Peering ist der direkte Zusammenschluss von Netzwerken. Dabei verbinden sich zum Beispiel zwei Internetanbieter (auch Provider genannt) um Daten möglichst schnell und ohne Umwege auszutauschen. Das Wort leitet sich vom englischen peer ab, das gleichrangig bedeutet.
Peering ist nicht mit Pairing ("Verbinden") zu verwechseln, wie es zum Beispiel bei Bluetooth vorkommt. Bei Pairing wird eine Verknüpfung zwischen zwei Geräten erstellt.
Bedeutung von Peering
Wenn du eine Webseite wie tarife.at aufrufst, weiß dein Computer im Vorhinein noch nicht, welchen Weg die Datenpakete über das Internet nehmen werden, um unsere Webseite zu erreichen. Stattdessen wird für jedes Datenpaket in Echtzeit entschieden, wie es den Weg zu uns findet. Dein Internetanbieter arbeitet dafür mit großen Unternehmen zusammen, die Internetleitungen quer durch Österreich und die ganze Welt verlegt haben. Wenn dein Internetanbieter Geld sparen will, leitet er seinen Datenverkehr hauptsächlich über langsame Leitungen oder bucht zu wenig Bandbreite, um allen Kunden ein flottes Interneterlebnis zu ermöglichen.
Ein Anbieter, der ein schlechtes Peering aufweist, leitet deinen Datenverkehr also mitunter langsamer und durch unnötig komplizierte Pfade durch das Internet.
Arten von Peering
Es gibt mehrere Arten von Peering zwischen zwei Partnern. Dabei wird ein Partner meist als Tier bezeichnet.
- Peering Agreement: Dabei wird eine Vereinbarung getroffen und gegenseitig keine Kosten für die Nutzung verrechnet.
- Paid Peering: Verlangt nur ein Anbieter Geld für den Nutzen der Dienste, wird dies Paid Peering genannt.
- Transit: Ein regelmäßiger indirekter Datentransfer zwischen unterschiedlich großen Anbietern wird dagegen nach Datenmenge abgerechnet und Transit genannt.
Peering Points und Switch
Datenaustausch zwischen den Anbietern geschieht meist über Peering Points, die auch Internet-Knoten genannt werden. An einem Peering Point sind oft mehrere Internetdienstanbieter zusammengeschlossen, damit sie Datenverkehr zwischen ihren jeweiligen Netzen austauschen können. Besonders wichtig ist dabei ein Switch, an den die Netzwerke über ihren jeweiligen Port angeschlossen sind. Dabei müssen über einen Port große Datenmengen von 400 Gigabit pro Sekunde und mehr laufen.
Vorteile des Peering
Indem die Netzwerke ihre Daten über den Peering Point direkt miteinander austauschen, müssen diese keine langen Wege bis zum nächsten Punkt zurücklegen, an dem zufällig beide Netze im selben Rechenzentrum sind. So sparen die Teilnehmer Zeit, da sie eine einzelne, direkte Verbindung nutzen anstatt hunderter einzelner Verbindungen.
( Artikel veröffentlicht: 12.05.2020 )