Nachtstrom oder Niedertarifstrom (NT) ist ein Stromtarif, der zur Nachtzeit günstiger verrechnet wird. Früher waren die Unterschiede zwischen Nachtstrom und Tagstrom sehr hoch, heute gibt es diese Unterscheidung nur noch selten.
Nachtstrom ist Strom, der üblicherweise in der Zeit von 22 bis 6 Uhr genutzt und gesondert zum Tagstrom verrechnet wird. Dieser war früher oft deutlich billiger. Heute gibt es kaum noch eigene Nachtstromtarife.
Früher war vieles anders, auch die Auslastung des Stromnetzes. Die Leute gingen zeitiger schlafen, generell wurde weniger Strom verbraucht. Da die großen Kraftwerke auch in der Nacht liefen, kam es zu Überkapazitäten. Um diese abzubauen, wurde Nachtstrom vergünstigt abgegeben.
Heute hat sich unser Tagesrhythmus stark geändert: Die Geschäfte bleiben länger offen, alles ist ständig erleuchtet und viele Geräte laufen rund um die Uhr. Spitzenverbrauchswerte untertags werden heute vor allem von Photovoltaikanlagen abgefangen, doch den meisten Verbrauch haben wir zwischen 18 und 24 Uhr. Daher wird Nachtstrom kaum noch angeboten.
Zwei Zähler für Nachtstrom
Dazu kommt, dass früher für die Nutzung von Nachtstrom ein Doppeltarifzähler oder zwei separate Zähler installiert werden mussten. Ein Doppeltarifzähler ist ein Zähler, der beide Zählerstände anzeigt, also sowohl den für Tagstrom, als auch den für Nachtstrom. Mit einem digitalen SmartMeter entfällt der Einbau für einen zusätzlichen Zähler jedoch.
Wozu Nachtstrom nutzen?
Früher wurden Nachtspeicheröfen und die Warmwasseraufbereitung zumeist mit dem billigeren Nachtstrom versorgt. So konnte Geld gespart werden, denn Nachtspeicheröfen sind Elektroheizungen, die nicht sehr effizient sind und hohe Heizkosten verursachen. Heute werden diese kaum noch genutzt.
( Artikel veröffentlicht: 11.04.2024 )