Lastprofil

Das standardisierte Lastprofil (SLP) zeigt den üblichen Verlauf für den Strom- bzw. Gasverbrauch von Kund:innen an. Es wird auch als Lastkurve oder Lastgang bezeichnet.

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Mittels Lastprofil wird das Abnahmeverhalten von Verbraucher:innen zu einer Gruppe zusammengefasst. So können Versorger und Anbieter einen typischen Verbrauch für einem bestimmten Zeitraum errechnen; etwa der übliche Verbrauch über ein Jahr oder an einem Tag. Mit der Energierechnung verrechnet wird aber immer nur das tatsächliche Lastverhalten.

Die Zuweisung eines Lastprofils erfolgt immer durch den Netzbetreiber, also Deinen Landesversorger. Diese sind streng geregelt, Dein Netzbetreiber darf es sich nicht aussuchen, welcher Einteilung Du zufällst. Für die Einteilung werden die deutschen VDEW-Lastprofile (Verband der Elekrtizitätswirtschaft e.V. Deutschland) verwendet.

Warum gibt es Lastprofile?

Die Lastprofile helfen den Netzbetreibern die benötigte Energie richtig einzuschätzen, damit es nicht zu Engpässen kommt. Für die Verbrauchsprognosen werden unterschiedliche Lastprofile verwendet, die von der Verbrauchergruppe, der Jahreszeit, der Witterung und dem Wochentag abhängen. Auch Feiertage spielen für den Verbrauch eine große Rolle.

Wetter und Feiertage können den Verbrauch immens beeinflussen. So benötigt etwa ein Gastrobetrieb an Feiertagen oft deutlich mehr Strom und Gas, weil viel größere Mengen gekocht werden. Generell steigt bei kaltem Wetter der Heizbedarf sowohl bei Privathaushalten, als auch in Betrieben.

Auch für Kraftwerke gibt es Lastprofile, auch Lastgang genannt. Dieses zeigt, wann wieviel Leistung in das Stromnetz gespeist wird.

Wie werden Lastprofile ermittelt?

Bei großen Strom- und Gasverbraucher:innen erfolgt die Messung meist im 15-Minuten-Takt. Diese Daten werden automatisch an den Netzbetreiber übermittelt und anhand dieser meist auch gleich abgerechnet.

Sehr große Verbraucher decken ihren Bedarf oft durch gezielte Stromkäufe am Strommarkt ab. Die beziehen daher eine Grundlast, die immer gleich bleibt und zusätzliche Lastblöcke. Daher ist eine möglichst genaue Prognose für diese in finanzieller Hinsicht besonders wichtig.

Kleinverbraucher:innen haben meist keine so genaue Lastgangmessung, auch wenn diese mittels SmartMeter möglich ist. Hier wird dem Stromtarif ein Standardlastprofil zugrunde gelegt. Es gibt unterschiedliche Standardlastprofile für Haushalte, Gewerbe, Landwirtschaft, Wochenendbetriebe und Heizwärmespeicher, die jeweils noch nach dem geschätzten Jahresverbrauch skaliert werden. Da es sich um eine grobe Einschätzung handelt, kann das genaue Profil teilweise ganz erheblich vom verwendeten Standardlastprofil abweichen. Im Durchschnitt ist die benötigte Energiemenge über alle Verbraucher:innen dann aber wieder stimmig.

( Artikel veröffentlicht: 25.03.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.