Das Angebot an Ökostromanbietern und -tarifen ist in Österreich glücklicherweise groß. Doch welche Zertifikate für Ökostrom gibt es?
Welche Zertifikate stellen sicher, dass der gelieferte Strom auch wirklich umweltverträglich ist und nachhaltig erzeugt wurde? Wir haben alle Infos zu Ökostrom zusammengetragen und nennen Dir auch die beiden sicheren Zertifikate: Das Österreichische Umweltzeichen und das Zertifikat der Umweltorganisation Global 2000.
Kennzeichnung von Ökostrom
Seit 2015 gilt in Österreich die Stromkennzeichnungspflicht. Gemäß §78 und 79 des Elektrizitätswirtschafts- und –organisationsgesetz (ElWOG) sind die Stromanbieter gesetzlich dazu verpflichtet, den Ursprung und die Zusammensetzung der gelieferten Energie auf der Stromrechnung detailliert anzugeben. Stromtarife, die als Ökostrom ausgewiesen werden, werden daher vorher gründlich geprüft. Auch für die Vergabe der Ökostrom-Zertifikate sind die Stromquellen sowie deren Anteile entscheidend. Der „Strommix“ der großen österreichischen Stromanbieter setzt sich zu unterschiedlichen Mengen aus den folgenden Quellen zusammen:
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Grüne, erneuerbare Energie: Hierzu zählen Wasserkraft, Windkraft, Biomasse und Sonnenkraft.
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Energie aus fossilen Quellen: Dazu zählen Gas, Öl und Kohle.
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Atomstrom
Moment, Atomstrom in Österreich? Ja, der österreichische Strommix enthält noch immer bis zu 13 Prozent Atomstrom. Dies liegt daran, dass Stromherkunftsnachweise unabhängig vom verkauften Strom gehandelt werden dürfen. Damit Du keinem Etikettenschwindel aufliegst, kommt es deutlich auf die Zertifikate an.
Grüne Ziele für die Energiewende
Die Stromerzeugung aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft ist wesentlich kostengünstiger als die Erzeugung aus fossilen Energieträgern. Erneuerbare Energie ist nicht nur kostensparend, sondern senkt auch die Importabhängigkeit. Im Moment werden in Österreich rund zwei Drittel des Stromerzeugnis aus Wasserkraft gewonnen. Strom aus thermischen Kraftwerken halten einen Anteil von etwa 22 Prozent, Windkraft liefert rund 10 Prozent. Bis 2030 soll der gesamte Stromverbrauch Österreichs durch nachhaltigen Strom gedeckt werden. Um das zu schaffen braucht es hierzulande einen Ökostrom-Ausbau von 27 TWh. Davon sollen 11 TWh auf Photovoltaik (PV) entfallen, 10 TWh auf Windkraft, 5 TWh auf Wasserkraft und 1 TWh auf feste Biomasse.
Ökostrom - Was ist das eigentlich?
In Österreich gibt es zwei wichtige und glaubhafte Ökostromzertifikate: Das Österreichische Umweltzeichen und das Zertifikat der Umweltorganisation Global 2000. Beide signalisieren auf den ersten Blick, dass es sich bei einem Angebot um zu hundert Prozent echten Ökostrom handelt.
Ökostromzertifikate für Strom:
Leider gibt es auch andere, die keine verbindliche Sicherheit bieten. Hier gibt es das Problem von Greenwashing, bei denen manche Stromanbieter hinter den Kulissen mit Wasserkraftzertifikaten handeln, die verbergen, dass sie eigentlich keinen grünen Strom produzieren. Durch den Zukauf dieser Wasserkraftzertifikate dürfen sie den Strom offiziell als Ökostrom anbieten. Besonders undurchsichtig läuft dies, wenn der Handel über Tochtergesellschaften abgewickelt wird. Bei den beiden genannten Siegeln muss man hingegen kein Greenwashing befürchten, hier gibt es strenge Kontrollen.
Das Österreichische Umweltzeichen
Heimischer Ökostrom, der mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde, ist frei von atomarer Energie oder Strom aus fossilen Quellen. Anbieter, die Atomstrom oder Strom aus fossilen Quellen selbst erzeugen oder auch nur damit handeln, dürfen das Zertifikat nicht erhalten. Außerdem verpflichten sich die zertifizierten Stromanbieter dazu, in neue Anlagen zur Gewinnung von Energie aus Wasserkraft, Wind, Biomasse und Sonne zu investieren. Das Zertifikat des Österreichischen Umweltzeichen-Strom leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Das Ökostrom-Zertifikat von Global 2000
Die Umweltorganisation Global 2000 setzt sich für eine vollständige Stromkennzeichnungspflicht auf der gesamten EU-Ebene ein. Die Organisation bewertet die heimischen Stromanbieter nach drei Kriterien und spricht zudem Energieempfehlungen aus, die sich an den Zielen der Energiewende 2030 orientieren. Der durch Global 2000 zertifizierte Strom muss zu 100 Prozent aus heimischen Anlagen erneuerbarer Energie gewonnen werden. Die Organisation möchte erreichen, dass in Zukunft weder fossile noch atomare Energie produziert oder gehandelt werden darf.
( Artikel veröffentlicht: 16.01.2023 )