Besseres Angebot bei Kündigung - Lohnt sich das?

Besseres Angebot bei Kündigung - Lohnt sich das?

Du hast gekündigt und nun ein besseres Angebot für deinen Tarif bekommen? Das machen Anbieter gerne. Ob es sich für Internet, Handy und Fernsehen wirklich auszahlt, klären wir hier.

Häufig bekommst du sehr schnell ein Angebot von deinem alten Anbieter, um die Kündigung zurückzunehmen oder einen neuen Tarif abzuschließen – der angeblich bessere Konditionen hat. Dabei kommen dir Anbieter erst entgegen, wenn du schriftlich kündigst und machen dir ein besseres Angebot. Dabei hilft es aber nichts anzurufen und den häufig nur mäßig motivierten Hotline-Mitarbeiter zur Sau zu machen – denn die können das zumeist gar nicht entscheiden.

Nein, schick dafür eine rechtsgültige Kündigung an deinen Anbieter. Derart angebotene Tarife werden im Fachjargon übrigens Retention-Angebot, Winback, Churn-Prevention oder Deeskalations-Angebot genannt.

Du willst kündigen? Hier kannst du mit wenigen Klicks eine rechtsgültige Kündigung erstellen, die dein Anbieter annehmen muss.

Nicht am Telefon entscheiden 📞

Meist reagiert der Anbieter prompt und schickt dir ein neues Angebot. Fieser Trick: Häufig rufen sie an, wodurch du eine schnelle Entscheidung treffen musst. Nimm das Angebot nicht an und lass es dir stattdessen per Mail schicken. So hast du Zeit es zu prüfen.

Drängt dich der Servicemitarbeiter oder sagt, dass es das Angebot „nur jetzt, wenn du dich sofort entscheidest“ gibt – dann lass lieber gleich die Finger davon. Denn diese Masche ist unseriös und eine Frechheit. Hier entgeht dir garantiert kein Schnäppchen, sonst wäre der Anbieter nicht so verzweifelt zu solchen Methoden zu greifen.

Hier liegt in der Ruhe die Kraft – lass dir alle Konditionen zuschicken und entscheide dann. Denn häufig sind die Angebote hier gar nicht so gut.

Sind Rückkehrangebote immer gut? 🤔

Sie klingen gut, sind es aber meistens nicht. Häufig bekommst du ein Angebot, dass du als Neukunde so oder sogar besser bekämst. Umso wichtiger ist es, dass du in solchen Situationen einen Tarifvergleich durchführst, und das Rückkehrangebot mit Tarifen anderer Anbietern vergleichst. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel - immer wieder bieten insbesondere die großen Netzanbieter A1, Magenta und Drei großzügige Rabatte an, die selbst Neukunden nicht bekommen.

Nicht blenden lassen 🌟

Auch per App oder Mail bekommt man meist ein solches Angebot. „Minus 20 Prozent“ und schon klicken wir gern drauf. Dabei solltest du das definitiv nicht aus dem Bauch heraus entscheiden. Solche Verlängerungen sind psychologisch darauf ausgelegt, dass du schnell und ohne hinterfragen draufklickst. Meist verpflichtest du dich zu einem relativ hohen Preis und einer sehr langen Bindung.

Außerdem sind hier oft nur die Grundgebühren angezeigt, nicht aber diverse andere Kosten wie Servicepauschale, Aktivierungsgebühren oder andere. Mitunter geht dir auch ein Bonus verloren, wenn du einen zweiten Tarif hast – und wird damit dann so richtig teuer.

In unserem Tarifvergleich zeigen wir dir den Effektivpreis an, in dem alle Gebühren, Rabatte, Boni und Zusatzkosten aufgelistet und durch die übliche Vertragslaufzeit von 24 Monaten dividiert werden. So kannst du ganz genau vergleichen und wir führen dich zum besten Ergebnis.

Vergleich also genau, ob das Angebot nicht doch teurer kommt. Denn wenn nur die Grundgebühr günstiger ist, sagt das über den echten Preis, den du zahlen musst, noch nichts genaues aus.

Bestandskunde vs. Neukunde ⚔️

Mit jedem Jahr gibt es üblicherweise neue, bessere Tarife. Oft beinhalten diese, zum Beispiel bei Handytarifen mehr Datenvolumen oder andere Freieinheiten, bei gleichem oder günstigerem Preis als im Vorjahr. Wenn dir dein Anbieter einen Rabatt gewährt, ist das daher oft gar nicht so ein aufregendes Angebot. Meist bekommst du nicht mehr, als wenn du dir als Neukunde einen Tarif suchst. Oft steigst du sogar schlechter aus.

Bin ich als Neukunde besser dran? 👶

Ja, in den meisten Fällen behandelt dich ein Anbieter viel besser, wenn du Neukunde bist. Das liegt daran, dass die meisten Leute glauben, den Tarif zu wechseln wäre schwierig. Dabei geht das kinderleicht und mit wenigen Klicks. Du kannst auch deine Nummer behalten.

So müssen sich die Anbieter für ihre alten Kunden nicht anstrengen. Die meisten bleiben gerade mit dem Handy jahrelang in schlechten Tarifen und zahlen oft auch noch zusätzlich drauf, wenn sie ein neues Handy über den Anbieter kaufen oder als sogenanntes „Gratishandy“ bekommen. Denn in Wirklichkeit handelt es sich dabei häufig um einen Trick. Das Handy bekommst du nicht geschenkt, sondern zahlst über die erhöhte Grundgebühr ab. Wer länger als die Mindestbindung im Vertrag bleibt, bezahlt dann für ein Handy, dass er längst abbezahlt hat.

Auch beim Internet- und Fernsehvertrag bleiben viele „weil sie das immer schon hatten“ bei einer schlechten und teuren Verbindung. Wer eine alte DSL-Leitung nutzt, statt gut ausgebauten LTE/5G-Empfang zu nutzen, der bleibt meist auf schwachen Datenraten sitzen. Womit du bei welchem Anbieter guten Empfang hast, findest du übrigens in unserer Speedmap.

Für einen Neukunden müssen die Anbieter sich aber gewaltig ins Zeug legen, denn der Mobilfunkmarkt ist hart umkämpft. Gerade wir von tarife.at machen es ihnen auch nicht leicht, denn mit uns kommen auch versteckte Zusatzkosten ans Licht. Wir durchleuchten jeden Tarif knallhart und führen dich immer zum besten Preis. Hier geben die Anbieter alles um vorn zu stehen, darum gibt es bei uns auch eigene Spezialtarife, die es nur auf tarife.at gibt.

Aber so krieg ich ein Handy geschenkt – wär das nicht gut? 🎁

Auch wenn das Handy noch so verführerisch aussieht – meist ist es im Handel deutlich günstiger als über die Anbieter. Und auch hier gibt es Ratenzahlungen. Das beste Angebot findest du entweder hier in unserem Handyvergleich oder auch Geizhals.

Auch in unserem Tarifvergleich kannst du die Option „SIM-Only & Einzelhandel“ unter „Handy inklusive“ auswählen und die beste Preis-Kombi für Tarif und Handy finden.

Du suchst nach dem besten Tarif? Hier findest du ihn!

Aber das Angebot schaut gut aus? 💣

Gelegentlich gibt es doch richtig gute Rückholangebote, aber sie sind eher selten. Wenn es ein so gutes Angebot ist, gratulieren wir. Allerdings solltest du dir die AGB und Entgeltbestimmungen ganz genau durchlesen, damit dir hier keine versteckten Kosten auflauern. Außerdem solltest du es unbedingt mit den Tarifen auf unserer Seite vergleichen, damit du dir wirklich sicher sein kannst, den besten Tarif zu bekommen.

Achte auch darauf, ob es gleiche Angebote ohne Bindung gibt – denn in dem Fall könntest du, sobald etwas besseres in Aussicht ist, schneller wechseln.

Pass auch auf, wie lange der Preis hält. Oft sind Angebotspreise nur für wenige Monate gültig, danach kehrt der Tarif zu den alten Kosten zurück – die Bindung bleibt aber an dir für meist 24 Monate kleben.

Zusammenfassung der Tipps

  • Nicht drängeln lassen! ⌛
  • Angebot immer schriftlich geben lassen ✍️
  • Rückkehrangebote sind nicht automatisch günstig ✋
  • Nicht nur die Grundgebühr vergleichen ⚖️
  • Zusatzkosten in AGB und Entgeltbestimmungen beachten 💸
  • Angebotsdauer prüfen 📆
  • Dem Marketing nicht auf den Leim gehen ✨
  • Nicht von „Gratishandys“ blenden lassen 📱
  • Immer mit aktuellen Tarifen vergleichen ✔️

( Artikel veröffentlicht: 09.06.2021 )

Jetzt Handytarife finden!



Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Besseres Angebot bei Kündigung - Lohnt sich das?

Aber nein, längst nicht mehr. Außerdem helfen wir dir gern dabei. Du brauchst nur das Kündigungsformular ausfüllen und an Deinen Anbieter schicken. So einfach ist das. Manchen Anbietern kann man die Kündigung per Mail zuschicken, anderen nur per Post. Wir geben dir immer alle Möglichkeiten an.


Bei Handys gibt es eine gesetzliche Kündigungsfrist von einem Monat, die Kündigung zum Monatsletztem gültig. Das bedeutet, dass immer der Monatsletzte als Stichtag und Kündigungstermin gilt. Dies ist bei fast allen österreichischen Handyverträgen so geregelt.

Vor 2016 waren bis zu drei Monaten erlaubt, doch der Oberste Gerichtshof hat dies auf ein Monat herabgesetzt. Das heißt, sogar alte Verträge haben nun eine Kündigungsfrist von nur einem Monat, ganz egal was in den alten Tarifbestimmungen steht.


Wie die Kündigungsfrist gerechnet wird, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Meist wird sie folgendermaßen gerechnet:

Nehmen wir an die Kündigungsfrist dauert einen Monat und tritt per Monatsletztem in Kraft. Das bedeutet, wenn Du Deine Kündigung am 14. Juli absendest, würde sie per 31. August in Kraft treten. Das heißt sie gilt per Monatsletztem, das wäre hier der 31. Juli, auch wenn Du sie schon Mitte des Monats losschickst. Danach beginnt die Kündigungsfrist von einem Monat zu laufen, also musst Du noch den August zahlen, dann aber endet Dein Vertrag.

Seltener ist allerdings von Verrechnungsmonaten die Rede. Wenn Dein Verrechnungsmonat mit 16. Juli endet, dann beginnt erst ab dann die Kündigungsfrist zu laufen. Verrechnungsmonate sind zudem nicht deckungsgleich mit den Kalendermonaten, meist sind sie 28 bis 30 Tage lang.

Wenn Du in dem Fall der Zählung von Verrechnungsmonaten (zu 28 Tagen) die Kündigung mit dem 14. Juli abgesandt hast, würde die Frist bereits am 16. Juli zu laufen beginnen. Daher würde die Kündigung mit 15. August in Kraft treten.


Häufig bekommst du sehr schnell ein Angebot von deinem alten Anbieter, die Kündigung zurückzunehmen oder einen neuen Tarif abzuschließen – der angeblich bessere Konditionen hat. Sie klingen gut, sind es aber meistens nicht. Häufig bekommst du ein Angebot, dass du als Neukunde so oder sogar besser bekämst. Oft werben die Anbieter mit großen Worten wie Treue und Loyalität – aber hier stecken meist doch nur psychologische Tricks und viel Marketing dahinter.