Brett- oder Würfelspiele, um die Zeit ohne Fernsehen, Playstation und dergleichen zu überbrücken. Auch Stift und Zettel um etwas zu Malen hilft den Kindern die Dinge zu verarbeiten.

Notstromaggregate und mobile Stromversorgung

Wer kann, kann sich mit einem Notstromaggregat helfen. Deren Leistung ist in Wattstunden (Wh) angegeben. Du findest passende zum Beispiel hier bei Geizhals. Sie werden üblicherweise mit Benzin oder Diesel betrieben.

Was sind Wattstunden? Das Verhältnis von Watt zu Wattstunden verhält sich analog wie das von Kilometer und Kilometer pro Stunde. Erst durch das Verhältnis zur Zeit wird diese plausibel. Hat jemand in einer Stunde 200 Kilometer zurückgelegt, ist er 200 km/h gefahren. Brannte eine 20-Watt-Glühbirne eine Stunden lang, liegt eine Wattstunden-Anzahl in Höhe von 20 Wh vor.
  • Powerstation bis 500Wh: Powerstations mit einem Leistungsvermögen bis 500Wh sind relativ kostengünstig zu erstehen. Sie sind für kürzere Outdoor-Aufenthalte konzipiert und können kleine Geräte für einige Stunden betreiben. Hiermit können etwa Radios, Beleuchtung und kleinere Kühlboxen betrieben werden.

  • Powerstation bis 1.000W: Wer einen elektrischen Mini-Herd anschließen möchte, braucht 1.000 Wh-Powerstations. Ein weiterer Vorteil ist auch die üblicherweise verbesserte Konnektivität. Neben aktuellen USB-Ports finden sich hier auch haushaltsübliche Schuko-Steckdosen oder auch 12V Rundstecker und 12V-Universalstecker.

  • Powerstation mit 2.000 Wh und mehr: Bei Powerbank mit 2.000 Wh oder mehr sind die Anschaffungskosten mit mehreren Tausend Euro üblicherweise hoch. Dafür können Wasserpumpen und Kühlschränke betrieben werden.

Auch Solarpaneele können hier gute Dienste leisten und dafür benötigst Du keinen Treibstoff. Es muss nur die Sonne scheinen. Du findest passende Geräte zum Beispiel hier bei Geizhals.

Wer eine PV-Anlage auf dem Dach hat, hat häufig auch eine PV-Batterie im Haus. Mit diesem Stromspeicher kannst Du Dein Haus weiter betreiben, wenn auch nur in verringertem Ausmaß. Mehr dazu liest Du in unserem Ratgeber PV-Batterie: Solarstrom speichern und unabhängig sein.

( Zuletzt aktualisiert: 08.04.2024. Ursprünglich veröffentlicht: 13.01.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Blackout - Notfallpläne für den großen Stromausfall

Ein Brownout ist ein kontrollierter Spannungsabfall im Stromnetz. Es wird meist genutzt um ein Blackout (einen unkontrollierten, großflächigen und massiven Stromausfall) zu verhindern. Bei einem Blackout fällt der Strom völlig unvorhergesehen aus, meist ist daran eine Naturkatastrophe oder netzbetriebliche Ausfälle schuld, denkbar wären aber auch ein nuklearer Unfall oder Anschlag. Anders als bei einem Stromausfall im Haus kann dann nicht wieder ein FI-Schalter hochgedrückt werden, sondern das Wiederanfahren des Stromnetzes kann, je nachdem, was vorgefallen ist und wie groß das Gebiet es Ausfalls, von wenigen Tagen bis zu einigen Wochen reichen.

Bei einem Brownout hingegen regeln die Netzbetreiber den Strom für bestimmte Gebiete in der Spannung herunter oder schalten ihn ganz aus. Diese Notmaßnahme wird getroffen, bevor das gesamte Netz zusammenbricht.


Sollten die Netze weiterhin instabil bleiben, kann es auch einen sogenannten rollierenden Brownout geben. Dies bedeutet reihum. In diesem Fall wird der Strom immer wieder für bestimmte Teile des Netzes ein- und abgeschaltet.

So können zum Beispiel unterschiedliche Stadtteile jeweils zumindest mit einigen Stunden mit Strom versorgt werden, bevor wieder abgeschaltet werden muss, damit andere wieder kurzfristig Strom erhalten. Dies hat den Sinn, dass die unmittelbare Versorgung der Menschen nicht zusammenbricht und etwa Lebensmittel in Kühlschränken und Tiefkühltruhen nicht verderben, oder Kochen, Heizen und Waschen möglich ist.


Stromausfall und das ganze Haus ist finster? Das muss nicht sein. Mit einer Notstromversorgung kannst Du gezielt autark weiter Licht, Heizung und andere elektrische Geräte betreiben. Dafür gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten, wie eine Haushaltsbatterie, ein Stromaggregat oder eine Powerstation. Kann damit langfristig Strom selbst erzeugt werden? Nein. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich über einige Stunden oder Tage behelfen, aber dauerhaft kann damit meist keine Stromversorgung gewährleistet werden. Für kurze Zeit und den Notfall können aber elektrische Geräte damit weiter betrieben werden.


Nicht sehr häufig und sie werden statistisch auch immer weniger. Der übliche Stromausfall in Österreich dauerte 2022 normalerweise nur rund 24 Minuten pro Jahr und Haushalt. Zum Vergleich: 2007 lag er noch bei fast einer Stunde. Da dies Durchschnittswerte darstellen, kann im Einzelfall der Stromausfall aber trotzdem einige Stunden oder bei Leitungsbeschädigungen sogar Tage dauern – dies kommt glücklicherweise aber sehr selten vor.


Streamingfernsehen benötigt Internet, das fällt bei einem Blackout aus. Daher gibt es kein Streaming. Aber auch das klassische lineare Fernsehen gibt es dann nicht mehr, da die Sendeanlagen keinen Strom haben. Zudem funktionieren die Fernseher und Monitore nicht ohne Strom.

Radioübertragung hingegen gibt es, weil es auch batterie- und solarbetriebene Radioapparate gibt. Privatsender fallen aus, aber die Sendungen des ORF werden weiter mittels Notstrom mindestens für die nächsten 72 Stunden übertragen. Du solltest daher unbedingt ein Radio zu Hause haben, das mit Batterie, Handkurbel oder Solarenergie zu betreiben ist.


Ohne Internet werden auch viele Funktionen ausfallen, von der Heizung bis zu den Smart Home Anwendungen. Denn ein intelligenter Thermostat ist ohne Verbindung ins Internet leider gar nicht mehr smart. Ebenso schweigen auch die Alarmanlage, Alexa und Siri, und auch der Saugroboter. Denke auch daran, dass alle Kassensysteme, Bankomaten und Karten-Zahlsysteme bei einem Stromausfall nicht funktionieren. Daher kannst du dann auch nichts kaufen.

Wie du dich bei einem Blackout verhalten solltest und wie du dich am besten vorbereiten kannst, findest du hier auf der Seite des Bundesministeriums.


Jein. Du kannst dein Handy aufdrehen und die Taschenlampe, sowie alle Apps verwenden, die keine Internetverbindung brauchen. Aber telefonieren, SMSen oder ins Internet kannst du nicht.

Jedes Handy hat einen Akku, der es mit Strom versorgt, auch wenn es gerade nicht am Netzgerät hängt. Doch bei einem richtigen Blackout fällt das gesamte Stromnetz aus. Dadurch auch die Versorgung der Handynetze – du hast also bei einem Blackout keinen Empfang. Ohne Empfang kannst du nicht telefonieren, SMS schreiben oder empfangen. Und ins Internet kannst du auch nicht.


Nein, du hast bei einem Blackout weder mit dem Festnetz noch mit dem Mobilfunk Internetempfang. Alle Server, die deine Anfragen normalerweise weiterleiten, laufen mit Strom. Ohne Strom können sie nicht arbeiten. Daher gibt es keine Internetversorgung.

Das bedeutet, dass auch alle Internetanwendungen, wie Spiele oder Streaming nicht funktionieren. Du kannst weder zocken noch auf Netflix und Co. einen Film schauen, wenn es keinen Strom gibt. Abgesehen davon, dass dein PC, die Konsole und der Fernseher auch Strom brauchen.


Bei einem kleinen Netzwischer oder einem gerissenen Kabel kann ein Stromausfall schon einmal passieren. Doch ein Blackout ist viel mehr als das: Hierbei handelt es sich um einen massiven, überregionalen Stromausfall.

Im Gegensatz zu einem Blackout dauert der reguläre Stromausfall nur wenige Minuten oder Stunden und er ist auch regional stark begrenzt. Mitunter gibt es auch hier größere Ausmaße haben, wie zum Beispiel 2013, als umfallende Bäume in Kärnten die Stromleitungen umrissen und etwa 3.000 Haushalte für einige Tage ohne Strom waren. Von einem Blackout wird hingegen gesprochen, wenn der Ausfall deutlich überregional ist, wie etwa als im November 2023 wegen eines Orkans 1,2 Mio. Haushalte in Frankreich längerfristig ohne Strom waren.


Wie wahrscheinlich ein Blackout ist, darüber streiten sogar die Experten. Das hat auch einen guten Grund, denn massive Verbesserungen in der Netztechnik, in den Sicherheitssystemen und Notfallplänen haben die Wahrscheinlichkeit in den letzten Jahren deutlich heruntergedrückt. War ein Blackout vor fünf Jahren noch sehr wahrscheinlich, sehen es die meisten Experten heute in Österreich als eher unwahrscheinlich an.

Das klingt schon einmal gut - werfen wir die Notfallkerzen gleich weg! Moment, nicht so hastig. Der Nachteil ist, dass es dadurch eher zu einem sogenannten Brownout kommen könnte. Das bedeutet, dass die Netzbetreiber, wenn es zu wenig Strom gibt, freiwillige Abschaltungen für bestimmte Gebiete vornehmen, bevor das gesamte Netz zusammenbricht. Der Strom ist für Dich als Verbraucher zwar dann auch weg, aber alles passiert viel kontrollierter, was die Wiedereinschaltung wesentlich einfacher und deutlich rascher als beim Blackout macht. Auch bleiben dann Notsysteme größtenteils erhalten.