In einer Cloud können abgespeicherte Daten jederzeit genutzt werden. Dieses Prinzip gibt es nun auch für Strom: Überschüsse werden dabei gutgeschrieben und können bei Bedarf verwendet werden.
Physische Stromspeicher
Mit einer PV-Anlage kannst Du Strom selbst produzieren und nutzen – jedoch liegt die Eigenverbrauchsquote bei rund 30 bis 40 Prozent ohne einen Stromspeicher. Das liegt daran, dass die PV-Anlage den meisten Strom untertags erzeugt, der höchste Stromverbrauch eines Privathaushalts aber eher in der Früh und am Abend anfällt.
Mit einem Stromspeicher kannst Du Überschüsse einspeichern und die Eigenverbrauchsquote deutlich verbessern. Mit einem physischen Stromspeicher kannst Du Dich sogar gegen einen Stromausfall wappnen und damit deinen Autarkiegrad erhöhen. Die Eigenverbrauchsquote lässt sich meist auf rund 70 bis 80 Prozent steigern.
Virtueller Strom aus der Cloud
Mit einem virtuellen Speicher kannst Du bis zu 90 Prozent Eigenverbrauchsquote schaffen, theoretisch sogar 100 Prozent. Denn Du kannst eingespeisten Strom aufsparen und dann nutzen, wenn Du ihn brauchst.
Dabei wird die überschüssige Energie wie sonst auch ins Netz eingespeist. Bei Bedarf wird diese aus der Cloud wieder zurückgeliefert. Man sammelt also wie bei einem Konto eine Art Strom-Guthaben an. Jede eingespeiste kWh kann bei Bedarf jederzeit wieder bezogen werden. So kannst Du auch in der Nacht den eingespeisten Strom der Sonnenzeiten abrufen.
Im Gegenzug zum physischen Speicher funktioniert die Einspeicherung aber nicht nur über kurze Zeit, sondern auch saisonal. So kannst Du Deinen Sommerstrom theoretisch auch im Wintern nutzen. Dies funktioniert aber nur eingeschränkt, denn die monatlichen Kosten für den Cloud-Strombezug basieren auf der gewünschten Menge Strom, die abgerufen werden kann. Du kannst also üblicherweise nicht unendlich im Sommer hinaufladen, um im Winter davon zu zehren.
Was kostet ein virtueller Stromspeicher?
Meist ist ein virtueller Speicher deutlich günstiger als ein Solarspeicher vor Ort, denn es entfallen Installations-, Wartungs- und Entsorgungskosten des physischen Speichers. Zum Vergleich: Die Cloud-Modelle kosten durchschnittlich monatlich rund 20 bis 60 Euro. Ein physischer Stromspeicher kostet meist zwischen 6.000 und 10.000 Euro.
Auch ist es möglich das „Strom-Konto“ in unterschiedlichen Haushalten zu nutzen, während der physische Speicher eben nur vor Ort Strom abspeichert. Aber Achtung – notstromfähig wie der Speicher zu Hause ist der virtuelle Speicher natürlich nicht.
Du findest unterschiedlichste Anbieter für virtuelle Stromspeicher, zum Beispiel:
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( Artikel veröffentlicht: 14.05.2024 )